Schulmedizin — ein Segen?

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closs
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#41 Re: Schulmedizin — ein Segen?

Beitrag von closs » Mo 11. Nov 2013, 18:17

Pluto hat geschrieben: Das Angebot reicht weit über das Grippemittelchen hinaus
Natürlich - aber im Bereich der "normalen" Alltagskrankheiten bräuchten wir Pharma-Medizin NICHT.

barbara hat geschrieben:Grad auch dann, wenn Leute routinemässig die kleinsten Anfälle von Erkältung chemisch plätten und sich somit geradezu ernsthaftere Probleme züchten, weil der Körper seinen natürlichen Heilungsprozess nicht fertig durchführen kann.
Exakt das meine ich.

Pluto hat geschrieben: welchen Beitrag die Schulmedizin für unsere Gesundheit leistet
Einen großen Beitrag - ohne Schulmedizin wäre ich schon tot. Denn in der Akut-Medizin (gerade im chirurgischen Bereich) ist Schulmedizin absolut unangefochten.

Letztlich läuft es doch auf folgendes hinaus:
a) "Alltags-Krankheiten" sollten ohne Pharma gemeistert werden - da gibt es besseres von Phytotherapie über Homöopathie bis zu chinesischer Heilkunst.
b) Akut-Krankheiten sollten vornehmlich schulmedizinisch behandelt werden - Alternativ-Medizin kann man parallel mitlaufen lassen.

Allein dadurch könnte unser Gesundheitssystem Milliarden pa sparen. - Die Frage lautet also nicht, OB Schulmedizin ein Segen ist, sondern WANN sie es ist und wann nicht.

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Janina
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#42 Re: Schulmedizin — ein Segen?

Beitrag von Janina » Di 12. Nov 2013, 11:36

barbara hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Sie bietet ein umfassendes Programm für die Gesundheit, vom Kniegelenk, über Stents für Herzkranzgefäße oder moderne Untersuchungsgeräte wie MRI, bis hin zu Blutdrucksenkenden Mitteln, Insulinersatz für Diabetiker oder Chemotherapiemittel für KRebsleidende.
Wobei sehr viele dieser Probleme vermeidbar wären, bei angemessener Vorsorge.
Schlaue Sprüche helfen aber dann nicht mehr. Wenn ich zum Arzt gehe, will ich nicht hören, was ich - ääätsch - alles falsch gemacht habe, sondern Problemlösung. Und was als Vorsorge wirklich erfolgreich ist, kann auch nur eine gewissenhafte Studie ermitteln, kein Besserwisser.

closs
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#43 Re: Schulmedizin — ein Segen?

Beitrag von closs » Di 12. Nov 2013, 12:34

Janina hat geschrieben:nur eine gewissenhafte Studie
Das "nur" würde ich nicht unterschreiben - Beispiel:

Haschisch (oder Marihuana?) ist bei Ärzten und SChmerzpatienten dafür bekannt, dass es bei bestimmten Schmerzbildern besser wirkt als Opiade. - Als ich vor gut 10 Jahren auf einer Kur war, gab es dort auch Schmerzpatienten. Die Ärzte konnten nicht unendlich Opiade geben und durften aber auch kein Haschich/Marihuana geben, da selbiges a) verboten und b) (damals noch) nicht per Studien als Schmerzmittel gegolten hat. - Was haben die Ärzte gemacht? - Sie haben die Patienten über die tschechische Grenze geschickt (das Kurhaus war unmittelbar an der Grenze), damit sie sich dort ihr Haschisch/Marihuana holen.

Was war passiert? - Die Betroffenen wussten etwas, durften es nicht anwenden und haben einen Weg gesucht. - Übrigens erfolgreich: Die Patienten waren schmerzfrei.

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Janina
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#44 Re: Schulmedizin — ein Segen?

Beitrag von Janina » Di 12. Nov 2013, 13:13

closs hat geschrieben:Haschisch (oder Marihuana?) ist bei Ärzten und SChmerzpatienten dafür bekannt, dass es bei bestimmten Schmerzbildern besser wirkt als Opiate.
Das ist bekannt. Ich muss ja auch keine Studie bemühen, dass Wasser Durst löscht.
Nur bei der Behauptung, dass Hasch gegen Krebs hilft, würde ich ne zweite Meinung hören wollen.

closs
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#45 Re: Schulmedizin — ein Segen?

Beitrag von closs » Di 12. Nov 2013, 14:00

Janina hat geschrieben:Ich muss ja auch keine Studie bemühen, dass Wasser Durst löscht.
Das aus dem Mund einer Naturwissenschaftlerin zu hören, ist wohltuend.

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#46 Re: Schulmedizin — ein Segen?

Beitrag von barbara » Di 12. Nov 2013, 18:01

Janina hat geschrieben:Schlaue Sprüche helfen aber dann nicht mehr. Wenn ich zum Arzt gehe, will ich nicht hören, was ich - ääätsch - alles falsch gemacht habe, sondern Problemlösung.

Drum heisst Vorsorge ja auch Vorsorge, weil man sie macht, BEVOR man krank wird.

Empfehlenswert ist, wenn immer es geht keine Medikamente zu nehmen, die Symptome unterdrücken, sondern solche, die den natürlichen Heilungsverlauf unterstützen und beschleunigen.

Symptomunterdrücker bitte nur dann, wenn es wirklich nicht anders geht - bei Lebensgefahr.

Und was als Vorsorge wirklich erfolgreich ist, kann auch nur eine gewissenhafte Studie ermitteln, kein Besserwisser.

oh, die traditionellen Methoden weltweit wissen schon seit eh und je sehr genau, was gut vorsorgt. Die meisten dieser Massnahmen sind auch einfach simpler common sense. Aber durchführen muss man sie eben schon.

gruss, barbara

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#47 Re: Schulmedizin — ein Segen?

Beitrag von Janina » Di 12. Nov 2013, 23:06

barbara hat geschrieben:Empfehlenswert ist, wenn immer es geht keine Medikamente zu nehmen, die Symptome unterdrücken, sondern solche, die den natürlichen Heilungsverlauf unterstützen und beschleunigen.
Bei Erkältung - klar, Bett, Kamillentee und lange schlafen. Aber bei Krebs?

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#48 Re: Schulmedizin — ein Segen?

Beitrag von closs » Di 12. Nov 2013, 23:21

Janina hat geschrieben:Aber bei Krebs?
Dann wird man eher auf Bomben zurückgreifen statt auf Pfeil und Bogen. - Wobei man Natur-Medizin immer parallel geben kann.

Wenn das Kind einmal in den Brunnen gefallen ist, hat aus meiner Sicht die Schulmedizin eindeutig Vorrang. - Es würden aber weniger Kinder in den Brunnen fallen, wenn man vorher auf den Heilungsverlauf fördernde Medikation setzen würde, statt Symptome zu betäuben. - Denn alles, was an Gift nicht ausgeschwemmt wird, setzt sich woanders fest. - Wobei wir wieder beim Thema "Krebs" wären.

Ob diese These inzwischen auch innerhalb der Schulmedizin als bewiesen gilt, weiß ich nicht. Dem steht irrelevanterweise :lol: entgegen, dass es Grundlage präventiver Medizin bei HP und anderen Naturheils-Verfahren ist.

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#49 Re: Schulmedizin — ein Segen?

Beitrag von barbara » Mi 13. Nov 2013, 15:57

Janina hat geschrieben:Bei Erkältung - klar, Bett, Kamillentee und lange schlafen. Aber bei Krebs?

Krebs ist eine schwere lebensbedrohliche Krankheit und verlangt entsprechend drastische Massnahmen. Das versteht sich ja von selbst.

gruss, barbara

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#50 Re: Schulmedizin — ein Segen?

Beitrag von Pluto » Mi 13. Nov 2013, 19:17

closs hat geschrieben:Letztlich läuft es doch auf folgendes hinaus:
a) "Alltags-Krankheiten" sollten ohne Pharma gemeistert werden - da gibt es besseres von Phytotherapie über Homöopathie bis zu chinesischer Heilkunst.
b) Akut-Krankheiten sollten vornehmlich schulmedizinisch behandelt werden - Alternativ-Medizin kann man parallel mitlaufen lassen.
M.a.W. Homöopathie eignet sich zur Behandlung von Weh-wehchen die meist auch so wieder verschwinden?
Der Erste: "Kuck mal.... Mein Schnupfen war ohne Medis in einer Woche auskuriert."
Der Zweite: "Ja. Aber Homöopathie wäre er vielleicht schon in sieben Tagen geheilt."

Ein weiteres Einsatzgebiet der Homöopathie scheint dort zu sein wo es sich um psychsomatische Krankheiten handelt, wo Keiner so recht die Ursache kennt. Aber da eignet sich ebenso gut ein Placebo.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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