Rauchen und Alkohol

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JackSparrow
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#451 Re: Rauchen und Alkohol

Beitrag von JackSparrow » Mi 31. Jul 2019, 17:25

closs hat geschrieben:Nur dann, wenn man Wissenschaft so definiert, dass nichts anderes geht - großangelegter Zirkelschluss.
Wenn ich die Bibel lese und die Vorannahme treffe, dass Jesus kein Gott war, dann betreibe ich keine Wissenschaft.

Wenn ich Rotkäppchen lese und die Vorannahme treffe, dass Rotkäppchen kein sprechendes Eichhörnchen war, dann betreibe ich ebenfalls keine Wissenschaft.

Wir können also schlussfolgern dass es unmöglich ist, an Texten Wissenschaft zu betreiben.

closs
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#452 Re: Rauchen und Alkohol

Beitrag von closs » Mi 31. Jul 2019, 17:34

sven23 hat geschrieben:
Mi 31. Jul 2019, 17:08
Du willst Wissenschaft so definieren, dass du den wissenschaflichen TÜV Stempel für deine Glaubensideologie erhalten kannst.
:lol: Nein, nach wie vor nicht und auch zukünftig nicht.

sven23 hat geschrieben:
Mi 31. Jul 2019, 17:08
nach seinem Bekenntnis ist der closs Polyhermeneutiker, landet aber komischerweise immer wieder bei seiner Glaubenshermeneutik.
Wenn man es so nennen will, meinetwegen. - Dann hat ein Sven halt eine Glaubens-Hermeuneutik - das sind Worte. - Dann halt auch hier nochmal der Text vom anderen Thread:

"Gadamer unterstreicht ... die geschichtliche Distanz zwischen dem Text und seinem Interpreten. Er nimmt die Theorie vom hermeneutischen Zirkel wieder auf und entwickelt sie weiter. Die Vorwegnahmen und die Vorverständnisse, die unser Verstehen kennzeichnen, kommen aus der Tradition, die uns trägt. Diese besteht aus einer Gesamtheit von historischen und kulturellen Gegebenheiten, die unsere Lebenswelt, unseren Verstehenshorizont darstellen. Der Interpret ist aufgefordert, mit der Realität, von der der Text spricht, in Dialog zu treten. Das Verstehen ereignet sich in der Verschmelzung der beiden Horizonte, dem des Textes und dem des Lesers („Horizontverschmelzung“). Sie ist nur möglich, wenn es eine Entsprechung („Zugehörigkeit“) gibt, d.h. eine grundlegende Verwandtschaft zwischen dem Interpreten und seinem Objekt. (13) Die Hermeneutik ist ein dialektischer Vorgang: das Verständnis eines Textes ist immer auch ein erweitertes Selbstverständnis.

Vom hermeneutischen Denken Ricoeurs ist zuerst die Betonung festzuhalten, die er auf den Vorgang der Distanzierung als eine unentbehrliche Voraussetzung für eine echte Aneignung des Textes legt. Eine erste Distanz liegt zwischen dem Text und seinem Autor; denn sobald er verfaßt ist, bekommt der Text eine gewisse Autonomie seinem Autor gegenüber; er beginnt eine ,Sinn-Karriere‘. Eine andere Distanz trennt den Text von seinen jeweiligen Lesern; diese müssen die Andersartigkeit der Welt des Textes respektieren. Die Methoden der literarischen und geschichtlichen Analyse sind somit für die Interpretation notwendig. Der Sinn eines Textes kann jedoch nur dann voll erfaßt werden, wenn er im Erleben der Leser aktualisiert wird, die ihn sich aneignen. Diese sind aufgerufen, aus ihrer Situation heraus neue Bedeutungen in der Perspektive des grundlegenden Sinnes, wie er vom Text ausgeht, freizusetzen. Die Kenntnis der Bibel darf nicht etwa an der Sprache hängenbleiben. Sie muß vielmehr bis zur Realität vordringen, von der der Text spricht. Die religiöse Sprache der Bibel ist eine symbolische Sprache, die „zu denken gibt“, eine Sprache, deren Sinnreichtum sich nie erschöpft. Es ist eine Sprache, die eine transzendente Realität meint und auf sie verweist und zugleich im Menschen den Sinn für die Tiefendimension seines Seins weckt".


JackSparrow hat geschrieben:
Mi 31. Jul 2019, 17:25
Wenn ich die Bibel lese und die Vorannahme treffe, dass Jesus kein Gott war, dann betreibe ich keine Wissenschaft.
Wenn ich vor-annehme, dass er nur Mensch ist, gilt das genauso. - Lies mal obigen Text zur Hermeneutik, wenn Du Dich seriös mit der Problematik auseinandersetzen willst.

JackSparrow
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#453 Re: Rauchen und Alkohol

Beitrag von JackSparrow » Mi 31. Jul 2019, 17:54

closs hat geschrieben:
Mi 31. Jul 2019, 17:34
Wenn ich vor-annehme, dass er nur Mensch ist, gilt das genauso.
Ganz genau. Ontisch kann es sich bei Jesus ebensogut um einen tasmanischen Zwergpudel oder um einen intelligenten Kühlschrank gehandelt haben. Wer ernsthaft Wissenschaft betreiben will, sollte diese Möglichkeiten nicht vorschnell verwerfen, denn bei Gott sind alle Dinge möglich.

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sven23
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#454 Re: Rauchen und Alkohol

Beitrag von sven23 » Mi 31. Jul 2019, 18:29

JackSparrow hat geschrieben:
Mi 31. Jul 2019, 17:54
closs hat geschrieben:
Mi 31. Jul 2019, 17:34
Wenn ich vor-annehme, dass er nur Mensch ist, gilt das genauso.
Ganz genau. Ontisch kann es sich bei Jesus ebensogut um einen tasmanischen Zwergpudel oder um einen intelligenten Kühlschrank gehandelt haben. Wer ernsthaft Wissenschaft betreiben will, sollte diese Möglichkeiten nicht vorschnell verwerfen, denn bei Gott sind alle Dinge möglich.

Endlich mal jemand, der closs zustimmt. :lol:
@closs: die Ironie in Jacks Statement hast du gar nicht begriffen.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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sven23
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#455 Re: Rauchen und Alkohol

Beitrag von sven23 » Mi 31. Jul 2019, 18:40

closs hat geschrieben:
Mi 31. Jul 2019, 17:34
sven23 hat geschrieben:
Mi 31. Jul 2019, 17:08
Du willst Wissenschaft so definieren, dass du den wissenschaflichen TÜV Stempel für deine Glaubensideologie erhalten kannst.
:lol: Nein, nach wie vor nicht und auch zukünftig nicht.
Und warum behauptest du, Exegsen, die auf Glaubensbekenntnissen basieren, seien ebenso wissenschaftlich wie die historisch-kritische Methode?
Bist du verwirrt?

closs hat geschrieben:
Mi 31. Jul 2019, 17:34
sven23 hat geschrieben:
Mi 31. Jul 2019, 17:08
nach seinem Bekenntnis ist der closs Polyhermeneutiker, landet aber komischerweise immer wieder bei seiner Glaubenshermeneutik.
Wenn man es so nennen will, meinetwegen. - Dann hat ein Sven halt eine Glaubens-Hermeuneutik - das sind Worte. - Dann halt auch hier nochmal der Text vom anderen Thread:

Gadamer unterstreicht ..

Das ist pure Rezeption und hat nichts mit historischer Forschung zu tun. Mit dieser Methode kommt man nach 1500 Jahren zu der "Erkenntnis", dass das Jungfernhäutchen Marias nie gerissen ist. :lol:
Die Juden wurden übrigens von Christen verfolgt, weil sie die Jungfrauengeburt ablehnten.
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#456 Re: Rauchen und Alkohol

Beitrag von closs » Mi 31. Jul 2019, 18:42

sven23 hat geschrieben:
Mi 31. Jul 2019, 18:29
Endlich mal jemand, der closs zustimmt. :lol:
@closs: die Ironie in Jacks Statement hast du gar nicht begriffen.
Doch - aber ich habe Euch trotzdem die Aussagen zur Hermeneutik gepostet, damit Ihr einen Einblick bekommt, wie Geisteswissenschaften funzen.

1) Hast Du diesen Text gelesen?
2) Hast Du ihn verstanden?

JackSparrow hat geschrieben:
Mi 31. Jul 2019, 17:54
Ganz genau.
Dito.

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#457 Re: Rauchen und Alkohol

Beitrag von sven23 » Mi 31. Jul 2019, 18:43

closs hat geschrieben:
Mi 31. Jul 2019, 18:42
sven23 hat geschrieben:
Mi 31. Jul 2019, 18:29
Endlich mal jemand, der closs zustimmt. :lol:
@closs: die Ironie in Jacks Statement hast du gar nicht begriffen.
Doch - aber ich habe Euch trotzdem die Aussagen zur Hermeneutik gepostet, damit Ihr einen Einblick bekommt, wie Geisteswissenschaften funzen.

1) Hast Du diesen Text gelesen?
2) Hast Du ihn verstanden?
Hast du meine Antwort verstanden?
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#458 Re: Rauchen und Alkohol

Beitrag von closs » Mi 31. Jul 2019, 18:45

sven23 hat geschrieben:
Mi 31. Jul 2019, 18:40
Und warum behauptest du, Exegsen, die auf Glaubensbekenntnissen basieren, seien ebenso wissenschaftlich wie die historisch-kritische Methode?
Bist du verwirrt?
Nein, Du bist verwirrt und zwar programmatisch verwirrt. - Du versuchst ständig, Dich mit Gegenüberstellung irreführender oder falscher Begriffe rauszustehlen. - "Methodisch" sind alle die in der Kommission erwähnten Exegesen.

sven23 hat geschrieben:
Mi 31. Jul 2019, 18:40
Das ist pure Rezeption und hat nichts mit historischer Forschung zu tun.
Wenn es auch um die Rezeption von historisch Geschehen geht, kann man das nicht aus der Historie rausnehmen. - Auch die HKM rezipiert.

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#459 Re: Rauchen und Alkohol

Beitrag von sven23 » Mi 31. Jul 2019, 19:07

closs hat geschrieben:
Mi 31. Jul 2019, 18:45
sven23 hat geschrieben:
Mi 31. Jul 2019, 18:40
Und warum behauptest du, Exegsen, die auf Glaubensbekenntnissen basieren, seien ebenso wissenschaftlich wie die historisch-kritische Methode?
Bist du verwirrt?
Nein, Du bist verwirrt und zwar programmatisch verwirrt. - Du versuchst ständig, Dich mit Gegenüberstellung irreführender oder falscher Begriffe rauszustehlen. - "Methodisch" sind alle die in der Kommission erwähnten Exegesen.
Ja, glaubens-methodisch. :lol:
Zum echten Verständnis der Bibel ist nur die HKM geeignet, das sie keine religiösen Glaubensbekenntnisse benötigt, wie du von der Kommission weißt.

closs hat geschrieben:
Mi 31. Jul 2019, 18:45
sven23 hat geschrieben:
Mi 31. Jul 2019, 18:40
Das ist pure Rezeption und hat nichts mit historischer Forschung zu tun.
Wenn es auch um die Rezeption von historisch Geschehen geht, kann man das nicht aus der Historie rausnehmen.
Zunächst muss man mal eroieren, ob es sich im historisches handelt oder nicht. Vieles hat die Forschung als unhistorisch entlarvt.
Hermeneutische-Spiralen-Akrobaten interessiert das bekanntermaßen wenig.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#460 Re: Rauchen und Alkohol

Beitrag von closs » Mi 31. Jul 2019, 19:10

sven23 hat geschrieben:
Mi 31. Jul 2019, 19:07
Ja, glaubens-methodisch.
Was ist eine "Glaubens-Methodik"? - Methodik "glaubt" man nicht, sondern sucht sie aus.

sven23 hat geschrieben:
Mi 31. Jul 2019, 19:07
Zum echten Verständnis der Bibel ist nur die HKM geeignet
Vollumfänglich falsch - zum Teil ist sogar das Gegenteil der Fall, wenn HKM hermeneutisch kontaminiert wird.

sven23 hat geschrieben:
Mi 31. Jul 2019, 19:07
das sie keine religiösen Glaubensbekenntnisse benötigt, wie du von der Kommission weißt.
Was die Kommission sagt, weiß ich, und weiß deshalb, dass Du deren Texte grundlegend nicht verstanden hast.

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