Gut und Böse sind relativ, nicht absolut

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closs
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#11 Re: Gut und Böse sind relativ, nicht absolut

Beitrag von closs » Mi 1. Mai 2013, 10:44

Zeus hat geschrieben:Dann hol mal aus
Nee - mache ich nicht mehr. - Wenn, dann muss man Schritt für SChritt vorwärts gehen. - Die Vergangenheit hat gezeigt, dass es kein Einvernehmen über Grundlagen gibt. - Diese müssten erst erarbeitet werden. - Sonst ist es eine Chiffren-Schlacht.

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Zeus
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#12 Re: Gut und Böse sind relativ, nicht absolut

Beitrag von Zeus » Do 2. Mai 2013, 17:25

Zeus hat geschrieben:Dann hol mal aus
closs hat geschrieben:Nee - mache ich nicht mehr. - Wenn, dann muss man Schritt für SChritt vorwärts gehen. - Die Vergangenheit hat gezeigt, dass es kein Einvernehmen über Grundlagen gibt. - Diese müssten erst erarbeitet werden. - Sonst ist es eine Chiffren-Schlacht.
In anderen Worten, werter Kurt, deine Lösung des Problems der Theodizee erfordert langatmige gedankliche Verrenkungen.
Meine Erklärung ist wesentlich einfacher:
Es gibt den von der christlichen Religion postulierten Großen Geist (oder sollte ich von einem Triumvirat sprechen?) nicht.
Nach dem Prinzip von Ockhams Rasiermesser wäre mein Argument automatisch das Bessere, denn
Vereinfacht ausgedrückt besagt es:
Von mehreren möglichen Erklärungen desselben Sachverhalts ist die einfachste Theorie allen anderen vorzuziehen
Und eine einfachere Theorie als die meinige gibt es nicht.
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Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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GanzBaff
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#13 Re: Gut und Böse sind relativ, nicht absolut

Beitrag von GanzBaff » Do 2. Mai 2013, 17:47

Zeus hat geschrieben:Und eine einfachere Theorie als die meinige gibt es nicht.
Stimmt ;)

Aber eine - für viele Menschen - unbefriedigendere ebenfalls nicht, denn die Folge ist, dass alles nur Ergebnis grandioser kosmischer Zufälle ist.

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#14 Re: Gut und Böse sind relativ, nicht absolut

Beitrag von closs » Do 2. Mai 2013, 17:56

Zeus hat geschrieben:Und eine einfachere Theorie als die meinige gibt es nicht.
Es ist mir ein außergewöhnliches Vergnügen, Dir komplett anstrengungslos und umfassend zuzustimmen.

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Zeus
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#15 Re: Gut und Böse sind relativ, nicht absolut

Beitrag von Zeus » Do 2. Mai 2013, 19:17

Zeus hat geschrieben:Und eine einfachere Theorie als die meinige gibt es nicht.
GanzBaff hat geschrieben:Stimmt ;)
:D
GanzBaff hat geschrieben:Aber eine - für viele Menschen - unbefriedigendere ebenfalls nicht
Stimmt, das ist deren Problem.
GanzBaff hat geschrieben:...denn die Folge ist, dass alles nur Ergebnis grandioser kosmischer Zufälle ist.
Na und?

PS.
Eigentlich gibt es keine grandiosen kosmischen "Zufälle". Alles Geschehen folgt den Gesetzen der Natur.
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#16 Re: Gut und Böse sind relativ, nicht absolut

Beitrag von GanzBaff » Do 2. Mai 2013, 19:33

Zeus hat geschrieben:Stimmt, das ist deren Problem.
Ja sicherlich, aber Du wirst ihnen ja sicherlich nicht verbieten wollen sich mit Erklärungsmodellen zu beschäftigen 8-)

Zeus hat geschrieben:Na und?
Ich kann nichts dagegen tun wenn jemand sich als Produkt evolutionärer Zufälle betrachtet und in seiner Existenz keinen tieferen Sinn sieht als die Erhaltung der eigenen Art. Mir wäre das eindeutig zu wenig.

Zeus hat geschrieben:PS.
Eigentlich gibt es keine grandiosen kosmischen "Zufälle". Alles Geschehen folgt den Gesetzen der Natur.
Ich versuche den Gesetzgeber kennenzulernen :thumbup:

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#17 Re: Gut und Böse sind relativ, nicht absolut

Beitrag von Andreas » Do 2. Mai 2013, 19:50

Zeus hat geschrieben:Eigentlich gibt es keine grandiosen kosmischen "Zufälle". Alles Geschehen folgt den Gesetzen der Natur.
Wer hat die Gesetze der Natur denn gesetzt? Oder sind die da immer schon so rumgesessen, in der Natur? Ist das jetzt als gut oder böse zu bewerten, dass alles Geschehen welches diesen Gesetzen gefolgt ist, ausgerechnet zu mir geführt hat? So ein Aufwand. Beim Zeus, das wär doch nicht nötig gewesen! :oops:

"Gern geschehen."

"Wer war das? Wer hat das gesagt? Vortreten!"

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#18 Re: Gut und Böse sind relativ, nicht absolut

Beitrag von Zeus » Do 2. Mai 2013, 19:53

Zeus hat geschrieben:Und eine einfachere Theorie als die meinige gibt es nicht.
closs hat geschrieben:Es ist mir ein außergewöhnliches Vergnügen, Dir komplett anstrengungslos und umfassend zuzustimmen.
Deine Freude ist auch für mich ein innerliches Weihnachten. :lol:
Allerdings ist die Konsequenz dieser Einfachheit, dass - nach Ockhams Prinzip - alle anderen Erklärungsversuche der Theodizee weniger plausibel sein müssen.
Es sei denn
1) jemand könnte die Existenz des Großen Geistes beweisen.
und
2) ohne geistige Klimmzüge erklären, wieso es trotz der Existenz dieses gerechten, barmherzigen, allwissenden, Allmächtigen so viel Leiden unschuldiger Menschen und Tiere in dieser Welt gibt.

Letzteres wäre wohl ein Thema für einen neuen Thread.
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#19 Re: Gut und Böse sind relativ, nicht absolut

Beitrag von closs » Do 2. Mai 2013, 19:55

Zeus hat geschrieben: dass - nach Ockhams Prinzip - alle anderen Erklärungsversuche der Theodizee weniger plausibel sein müssen.
"Müssen" geht schon mal gar nicht. - Möglicherweise ist Ockham aber tatsächlich die ultima ratio einer naturalistischen Erklärung - gut möglich.

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#20 Re: Gut und Böse sind relativ, nicht absolut

Beitrag von Zeus » Do 2. Mai 2013, 20:40

GanzBaff hat geschrieben:Ja sicherlich, aber Du wirst ihnen ja sicherlich nicht verbieten wollen sich mit Erklärungsmodellen zu beschäftigen 8-)
Nöö, nichts läge mir ferner.
GanzBaff hat geschrieben:Ich kann nichts dagegen tun wenn jemand sich als Produkt evolutionärer Zufälle betrachtet
Produkt von Evolution - ja. Evolutionärer Zufälle - nein.
GanzBaff hat geschrieben:und in seiner Existenz keinen tieferen Sinn sieht als die Erhaltung der eigenen Art.
Nur ein Sexmaniak käme auf diese Idee. :mrgreen:
GanzBaff hat geschrieben:Mir wäre das eindeutig zu wenig.
Mir auch. :lol:
Jetzt im Ernst:
Nach dem Sinn des Lebens zu fragen, ist sozusagen sinnlos.
Nur dumme Roboter dienen irgendeinem Zweck.
Wir Menschen haben nun mal das Glück, zu leben, und wir sollten versuchen, es für uns selbst und unsere Mitmenschen so angenehm wie möglich zu gestalten und dabei auch unseren tierischen Mitbewohnern kein unnötiges Leid zuzufügen.
Also, ganz allgemein gesagt, wir sollten uns bemühen, so wenig Unheil anzurichten wie möglich.
Das klingt zwar nicht sehr großartig, aber wenn alle Menschen - besonders die, welche Macht haben - nach dieser Regel handeln würden, wäre die Welt sicher ein besserer Platz.

Fallst du nach etwas Höherem strebst, erzähl mal. :)
Zeus hat geschrieben:PS.
Eigentlich gibt es keine grandiosen kosmischen "Zufälle". Alles Geschehen folgt den Gesetzen der Natur.
GanzBaff hat geschrieben:Ich versuche den Gesetzgeber kennenzulernen :thumbup:
Und wozu soll das gut sein?
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