Janina hat geschrieben: Natürlich ist es Ziel unserer Arbeit, die Grenzen des Machbaren zu erweitern, indem wir sie überschreiten.
Das war anders gemeint: Wissenschaft darf die Grenzen ihres methodisch beschriebenen Auftrags nicht überschreiten.
Janina hat geschrieben: closs hat geschrieben:
* Ob "die Welt" Vorstellung oder "real" "ist", muss Dich, Wissenschaft, gar nicht interessieren: Du arbeitest so, als wäre sie "real".
Stimmt. Für die Arbeit hat sich das bewährt.
Klar - weil Wissenschaft methodisch so angelegt ist.
Janina hat geschrieben: Aber das ist ja wohl abschließend geklärt.
Irgendwas stimmt da aber im Vergleich zu dem, was stattfindet, nicht. - Oder positiv formuliert: Man muss Begriffe wie "Anekdote", "Wirkung der eigenen Wahrnehmung", "Stärke von Placebo-Effekt" sehr weit definieren, wenn Deine Meinung letztlich die richtige ist. - Konkret: Es muss mit solchen Begriffen erklärbar sein, warum es regelmäßig Fälle gibt, bei denen damit mehr Ergebnis erzielt wird als mit Pharmazeutikum plus Placebo-Effekt im schulmedizinischen Kontext.
JackSparrow hat geschrieben:So arbeitest du auch. Nur redest du eben nicht so.
Ich arbeite so, weil man in beiden Fällen gleich arbeiten würde, und rede so, weil ich über System-Setzungen ins Ontologische hineindenke. - Das muss man als NAturwissenschaftler nicht können - man muss es aber als Philosoph und Theologe können (tut es aber heute anscheinend nicht immer).
Pluto hat geschrieben:Wir können feststellen, dass bisher am Ende keinerlei Spuren von Gott gefunden werden konnten. Es hatte immer alles eine natürliche Ursache
NAtürlich ist es naturalistisch beschreibbar - wenn etwas im Dasein passiert, ist es auch naturalistisch beschreibbar. - Aber das sagt doch nichts darüber aus, WARUM es passiert.
Pluto hat geschrieben:Ich denke eher an die vielen Springer, die wegen des nicht Öffnens des Fallschirms, ums Leben kamen. Wo war Gott als dies geschah? Oder handelt Gott da willkürlich?
Aus menschlicher Sicht handelt er willkürlich - natürlich. - Die Frage ist: Wie wollte der Mensch erkennen, ob es ein Eingriff Gottes ist oder "Glück"?
Pluto hat geschrieben:Glaube ist NICHT Erkenntnis.
"Erkennen" im allgemeinen Sprachgebrauch ist "dass einem etwas klar ist" - ich "erkenne" bspw., dass Du naturalistisch gepolt ist - auch ohne wissenschaftlichen Nachweis. - Die wissenschaftliche Bedeutung ist die von Dir favorisierte Definition - die lustigerweise im Duden gar nicht vorkommt:
so deutlich sehen, dass jemand weiß, wen oder was er vor sich hat
aufgrund bestimmter Merkmale ausmachen, identifizieren
Klarheit über jemanden, etwas gewinnen; richtig einschätzen
(gehoben veraltet) [mit einer Frau] Geschlechtsverkehr haben
(Rechtssprache) ein Urteil fällen, einen Beschluss verkünden
(Sport) (als Schieds- oder Linienrichter[in]) entscheiden
(Bankwesen) (einem Konto eine Summe) gutschreiben
Pluto hat geschrieben: Dann zitiere bitte die Stelle, wo er "res extensa" schreibt.
ICh weiß nicht, ob sich Popper direkt mit Descartes auseinandersetzt (indirekt tut er es allemal). - Meine Aussage war INHALTLICHER Natur, wenn ich darauf hinweise, dass das, was Popper mit "die Welt, wie wir sie sinnlich wahrnehmen", nichts anderes als eine gute und erklärende Übersetzung dessen ist, was Descartes "Res extensae" nennt. - Dieser Hinweis erfolgt vor dem Hintergrund, dass wir hier gelegentlich über Descartes gesprochen haben.
Pluto hat geschrieben:Die Wissenschaft überschreitet nie reale Grenzen, weil diese Grenzen die ganze Welt umfassen.
Du ziehst Wissenschaft schon wieder ins Ideologische hinein. - Denn was die "ganze Welt" ist, interessiert die Wissenschaft nicht: Denn sie beschäftigt sich mit dem, wofür sie gemacht ist - und das sind die Res extensae.