Claymore hat geschrieben: ↑Sa 4. Mai 2019, 23:46
Nicht jeder kann geimpft werden, bzw. sofort geimpft werden.
Dieses Argument ist akzeptabel - wobei ich in diesem Kontext noch nicht verstanden habe, warum das Durchschnittsalter von Masern-Erkrankten letztes Jahr bei knapp 20 jahren lag. - Entweder da waren wenige Babies dabei (nebenbei: Zu meiner Jugendzeit galt die meinung "Als Baby kriegt man sowas nicht" - weil damals noch mehr gestillt wurde?) oder viele ziemlich Alte - beides ist möglich.
Claymore hat geschrieben: ↑Sa 4. Mai 2019, 23:46
Du hast die kompletten restlichen Ausführungen ignoriert.
Sicherlich NICHT - worauf willst Du raus?
Claymore hat geschrieben: ↑Sa 4. Mai 2019, 23:46
Also ist es, falls die Diskussion noch irgendwie realistisch sein soll, wichtig die verschiedenen Ausprägungen des Paternalismus zu unterscheiden und festzustellen, welche akzeptabel sind und welche die Freiheit übermäßig einschränken. Meiner Ansicht nach sollte man die Grenze beim hart+starken Paternalismus ziehen.
Das war alles verständlich vermittelt von Dir. - Aber wer entscheidet über Akzeptanz? - und vor allem: Was IST Akzeptanz?
Zu meiner Jugendzeit war Akzeptanz, dass man Dinge, die sein mussten oder einfach da waren, als gegeben akzeptiert hat - trotzdem hatte man eine eigene Meinung. - HEUTE beschleicht einen der Eindruck, dass man prüft, was gesellschaftlich als akzeptiert gilt, und dann dies als Meinung vertritt. - Man HAT also keine meinung, sondern VERTRITT sie wie ein Anwalt seinen Mandanten - es kann morgen etwas anderes sein - keine haltung, sondern Job.
Das meine ich mit "Obrigkeitsgläubigkeit des 21. Jh".
Claymore hat geschrieben: ↑Sa 4. Mai 2019, 23:46
Es gehört zum erwachsen werden dazu, dass man sich immer wieder mal auf der stärkeren Seite wiederfindet, auf der Seite des Zeitgeist, auf der Seite der Eliten etc. und das der Sache wegen akzeptiert
Letzteres ist MEIN Ansatz: "der Sache wegen". - Aber ob dieses "der Sache wegen" auf der Seite des Zeitgeist, auf der Seite der Eliten etc. zu finden ist, muss man jeweils prüfen - es ist völlig offen.
Claymore hat geschrieben: ↑Sa 4. Mai 2019, 23:46
Bei derartiger Verblendung irgendwann die Notbremse zu ziehen hat nichts mit “loser sein†zu tun.
Natürlich nicht - wie gesagt: Mainstream hat recht oder unrecht - es ist komplett offen.
Claymore hat geschrieben: ↑Sa 4. Mai 2019, 23:46
Was soll diese Koppelung denn sein?
S.o.
Claymore hat geschrieben: ↑Sa 4. Mai 2019, 23:46
Ich habe dir erklärt, welche Formen von Paternalismus ich akzeptiere und da es sich bei einer Impfpflicht für Kinder um schwachen Paternalismus handelt, sehe ich da kein großes Problem.
Ich sehe da auch kein Problem, allein schon deshalb, weil es keinen Sinn macht, als Kind auf Masern zu warten, wenn kaum mehr welche unterwegs ist, und man dann im Erwachsenenalter ein erhöhtes Risiko trägt, ungeimpft an Masern zu erkranken. - Das wäre übrigens DAS Argument gegen Impfkritiker.
Claymore hat geschrieben: ↑Sa 4. Mai 2019, 23:46
Impfpflicht wäre übrigens ein weit weniger gravierender Eingriff als die Schulpflicht.
Weiß ich nicht - kann sein. - Übrigens und damit Du mich nicht für empfindlich hältst: Ich halte es unter dem Gesichtspunkt der Souveränität eines Staates und der damit verbundenen Rechte für locker machbar, junge Menschen als Soldaten in den Tod zu schicken (falls ein Krieg ausbricht) - das wäre dann NORMAL. - Mich stört nur die Naivität, sich dann damit gemein zu machen, statt zu sagen "Shit - dumm gelaufen - da muss ich jetzt durch".
Claymore hat geschrieben: ↑Sa 4. Mai 2019, 23:46
Du fühlst dich gar nicht wohl im 21. Jahrhundert.
Irrtum. - Gerade in Deutschland sind technische und soziale Umstände weltweit mit vorne dran - wenn ich jetzt zusammenbrechen würde, wäre ich in 1 Stunde in einem Krankenhaus, das mich aufnehmen müsste. - Keiner muss mehr bei uns verhungern - die meisten müssen nicht mehr als 1600 Stunden p.a. arbeiten, um zu überleben (das war übrigens das Häufigste, was ich in Gesprächen zu hören bekam: "Warum arbeiten die Menschen in D. so wenig?") - ich habe eine Altersabsicherung, die ziemlich gut ist, weil man bei uns gesetzliche und private Absicherung kombinieren kann. - Alles super.
ABER: Unser Land ist geistig/spirituell verarmt und man stellt sich das Leben oberhalb der unteren 20 oder 30%, die wirklich kämpfen müssen, verdammt einfach vor("Die Deutschen sind faul geworden", habe ich ebenfalls bereits vor 15 Jahren ständig von unseren internationalen Gästen gehört). - Ich glaube NICHT, dass sich unsere Kinder und Enkel die "Work-Life-Balance" ewig leisten werden können. - Ich sage es mal plakativ:
a) Mein Vater war 8 Jahre in Krieg und Gefangenschaft und hat danach mit 70-Stunden-Wochen das Land aufgebaut und war EINMAL mit uns im Urlaub
b) Studenten meiner Generation hatten ein wunderbar freies und unverschultes Studium mit Master-Abschluss, hatten nie Geld, aber auch kaum Bedürfnisse, und haben danach länger pro Jahr gearbeitet, als es heute üblich ist.
c) Die Generation meiner Kinder arbeitet bei geringerer Qualifikation, aber immerhin auf B.A.-Level, in arbeitnehmer-freundlich geregelten Jobs und bekommt, auf die Stunde umgerechnet, verdammt viel Kohle, weil sie jung und dadurch begehrt sind, feiern ihre Elternzeiten ab, wenn wieder mal ein Kind kommt und hat die Muße, über Achtsamkeit und Work-Life-balance nachzudenken.
d) Meine Enkel müssen ans Smartphone, wenn man sie fragt, wieviel 4 x 4 ist.
Ehrlich - das ist alles gegönnt, ABER: Das wird nicht ewig so bleiben.
Claymore hat geschrieben: ↑Sa 4. Mai 2019, 23:46
Wir loben die gute alte Zeit, leben aber gerne in der Gegenwart. (Ovid)
Psychologisch ist da was dran. - Aber man kann Beobachtungen auch objektivieren.