Impfung -- JA oder NEIN? Teil II

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piscator
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#1 Impfung -- JA oder NEIN? Teil II

Beitrag von piscator » Mo 23. Apr 2018, 15:18

Hier geht es zum ersten Teil des Threads: Betreff: Impfung -- JA oder NEIN?
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Hier ganz aktuell zum Thema Impfen und Masern.

http://www.sueddeutsche.de/muenchen/lan ... -1.3955297

Ein Auszug:
Damit Mama und Oma keine Masern bekommen
Das Gesundheitsamt berät in einer Aktionswoche besonders junge Familien
Eine Impfpflicht besteht in Deutschland nicht. Doch gibt es laut der Bayerischen Landesarbeitsgemeinschaft Impfen (LAGI) "gute Gründe für einen gesunden Schutz". Sie veranstaltet daher gemeinsam mit dem Staatsministerium für Gesundheit und Pflege von diesem Montag, 23. April, an bis einschließlich Sonntag, 29. April, zum fünften Mal die bayerische Impfwoche. Auch das Gesundheitsamt des Landkreises München beteiligt sich an der Aktion. Am Dienstag, 24. April, können sich Bürger von 10 bis 12 Uhr telefonisch beraten lassen. Im Fokus stehen junge Familien. Angesprochen werden sollen bei den landesweiten Beratungen vor allem Impfungen vor und während der Schwangerschaft, Zielgruppen sind werdende Eltern sowie andere Kontaktpersonen von Neugeborenen wie Geschwister und Großeltern sowie medizinisches Personal wie Hebammen und Ärzten.

Der Hauptgrund für das diesjährige Motto ist ein vermehrtes Auftreten von vermeintlichen Kinderkrankheiten im Erwachsenenalter wie Masern und Keuchhusten. "Somit stellen infektiöse Familienangehörige, andere Verwandte oder Bezugspersonen eine Gesundheitsgefahr für noch nicht geimpfte Neugeborene dar", warnt das Landratsamt in einer Pressemitteilung und verweist darauf, dass den Initiatoren der Impfwoche eine fundierte Information der Bevölkerung zum Impfschutz ein Anliegen ist. In der LAGI sind Ärzteverbände, der öffentliche Gesundheitsdienst, Apothekenverband, Hebammenverband und Krankenkassen vereint.

In ihrem Aufruf zu einer Teilnahme an der Impfwoche betont die LAGI, dass Impfen gut verträglich sei. Moderne Impfstoffe sorgten heutzutage dafür, dass nur äußerst selten schwerwiegende Nebenwirkungen beobachtet würden. Zudem sei Impfen einfach und bereits mit einem kleinen Nadelstich erledigt. Die Landesarbeitsgemeinschaft sieht den Schutz auch als Chance, schwerwiegende Infektionskrankheiten langfristig einzudämmen oder sogar auszurotten. Sie fordert die Familien auf: "Hinterfragen Sie die Argumente von Impfgegnern hinsichtlich ihrer Aktualität und bilden Sie sich Ihre Meinung auf Grundlage neuester Studien."

Für ein Beratungsgespräch stehen die Ärzte des Gesundheitsamtes unter folgenden Telefonnummern zur Verfügung: Susanne Pechel 089/6221-1166, Angela Schubert 089/6221-2956.
Für mich unverständlich, dass es immer noch Menschen gibt, die dem Impfen skeptisch gegenüber stehen. Gut, ich bin egoistisch, mit 62 Jahren möchte ich kein Infektionskrankheit mehr bekommen, die durch Impfen vermeidbar wäre.

Leider sind viele Impfgegner beratungsresistent. Die fachliche Meinung von Ärzten, Apotheken und dem sonstigem medizinischen Personal zählt nichts. Den Ausführungen aller möglichen Spinner und Scharlatanen dagegen wird dagegen, ohne zu überlegen, blind geglaubt.
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Munro
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#2 Re: Ebola

Beitrag von Munro » Mo 23. Apr 2018, 22:44

sven23 hat geschrieben: Die Verschwörungsschwachmaten sterben einfach nicht aus. :thumbdown:

So ist es! Es ist ein weites Feld!

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Kennt ihr auch deise genial Satire zum Thema V-Theorien - die "Bielefeld-Verschwörung"?
Jean Paul Getty:
Die Sanftmütigen werden die Erde besitzen, aber nicht die Schürfrechte.

closs
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#3 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von closs » Mo 23. Apr 2018, 23:08

piscator hat geschrieben:Der Hauptgrund für das diesjährige Motto ist ein vermehrtes Auftreten von vermeintlichen Kinderkrankheiten im Erwachsenenalter wie Masern und Keuchhusten.
Richtig - deshalb hieß es früher "Kinderkrankheit", weil man es dann als Erwachsener nicht mehr bekam. - "Kinderkrankheiten" im Erwachsenenalter sind sehr gefährlich - man denke nur an Röteln, die zu schweren Schäden bei Ungeborenen führen kann. - Dazu gehören übrigens auch verdeckte Ausbrüche dieser Krankheiten von Menschen, die geimpft wurden.

Wichtig wäre, dieses Thema zu ent-ideologisieren - und da sind beide Seiten schwer zu überzeugen.

piscator
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#4 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von piscator » Di 24. Apr 2018, 09:13

Kinderkrankheiten sind auch für Kinder kein Vergnügen. Warum sollen die sich quälen, wenn es eine Schutzimpfung gibt?
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Janina
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#5 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von Janina » Di 24. Apr 2018, 09:48

closs hat geschrieben:deshalb hieß es früher "Kinderkrankheit", weil man es dann als Erwachsener nicht mehr bekam.
Nein, das heißt nur, dass sie SO hochinfektiös sind, dass niemand eine Chance hatte erwachsen zu werden, ohne sich das als Kind bereits einzufangen.

closs hat geschrieben:Wichtig wäre, dieses Thema zu ent-ideologisieren - und da sind beide Seiten schwer zu überzeugen.
Nein, wichtig ist, dass man die kompetente Seite hört und die Idioten zum Schweigen bringt.

JackSparrow
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#6 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von JackSparrow » Di 24. Apr 2018, 12:17

closs hat geschrieben:
JackSparrow hat geschrieben:Wie die meisten Virusinfektionen sind Masern zum heutigen Stand der Forschung nicht behandelbar.
Wahrscheinlich meinst Du das pharmakologisch.
Mit dem Behandeln einer Virusinfektion meinte ich wahrscheinlich das Bekämpfen der Viren, welche durch ihre jeweilige Tatkraft die jeweilige Virusinfektion vollbrachten, durch eine beliebige evidenzbasierte Intervention.

Er würde Dir auch erklären, wie.
Logisch. Deshalb müssen seine Thesen in esoterisch angehauchten Internetforen von medizinischen Laien verteidigt werden.

Wichtig wäre, dieses Thema zu ent-ideologisieren - und da sind beide Seiten schwer zu überzeugen.
Es gibt doch sicher diverse Bundesämter oder Institute, wo sowohl die Inzidenz von Masernkomplikationen als auch die Inzidenz von Impfkomplikationen über Jahre hinweg sauber dokumentiert wird und wo man frei von jeglicher Natur-Romantik einfach nur zwei Zahlen miteinander vergleichen muss.

Nur Ursache und Wirkung müssten dann noch diskutiert werden: Kommt man nicht auf solche Ideen, weil man Impfkritiker ist, oder wird man zum Impfkritiker, weil man nicht auf solche Ideen kam?

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Janina
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#7 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von Janina » Di 24. Apr 2018, 12:26

JackSparrow hat geschrieben:Kommt man nicht auf solche Ideen, weil man Impfkritiker ist, oder wird man zum Impfkritiker, weil man nicht auf solche Ideen kam?
Ich denke, man muss einen ganz schönen Vollschaden haben, um das Robert-Koch-Institut und Hans Tolzin als zwei gleichberchtigte Stimmen zu betrachten.

JackSparrow hat geschrieben:Es gibt doch sicher diverse Bundesämter oder Institute, wo sowohl die Inzidenz von Masernkomplikationen als auch die Inzidenz von Impfkomplikationen über Jahre hinweg sauber dokumentiert wird und wo man frei von jeglicher Natur-Romantik einfach nur zwei Zahlen miteinander vergleichen muss.
Klar gibts das: Meldepflicht für Impfkomplikationen. https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Im ... _node.html
Wer aufmerksam liest, wird finden, dass als Impfkomplikation sogar "Das Kind weint" aufgeführt ist. :lol:

closs
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#8 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von closs » Di 24. Apr 2018, 14:27

JackSparrow hat geschrieben:Mit dem Behandeln einer Virusinfektion meinte ich wahrscheinlich das Bekämpfen der Viren, welche durch ihre jeweilige Tatkraft die jeweilige Virusinfektion vollbrachten, durch eine beliebige evidenzbasierte Intervention.
Also vermutlich pharmakologisch, nicht wahr?

JackSparrow hat geschrieben:Es gibt doch sicher diverse Bundesämter oder Institute, wo sowohl die Inzidenz von Masernkomplikationen als auch die Inzidenz von Impfkomplikationen über Jahre hinweg sauber dokumentiert wird und wo man frei von jeglicher Natur-Romantik einfach nur zwei Zahlen miteinander vergleichen muss.
Aber WELCHE Zahlen? - Ich gebe Dir EIN Beispiel:

Impfkritische Ärzte weisen darauf hin, dass Geimpfte sogenannte "Kinderkranheiten" wie Masern und Röteln im Erwachsenen-Alter verdeckt und geschwächt bekommen können, was sehr gefährlich sei - warum, begründen sie dann. - Solche Zahlen sind sicherlich NICHT in diversen Bundesämtern oder Instituten berücksichtigt.

Ich behaupte übrigens NICHT, dass die impfkritischen Ärzte recht haben, aber ich verstehe ihre Argumente - und ich verstehe ebenfalls, dass die offizielle medizinische Marschrichtung solche Argumente nicht berücksichtigt (Wie will man bspw. Krebserkrankungen aufgrund von verdeckten Kinderkrankheiten im Alter als Folge davon feststellen, wenn man nicht einmal die verdeckten Kinderkrankheiten im Alter festgestellt hat?). - Mit anderen Worten: Da ist vieles offener, als man es platt annehmen mag.

Deshalb: Eine De-Ideologisierung wäre hilfreich.

JackSparrow hat geschrieben:Nur Ursache und Wirkung müssten dann noch diskutiert werden: Kommt man nicht auf solche Ideen, weil man Impfkritiker ist, oder wird man zum Impfkritiker, weil man nicht auf solche Ideen kam?
oder wird man Impfkritiker, weil man Parameter im Köcher hat, die offiziell nicht interessant erscheinen? - Da gibt es viele Ansätze.

closs
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#9 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von closs » Di 24. Apr 2018, 14:29

Janina hat geschrieben:das heißt nur, dass sie SO hochinfektiös sind, dass niemand eine Chance hatte erwachsen zu werden, ohne sich das als Kind bereits einzufangen.
Klar - aber man hat es dann auch nicht mehr im Alter mit allen Nebenwirkungen bekommen.

Janina hat geschrieben:wichtig ist, dass man die kompetente Seite hört und die Idioten zum Schweigen bringt.
Da bist Du zu parteiisch - siehe meinen Beitrag an Jack.

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#10 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von piscator » Di 24. Apr 2018, 14:53

closs hat geschrieben:Impfkritische Ärzte weisen darauf hin, dass Geimpfte sogenannte "Kinderkranheiten" wie Masern und Röteln im Erwachsenen-Alter verdeckt und geschwächt bekommen können, was sehr gefährlich sei - warum, begründen sie dann.
"Impfkritische" Ärzte, ist das so etwas wie "evolutionskritische" Biologen? Ich kenne viele Mediziner, schon von berufswegen, aber so genannte impfkritische Ärzte sind mir noch nicht untergekommen.
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