Homöopathie V

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piscator
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#981 Re: Homöopathie V

Beitrag von piscator » Sa 22. Sep 2018, 13:21

sven23 hat geschrieben:Es geht ja nicht darum, welche Stoffe drin sind, sondern gemäß hahnemannschem Verdünnungswahnsinn ist ja nichts mehr drin. Gerade deshalb soll es ja besonders stark wirken. :lol:
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closs
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#982 Re: Homöopathie V

Beitrag von closs » Sa 22. Sep 2018, 14:51

sven23 hat geschrieben:Nein, du hast behauptet, dass es egal ist, ob es sich um Kausalität oder Koinzidenz handelt.
Meiiiine Herrn. :roll: - Es ist für die WIRKLICHKEIT egal, ob sie als koinzident oder als kausal bezeichnet wird.

sven23 hat geschrieben:Koinzidenz (aus lat. con, ‚gemeinsam‘, und incidere, ‚vorfallen‘) ist ein zeitliches und/oder räumliches Zusammenfallen von Ereignissen oder Zusammentreffen von Objekten.
Von der Koinzidenz zweier oder mehrerer Ereignisse auf einen kausalen (ursächlichen) Zusammenhang zu schließen, stellt logisch betrachtet einen Fehlschluss dar, der cum hoc ergo propter hoc (lat.) genannt wird.
Genau richtig. - "Koinzidenz" bezeichnet das PHÄNOMEN, "Kausalität" bezeichnet die wahrnehmungs-gesteuerte logische Bewertung: "Dieses Zusammenfallen ist in diesem Fall kausal begründbar". - Das heißt: "Koinzidenz" (in der Philosophie) heißt NICHT "nicht kausal", sondern "nicht kausal überprüft". - Es KANN also kausal sein, man weiß es aber nicht.

sven23 hat geschrieben:Falsch, es ist das alles entscheidende. So reden nur ideologisierte Esoteriker und verwirrte Omas. :lol:
Und WIEDER stellst Du die Wahrnehmung über das Sein. - Nein: Die WIRKLICHKEIT ist "das alles Entscheidende". - Die Begründung der Wirklichkeit ändert nichts an der Wirklichkeit. - Natürlich ist es von Belang, ob etwas "zufällig" oder kausal zusammenhängt: Aber ändert nichts an der WIRKLICHKEIT, die davon betroffen ist. - Entweder es IST etwas oder nicht. - WENN etwas IST, dann nicht, weil es "zufällig" oder kausal bewertet wird. - Alter Fehler.

sven23 hat geschrieben:Nur wenn er Kausalität mit Koinzidenz verwechselt.
Das ist verquer. - Wenn ein Arzt aus Erfahrung voraussagen kann, dass B in 75% der Fälle auf A folgt, fragt er nicht, ob dies "zufällig" ist oder kausal - es ist für die Wirklichkeit irrelevant. - Allerdings: Er wird sich natürlich nebenbei denken, dass es kausal ist ("Noja - wenn das derart verläßlich klappt, wird es schon einen Grund dafür geben"). - Aber im Vordergrund steht, dass es KLAPPT - der PATIENT steht im Vordergrund und nicht Diskussionen, ob Wirklichkeit auch dann Wirklichkeit ist, wenn man sie nicht begründen kann.

sven23 hat geschrieben:Eben, er weiß, dass das hahnemannsche Modell in der Wirklichkeit falsifiziert ist. Der einzige, der das nicht wahrhaben will, ist der closs. :roll:
Schon wieder daneben - schlaf Dich erst mal aus.

sven23 hat geschrieben:Sind sie ja nicht. Placebos sind Scheinpräparate.
Tja - dann muss man die Wirklichkeit anders erklären. - Aber nicht mal so und dann mal anders.

sven23 hat geschrieben:Doch, die ist schon 100 mal beantwortet worden. Mit RCTs läßt sich so ziemlich alles überprüfen, was angeblich Heilung verspricht. Unabhängig davon, ob es ein nachvollziehbares Wirkungsmodell gibt oder nicht.
Echt - Du hast Dein Zitat schlicht nicht verstanden. - Aber hier scheinst Du nicht der einzige zu sein. - Die Frage, WIE man Fälle wie "Müllers" überhaupt prüfen KANN, scheint komplett uninteressant zu sein - man zieht seinen Standard durch: "Horchemal, Wirklichkeit: Wenn Du bei uns nicht reinpasst, gibt's Dich nicht".

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Janina
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#983 Re: Homöopathie V

Beitrag von Janina » Sa 22. Sep 2018, 15:46

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben: closs hat geschrieben:
Wir sind uns einig, dass hier das wissenschaftliche Feld nicht ausreichend bestellt ist.
Nein. Es ist alles verstanden und plausibel modelliert.
Diesen Eindruck habe ich ganz und gar nicht.
Macht nichts, für den Pöbel ist dann die HP da.

closs hat geschrieben:Mir scheint eher, dass man Standard-Modelle anlegt und dann die Sache entsorgt.
Nein. Für HP gibt es nochnichtmal ein Modell.

closs hat geschrieben:Wenn ein HP-Arzt ... UND die Patienten... springen Dir sowohl Arzt als auch Patienten ins Gesicht, wenn Du ihnen deshalb Wahrnehmungs-Störungen attestierst.
Der Patient hätte besser in der Schule mal in Mathe aufgepasst (wahrscheinlich hatte eh niemand Statistik), und dem Quacksalber gehört der Arsch versohlt.

closs hat geschrieben:Meiiiine Herrn. :roll: - Es ist für die WIRKLICHKEIT egal, ob sie als koinzident oder als kausal bezeichnet wird.
Nein. Der Unterschied führt zu so extremen Wahrnehmungsverzerrungen wie HP.

sven23 hat geschrieben:Wenn ein Arzt aus Erfahrung voraussagen kann, dass B in 75% der Fälle auf A folgt, fragt er nicht, ob dies "zufällig" ist oder kausal
Dann gehört ihm der Arsch versohlt.

sven23 hat geschrieben:Er wird sich natürlich nebenbei denken, dass es kausal ist
Nein, er reibt sich die Hände, weil er Deppen überteuertes Wasser verkaufen kann.

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#984 Re: Homöopathie V

Beitrag von closs » Sa 22. Sep 2018, 15:50

Janina hat geschrieben: Für HP gibt es nochnichtmal ein Modell.
WOVON misst man denn dann eigentlich "Wirkung"? - Es kam noch keine überzeugende Antwort auf die Frage, wie man "Müller" testen kann, wenn man nicht mal weiß, was er macht.

Janina hat geschrieben:Der Patient hätte besser in der Schule mal in Mathe aufgepasst (wahrscheinlich hatte eh niemand Statistik)
Ist es statistisch möglich, dass Heilungs-Erfolge im Feld A signifikant höher sind als im Feld B, OHNE dass es einen Grund gibt? - Also "zufällig"?

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#985 Re: Homöopathie V

Beitrag von sven23 » Sa 22. Sep 2018, 16:25

Janina hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Wenn ein Arzt aus Erfahrung voraussagen kann, dass B in 75% der Fälle auf A folgt, fragt er nicht, ob dies "zufällig" ist oder kausal
Dann gehört ihm der Arsch versohlt.

sven23 hat geschrieben:Er wird sich natürlich nebenbei denken, dass es kausal ist
Nein, er reibt sich die Hände, weil er Deppen überteuertes Wasser verkaufen kann.
Ich wasche meine Hände in Unschuld. Das ist auf clossens Mist gewachsen. :lol:
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#986 Re: Homöopathie V

Beitrag von sven23 » Sa 22. Sep 2018, 17:00

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Nein, du hast behauptet, dass es egal ist, ob es sich um Kausalität oder Koinzidenz handelt.
Meiiiine Herrn. :roll: - Es ist für die WIRKLICHKEIT egal, ob sie als koinzident oder als kausal bezeichnet wird.
Eben nicht. Es ist nur dann egal, wenn man aus Gründen der Aufrechterhaltung eines Geschäftmodells wie der HP an einer Unterscheidung gar keine Interesse hat.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Koinzidenz (aus lat. con, ‚gemeinsam‘, und incidere, ‚vorfallen‘) ist ein zeitliches und/oder räumliches Zusammenfallen von Ereignissen oder Zusammentreffen von Objekten.
Von der Koinzidenz zweier oder mehrerer Ereignisse auf einen kausalen (ursächlichen) Zusammenhang zu schließen, stellt logisch betrachtet einen Fehlschluss dar, der cum hoc ergo propter hoc (lat.) genannt wird.
Genau richtig. - "Koinzidenz" bezeichnet das PHÄNOMEN, "Kausalität" bezeichnet die wahrnehmungs-gesteuerte logische Bewertung: "Dieses Zusammenfallen ist in diesem Fall kausal begründbar". - Das heißt: "Koinzidenz" (in der Philosophie) heißt NICHT "nicht kausal", sondern "nicht kausal überprüft". - Es KANN also kausal sein, man weiß es aber nicht.
Werden wir den Tag noch erleben, an dem closs ein Zitat mal richtig versteht? :roll:

Von der Koinzidenz zweier oder mehrerer Ereignisse auf einen kausalen (ursächlichen) Zusammenhang zu schließen, stellt logisch betrachtet einen Fehlschluss dar, der cum hoc ergo propter hoc (lat.) genannt wird.

closs hat geschrieben: Natürlich ist es von Belang, ob etwas "zufällig" oder kausal zusammenhängt:
Es ist nicht nur von Belang, es ist essentiell.

closs hat geschrieben: Aber ändert nichts an der WIRKLICHKEIT, die davon betroffen ist. - Entweder es IST etwas oder nicht. - WENN etwas IST, dann nicht, weil es "zufällig" oder kausal bewertet wird. - Alter Fehler.
Alter Fehler von closs. Die Homöopathen erklären eine evtl. Heilung als kausale Folge ihrer Globuli-Verabreichung. Dabei handelt es sich lediglich um Koinzidenz. Die "Wirklichkeit" ist also eine andere, als HP-Gurus den Menschen weismachen wollen. Unbedarfte Laien fallen darauf herein.
Jeden morgen steht irgendwo ein Dummer auf, man muss ihn nur finden. :lol:

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Nur wenn er Kausalität mit Koinzidenz verwechselt.
Das ist verquer. - Wenn ein Arzt aus Erfahrung voraussagen kann, dass B in 75% der Fälle auf A folgt, fragt er nicht, ob dies "zufällig" ist oder kausal - es ist für die Wirklichkeit irrelevant.
Ist das so überraschend, wenn 90% der meisten Krankheiten von alleine wieder heilen? Schon wieder vergessen? :roll:

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Eben, er weiß, dass das hahnemannsche Modell in der Wirklichkeit falsifiziert ist. Der einzige, der das nicht wahrhaben will, ist der closs. :roll:
Schon wieder daneben
Wieso daneben? Anton hat es eben noch bestätigt:

Der naturwissenschaftliche Kontext: Beobachtungsvorhersagen aus Modell extrahieren und Falsifikationsversuche durchführen. Problem: Welches Modell? Das von Hahnemann? Ist falsifiziert!

Was übrigens jeder zu wissen scheint, außer closs. :roll:


closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Sind sie ja nicht. Placebos sind Scheinpräparate.
Tja - dann muss man die Wirklichkeit anders erklären. - Aber nicht mal so und dann mal anders.
Wieso das denn?
Globluli waren schon immer Placebos und ich habe noch nie was anderes behauptet. :roll:

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Doch, die ist schon 100 mal beantwortet worden. Mit RCTs läßt sich so ziemlich alles überprüfen, was angeblich Heilung verspricht. Unabhängig davon, ob es ein nachvollziehbares Wirkungsmodell gibt oder nicht.
Echt - Du hast Dein Zitat schlicht nicht verstanden.
Du projizierst dein eigenes Unvermögen immer auf andere. Die Frage ist eher, was du an dem Zitat nicht verstanden hast?

Entscheidend ist auch nicht, ob es ein pharmakologisch akzeptiertes Wirkmodell gibt oder nicht. Letzteres ist auch keine notwendige Voraussetzung für die Wirksamkeitsprüfung. Schon in den 20er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts wäre es theoretisch möglich gewesen, eine Wirksamkeitsprüfung für Acetylsalicylsäure zur Behandlung von Kopfschmerzen durchzuführen – auch nach noch heute akzeptierten Prinzipien –, ohne dass zu dieser Zeit der biochemische Wirkmechanismus bekannt gewesen wäre. Entsprechend muss für die Prüfung komplexer, „ganzheitlicher“ Therapien nicht bekannt sein, welchen Teilbeitrag einzelne Komponenten leisten oder wie das „Ganze“ funktioniert. Es lässt sich die Wirksamkeit des Gesamtpaketes prüfen, um dann gegebenenfalls in einem zweiten Schritt die effektivsten Teilkomponenten zu isolieren. Dies ist forschungsökonomischer, als zunächst Einzelkomponenten zu prüfen. Die (Un-)Wirksamkeit einzelner Bestandteile sagt nichts über die Effektivität des Gesamtpakets aus. Diese kann größer, aber auch kleiner sein als die einfache Summe seiner Teile, soweit diese überhaupt im Einzelnen bekannt sind.
Quelle: Aerzteblatt.de

Welchen Teil hast du nicht verstanden?

closs hat geschrieben: - Aber hier scheinst Du nicht der einzige zu sein. - Die Frage, WIE man Fälle wie "Müllers" überhaupt prüfen KANN, scheint komplett uninteressant zu sein - man zieht seinen Standard durch: "Horchemal, Wirklichkeit: Wenn Du bei uns nicht reinpasst, gibt's Dich nicht".
Wenn man weiß, welche Therapie dein Dr. Müller angewendet hat, kann man das selbstverständlich auch überprüfen. Aber du weißt es ja selbst nicht. Also was soll man denn überprüfen? :roll:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#987 Re: Homöopathie V

Beitrag von closs » Sa 22. Sep 2018, 21:00

sven23 hat geschrieben:Eben nicht. Es ist nur dann egal, wenn man aus Gründen der Aufrechterhaltung eines Geschäftmodells wie der HP an einer Unterscheidung gar keine Interesse hat.
Und schon wieder verwechselst Du Wirklichkeit mit Wahrnehmung. - Natürlich ist es für die WIRKLICHKEIT egal, ob sie als koinzident oder als kausal bezeichnet wird. UNS ist es nicht egal, ob sie kausal oder "zufällig" zu bewerten ist oder nicht - aber das ändert nichts an der Wirklichkeit.

sven23 hat geschrieben:Werden wir den Tag noch erleben, an dem closs ein Zitat mal richtig versteht?
Du MERKST es nur nicht. - Jetzt schiebst Du einen Zitatteil nach, der EBENFALLS richtig ist - aber DU scheinst ihn - wie üblich - nicht verstanden zu haben. - Bei Deinem Zitat steht, dass das Zusammenfallen zweier Sachen nicht kausal bedingt sein muss - aber nichtsdestoweniger sein KANN.

Es gibt also kausale und nicht-kausale "Zusammenfälle" ("Koinzidenzen") - wenn ich Janina folge, wird "Koinzidenz" in der Naturwissenschaft nur im nicht-kausalen Sinne gemeint. - Merkwürdig, aber sei's drum. - Sind wir bis hierher konform?

sven23 hat geschrieben:Es ist nicht nur von Belang, es ist essentiell.
Aber nicht für das, was der Fall ist. :lol: - Wenn Du Kopfschmerzen hast und nicht weißt warum, gehen sie davon nicht weg. :lol: :lol:

sven23 hat geschrieben: Die "Wirklichkeit" ist also eine andere, als HP-Gurus den Menschen weismachen wollen.
DAS wiederum ist möglich. - Es läuft etwas parallel zur HP-Gabe, das dieselben Effekte hat, die man der HP fälschlich zuschreibt - das ist ok. --- Andererseits: Was ändert dieser Irrtum (falls es einer ist)? - Dem Menschen, der nach langen schulmedizinischen Versuchen im Umfeld der HP gesund wird, ist das egal. - Hier wäre die Frage eher: Warum gibt es diesen Parallel-Effekt nur bei der HP?

sven23 hat geschrieben:Ist das so überraschend, wenn 90% der meisten Krankheiten von alleine wieder heilen?
Nee - dann nicht. - Aber das hieße AUCH, dass 9 von 10 Pharmazeutika-Gaben überflüssig wären.

sven23 hat geschrieben:Wieso daneben? Anton hat es eben noch bestätigt
Dassdas ursprüngliche Hahnemann-Modell falsifiziert ist, steht sogar in HP-Publikationen ---- Uralt-Kaffee - künstlicher Nebenkriegsschauplatz - bringt nix.

sven23 hat geschrieben:Globluli waren schon immer Placebos und ich habe noch nie was anderes behauptet.
Es geht hier - wie üblich unerkannt von Dir :lol: - um etwas anderes: Wie erklärt man ERgebnisse im Umfeld von HP, die besser sind als schulmedizinische Ergebnisse, wenn Placebos per Definition nicht stärker wirken dürfen als schulmedizinische Mittel?

sven23 hat geschrieben:Wenn man weiß, welche Therapie dein Dr. Müller angewendet hat, kann man das selbstverständlich auch überprüfen.
Alleweil. - Man braucht also ein Modell, um zu überprüfen, nicht wahr?

Was Du bei Deinem vorherigen Zitat nicht verstehst:
Natürlich kann man Effekte ohne Modell messen, wenn Effekte da sind. - Aber wenn KEINE Effekte da sind, braucht man ein Modell, um herauszufinden, WAS man damit falsifiziert hat - capisci?

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#988 Re: Homöopathie V

Beitrag von sven23 » So 23. Sep 2018, 09:29

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Eben nicht. Es ist nur dann egal, wenn man aus Gründen der Aufrechterhaltung eines Geschäftmodells wie der HP an einer Unterscheidung gar keine Interesse hat.
Und schon wieder verwechselst Du Wirklichkeit mit Wahrnehmung. - Natürlich ist es für die WIRKLICHKEIT egal, ob sie als koinzident oder als kausal bezeichnet wird. UNS ist es nicht egal, ob sie kausal oder "zufällig" zu bewerten ist oder nicht - aber das ändert nichts an der Wirklichkeit.
Thema wie so oft völlig verfehlt. Nur die Unterscheidung von Kausalität und Koinzidenz läßt Rückschlüsse auf die "Wirklichkeit" zu, also das, was der Fall ist. Und Globuli sind nun mal Placebos.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Werden wir den Tag noch erleben, an dem closs ein Zitat mal richtig versteht?
Du MERKST es nur nicht. - Jetzt schiebst Du einen Zitatteil nach, der EBENFALLS richtig ist - aber DU scheinst ihn - wie üblich - nicht verstanden zu haben. - Bei Deinem Zitat steht, dass das Zusammenfallen zweier Sachen nicht kausal bedingt sein muss - aber nichtsdestoweniger sein KANN.
Nein, davon steht nichts da, das hast du dir wie üblich in Pippi-Langstrumpf Manier aus den Fingern gesogen. Es steht sogar geschrieben, dass es ein logischer Fehlschluss ist, auf Kausalität zu schließen.

Von der Koinzidenz zweier oder mehrerer Ereignisse auf einen kausalen (ursächlichen) Zusammenhang zu schließen, stellt logisch betrachtet einen Fehlschluss dar, der cum hoc ergo propter hoc (lat.) genannt wird.
Quelle: Wikipedia

closs hat geschrieben: Es gibt also kausale und nicht-kausale "Zusammenfälle" ("Koinzidenzen") - wenn ich Janina folge, wird "Koinzidenz" in der Naturwissenschaft nur im nicht-kausalen Sinne gemeint. - Merkwürdig, aber sei's drum. - Sind wir bis hierher konform?
Nein, sind wir natürlich nicht. Wenn es "kausale Zusammenfälle" sind, dann sind es keine Koinzidenzen, sondern Kausalitäten. :roll:
Dein Mangel an Grundlagen ist manchmal schon erschütternd.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Die "Wirklichkeit" ist also eine andere, als HP-Gurus den Menschen weismachen wollen.
DAS wiederum ist möglich. - Es läuft etwas parallel zur HP-Gabe, das dieselben Effekte hat, die man der HP fälschlich zuschreibt - das ist ok. --- Andererseits: Was ändert dieser Irrtum (falls es einer ist)?
Es ändert alles. Es macht vor allem deutlich, dass Globuli Placebos sind und nicht für Heilerfolge verantwortlich sind.

closs hat geschrieben: - Dem Menschen, der nach langen schulmedizinischen Versuchen im Umfeld der HP gesund wird, ist das egal. - Hier wäre die Frage eher: Warum gibt es diesen Parallel-Effekt nur bei der HP?
Wer behauptet denn das? Den Placeboeffekt gibt es überall.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Ist das so überraschend, wenn 90% der meisten Krankheiten von alleine wieder heilen?
Nee - dann nicht. - Aber das hieße AUCH, dass 9 von 10 Pharmazeutika-Gaben überflüssig wären.
Oft sind sie das auch, nicht immer. Wir reden hier aber von eher harmlosen Erkrankungen.


closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Wieso daneben? Anton hat es eben noch bestätigt
Dassdas ursprüngliche Hahnemann-Modell falsifiziert ist, steht sogar in HP-Publikationen
In welcher? Zitat?

closs hat geschrieben: ---- Uralt-Kaffee - künstlicher Nebenkriegsschauplatz - bringt nix.
Bist du jetzt völlig durchgeknallt?
Das Simileprinzip und das Verdünnungsprinzip nach Hahnemann sind immer noch die Grundlagen jeglicher Homöopathie.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Globluli waren schon immer Placebos und ich habe noch nie was anderes behauptet.
Es geht hier - wie üblich unerkannt von Dir :lol: - um etwas anderes: Wie erklärt man ERgebnisse im Umfeld von HP, die besser sind als schulmedizinische Ergebnisse, wenn Placebos per Definition nicht stärker wirken dürfen als schulmedizinische Mittel?
Dass Globuli (also Placebos) bessere Ergebnisse liefern als die Schulmedizin, ist ja lediglich eine unbelegt Behauptung, die der Laie closs dem pro-Domo Geschwätz von Homöopathen nachplappert. Die Studienlage belegt das Gegenteil.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Wenn man weiß, welche Therapie dein Dr. Müller angewendet hat, kann man das selbstverständlich auch überprüfen.
Alleweil. - Man braucht also ein Modell, um zu überprüfen, nicht wahr?
Nein, man benötigt immer noch kein Modell, um Wirkung festzustellen.
Man sollte lediglich wissen, was dein Dr. Müller neben Globuli sonst noch veranstaltet hat.
z. B. Gesprächstherapie, Komedikation oder was auch immer.

closs hat geschrieben: Was Du bei Deinem vorherigen Zitat nicht verstehst:
Natürlich kann man Effekte ohne Modell messen, wenn Effekte da sind. - Aber wenn KEINE Effekte da sind, braucht man ein Modell, um herauszufinden, WAS man damit falsifiziert hat - capisci?
Nein, man benötigt kein Modell, um eine Wirkung festzustellen. Das sollte auch für einen durchschnittliche begabten Laien verständlich sein.
Erst wenn eine Wirkung vorhanden ist, kann man sich mit dem Wirkungsmechanismus beschäftigen.

Entscheidend ist auch nicht, ob es ein pharmakologisch akzeptiertes Wirkmodell gibt oder nicht. Letzteres ist auch keine notwendige Voraussetzung für die Wirksamkeitsprüfung. Schon in den 20er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts wäre es theoretisch möglich gewesen, eine Wirksamkeitsprüfung für Acetylsalicylsäure zur Behandlung von Kopfschmerzen durchzuführen – auch nach noch heute akzeptierten Prinzipien –, ohne dass zu dieser Zeit der biochemische Wirkmechanismus bekannt gewesen wäre. Entsprechend muss für die Prüfung komplexer, „ganzheitlicher“ Therapien nicht bekannt sein, welchen Teilbeitrag einzelne Komponenten leisten oder wie das „Ganze“ funktioniert. Es lässt sich die Wirksamkeit des Gesamtpaketes prüfen, um dann gegebenenfalls in einem zweiten Schritt die effektivsten Teilkomponenten zu isolieren. Dies ist forschungsökonomischer, als zunächst Einzelkomponenten zu prüfen. Die (Un-)Wirksamkeit einzelner Bestandteile sagt nichts über die Effektivität des Gesamtpakets aus. Diese kann größer, aber auch kleiner sein als die einfache Summe seiner Teile, soweit diese überhaupt im Einzelnen bekannt sind.
Quelle: Aerzteblatt.de
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#989 Re: Homöopathie V

Beitrag von Janina » So 23. Sep 2018, 09:47

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben: Für HP gibt es nochnichtmal ein Modell.
WOVON misst man denn dann eigentlich "Wirkung"?
Von einem vermeintlichen Wirkstoff.

closs hat geschrieben:Es kam noch keine überzeugende Antwort auf die Frage, wie man "Müller" testen kann, wenn man nicht mal weiß, was er macht.
Es wäre auch der Job der HPler, das zu wissen. Uns bleibt nur: Wo nichts ist, gibt es nichts zu testen.

closs hat geschrieben:Ist es statistisch möglich, dass Heilungs-Erfolge im Feld A signifikant höher sind als im Feld B, OHNE dass es einen Grund gibt? - Also "zufällig"?
Natürlich, ich habe seitenlang versucht dir zu erklären warum. Und auch, warum das nicht "zufällig" ist.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Wenn man weiß, welche Therapie dein Dr. Müller angewendet hat, kann man das selbstverständlich auch überprüfen.
Alleweil. - Man braucht also ein Modell, um zu überprüfen, nicht wahr?
Das hast du doch bereits ausführlich genug berichtet. Er wartet, bis es von alleine weggeht. Lieblingstext dazu ist die sog. "Erstverschlimmerung". Das bedeutet, es wirkt nicht, warte noch etwas länger. Irgendwann geht es dann doch von alleine weg.

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#990 Re: Homöopathie V

Beitrag von closs » So 23. Sep 2018, 10:06

Janina hat geschrieben:Von einem vermeintlichen Wirkstoff.
Und wenn es kein "Stoff" wäre, wie ihn die Pharmazeuten gewohnt sind?

Janina hat geschrieben:Es wäre auch der Job der HPler, das zu wissen.
Richtig - aber das ist halt nicht viel. - Das hat übrigens recht pragmatische Gründe: Es gibt (meines Wissens) keine große HP-Klinik, in der man soviel zusammenbekäme, dass man genug Test-Material hätte.

Janina hat geschrieben:Uns bleibt nur: Wo nichts ist, gibt es nichts zu testen.
Eben - aber das ist etwas anderes als "falsifizieren".

Janina hat geschrieben: closs hat geschrieben:
Ist es statistisch möglich, dass Heilungs-Erfolge im Feld A signifikant höher sind als im Feld B, OHNE dass es einen Grund gibt? - Also "zufällig"?

Natürlich, ich habe seitenlang versucht dir zu erklären warum.
Damit war ich ja einverstanden. - Nach wie vor: Wenn man das, was im Umfeld der HP quantitativ und qualitativ passiert, so erklären kann, soll es mir recht sein.

Janina hat geschrieben:Lieblingstext dazu ist die sog. "Erstverschlimmerung". Das bedeutet, es wirkt nicht, warte noch etwas länger. Irgendwann geht es dann doch von alleine weg.
Wirklich nicht. - Es heißt aus Sicht der HP wirklich etwas anderes.

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Betreff: Homöopathie VI

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