Homöopathie V

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closs
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#31 Re: Homöopathie IV

Beitrag von closs » Do 10. Mai 2018, 10:29

sven23 hat geschrieben:Es geht nicht um mein persönliches Wissen, sondern um die globale Studienlage.
Und bei der globalen Studienlage geht es darum, ob sie die richtigen Vorannahmen hat - immer wieder: Wir sprechen hier im Grunde nicht um HP, sondern um die Frage, was Wissenschaft kann und was nicht.

sven23 hat geschrieben:wenn die Wirkung überhaupt nicht vorhanden ist.
Aber genau das ist doch gerade die Frage.

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sven23
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#32 Re: Homöopathie IV

Beitrag von sven23 » Do 10. Mai 2018, 10:43

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Es geht nicht um mein persönliches Wissen, sondern um die globale Studienlage.
Und bei der globalen Studienlage geht es darum, ob sie die richtigen Vorannahmen hat - immer wieder: Wir sprechen hier im Grunde nicht um HP, sondern um die Frage, was Wissenschaft kann und was nicht.
Nein, darüber sprechen wir nicht. Das ist unstrittig und längst geklärt. Es ist auch völlig egal, welche Vorannahmen closs trifft. Wenn keine Wirkung vorhanden ist, kannst du Vorannahmen treffen, wie du willst, es ändert nichts.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:wenn die Wirkung überhaupt nicht vorhanden ist.
Aber genau das ist doch gerade die Frage.
Die aber längst geklärt ist.

Globuli = Placebos.
Globuli + Zusatzmaßnahmen: es sind Effekte oberhalb des Placeboeffektes möglich.
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piscator
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#33 Re: Homöopathie IV

Beitrag von piscator » Do 10. Mai 2018, 13:24

sven23 hat geschrieben:Das ist unstrittig und längst geklärt. Es ist auch völlig egal, welche Vorannahmen closs trifft. Wenn keine Wirkung vorhanden ist, kannst du Vorannahmen treffen, wie du willst, es ändert nichts.

Homöopathie muss man geistig sehen. Dann man bei Esslingen den Autoschlüssel in den Neckar werfen und eine halbe Stunde später flussabwärts mit einem Glas Flusswasser das Auto starten. Problematisch wird's allerdings, wenn man nach 20 Kilometer Fahrt merkt, dass man gar kein Auto hat. :lol:
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sven23
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#34 Re: Homöopathie IV

Beitrag von sven23 » Do 10. Mai 2018, 13:27

piscator hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Das ist unstrittig und längst geklärt. Es ist auch völlig egal, welche Vorannahmen closs trifft. Wenn keine Wirkung vorhanden ist, kannst du Vorannahmen treffen, wie du willst, es ändert nichts.

Homöopathie muss man geistig sehen. Dann man bei Esslingen den Autoschlüssel in den Neckar werfen und eine halbe Stunde später flussabwärts mit einem Glas Flusswasser das Auto starten. Problematisch wird's allerdings, wenn man nach 20 Kilometer Fahrt merkt, dass man gar kein Auto hat. :lol:
Ja, da hat der Vince Ebert unseren closs ganz gut beschrieben. :lol:
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JackSparrow
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#35 Re: Homöopathie IV

Beitrag von JackSparrow » Do 10. Mai 2018, 17:04

closs hat geschrieben:Wir sprechen hier im Grunde nicht um HP, sondern um die Frage, was Wissenschaft kann und was nicht.
Wissenschaft kann vergleichen ob Patienten, die man homöopathisch behandelt, schneller oder weniger schnell gesund werden als Patienten, die man irgendwie anders oder überhaupt nicht behandelt. Dieses wissenschaftliche Vergleichen bezeichnet man als eine sogenannte Interventionsstudie.

closs
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#36 Re: Homöopathie IV

Beitrag von closs » Do 10. Mai 2018, 17:59

sven23 hat geschrieben:Nein, darüber sprechen wir nicht. Das ist unstrittig und längst geklärt.
Das wäre neu - hier auf dem Forum ganz sicher nicht. - Wäre es so, könnte ich eine dicke Mappe zuschlagen.

sven23 hat geschrieben:Wenn keine Wirkung vorhanden ist, kannst du Vorannahmen treffen, wie du willst, es ändert nichts.
Stimmt - neutral gelesen ist dieser Satz richtig.

sven23 hat geschrieben:Die aber längst geklärt ist.
Unter bestimmten methodischen Bedingungen ist dies richtig.

JackSparrow hat geschrieben:Wissenschaft kann vergleichen ob Patienten, die man homöopathisch behandelt, schneller oder weniger schnell gesund werden als Patienten, die man irgendwie anders oder überhaupt nicht behandelt. Dieses wissenschaftliche Vergleichen bezeichnet man als eine sogenannte Interventionsstudie.
Altes kalter Kaffee. - Das wissen auch HP-Ärzte - nur: Wie soll man das in der Praxis anstellen?

Zunächst zu "High-D-HP": Es wird schwierig sein, überhaupt nur 10 Patienten mit derselben Feinanamnese, die zur selben Gabe führt (meinetwegen "Aurum D100") bundesweit GLEICHZEITIG zu finden - und diese 10 Patienten haben wahrscheinlich ganz unterschiedliche Krankheiten. - Oder umgekehrt: Identische Krankheitsbilder führen zur Gabe unterschiedlicher Mittel. - Wie will die übliche Test-Routine damit was anfangen?

Sogar bei "Low-D-HP": Da geht es leichter, aber selbst da ist es schwer genug, eine ausreichend große Zahl an Patienten gleichzeitig unter Beobachtung zu haben. - Nehmen wir den Fall "Pseudokrupp", den ich vor vielen Jahren mitgekriegt habe:
1) Kinderarzt gibt Pharmazeutikum x - die Beschwerden sind nach 2 Tagen weg - jedoch folgen endlose Rezitive.
2) HP-Arzt gibt irgend ein D12 - die Beschwerden sind nach 1 Woche weg - Rezitive bleiben aus.

Hier reden wir von einer Testgruppe von vielleicht 15 Patienten A und 15 Patienten B - die Ergebnisse sind eindeutig genug für Betroffene und Beobachtende, aber selbstverständlich nicht wissenschaftlich ausreichend. - Man müsste gleichzeitig 100 + 100 (?) Patienten zusammenkriegen, damit man dies klinisch überprüfen könnte - aber wer schickt sein Kind schon wegen so was in die Klinik?

Mit anderen Worten:
1) Bei "Low-D-HP" geht Dein Ansatz prinzipiell, aber scheitert an der Praxis.
2) Bei "High-D-HP" funktioniert es prinzipiell nicht.

Nun heißt dies NICHT, dass die HP damit fein raus wäre - es kann WIRKLICH sein, dass Placebo-Effekte derart massiv sein können, dass sie in betimmten Fällen mehr bewirken als herkömmliche Behandlungen - diesbezüglich habe ich keine Meinung. - Aber es heißt sehr wohl, dass die Masche "Was nicht nach heutigen Kriterien klinisch überprüft oder gar überprüfbar ist, wirkt nicht" bei HP nicht funktioniert.

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sven23
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#37 Re: Homöopathie IV

Beitrag von sven23 » Do 10. Mai 2018, 19:23

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Nein, darüber sprechen wir nicht. Das ist unstrittig und längst geklärt.
Das wäre neu - hier auf dem Forum ganz sicher nicht. - Wäre es so, könnte ich eine dicke Mappe zuschlagen.
Wir können nichts dafür, wenn du das aus ideologischen Gründen nicht kannst oder willst. :roll:

closs hat geschrieben:
JackSparrow hat geschrieben:Wissenschaft kann vergleichen ob Patienten, die man homöopathisch behandelt, schneller oder weniger schnell gesund werden als Patienten, die man irgendwie anders oder überhaupt nicht behandelt. Dieses wissenschaftliche Vergleichen bezeichnet man als eine sogenannte Interventionsstudie.
Altes kalter Kaffee. - Das wissen auch HP-Ärzte - nur: Wie soll man das in der Praxis anstellen?
Wenn du die verlinkten Beiträge gelesen hättest, wüßtest du es. :roll:

closs hat geschrieben: Zunächst zu "High-D-HP": Es wird schwierig sein, überhaupt nur 10 Patienten mit derselben Feinanamnese, die zur selben Gabe führt (meinetwegen "Aurum D100") bundesweit GLEICHZEITIG zu finden - und diese 10 Patienten haben wahrscheinlich ganz unterschiedliche Krankheiten. - Oder umgekehrt: Identische Krankheitsbilder führen zur Gabe unterschiedlicher Mittel. - Wie will die übliche Test-Routine damit was anfangen?
Auch dieses Argument wird in dem Beitrag angeführt und widerlegt.
Selbst in niedriger Verdünnung kommen Globuli nicht über den Placeboeffekt hinaus. Es liegt also nicht an dem Verdünnungsfaktor, wenn Globuli sich als das entpuppen, was sie nun mal sind: Zuckerkügelchen ohne jede Wirkung.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#38 Re: Homöopathie IV

Beitrag von JackSparrow » Do 10. Mai 2018, 19:43

closs hat geschrieben:Das wissen auch HP-Ärzte - nur: Wie soll man das in der Praxis anstellen?
Man sucht sich 200 Patienten mit arterieller Hypertonie, lässt 100 Patienten von einem Höomopathen behandeln und besorgt für die anderen 100 Patienten einen Karton Ramipril.

Nach 1-2 Tagen kommt man wieder (ACE-Hemmer haben ziemlich lange Halbwertszeiten) und misst bei allen 200 Patienten den Blutdruck.

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#39 Re: Homöopathie IV

Beitrag von closs » Do 10. Mai 2018, 22:11

JackSparrow hat geschrieben:Man sucht sich 200 Patienten mit arterieller Hypertonie, lässt 100 Patienten von einem Höomopathen behandeln und besorgt für die anderen 100 Patienten einen Karton Ramipril.

Nach 1-2 Tagen kommt man wieder (ACE-Hemmer haben ziemlich lange Halbwertszeiten) und misst bei allen 200 Patienten den Blutdruck.
Prinzipiell einverstanden - nur das mit den 1 - 2 Tagen haut nicht hin. - Das müssten 4 bis 6 Wochen dauern, da die HP beansprucht, nicht Symptome runterzudrücken, sondern Grundlagen der Hypertonie zu erkennen und auszuschalten.

Jetzt wäre die Frage: Gab es schon mal einen solchen Aktionen? Ich vermute nein. - Verständnisfrage: Verstehst Du eine solchen Versuch als in Krankenhäusern stattfindend oder hälst Du es für möglich, dass unabhängige Überwacher 200 Leute ambulant täglich abklappern?

Nebenbei: Ich bin Hypertoniker und nehme einen Mix aus Ramipril, Felodipin und Bisoprolol - werde als pharmakologisch behandelt. - Gäbe es einen richtig guten HP-Arzt in vernünftigem Umkreis, würde ich es durchaus mit einem HP-Arzt versuchen - aber davon gibt es nicht viele. - Das heißt auch: Nicht jeder, der HP verabreicht, ist Profi.

sven23 hat geschrieben:Wir können nichts dafür, wenn du das aus ideologischen Gründen nicht kannst oder willst.
Du kommst mit "ideologisch" und mit "esoterisch", wenn Dein Horizont wackelt - das bringt nichts. - Meine "Ideologie" besteht darin, dass ich die Notwendigkeit erkenne, die Möglichkeiten und Nicht-Möglichkeiten verschiedener Methodiken abzugrenzen. - Dem entgegenzusetzen, es gäbe nur EINE satisfaktionsfähige Methodik, ist - ähm - Ideologie. - Vor allem: Solche Postulate dienen der Selbstvergewisserung, werden aber der Wirklichkeit nicht gerecht.

sven23 hat geschrieben:Auch dieses Argument wird in dem Beitrag angeführt und widerlegt.
Selbst in niedriger Verdünnung kommen Globuli nicht über den Placeboeffekt hinaus.
Es ist mit Dir manchmal intellektuell nicht einfach. - Ich habe deutlich gemacht, warum es bei "Low-D-HP" praktische Probleme gibt, obwohl der vorgeschlagene Weg prinzipiell gangbar ist.

Merke: Wenn jemand was sagt und der andere kritisch den Finger hebt, ist das NICHT gleichbedeutend mit "er hat es nicht gelesen" (meistens im Gegenteil). - Weiterhin: Das Wort "widerlegen" wurde im Laufe dieses Forums so was von entwertet, dass es geradezu desillusionierend ist. -"Widerlegen" heißt, etwas im Sinne eigener Hermeneutik zu widerlegen - ob da die Wirklichkeit mitmacht, ist eine ganz andere Frage.

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sven23
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#40 Re: Homöopathie IV

Beitrag von sven23 » Fr 11. Mai 2018, 07:19

closs hat geschrieben: Nebenbei: Ich bin Hypertoniker und nehme einen Mix aus Ramipril, Felodipin und Bisoprolol - werde als pharmakologisch behandelt. - Gäbe es einen richtig guten HP-Arzt in vernünftigem Umkreis, würde ich es durchaus mit einem HP-Arzt versuchen - aber davon gibt es nicht viele. - Das heißt auch: Nicht jeder, der HP verabreicht, ist Profi.
In was für einer Welt leben wir eigentlich?
Es gibt keine guten HP-Profis mehr und keine Masern-Ärzte. Jetzt ist closs gezwungen, richtige Medikament zu nehmen und seinen Kinder zu raten, die Enkel gegen Masern impfen zu lassen. Wo soll das noch hinführen? :lol:


closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Auch dieses Argument wird in dem Beitrag angeführt und widerlegt.
Selbst in niedriger Verdünnung kommen Globuli nicht über den Placeboeffekt hinaus.
Es ist mit Dir manchmal intellektuell nicht einfach. - Ich habe deutlich gemacht, warum es bei "Low-D-HP" praktische Probleme gibt, obwohl der vorgeschlagene Weg prinzipiell gangbar ist.
Ich behaupte ja nicht, dass closs dumm ist. Er hat nur halt viel Pech beim Denken. :lol:
Er sucht ständig nach Ausreden, weil Glolubi nun mal nur Placebos sind. Deine Einwände sind längst 100 fach widerlegt worden und zuletzt in dem verlinkten Beitrag. Man sollte ihn halt mal lesen. :roll:

closs hat geschrieben: Merke: Wenn jemand was sagt und der andere kritisch den Finger hebt, ist das NICHT gleichbedeutend mit "er hat es nicht gelesen" (meistens im Gegenteil).
Merke selbst: bei closs stimmt das in den allermeisten Fällen.

closs hat geschrieben: - Weiterhin: Das Wort "widerlegen" wurde im Laufe dieses Forums so was von entwertet, dass es geradezu desillusionierend ist. -"Widerlegen" heißt, etwas im Sinne eigener Hermeneutik zu widerlegen - ob da die Wirklichkeit mitmacht, ist eine ganz andere Frage.
Die Testverfahren sind dazu da, ob etwas in "Wirklichkeit" funktioniert. Globuli "funktionieren" lediglich als Placebos.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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