Homöopathie V

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JackSparrow
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#121 Re: Homöopathie V

Beitrag von JackSparrow » Mi 23. Mai 2018, 14:54

closs hat geschrieben:Nur ist der Umkehrsatz falsch, dass methodisch NICHT erzielbare Evidenz eine qualitative Aussage über das ist, was man untersucht.
Man kann nicht etwas untersuchen, was nicht da ist. Man kann bloß drüber fabulieren.

closs
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#122 Re: Homöopathie V

Beitrag von closs » Mi 23. Mai 2018, 15:39

Janina hat geschrieben:Ist das Thema dann nach 5 Freds und 12 Seiten nicht endlich tot?
Die jeweiligen Ergebnisse waren nach einem halben Fed schon geklärt. - Hier geht es darum, was methodische Evidenz sagt und was nicht.

JackSparrow hat geschrieben:Man kann nicht etwas untersuchen, was nicht da ist.
Diesem Satz würde jeder zustimmen - das ist nicht das Problem.

JackSparrow
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#123 Re: Homöopathie V

Beitrag von JackSparrow » Do 24. Mai 2018, 00:50

closs hat geschrieben:
JackSparrow hat geschrieben:Man kann nicht etwas untersuchen, was nicht da ist.
Diesem Satz würde jeder zustimmen - das ist nicht das Problem.
Die meisten Menschen können nicht unterscheiden zwischen Dingen, die da sind, und Dingen, von denen sie gern hätten, dass sie da wären - offenbar ist also der Glaube an nichtexistente Dinge die evolutionäre Lösung des Problems, wie man eine Menge miteinander konkurrierender Individuen zu einem friedlichen Zusammenleben motiviert.

Dass dadurch der Gedanke der Aufklärung der natürlichen Selektion zum Opfer fällt, konnte Herr Kant ja nicht ahnen.

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Janina
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#124 Re: Homöopathie V

Beitrag von Janina » Do 24. Mai 2018, 06:42

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Ist das Thema dann nach 5 Freds und 12 Seiten nicht endlich tot?
Die jeweiligen Ergebnisse waren nach einem halben Fed schon geklärt. - Hier geht es darum, was methodische Evidenz sagt und was nicht.
Warum blätterst du dann nicht einfach zum Anfang zurück und liest nach was rausgekommen ist?

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#125 Re: Homöopathie V

Beitrag von closs » Do 24. Mai 2018, 09:42

JackSparrow hat geschrieben:Dass dadurch der Gedanke der Aufklärung der natürlichen Selektion zum Opfer fällt, konnte Herr Kant ja nicht ahnen.
Das Problem ist nicht die Naturwissenschaft, sondern die Transponierung methodischer Regeln ("Was methodisch nicht falsifizierbar ist, ist methodisch irrelevant") in philosophische Behauptungen ("Was für den Menschen nicht falsifizierbar ist, kann nicht sein"). - Du verwechselst methodischen Anthropozentrismus mit "was der Fall ist/sein kann".

Janina hat geschrieben:Warum blätterst du dann nicht einfach zum Anfang zurück und liest nach was rausgekommen ist?
Weil der Status zur HP klar ist - hier geht es um - s.o.:
"Das Problem ist nicht die Naturwissenschaft, sondern die Transponierung methodischer Regeln ("Was methodisch nicht falsifizierbar ist, ist methodisch irrelevant") in philosophische Behauptungen ("Was für den Menschen nicht falsifizierbar ist, kann nicht sein").

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#126 Re: Homöopathie V

Beitrag von Janina » Do 24. Mai 2018, 11:20

closs hat geschrieben:"Das Problem ist nicht die Naturwissenschaft, sondern die Transponierung methodischer Regeln ("Was methodisch nicht falsifizierbar ist, ist methodisch irrelevant") in philosophische Behauptungen ("Was für den Menschen nicht falsifizierbar ist, kann nicht sein").
Dann ist das Thema aber nicht "Homöopathie", sondern eher "Rückzugsgefechte gegen den Naturalismus" oder so.

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#127 Re: Homöopathie V

Beitrag von closs » Do 24. Mai 2018, 13:09

Janina hat geschrieben:Dann ist das Thema aber nicht "Homöopathie", sondern eher "Rückzugsgefechte gegen den Naturalismus" oder so.
Das Primär-Thema war meinerseits nie die HP, welche aber nichtsdestoweniger betroffen ist.

Auch "Rückzugsgefechte" ist nicht das eigentliche Thema, sondern die Frage, was naturalistisch/kritisch-rational/naturwissenschaftlich abdeckbar ist und was nicht. Der Einwand, dass "alles", was die Natur angeht, naturalistisch/kritisch-rational/naturwissenschaftlich abdeckbar sei, wäre keine wissenschaftliche, sondern ein weltanschaulicher Einwand.

Etwas konkreter: Es ist für mich nach wie vor ein philosophisch relevanter Unterschied, ob eine Wirkung mit naturwissenschaftlichen Mitteln positiv bestätigt werden kann ("Wir können nachweisen, dass ACC wirkt") oder ob eine Wirkung "widerlegt" werden kann.

"Positiv bestätigen" ist "one way" = "es ist sicher, dass ACC eine Wirkung hat". - "Widerlegen" kann dagegen zweierlei bedeuten:
1) Ein Nicht-Wirkung wird "bewiesen".
2) Eine Wirkung kann nicht bestätigt werden.
In beiden Fällen ist die Wirkung per Modell/methodisch "falsifiziert"/"widerlegt" - aber auf ontisch völlig unterschiedlich zu beurteilende Art. - Verstehst Du den Unterschied?

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#128 Re: Homöopathie V

Beitrag von Janina » Do 24. Mai 2018, 13:30

closs hat geschrieben:"Positiv bestätigen" ist "one way" = "es ist sicher, dass ACC eine Wirkung hat". - "Widerlegen" kann dagegen zweierlei bedeuten:
1) Ein Nicht-Wirkung wird "bewiesen".
2) Eine Wirkung kann nicht bestätigt werden.
In beiden Fällen ist die Wirkung per Modell/methodisch "falsifiziert"/"widerlegt" - aber auf ontisch völlig unterschiedlich zu beurteilende Art. - Verstehst Du den Unterschied?
Nö.
In beiden Fällen ist das Zeug nichts wert.

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#129 Re: Homöopathie V

Beitrag von closs » Do 24. Mai 2018, 13:59

Janina hat geschrieben:In beiden Fällen ist das Zeug nichts wert.
:lol: Jetzt bist Du wieder bei der HP und nicht bei der Grundsatzfrage.

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#130 Re: Homöopathie V

Beitrag von Janina » Do 24. Mai 2018, 14:31

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:In beiden Fällen ist das Zeug nichts wert.
:lol: Jetzt bist Du wieder bei der HP und nicht bei der Grundsatzfrage.
Ja, wegen der Überschrift.
Ich könnte ja auch sagen, 1) Es gibt keine Neutrinos, und 2) Ich kann mit meinem Laborequipment keine Neutrinos nachweisen. Und bei der HP geht es dann ja nicht um die Beschreibung der schwachen WW, sondern darum, ob ich Geld für Neutrinos ausgeben würde, wenn mir jemand welche verkaufen will. Und das würde ich schonmal ganz klar nicht tun.
Oder sagen wir, du versuchst HP mit Neutrinos zu vergleichen, und ich mit Tachyonen. Im ersteren Falle hätte es Sinn, über die Theorie der schwachen WW nachzudenken, in letzterem wäre es einfach nur Zeitverschwendung.

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