Homöopathie VI

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Claymore
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#851 Re: Homöopathie VI

Beitrag von Claymore » Di 18. Dez 2018, 16:50

Janina hat geschrieben:
Di 18. Dez 2018, 11:18
closs hat geschrieben:
Di 18. Dez 2018, 10:36
Ich würde es sogar für möglich halten, dass dieser Luxus bereits in der QM nicht immer bereitsteht.
Du bist ja auch kein Wissenschaftler. In der QM gibt es tatsächlich nichtfalsifizierbare Annahmen. Die erkennt man daran, dass man sie beliebig umeichen kann. Das ist wie eine Integrationskonstante, kann man beliebig dazu tun und wirkt sich nicht auf das Ergebnis aus.
Integrationskonstante, das Dauerthema. Leider hast du auf meinen letzten Beitrag nicht mehr geantwortet. :wave:
Claymore hat geschrieben:
Sa 15. Dez 2018, 20:55
Denkste. Das Δ ist schon die Kindergartenversion von d.
dS = δQ/T heißt S = ∫δQ/T, und dabei fehlen die Integrationsgrenzen Anfangs- und Endtemperatur, was bedeutet, dass man sich auf einen Anfangspunkt einigen muss.
Ich bin mir da nicht so sicher, ob diese Logik funktioniert S = ∫δQ/T zu folgern. Erinnert mich an die Scherzbeweise für 1 = 0.

  • x = x
  • ∫ x dx = ∫ x dx
  • x²/2 + 1 = x²/2
  • 1 = 0
Entschuldige bitte mein unsinniges Geschreibsel hier. War das der Grund … ja?

Ach, das Problem ist: ich weiß einfach nicht wie ich es sauber ausdrücken soll. Also, selbstverständlich hast du Recht im Sinne der reinen Mathematik, d.h. wenn es sich wirklich unproblematisch um Funktionen der betreffenden Variablen handelt.

Aber S ist nicht eine Funktion von Q, sondern Q ist eine Prozessgröße, deswegen ja auch δ und nicht d. Wie soll man denn ∫ δQ/T ohne Anfangs- und Endpunkt überhaupt interpretieren? Gleichzeitig stellt du dir auf der linken Seite einfach “die Funktion” vor und das resultiert dann meiner Meinung nach in dem Fehler.

Noch mal einfacher: Aus dU = δW + δQ kann man auch nicht U = W + Q machen, sondern nur ΔU = W + Q.

Akzeptiert?

closs
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#852 Re: Homöopathie VI

Beitrag von closs » Di 18. Dez 2018, 18:19

Stromberg hat geschrieben:
Di 18. Dez 2018, 16:11
Es wird Zeit dass dus einfach endlich mal kapierst
Sei getrost: Die methodische, also Deine, Ebene verstehe ich schon ausreichend gut- aber damit ist es nicht getan.

sven23 hat geschrieben:
Di 18. Dez 2018, 16:45
aber seit wann interessiert das die Globuli-Kasper
Das ist das, was sie aus ihrer Erfahrung zu erkennen glauben.

sven23 hat geschrieben:
Di 18. Dez 2018, 16:45
Dann stimmt was mit deiner Methodik nicht. Hatten wir das nicht schon?
Oft - aber hier liegt Dein grundlegender Irrtum.

sven23 hat geschrieben:
Di 18. Dez 2018, 16:45
Du bist nur sauer, weil die Methodik deine konstruierte "Wirklichkeit" als esoterischen Schwachfug entlarvt.
Derselbe grundlegende Irrtum. - Du erkennst nicht, dass beides, methodische Erkenntnisse und Wirklichkeit, vollkommen unterschiedliche Kategorien sind, die sich nur im Idealfall überdecken. - Aus diesem Erkenntnis-Mangel glaubst Du, Du seist aufgeklärt(er als ich). - Das ist das Grundproblem.

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#853 Re: Homöopathie VI

Beitrag von Claymore » Di 18. Dez 2018, 18:54

sven23 hat geschrieben:In keiner hochwertigen Studie kommen Globuli über den Placeboeffekt hinaus.
Aber nach closs können Doppelblindstudien den pharmakologischen Heilungseffekt von Homöopathie nicht beweisen, weil … :?: :?: :?:
sven23 hat geschrieben:Und mal ehrlich: kann das wirklich verwundern? Nüchtern betrachtet sind Globuli nichts anderes als Placebos.
Das weiß ich nicht. Ich bin kein Wissenschaftler; persönlich halte ich es für sehr unwahrscheinlich, dass Hochpotenzen mehr sind als nur Placebos.

Wasser mag ja noch was-weiß-ich für sonderbare unbekannte Eigenschaften haben; es dachte auch niemand, dass es Wasser-Ikosaeder und andere platonische Körper auf Molekülebene gibt. Oder vielleicht hat Wasser Eigenschaften, die man mit dem reduktionistischen Ansatz nicht einmal beschreiben kann. Und sicher ist die Fähigkeit, das Wirken der Natur trotz dürftigster Datenlage zu erkennen bei manchen Menschen sehr ausgeprägt (man denke an Newtons Vermutung, dass die Gravitation nicht instantan wirkt). Aber zu den postulierten energetischen Mustern gab und gibt es keinerlei experimentelle Beobachtungen; hier muss man also annehmen, dass Herr Hahnemann, was das intuitive Erfassen der tiefsten Zusammenhänge der Materie angeht, das größte Genie in der Geschichte der Menschheit war.

Das glaube, wer da will und kann… mehr fällt mir dazu nicht ein.

Bei den Niedrigpotenzen ist es nicht so einfach; auf extrem starken Giften basierende homöopathische Arzneimittel wie Strychninum nitricum D3 oder Aconitinum D3 sind wohl auch für die konventionelle Medizin kein Placebo. Also kann ich natürlich nicht sagen, dass von all den tausenden an homöopathischen Wirkstoffen irgendeine Niedrigpotenz vielleicht irgendwie ein klein wenig positiv pharmakologisch wirksam ist, insbesondere bei längerer Einnahme.

Anfrage an Radio Eriwan:
Stimmt es, dass die Wirksamkeit der Homöopathie wissenschaftlich belegt wurde?

Radio Eriwan: Im Prinzip ja.
Aber das gilt nur für ein einziges homöopathisches Mittel.
Und es wirkt nur bis D3.
Und es wirkt auch gegen was anderes als Homöopathen behauptet hatten.
Alles andere stimmt.


Nun kommt man zu dem “similia similibus curentur”, das wäre auch so ein einzigartiger Geniestreich, wäre es wahr. Natürlich gibt es gewisse einzelne Fälle, wo das unbestritten gilt, aber die Allgemeingültigkeit auf dieser Basis einfach durch Intuition zu erfassen? Herr Hahnemann … dieses Genie? Obwohl er seinen Chinarinden-Versuch bereits falsch interpretierte?

PS: Ich hätte wirklich gerne etwas interessantes von unserem Homöopathie-Verfechter gehört aber da kommt leider nichts. Denn letztlich ging es mir ursprünglich gar nicht darum, gegen die Homöopathie zu argumentieren, ich wollte nur etwas lernen. Stattdessen hat mir jedoch closs das Gehirn aus dem Schädel gequatscht.
sven23 hat geschrieben:Manche sage auch Trittbrettfahrermedizin dazu, denn im Schatten einer evidenzbasierten Behandlung segelt es sich relativ bequem.
Das mag sein. Ist aber auch egal – das Problem ist, dass es leider einfach so aussieht als wirke Homöopathie überhaupt nicht. Selbst für seltsamste Behauptungen, wie z.B. dass Skalpelle aus Obsidian besonders schonend sind, findet man mehr echte Belege als für die gesamte Homöopathie.

Das NCCIH (die US-amerikanische Behörde für Komplementär- und alternativer Medizin) ist eigentlich Homöopathie sehr positiv eingestellt und hat einiges an Forschung dazu finanziert um deren Wirksamkeit zu belegen. Selbst von denen kommt folgendes diplomatisch verpackte Statement:
NCCIH hat geschrieben:How much do we know about homeopathic products?

  • Many studies have evaluated homeopathic products for a variety of conditions, but there’s less research on their safety.

What do we know about the effectiveness of homeopathy?

  • There’s little evidence to support homeopathy as an effective treatment for any specific health condition.
Gesucht, gesucht und nichts gefunden.

Und damit schneidet die Homöopathie auch verglichen mit ihrer Konkurrenz aus der Komplementärmedizin schlecht ab. Selbst irgendwas obskures wie die positive Wirkung von Kurkuma erlangt bei der NCCIH wenigstens den Status “gewisse Belege”.
NCCIH hat geschrieben: Preliminary studies found that curcuminoids may

  • Reduce the number of heart attacks bypass patients had after surgery
  • Control knee pain from osteoarthritis as well as ibuprofen did
  • Reduce the skin irritation that often occurs after radiation treatments for breast cancer.

____________________________________________________________________________________

Die Unwirksamkeit der Homöopathie ist natürlich eine schreckliche Angelegenheit für die involvierten Menschen, die ich erstmal nicht für überzeugte Betrüger oder Dummköpfe halte. Allein nur das schlichte “Ich glaube nicht daran” muss ein Affront gegen einen echten Homöopathen sein – es heißt nichts anderes als “Alles, was du gemacht hast ist nichts wert”. Das kann man einfach niemandem schonend beibringen.

Es ist wirklich maximal schlimm, da – falls wir recht haben – Homöopathie das Paradebeispiel für Pseudowissenschaft wäre. Nein, eigentlich ist sie definitiv Pseudowissenschaft, da sie sich mittlerweile unverhohlen nicht an die wissenschaftliche Methodik halten, aber dennoch als Wissenschaft durchgehen will.

Ein Esoteriker mag zwar irgendwelche Behauptungen über die empirische Realität aufstellen, die mit der Wissenschaft in Konflikt stehen. Aber er erhebt keinen wissenschaftlichen Anspruch. Weil der Esoteriker sich auf Übernatürliches bezieht und Übernatürliches nicht Forschungsobjekt der Naturwissenschaft ist; die Naturwissenschaft kann nur belegen, dass sich irgendein Phänomen bereits natürlich erklären lässt.

Homöopathie soll dagegen nach der Meinung moderner Homöopathen durch natürliche Mechanismen zustande kommen.

Es gibt nun keine Werke über das Durchführen des I Ging Orakels in renommierten Wissenschaftsverlagen wie Elsevier oder Thieme; es gibt keine gesetzliche Verordnung wie man richtig I Ging richtig durchführt; keine Wahlveranstaltungen in Versicherungsmathematik über Vorhersage mit dem I Ging; keine Professuren für I Ging; I Ging wird nicht von öffentlichen Organisationen bezahlt.

Ganz anders sieht es bei der Homöopathie aus. Neben dem emotionalen Aspekt geht es also um Geld und Prestige.

Bild Bild
Quelle: Amazon Seiten der jew. Bücher: 1, 2, (c) Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH
Das spezielle Homöopathie-Problem. Gleicher Verlag: Pseudowissenschaft und Wissenschaft.

Wenn ein Mensch aufhört, an Synchronizität zu glauben, dann wird er seine Beschäftigung mit dem I Ging vielleicht doch nicht als völlig unsinnig ansehen. Ist der Glaube an die pharmakologische Wirksamkeit der Homöopathie zerstört, dann wirkt das ganze Gedankengebäude nur noch albern und lächerlich; etwas groteskes, das sich irgendein komischer Kauz um 1800 ausdachte. Es ist fertig, aus. 100% wertlos. Für die Müllhalde der Geschichte. Daran ist nichts weises, nichts erhabenes, nicht einmal was interessantes zum Verständnis einer Kultur zu finden, außer als Studienobjekt menschlicher Torheit. Das I Ging ist zumindest mal eine der ältesten Schriften der Menschheit, einer der fünf chinesischen Klassiker und enthält Einsichten, die ihm sogar hart materialistisch denkende Menschen zugestehen.

Von daher wirkt Kritik an der Homöopathie leider ganz besonders wie als wollte man aus purer Gehässigkeit Menschen etwas wegnehmen.

Dazu kommt noch der enorme Tribalismus bei dem Thema. Viel Kritik kommt nun von Leuten, die mir auch nicht sympathisch sind; d.h. welche, die Dawkins für den größten Denker halten. Von meiner “Stammeszugehörigkeit” müsste ich also Homöopathie verteidigen. Als gläubiger Mensch, der auch keinem mechanistischen Weltbild anhängt, und mit der Russellschen Teekanne nichts anfangen kann, sind mir weder die Skeptiker-Vereine noch die Giordano-Bruno-Stiftung sympathisch. Es ist schon so, wie das Nietzsche Zitat von vorhin… die Versuchung besteht; aber irgendwann ist auch mal Schluss. Genauso lass ich mich nicht einspannen die katholische Kirche zu verteidigen. Man darf sich nicht beliebig zum Affen machen lassen.

sapere aude etiam si debes concordare cum tuis hostibus
(ob das korrektes Latein ist?)

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#854 Re: Homöopathie VI

Beitrag von sven23 » Di 18. Dez 2018, 19:21

closs hat geschrieben:
Di 18. Dez 2018, 18:19
Stromberg hat geschrieben:
Di 18. Dez 2018, 16:11
Es wird Zeit dass dus einfach endlich mal kapierst
Sei getrost: Die methodische, also Deine, Ebene verstehe ich schon ausreichend gut- aber damit ist es nicht getan.
Ähm, doch. Es ist hier vollkommen ausreichend.

closs hat geschrieben:
Di 18. Dez 2018, 18:19
sven23 hat geschrieben:
Di 18. Dez 2018, 16:45
aber seit wann interessiert das die Globuli-Kasper
Das ist das, was sie aus ihrer Erfahrung zu erkennen glauben.
Eben, sie glauben es zu erkennen. Dieser Glaube beruht aber nur auf der Verwechselung von Kausalität mit Koinzidenz. Hatten wir das nicht schon? :roll:

closs hat geschrieben:
Di 18. Dez 2018, 18:19
sven23 hat geschrieben:
Di 18. Dez 2018, 16:45
Du bist nur sauer, weil die Methodik deine konstruierte "Wirklichkeit" als esoterischen Schwachfug entlarvt.
Derselbe grundlegende Irrtum. - Du erkennst nicht, dass beides, methodische Erkenntnisse und Wirklichkeit, vollkommen unterschiedliche Kategorien sind, die sich nur im Idealfall überdecken.
Nein, das Testverfahren bildet die "Wirklichkeit" ab. Alles andere ist ideologisches Wunschdenken und im Grunde weißt du das auch.

closs hat geschrieben:
Di 18. Dez 2018, 18:19
Aus diesem Erkenntnis-Mangel glaubst Du, Du seist aufgeklärt(er als ich). - Das ist das Grundproblem.
Nicht nur ich. Fast jeder hier ist aufgeklärter als closs. :roll:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#855 Re: Homöopathie VI

Beitrag von sven23 » Di 18. Dez 2018, 19:29

Claymore hat geschrieben:
Di 18. Dez 2018, 18:54
Bei den Niedrigpotenzen ist es nicht so einfach; auf extrem starken Giften basierende homöopathische Arzneimittel wie Strychninum nitricum D3 oder Aconitinum D3 sind wohl auch für die konventionelle Medizin kein Placebo. Also kann ich natürlich nicht sagen, dass von all den tausenden an homöopathischen Wirkstoffen irgendeine Niedrigpotenz vielleicht irgendwie ein klein wenig positiv pharmakologisch wirksam ist, insbesondere bei längerer Einnahme.
Das ist sogar unbestritten so. In niedriger Verdünnung kann es sogar zu allergischen Reaktionen kommen oder, wie in den USA, zu Todesfällen bei Kleinkindern.

http://www.spiegel.de/gesundheit/diagno ... 33988.html
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#856 Re: Homöopathie VI

Beitrag von closs » Di 18. Dez 2018, 20:27

sven23 hat geschrieben:
Di 18. Dez 2018, 19:21
Nein, das Testverfahren bildet die "Wirklichkeit" ab.
In dem Sinn, dass es keine andere Wirklichkeit im Sinne eines methodischen Verfahrens gibt, ja. - Trotzdem kann es anders sein. - Konkret: Wenn eine Studie bei Aufbau x die Ergebnisse y ("keine Wirkung") misst, bezieht sich dies nur auf den Zusatz "Wirklichkeit sensu Studie".

sven23 hat geschrieben:
Di 18. Dez 2018, 19:21
Alles andere ist ideologisches Wunschdenken und im Grunde weißt du das auch.
DEINE Gleichsetzung ist ideologisch.

sven23 hat geschrieben:
Di 18. Dez 2018, 19:21
closs hat geschrieben: ↑
Di 18. Dez 2018, 19:19
Aus diesem Erkenntnis-Mangel glaubst Du, Du seist aufgeklärt(er als ich). - Das ist das Grundproblem.

Nicht nur ich. Fast jeder hier ist aufgeklärter als closs.
Im Sinne meiner obigen Beschreibung ist das gut möglich.

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#857 Re: Homöopathie VI

Beitrag von Claymore » Di 18. Dez 2018, 20:30

sven23 hat geschrieben:
Di 18. Dez 2018, 19:29
Claymore hat geschrieben:
Di 18. Dez 2018, 18:54
Bei den Niedrigpotenzen ist es nicht so einfach; auf extrem starken Giften basierende homöopathische Arzneimittel wie Strychninum nitricum D3 oder Aconitinum D3 sind wohl auch für die konventionelle Medizin kein Placebo. Also kann ich natürlich nicht sagen, dass von all den tausenden an homöopathischen Wirkstoffen irgendeine Niedrigpotenz vielleicht irgendwie ein klein wenig positiv pharmakologisch wirksam ist, insbesondere bei längerer Einnahme.
Das ist sogar unbestritten so. In niedriger Verdünnung kann es sogar zu allergischen Reaktionen kommen oder, wie in den USA, zu Todesfällen bei Kleinkindern.

http://www.spiegel.de/gesundheit/diagno ... 33988.html
Ja, davon habe ich auch schon gelesen; anscheinend handelte es sich hier aber um einen Herstellungsfehler?

Egal wie… mit “positiv pharmakologisch wirksam” meinte ich pharmakologisch wirksam + heilend.

Das plausibelste Szenario, dass ein homöopathisches Mittel eine pharmakologisch begründete Heilwirkung (über den Placebo-Effekt hinaus) hat, wäre für mich, dass eines der extrem starken Gifte in einer Niedrigpotenz gegen irgendwelche Symptome oder Krankheiten hilft. Wie Botulinumtoxin, das in der konventionellen Medizin auch hochverdünnt angewendet wird (Verhältnis 1:1000000000).

Ein (vereinzelter) Beleg für die Homöopathie wäre das jedoch nur, wenn es
  1. zu similia similibus curentur passt und
  2. wenn der spezielle Hahnemann'sche Verdünnungsvorgang (mit Schütteln) für die Wirksamkeit entscheidend ist.

    closs
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    #858 Re: Homöopathie VI

    Beitrag von closs » Di 18. Dez 2018, 21:59

    Claymore hat geschrieben:
    Di 18. Dez 2018, 18:54
    Aber nach closs können Doppelblindstudien den pharmakologischen Heilungseffekt von Homöopathie nicht beweisen, weil … :?: :?: :?:
    Nicht "weil" ---- sondern "wenn" der Studienaufbau/das Modell das Falsche ist. - Wenn man einen Kürbis auf einen Baumstumpf stellt und mit einer Kanone daneben schießt, kann man mit Doppelblindstudien bei der Untersuchung des Kürbisses nachweisen, dass Kanonen wirkungslos sind.

    Claymore hat geschrieben:
    Di 18. Dez 2018, 18:54
    Ich hätte wirklich gerne etwas interessantes von unserem Homöopathie-Verfechter gehört aber da kommt leider nichts.
    So sehr bin ich gar nicht HP-Verfechter - ich kann es nur nicht leiden, wenn Wirklichkeit über Methodik definiert wird. - Davon abgesehen hast Du schon einige Hinweise der HP-ler gehört - Details müssten von Profis kommen.

    Claymore hat geschrieben:
    Di 18. Dez 2018, 18:54
    Homöopathie soll dagegen nach der Meinung moderner Homöopathen durch natürliche Mechanismen zustande kommen.
    Richtig - es wird nicht spirituell begründet. - Man denkt allerdings, dass HP nicht oder noch nicht mit den Instrumentarien der heutigen Wissenschaft fassbar ist - was natürlich gegen Weltanschauungen verstößt, wonach ALLES in der Welt naturwissenschaftlich fassbar sei. - Dann wird's beiderseits zum Glaubenskrieg.

    Claymore hat geschrieben:
    Di 18. Dez 2018, 18:54
    Ist der Glaube an die pharmakologische Wirksamkeit der Homöopathie zerstört, dann wirkt das ganze Gedankengebäude nur noch albern und lächerlich
    Moment: Wenn man "pharmakologisch" definiert über "wirkende materielle Stoffe", gibt es da nichts zu zerstören, weil sich die HP dort nicht sieht.

    Davon abgesehen: Das eigentliche "Problem" ist die Praxis - es ist zu leicht gemacht, wenn man Patienten, die zum Teil schwere chronische Leiden beim HP-Arzt geheilt bekommen, einen Sprung in der Schüssel attestiert ("Esoterik" :devil: ). - Wer davon ausgehen möchte, dass HP NICHT wirkt, kann ja mal drüber nachdenken, ob HP-Ärzte nicht einfach durchschnittlich besser sind als Schulmediziner - das ist keine Behauptung, sondern wäre eine echte Alternive zur Version "HP-Wirkung".

    Claymore hat geschrieben:
    Di 18. Dez 2018, 18:54
    Genauso lass ich mich nicht einspannen die katholische Kirche zu verteidigen.
    Eigentlich ist das eh zweitrangig und würde sich ergeben, wenn man - egal was - VERSTEHEN würde/wollte. - Psychologen müssen bspw. VERSTEHEN, warum ein Mensch so oder anders tickt - deshalb müssen sie nicht genauso ticken. - Unter "verstehen" verstehe ich dabei nicht, dass man Dinge nach eigenen Vorannahmen beurteilt, sondern nach den Vorannahmen dessen, den es betrifft - in den Schuhen das anderen laufen.

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    #859 Re: Homöopathie VI

    Beitrag von sven23 » Mi 19. Dez 2018, 06:18

    closs hat geschrieben:
    Di 18. Dez 2018, 21:59
    Claymore hat geschrieben:
    Di 18. Dez 2018, 18:54
    Aber nach closs können Doppelblindstudien den pharmakologischen Heilungseffekt von Homöopathie nicht beweisen, weil … :?: :?: :?:
    Nicht "weil" ---- sondern "wenn" der Studienaufbau/das Modell das Falsche ist. - Wenn man einen Kürbis auf einen Baumstumpf stellt und mit einer Kanone daneben schießt, kann man mit Doppelblindstudien bei der Untersuchung des Kürbisses nachweisen, dass Kanonen wirkungslos sind.
    Der Closs und seine unpassenden Vergleiche sind ein eigenes Thema. :roll:
    Tu doch nicht immer so, als wenn man die Homöopathen zwingen würde, den Probanden Globuli zu verabreichen, gegen den Willen der Homöopathen. Sie selbst sind es doch, die entscheiden, wer was bekommt. Also höre auf, hier Faken-News zu verbreiten.

    closs hat geschrieben:
    Di 18. Dez 2018, 21:59
    Claymore hat geschrieben:
    Di 18. Dez 2018, 18:54
    Ich hätte wirklich gerne etwas interessantes von unserem Homöopathie-Verfechter gehört aber da kommt leider nichts.
    So sehr bin ich gar nicht HP-Verfechter
    :lol: :lol: :lol:
    Seit wieviel tausend Seiten stemmst du dich wie ein trotziger Teenager gegen alle Vernunft? :roll:
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    #860 Re: Homöopathie VI

    Beitrag von sven23 » Mi 19. Dez 2018, 06:23

    closs hat geschrieben:
    Di 18. Dez 2018, 20:27
    sven23 hat geschrieben:
    Di 18. Dez 2018, 19:21
    Nein, das Testverfahren bildet die "Wirklichkeit" ab.
    In dem Sinn, dass es keine andere Wirklichkeit im Sinne eines methodischen Verfahrens gibt, ja. - Trotzdem kann es anders sein. - Konkret: Wenn eine Studie bei Aufbau x die Ergebnisse y ("keine Wirkung") misst, bezieht sich dies nur auf den Zusatz "Wirklichkeit sensu Studie".

    Sei so gut und begreife es endlich.
    Es wird lediglich getestet, ob die von Homöopathen verordneten Globuli eine Heilwirkung haben, also besser abschneiden als ein Placebo. Und das tun sie nicht, sie sind Placebos.
    Ob der Laie closs das als "Wirklichkeit" anerkennt, ist völlig irrelevant.
    Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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