Homöopathie VII

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JackSparrow
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#801 Re: Homöopathie VII

Beitrag von JackSparrow » Sa 23. Mär 2019, 20:43

closs hat geschrieben:
Sa 23. Mär 2019, 19:21
Klar - es geht hier darum, dass eine positive Aussage "Es gibt Jack" mit einem Nachweis für jede Zeit beantwortet ist, weil das Nicht-Finden von kein Argument ist, dass es ihn deshalb nicht gibt.
Das Nicht-Finden eines Unterschiedes in einer Medikamentenstudie, in der die Nullhypothese "es liegt ein Unterschied vor" und die Alternativhypothese "es liegt kein Unterschied vor" lautete, bestätigt mit einer Wahrscheinlichkeit in Höhe des jeweiligen Konfidenzintervalls (meist 95 %), dass die Nullhypothese zu verwerfen und stattdessen die Alternativhypothese anzunehmen ist.

Vermutlich verwirrt dich der Begriff "Unterschied". Wenn ich aber die Körpergröße zweier Personen miteinander vergleiche, dann sind die Personen entweder gleich groß oder unterschiedlich groß. Es ist nicht so, dass man in einer solchen Studie auch noch das Gewicht, die Automarke oder die rein geistigen Körpergrößen der Versuchsteilnehmer berücksichtigen müsste.

Dagegen schwebt über der Negativ-Aussage "Es gibt Jack NICHT" immer und für ewige Zeiten das Damokles-Schwert "Wir haben ihn aber gefunden"
Wie bereits erwähnt gibt es sowohl für das Nichtfinden von Effekten, die sonst immer gefunden werden ("falsch negativ"), als auch für das Finden von Effekten, die sonst nie gefunden werden ("falsch positiv") jeweils eigene mathematische Wahrscheinlichkeiten, die im Text der jeweiligen Studie angegeben werden. Bei einem Signifikanzniveau von p = 0,01 kommt ein falsch positives Ergebnis (wir finden einen Jack, obwohl es keinen gibt) in jeder hundertsten Studie vor und berechtigt demnach lediglich zu der Aussage, dass es mit einer Wahrscheinlichkeit von 99 % keinen Jack gibt.

closs
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#802 Re: Homöopathie VII

Beitrag von closs » Sa 23. Mär 2019, 20:48

JackSparrow hat geschrieben:
Sa 23. Mär 2019, 20:43
Das Nicht-Finden eines Unterschiedes in einer Medikamentenstudie, in der die Nullhypothese "es liegt ein Unterschied vor" und die Alternativhypothese "es liegt kein Unterschied vor" lautete, bestätigt mit einer Wahrscheinlichkeit in Höhe des jeweiligen Konfidenzintervalls (meist 95 %), dass die Nullhypothese zu verwerfen und stattdessen die Alternativhypothese anzunehmen ist.
Ja - das klingt plausibel - und vor allem pragmatisch. Entscheidend ist, dass Du nicht "100%" sagst.

JackSparrow hat geschrieben:
Sa 23. Mär 2019, 20:43
"wir finden einen Jack, obwohl es keinen gibt"
Logisch eigentlich unmöglich - oder soll das heißen: "Unsere Methodik lässt zu, dass wir zu 1% einen Jack finden, den es nicht gibt" ?

Falls ja, wäre das ganz nach meinem Geschmack, weil dann deutlich zwischen methodisch und ontisch unterschieden wäre.

JackSparrow
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#803 Re: Homöopathie VII

Beitrag von JackSparrow » Sa 23. Mär 2019, 20:55

closs hat geschrieben:
Sa 23. Mär 2019, 20:48
Logisch eigentlich unmöglich - oder soll das heißen: "Unsere Methodik lässt zu, dass wir zu 1% einen Jack finden, den es nicht gibt" ?
Dass es ihn "nicht gibt" ist die logische Schlussfolgerung daraus, dass man ihn in 99 anderen Versuchen nicht entdeckt hat. Vielleicht hat sich der Praktikant beim 100. Versuch vermessen oder der Effekt existierte "wirklich" nur während des 100. Versuchs, aber wo ist der Unterschied? Wer braucht ein Medikament, dass bei 99 von 100 Patienten erfolglos ist?

closs
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#804 Re: Homöopathie VII

Beitrag von closs » Sa 23. Mär 2019, 22:43

JackSparrow hat geschrieben:
Sa 23. Mär 2019, 20:55
Dass es ihn "nicht gibt" ist die logische Schlussfolgerung daraus, dass man ihn in 99 anderen Versuchen nicht entdeckt hat.
Nee - wenn man "nicht gibt" ontisch versteht ("er existiert nicht"), ist das ja nicht richtig. - Denn wenn man ihn EINMAL entdeckt, gibt es ihn ja.

JackSparrow hat geschrieben:
Sa 23. Mär 2019, 20:55
Wer braucht ein Medikament, dass bei 99 von 100 Patienten erfolglos ist?
Neimand. - Es geht hier um die Diskussion, ob methodische und ontische Wirklichkeit kategorial identisch sind - ich sage NEIN. - konkret auf homöopathie bezogen heißt dies:
1) H.-Wirkung ist zum jetztigen Zeitpunkt methodisch falsifiziert.
2) Trotzdem kann es sie überraschenderweise geben.

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Münek
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#805 Re: Homöopathie VII

Beitrag von Münek » So 24. Mär 2019, 01:59

closs hat geschrieben:
Fr 22. Mär 2019, 09:44
Münek hat geschrieben:
Fr 22. Mär 2019, 01:51
Erst sehr lange nach Darwin gab die katholische Kirche ihren Widerstand gegen die Evolutionstheorie auf, weil sie merkte, dass sie sich mit ihrem Beharren auf die göttliche Wahrheit des biblischen Schöpfungsmythos´ immer mehr der Lächerlichkeit preisgab.
Da steckt etwas anderes dahinter:1) Trägheit der Pastorale 2) Umstellung von Chiffre/traditionell auf Chiffre/neu 3) Klärung von Ebenen
Nein - da steckt nichts anderes hinter. Es ist so, wie ich es sage.


closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
Fr 22. Mär 2019, 01:51
Seit wann ist es nicht mehr so?
Mindestens solange ich denken kann. - Schon in der Schule wurde die ET als biologische Wahrheit dargestellt, über der die göttliche Wahrheit steht. - Mit anderen Worten: Die ET als solche war unangetastet.
Da habe ich andere Erinnerungen. Im Religions- und im Konfirmandenunterricht wurde der Begriff "Evolutionstheorie" niemals erwähnt - so wie er auch im "Katechismus der Katholischen Kirche" an keiner Stelle Erwähnung findet.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
Fr 22. Mär 2019, 01:51
Rückzugsgefechte
Das sind keine Rückzugsgefechte, sondern ständige Änderungen in der Chiffrierung geistiger Dinge.
"Rückzugsgefechte" trifft die historische Wirklichkeit ungleich besser als Dein Geschwurbel.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
Fr 22. Mär 2019, 01:51
Hier ist nach wie vor davon die Rede, dass zu Beginn der Menschheitsgeschichte das Stammelternpaar Adam und Eva den böswilligen Einflüsterungen eines von Gott abgefallenen Engels (= Satan) erlag (davon steht NICHTS in der Bibel) und durch ihren Ungehorsam die Sünde und den Tod in die Welt brachten.
Ja - und das muss man halt verstehen.
Der einfache Christ versteht es so, wie es da steht. Was denn sonst?

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
Fr 22. Mär 2019, 01:51
Nach wie vor gibt es das hirnrissige Dogma von der Erbsünde.
Wenn man versteht, worum es da geht, ist es nicht hirnrissig.
Gerade wenn man die Grundlagen dieses alten Dogmas versteht, erkennt man dessen Hirnrissigkeit. Viele Theologen wirst Du damit nicht mehr hinterm Ofen hervorlocken können.

Der Apostel Paulus glaubte damals noch an die Wirklichkeit des in der Genesis geschilderten Sündenfalles von Adam und Eva und entwickelte daraus seine Theologie der Sünde, die als Grundlage der späteren Erbsündenlehre gelten kann. Da der angebliche Sündenfall wie wir heute
wissen - tatsächlich nie stattgefunden hat, ist dem Dogma der Erbsünde der Boden entzogen.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
Fr 22. Mär 2019, 01:51
Drewermann hat völlig zu Recht darauf hingewiesen, dass sich - nachdem die römische Kurie die Evolution nicht länger ablehnt - die traditionelle Vorstellung eines Schöpfergottes nicht mehr länger aufrechterhalten lässt.
Woher willst Du beurteilen, dass er recht hat.
Wenn die römische Kurie nunmehr die Evolutionstheorie anerkennt (der Mensch entwickelte sich aus tierischen Vorfahren), kann die traditionelle Vorstellung nicht mehr aufrecht gehalten werden, dass Gott den Menschen aus dem Staub des Ackerbodens formte und
ihm durch die Nase Leben einblies.


closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
Fr 22. Mär 2019, 01:51
Habe ich: Römer 1:20 .
Ja - danke. - Jetzt habe ich aber vergessen, worum es Dir damals ging.
Du hattest vehement bestritten, dass sich die Existenz Gottes aus der Natur herleiten ließe. Paulus behauptet das Gegenteil.

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sven23
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#806 Re: Homöopathie VII

Beitrag von sven23 » So 24. Mär 2019, 08:04

closs hat geschrieben:
Sa 23. Mär 2019, 19:21
Wir wollen also jetzt nicht nach Dinos suchen
Laut closs wurden aber unzählige Studien über die Existenz von Dinos durchgeführt. Wie diese Studien ausgehen haben, wollte uns der closs aber nicht verraten. :lol:

closs hat geschrieben:
Sa 23. Mär 2019, 19:21
und ich meine nach wie vor: Über der Aussage "HP wirkt nicht" schwebt nach wie vor das Damokles-Schwert
Nein, da schwebt nur was in deiner Phantasie, bzw. Wunschvorstellung.

closs hat geschrieben:
Sa 23. Mär 2019, 19:21
"Wir haben aber Wirkung gefunden"
Belege?


closs hat geschrieben:
Sa 23. Mär 2019, 19:21
(zumal es Millionen Menschen gibt, die am eigenen Leib derselben Meinung sind - aber das ist eine ganz andere Baustelle).
Eben, es ist die Verwechselung von Koinzidenz mit Kausalität. :roll:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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closs
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#807 Re: Homöopathie VII

Beitrag von closs » So 24. Mär 2019, 08:55

Münek hat geschrieben:
So 24. Mär 2019, 01:59
Nein - da steckt nichts anderes hinter. Es ist so, wie ich es sage.
Es verlangt keiner, dass Du in die Dinge hineindenkst.

Münek hat geschrieben:
So 24. Mär 2019, 01:59
Im Religions- und im Konfirmandenunterricht wurde der Begriff "Evolutionstheorie" niemals erwähnt
Aber in der Biologie. - Natürlich hat man im Religions-Unterricht nicht (außer vielleicht im Leistungskurs) Dinge thermatisiert, die mehrheitlich nicht mal hier auf dem Forum verstanden werden.

Münek hat geschrieben:
So 24. Mär 2019, 01:59
Der einfache Christ versteht es so, wie es da steht. Was denn sonst?
Es war in der Tat einmal die Chiffre, mit der man Verständnis vermittelt hat - aber selbst einfach Gemüter tun das heute eigentlich nicht mehr. - Eine Frau hat mal auf ihre wenig intellektuelle Art gesagt "Man sagt es halt so, weil es so schön klingt". - Unterschätze nicht den Feinsinn unverdorbener einmfacher Menschen.

Münek hat geschrieben:
So 24. Mär 2019, 01:59
Gerade wenn man die Grundlagen dieses alten Dogmas versteht, erkennt man dessen Hirnrissigkeit.
Da sprichst Du als ferner Ahnungsloser. - Ich könnte Dir aus dem Stand erklären, was damit gemeint ist - aber Du würdest es nicht verstehen.

Münek hat geschrieben:
So 24. Mär 2019, 01:59
Der Apostel Paulus glaubte damals noch an die Wirklichkeit des in der Genesis geschilderten Sündenfalles von Adam und Eva und entwickelte daraus seine Theologie der Sünde, die als Grundlage der späteren Erbsündenlehre gelten kann. Da der angebliche Sündenfall wie wir heute
wissen - tatsächlich nie stattgefunden hat, ist dem Dogma der Erbsünde der Boden entzogen.
Sowohl Genesis als auch Baum-Geschichte sind Träger einer geistig-spirituellen Wirklichkeit, die auch heute noch jeden betrifft. - Würde die HKE - was ich ihr aus Fairness-Gründen NICHT unterstellen will - so bescheuert sein, aus der mystischen Darstellungsweise der Erbsünde (= nicht historisch) zu schließen, dass es die Erbsünde (= das, was damit gemeint ist) nicht gäbe, hätte sie sich den Weg ins Horrorkabinett freigeschossen. - Aber wie gesagt: Diese Dummheit unterstelle ich ihr NICHT.

sven23 hat geschrieben:
So 24. Mär 2019, 08:04
Wenn die römische Kurie nunmehr die Evolutionstheorie anerkennt (der Mensch entwickelte sich aus tierischen Vorfahren), kann die traditionelle Vorstellung nicht mehr aufrecht gehalten werden, dass Gott den Menschen aus dem Staub des Ackerbodens formte und ihm durch die Nase Leben einblies.
GEISTIGE EBENE. - Wenn Gott Dir bei Deiner Zeugung (oder vorher) Geist eingegeben hat, ist es das, was damit gemeint ist.

Münek hat geschrieben:
So 24. Mär 2019, 01:59
Du hattest vehement bestritten, dass sich die Existenz Gottes aus der Natur herleiten ließe. Paulus behauptet das Gegenteil.
Er behauptet damit nicht, "dass sich die Existenz Gottes aus der Natur herleiten", sondern dass sich unser Erkennen Gottes daraus herleiten lässt. - Oder hast Du das gemeint?

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sven23
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#808 Re: Homöopathie VII

Beitrag von sven23 » So 24. Mär 2019, 10:36

closs hat geschrieben:
So 24. Mär 2019, 08:55
sven23 hat geschrieben:
So 24. Mär 2019, 08:04
Wenn die römische Kurie nunmehr die Evolutionstheorie anerkennt (der Mensch entwickelte sich aus tierischen Vorfahren), kann die traditionelle Vorstellung nicht mehr aufrecht gehalten werden, dass Gott den Menschen aus dem Staub des Ackerbodens formte und ihm durch die Nase Leben einblies.
GEISTIGE EBENE. - Wenn Gott Dir bei Deiner Zeugung (oder vorher) Geist eingegeben hat, ist es das, was damit gemeint ist.

Ich kann zwar Müneks Post voll unterschreiben, aber warum schiebst du sein Zitat mir unter?
Du scheinst mir in letzter Zeit etwas verwirrt zu sein.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#809 Re: Homöopathie VII

Beitrag von closs » So 24. Mär 2019, 11:05

sven23 hat geschrieben:
So 24. Mär 2019, 10:36
Du scheinst mir in letzter Zeit etwas verwirrt zu sein.
Nee - das passiert, wenn man eins zu hoch springt.

sven23 hat geschrieben:
So 24. Mär 2019, 10:36
Ich kann zwar Müneks Post voll unterschreiben
Dann ist Zeit zu revidieren.

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sven23
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#810 Re: Homöopathie VII

Beitrag von sven23 » So 24. Mär 2019, 11:20

closs hat geschrieben:
So 24. Mär 2019, 11:05
sven23 hat geschrieben:
So 24. Mär 2019, 10:36
Du scheinst mir in letzter Zeit etwas verwirrt zu sein.
Nee - das passiert, wenn man eins zu hoch springt.
Um Ausreden nie verlegen.

closs hat geschrieben:
So 24. Mär 2019, 11:05
sven23 hat geschrieben:
So 24. Mär 2019, 10:36
Ich kann zwar Müneks Post voll unterschreiben
Dann ist Zeit zu revidieren.
Warum? Münek hat doch völlig Recht.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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