Homöopathie VII

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Janina
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#721 Re: Homöopathie VII

Beitrag von Janina » Di 19. Mär 2019, 14:30

closs hat geschrieben:
Di 19. Mär 2019, 12:36
Janina hat geschrieben:
Di 19. Mär 2019, 10:08
closs hat geschrieben: ↑
Di 19. Mär 2019, 10:01
1) Wie siehst Du, dass Dein "durch den Vergleich von 'methodischem Ergebnis' und 'dem, was wirklich der Fall ist', die Vorannahmen selektieren zu können" in den Geisteswissenschaften eingelöst werden könnte?
1) durch Nachgucken
2) durch Offenlassen beider Möglichkeiten für verschiedene Spielwiesen oder späteres Nachgucken
Das passiert . - Aber es können trotzdem verschiedene Ergebnisse rauskommen.
Das ist dann 2).

closs hat geschrieben:
Di 19. Mär 2019, 12:36
Wärest Du damit einverstanden, wenn Wissenschaft sagt: "Uns ist Janinas Definition von Wissenschaft so wichtig, dass wir darauf verzichten, bei Erkenntnisgewinn dabei zu sein
Was soll denn Wissenschaft ohne Erkenntnisgewinn sein? :o

closs hat geschrieben:
Di 19. Mär 2019, 12:36
Glaubst Du, dass Dein (naturwissenschaftlich) geprägtes Wissenschafts-Verständnis dieses humboldtsche Wissenschaftsverständnis ausreichend repräsentiert?
Nein. Humbolds Bildungs-Verständnis ist das, was man als eine gut fundierte Allgemeinbildung bezeichnen mag. Studenten werden, wenn sie Glück haben, so ausgebildet. Weil Kunst, Motorik und Party auch gut für die allgemeine Entwicklung sind.

closs hat geschrieben:
Di 19. Mär 2019, 12:38
Janina hat geschrieben:
Di 19. Mär 2019, 12:28
Wie also kann es eine objektive Wirklichkeit geben, die trotzdem nur in unseren Köpfen existiert?
Weil der "Wirklichkeit" in unserer Wahrnehmung eine universale Wirklichkeit zugrundliegt. - Mathematik er-findet man nicht, sondern man findet sie.
Cool, wa? 8-)

closs
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#722 Re: Homöopathie VII

Beitrag von closs » Di 19. Mär 2019, 14:57

Janina hat geschrieben:
Di 19. Mär 2019, 14:30
Was soll denn Wissenschaft ohne Erkenntnisgewinn sein?
Eben. - Jetzt hast Du die Wahl:
1) Entweder Du nennst NUR das, was Wissenschaft erbringt, "Erkenntnis" - dann ist Theologie eine Wissenschaft, weil sie Erkenntnis erbringt.
2) Oder Du beanspruchst für die Wissenschaft NICHT die exklusiven Rechte auf "Erkenntnis" - dann kann man Erkenntnis auch außerhalb der Wissenschaft bekommen. - Dann muss Theologie nicht Wissenschaft sein.
3) Oder :lol: (leider nicht unüblich), Du definierst "Erkenntnis" inzüchtig als das, was 1) entspricht, aber nur bei falsifizierbaren Vorannahmen - dann sind wir in Orwell-Land und alles ist eh wurscht.

Janina hat geschrieben:
Di 19. Mär 2019, 14:30
Nein. Humbolds Bildungs-Verständnis ist das, was man als eine gut fundierte Allgemeinbildung bezeichnen mag.
Keine Widerrede meinerseits. - In meinem Zitat wird aber "Humboldt" und "Wissenschaft" in Beziehung gesetzt.

Janina hat geschrieben:
Di 19. Mär 2019, 14:30
closs hat geschrieben: ↑
Di 19. Mär 2019, 13:38

Janina hat geschrieben: ↑
Di 19. Mär 2019, 13:28
Wie also kann es eine objektive Wirklichkeit geben, die trotzdem nur in unseren Köpfen existiert?

Weil der "Wirklichkeit" in unserer Wahrnehmung eine universale Wirklichkeit zugrundliegt. - Mathematik er-findet man nicht, sondern man findet sie.

Cool, wa? 8-)
Das deute ich als Zustimmung.

Jetzt muss ich trotzdem nochmal zum oberen Teil kommen und Dich anhand unseres Blaupausen-Beispiels "Naherwartung" ("HP" wäre eine Blaupause für eine ganz andere Frage) folgendes fragen:

Ist es "Wissenschaft" wenn jemand sagt:
1) "Ich untersuche und interpretiere im folgenden die Bibel so, als sei Jesus nur Mensch, und komme deshalb zum folgende, lückenlos begründeten Ergebnis 'Jesus hatte eine Naherwartung' "
2) "Ich untersuche und interpretiere im folgenden die Bibel so, als sei Jesus auch göttlich, und komme deshalb zum folgende, lückenlos begründeten Ergebnis 'Jesus hatte KEINE Naherwartung' "

BEIDE Antworten können wahr sein - wir wissen es nicht, weil wir nicht wissen, ob Jesus nur menschlich oder auch göttlich war. - Könnte es aus Deiner Sicht möglich sein, dass Antwort 1) falsch ist, aber wissenschaftlich, und Antwort 2) richtig, aber unwissenschaftlich?

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#723 Re: Homöopathie VII

Beitrag von Janina » Di 19. Mär 2019, 16:32

closs hat geschrieben:
Di 19. Mär 2019, 14:57
Janina hat geschrieben:
Di 19. Mär 2019, 14:30
Was soll denn Wissenschaft ohne Erkenntnisgewinn sein?
Eben. - Jetzt hast Du die Wahl:
1) Entweder Du nennst NUR das, was Wissenschaft erbringt, "Erkenntnis" - dann ist Theologie eine Wissenschaft, weil sie Erkenntnis erbringt.
2) Oder Du beanspruchst für die Wissenschaft NICHT die exklusiven Rechte auf "Erkenntnis" - dann kann man Erkenntnis auch außerhalb der Wissenschaft bekommen. - Dann muss Theologie nicht Wissenschaft sein.
3) Oder :lol: (leider nicht unüblich), Du definierst "Erkenntnis" inzüchtig als das, was 1) entspricht, aber nur bei falsifizierbaren Vorannahmen - dann sind wir in Orwell-Land und alles ist eh wurscht.
Oje, hier hast du aber auch ALLES völlig durcheinander gebracht. Zuerst einmal haben wir gar nicht die Option, Erkenntnis orwell/closs'sch umzudefinieren. Dann ist die Eigenschaft der Wissenschaftlichkeit durch die Erbringung von Erkenntnis bedingt, und nicht umgekehrt. Und letztlich muss sich jede Disziplin an diesen Kriterien messen lassen, und nicht umgekehrt.

closs hat geschrieben:
Di 19. Mär 2019, 14:57
Janina hat geschrieben:
Di 19. Mär 2019, 14:30
closs hat geschrieben: ↑
Janina hat geschrieben: ↑
Wie also kann es eine objektive Wirklichkeit geben, die trotzdem nur in unseren Köpfen existiert?
Weil der "Wirklichkeit" in unserer Wahrnehmung eine universale Wirklichkeit zugrundliegt. - Mathematik er-findet man nicht, sondern man findet sie.

Cool, wa? 8-)
Das deute ich als Zustimmung.
Gerne. 8-)
Ich weise nur immer gerne nochmal darauf hin, dass das Forschungsgebiet einer Geisteswissenschaft ausschließlich abstrakter und nicht entitätischer Natur sein kann, und trotzdem so präzise und objektiv wie kein anderes.

closs hat geschrieben:
Di 19. Mär 2019, 14:57
Jetzt muss ich trotzdem nochmal zum oberen Teil kommen und Dich anhand unseres Blaupausen-Beispiels "Naherwartung" folgendes fragen:

Ist es "Wissenschaft" wenn jemand sagt:
1) "Ich untersuche und interpretiere im folgenden die Bibel so, als sei Jesus nur Mensch, und komme deshalb zum folgende, lückenlos begründeten Ergebnis 'Jesus hatte eine Naherwartung' "
2) "Ich untersuche und interpretiere im folgenden die Bibel so, als sei Jesus auch göttlich, und komme deshalb zum folgende, lückenlos begründeten Ergebnis 'Jesus hatte KEINE Naherwartung' "
Zweimal Nein.

Wissenschaft ist, wenn ich
1) ein Szenario modelliere, das ich dann mit allen zur Verfügung stehenden Quellen abgleiche und daran bestätige oder verwerfe (Denk an Feynman)
2) ein alternatives Szenario entwerfe, damit dasselbe tue, und die Quellenvergleiche mit denen von 1) vergleiche
3) Forschungen für den Entwurf weiterer Szenarien betreibe und die Ergebnisse zur Diskussion stelle

Beispiel:
- Die tiefenpsychologische Deutung des Markusevangeliums von Eugen Drewermann war Wissenschaft.
- Das darauf folgende Lehrverbot für ihn war die wasserdichte Bestätigung, dass die katholische Theologie keine Wissenschaft ist.

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Andreas
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#724 Re: Homöopathie VII

Beitrag von Andreas » Di 19. Mär 2019, 16:41

Hat jemand einen Tip für mich, wie oder wo ich einen nur Mensch kennen lernen könnte? Ich frage, weil der Mensch nur noch nervt.

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#725 Re: Homöopathie VII

Beitrag von closs » Di 19. Mär 2019, 17:23

Janina hat geschrieben:
Di 19. Mär 2019, 16:32
Dann ist die Eigenschaft der Wissenschaftlichkeit durch die Erbringung von Erkenntnis bedingt
Die traditionelle Definition von "Erkenntnis" ist eine andere als eine wissenschafts-gebundene in Deinem Sinn - da wird es schon schwierig.

Janina hat geschrieben:
Di 19. Mär 2019, 16:32
Und letztlich muss sich jede Disziplin an diesen Kriterien messen lassen, und nicht umgekehrt.
Wer sagt das? - Du plapperst die Ancilla-Scientiae-Philosophie des 20. Jh. nach. ---- ODER Du definierst "Wissenschaft" so weit, dass jede erbrachte Erkenntnis "wissenschaftlich" ist - aber das passt nicht zu Dir, weil das frontal gegen Popper gehen würde.

Janina hat geschrieben:
Di 19. Mär 2019, 16:32
Ich weise nur immer gerne nochmal darauf hin, dass das Forschungsgebiet einer Geisteswissenschaft ausschließlich abstrakter und nicht entitätischer Natur sein kann, und trotzdem so präzise und objektiv wie kein anderes.
Tja - das kommt darauf an, wie man "Entität" definiert. - Nach MEINER Definition ist Mathematik entitätisch, WEIL sie nicht erfunden, sondern nur gefunden werden kann. - Das heißt: Entität ist letztlich Geist - und damit ist am Ende auch Gott Entität.

Egal, ob man sich darüber einig wird: Es sollte einvernehmlich erkennbar sein, dass allein in diesem Post-Wechsel mindestens zwei Begriffe je nach Perspektive komplett unterschiedlich definiert werden: Hier "Erkenntnis" und "Entität". - und es sind nicht die einzigen.

Janina hat geschrieben:
Di 19. Mär 2019, 16:32
Zweimal Nein.

Wissenschaft ist, wenn ich
1) ein Szenario modelliere, das ich dann mit allen zur Verfügung stehenden Quellen abgleiche und daran bestätige oder verwerfe (Denk an Feynman)
2) ein alternatives Szenario entwerfe, damit dasselbe tue, und die Quellenvergleiche mit denen von 1) vergleiche
3) Forschungen für den Entwurf weiterer Szenarien betreibe und die Ergebnisse zur Diskussion stelle
Dein "Nein" drückt sich von der Frage nach dem Verhältnis von "methodisch" und "wirklich". - Ansonsten passt Dein Beispiel, wenn Du es so meinst, wie ich hoffe:

1) Szenario 1 = Bestätigung von "Naherwartung JA = Bestätigung.
2) Szenario 2 = Bestätigung von "Naherwartung NEIN = Bestätigung plus Abgleich mit 1) plus Feststellung, dass die hermeneutischen Vorannahmen (Szenario-Modellierung) zu unterschiedlich sind, um gleiche Ergebnisse erwarten zu dürfen.
3) Forschungen für den Entwurf weiterer Szenarien = Ermittlung weiterer Exegese-Ansätze (da gibt es von "Kontextueller Exegese bis Feministischer Exegese so ziemlich alles)

Janina hat geschrieben:
Di 19. Mär 2019, 16:32
Beispiel:
- Die tiefenpsychologische Deutung des Markusevangeliums von Eugen Drewermann war Wissenschaft.
- Das darauf folgende Lehrverbot für ihn war die wasserdichte Bestätigung, dass die katholische Theologie keine Wissenschaft ist.
:lol: - Dein Irrtum: "Lehrverbot" und "Wissenschaftlichkeit" haben nichts miteinander zu tun. - Konkret: Drewermann hat nicht Lehrverbot bekommen, weil sein Ergebnis im Verhältnis zu seinen hermeneutischen Vorannahmen (Szenario-Modellierung) falsch war - er hätte es universitär jederzeit lehren können, aber halt nicht im Fach "KATHOLISCHE Theologie".

Er hätte es sogar innerhalb der katholischen Theologie als möglichen Ansatz VORSTELLEN können: "In den nächsten Vorlesungen deklinieren wir mal durch, zu welchen unterschiedlichen Ergebnissen man auf wissenschaftlichem Weg kommen kann, wenn man unterschiedliche hermeneutische Vorannahmen (Szenario-Modellierung) unterlegt - no problem. - Aber hier geht es um LEHRE im Sinne von "das ist katholisch".

Andreas hat geschrieben:
Di 19. Mär 2019, 16:41
Ich frage, weil der Mensch nur noch nervt.
Mir ist sehr bewusst, wie lästig Grundlagen sind. - Wenn jeder auf seinem Ölfilm rumrutscht, argumentiert es sich leichter - I know.

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Andreas
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#726 Re: Homöopathie VII

Beitrag von Andreas » Di 19. Mär 2019, 18:12

Grundlagenforschung:

Bist du ...
A) Mensch?
B) nur Mensch?

Bonusfrage:
Falls A) was unterscheidet dich von B)?
Falls B) was unterscheidet dich von A)?

War Jesus ...
A) Mensch?
B) nur Mensch?
C) auch Klingone?

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#727 Re: Homöopathie VII

Beitrag von closs » Di 19. Mär 2019, 20:08

Andreas hat geschrieben:
Di 19. Mär 2019, 18:12
Falls A) was unterscheidet dich von B)?
Falls B) was unterscheidet dich von A)?
In Deiner Eigenschaft als Mensch unterscheidet Dich nichts - aber wenn Du nicht NUR Mensch bist, bist Du AUCH etwas anderes - im Falle Jesus wäre das "göttlich". - Für die Interpretation heißt das: Jesus spricht zwar als Mensch, kann aber göttlich interpretiert werden - das geht bei uns beiden NICHT. - Konkreter Fall:

"Ich bin die Wahrheit, ....". - Wenn das ein Nur-Mensch sagt, gehört er im schlimmsten Fall in die Klapse - wenn es ein Mensch sagt, der gleichzeitig Gott ist, ist dieser Satz wahr. - Somit ist der Unterschied zwischen A und B gegebenenfalls der Unterschied zwischen Klapse und Wahrheit - dies sollte gelegentlich ein erheblicher Unterschied sein.

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Andreas
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#728 Re: Homöopathie VII

Beitrag von Andreas » Mi 20. Mär 2019, 00:49

closs hat geschrieben:
Di 19. Mär 2019, 20:08
Andreas hat geschrieben:
Di 19. Mär 2019, 18:12
Falls A) was unterscheidet dich von B)?
Falls B) was unterscheidet dich von A)?
In Deiner Eigenschaft als Mensch unterscheidet Dich nichts
Das hast du jetzt nicht mitgekriegt, dass ich das von dir wissen wollte und nicht von mir. Aber egal, weil wir ja beide Menschen sind. Den Menschen und den nur Menschen unterscheidet also nichts. Das findest du also auch richtig. Damit hast du selbst das "nur" schon mal als nichtssagenden Ballast in die Tonne der Logik getreten.
closs hat geschrieben:
Di 19. Mär 2019, 20:08
- aber wenn Du nicht NUR Mensch bist, bist Du AUCH etwas anderes -
Falsch und realitätsfern. Kein Mensch ist nur Mensch. Das "nur" hast du doch selbst eben in der Tonne der Logik entsorgt. Ich bin Mensch und auch Rentner, und auch Katzenliebhaber, und auch Christ und auch, und auch, und auch ...
Das ist wieder eine dieser clossschen Babel-Bilderbuch-Binsenwahrheiten mit Selbstüberlistung - aber keine Grundlage von gar nichts.

closs hat geschrieben:
Di 19. Mär 2019, 20:08
im Falle Jesus wäre das "göttlich".
Falsch. Wenn es Gott gibt, VIELLEICHT, wenn es Gott nicht gibt, dann NICHT. Mit Sicherheit ist Jesus auch Wanderprediger, auch Jude, auch einer der an Gott glaubt, und auch, und auch, und auch ...
closs hat geschrieben:
Di 19. Mär 2019, 20:08
Für die Interpretation heißt das: Jesus spricht zwar als Mensch, kann aber göttlich interpretiert werden
Falsch. Es wird nicht Jesus, sondern es werden biblische Texte über Jesus interpretiert. Jesus wird geglaubt - oder auch nicht. Ob und wie Jesus geglaubt wird, hängt von den unterschiedlichsten Interpretation der Texte über Jesus ab. Da gibt es tausend Varianten und nicht nur dein angebliches Hüh oder Hott, sondern beispielsweise auch Unitarier und auch Trinitarier und auch Gnostiker, und auch unsere Superathies, und auch, und auch, und auch.

closs hat geschrieben:
Di 19. Mär 2019, 20:08
- das geht bei uns beiden NICHT. - Konkreter Fall:

"Ich bin die Wahrheit, ....".
Das geht gerade bei uns beiden sehr gut. Denn du bist der einzige Mensch, der mich je dazu gebracht hat, das zu sagen, weil du der einzige Mensch bist, der es ernsthaft in Betracht zog, dass ich deine eigene Vorstellung bzw. Illusion sein könnte. Nein, ich bin die Wahrheit, und falls deine Illusion von mir dasselbe sagt, belügt sie dich - eben weil sie eine Illusion und nicht die Wahrheit ist. Womit Gott dann vom Tisch wäre und du von einem bösen Dämon verarscht wirst. Falls Gott der Fall ist, bin ich, der zu dir sagt, "Ich bin die Wahrheit", kerngesund und wenn du das weiterhin in Zweifel ziehst, gehörst du in die Klapse, samt deinem bösen Dämon. Übrigens: Auch falls Gott nicht der Fall ist, gehörst du und nicht ich in die Klapse, wenn ich zu dir sage: Ich bin die Wahrheit.

closs hat geschrieben:
Di 19. Mär 2019, 20:08
- Wenn das ein Nur-Mensch sagt, gehört er im schlimmsten Fall in die Klapse
Falsch. Dialoge mit dir finde ich meist ziemlich übel, ein Worst-Case-Szenario ist aber wesentlich schlimmer. Das "nur" ist längst von dir selbst in der logischen Tonne entsorgt worden. Schon wieder vergessen?
Außerdem, bedeutet der von dir viel zitierte Satz: "cogito e(r)go sum" etwa bei dir sinngemäß etwas anderes als: "Ich bin die (einzig sichere) Wahrheit?" Falls ja, was denn?

closs hat geschrieben:
Di 19. Mär 2019, 20:08
- wenn es ein Mensch sagt, der gleichzeitig Gott ist, ist dieser Satz wahr.
Unsinn. Ein Mensch der gleichzeitig Gott ist, ist kein Mensch - jedenfalls nicht, wenn es um Grundlagenlogik geht.

closs hat geschrieben:
Di 19. Mär 2019, 20:08
- Somit ist der Unterschied zwischen A und B gegebenenfalls der Unterschied zwischen Klapse und Wahrheit - dies sollte gelegentlich ein erheblicher Unterschied sein.
Falsch, da du oben ja richtig gestellt hast, dass da kein Unterschied gegeben ist - so von Mensch zu Mensch, auch wenn du dich nicht mehr daran erinnerst, hast du das "nur" längst entsorgt. Es gibt kein A und B sondern nur ein A und sonst nichts.

Das ist alles closswellsche Sprachlogik, mit dem Ziel auf sprachlichen Um- bzw. Irrwegen eine angebliche Istigkeit Gottes zu suggerieren. Deine dauernde Frage ob Jesus nur Mensch oder auch göttlich ist, ist eine Suggestivfrage, weil du damit suggerieren möchtest, dass es Gott gäbe, wenn Jesus NUR Mensch sei - weil man damit, nach deiner Logik, mit dem "nur" indirekt zu bestätigen scheint, dass es Gott gäbe, weil ohne Gott das "nur" ja nicht den "einzig möglichen" Sinn ergäbe, den du dem "nur" zugewiesen zu haben meinst. Am besten man antwortet nicht auf Suggestivfragen.

Du hast aufgrund dieses von dir konstruierten Scheindilemmas keinen logischen Fuß in der Tür. Das ist alles wüstes und leeres Babel-Bla Bla mit dem du höchstens kurzzeitig etwas Verwirrung stiften kannst.

Korrekt müsste deine Frage einfach nur lauten: Ist Jesus Mensch oder Gott? Daneben gibt es noch die Vorstellung von Gottmenschen, sie sind halb Mensch und halb Gott und werden dann logischerweise Halbgötter genannt und sind keine Menschen - falls Logik eine auch nur noch marginale Bedeutung bei deinen angeblichen Grundlagen haben soll.

"Jesus Christus ist ganzer Gott und ganzer Mensch." ist eine Glaubensaussage, die kein Mensch versteht, so wie auch die Trinität nicht rational verstanden, sondern nur irrational geglaubt werden kann. Irrationalität ist und wird immer eine Qualität des Menschen sein. Die Dinger mit ohne das nennt man Vulkanier. Die Irrationalität verstehe ich wertfrei, nicht prinzipiell gut und nicht prinzipiell böse oder schlecht. Kannst du so auch in jedem Lexikon nachlesen. Der Mensch ist halt so. Gott übrigens auch, jedenfalls wenn er ganzer Mensch und ganzer Gott sein sollte - was immer das heißen mag.

Mit irrationalen Glaubensaussagen wirst du aber keinen Atheisten und erst recht nicht unsere Superathies grundlagenlogisch überzeugen können. Nie im Leben!

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#729 Re: Homöopathie VII

Beitrag von closs » Mi 20. Mär 2019, 06:50

Andreas hat geschrieben:
Mi 20. Mär 2019, 00:49
Falsch und realitätsfern. Kein Mensch ist nur Mensch. Das "nur" hast du doch selbst eben in der Tonne der Logik entsorgt. Ich bin Mensch und auch Rentner, und auch Katzenliebhaber, und auch Christ und auch, und auch, und auch ...
Das ist wieder eine dieser clossschen Babel-Bilderbuch-Binsenwahrheiten mit Selbstüberlistung - aber keine Grundlage von gar nichts.
Mit anderen Worten: Für Dich ist es also dasselbe, ob man Jesus nur als Mensch versteht oder auch als göttlich. - Es ist dasselbe, ob man Merkel nur als Phyiskerin versteht oder auch als Bundeskanzlerin. ---- Das sehe ich anders als Du.

Andreas hat geschrieben:
Mi 20. Mär 2019, 00:49
Wenn es Gott gibt, VIELLEICHT, wenn es Gott nicht gibt, dann NICHT.
Richtig - wir wissen es nicht. - Und gerade WEIL wir es nicht wissen (können), müssen wir uns entscheiden, unter welchen Bedingungen wir Frau Merkel interpretieren. - Und da sagt einer halt "Ich untersuche Merkel nur als Physikerin" und der andere "Ich untersuche Merkel nur als Bundeskanzlerin" - nur dass "Physikerin" und "Bundeskanzlerin" halt falsifizierbar ist.

Bei der Bibel lautet das Unterscheidungs-Kriterium "Ich untersuche Jesus nur als Mensch, der dort irgendwo als Wander-Prediger seine Kohle verdient" oder "Ich untersuche Jesus als Gott im Menschen". - Man kann auch beides hintereinander machen. - Aber warum das kein entscheidender Unterschied sein sollte, entzieht sich meinem Verständnis.

Andreas hat geschrieben:
Mi 20. Mär 2019, 00:49
Es wird nicht Jesus, sondern es werden biblische Texte über Jesus interpretiert.
So müsste es sein, ist es aber nicht. - Wenn Theißen sagt "Jesus hatte eine Naherwartung" greift er direkt in Jesus ein. - Nach Deiner (und übrigens auch meiner) Version würde er nur über Texte reden - etwa: "Aus dem Mund der Textverfasser und aus heutigem Verständnis hatte Jesus eine Naherwartung" - immer geschrieben oder gedacht anschließend mit: "Ob sie sich getäuscht haben, ist eine andere Frage".

Andreas hat geschrieben:
Mi 20. Mär 2019, 00:49
Das "nur" ist längst von dir selbst in der logischen Tonne entsorgt worden. Schon wieder vergessen?
Das "nur" ist NICHT entsorgt - Dun hast es mit einem sophistischen Manöver entsorgt.

Andreas hat geschrieben:
Mi 20. Mär 2019, 00:49
Auch falls Gott nicht der Fall ist, gehörst du und nicht ich in die Klapse, wenn ich zu dir sage: Ich bin die Wahrheit.
Es geht hier um den Unterschied, ob es ein Mensch, der nicht Gott ist, sagt, oder ob es Gott sagt, weil es hier um die Interpretation der Bibel geht.

Andreas hat geschrieben:
Mi 20. Mär 2019, 00:49
Unsinn. Ein Mensch der gleichzeitig Gott ist, ist kein Mensch - jedenfalls nicht, wenn es um Grundlagenlogik geht.
Aha - da liegt das Problem. - Bevor es weitergeht: Machst Du einen Unterschied zwischen "Jesus ist Mensch und Gott" und "Mensch und göttlich"? - Wie auch immer: Wenn Du natürlich die christliche Grundlage "Jesus ist wahrer Mensch und wahrer Gott" verwirfst, kannst Du auch nicht so interpretieren. - Aber die großkirchlichen Theologien tun es - meinst Du, dass ihre Theologie gegen Grundlagenlogik verstößt? - Davon abgesehen: Ich kann keinen logischen Verstoß erkennen, wenn es eine Personal-Union von Mensch und Gott gibt.

Andreas hat geschrieben:
Mi 20. Mär 2019, 00:49
Das ist alles closswellsche Sprachlogik, mit dem Ziel auf sprachlichen Um- bzw. Irrwegen eine angebliche Istigkeit Gottes zu suggerieren.
1) Dun unterstellst, dass ich etwas "entsorgt" hätte, um auf dieser Basis Deinen Stiefel hochzuziehen. - Vielmehr konstruierst Du eine eigene Hermeneutik auf Basis von " Ein Mensch der gleichzeitig Gott ist, ist kein Mensch" - why not. --- Aber das ist halt DEINE Hermeneutik und keine christliche.

2) Selbstverständlich "suggeriere" ich eine Istigkeit Gottes, weil ein Gott, der nicht Gott "IST", keiner "IST" :o :angel: :silent: :lol: (Hilfe - wie kann man das ohne Tautologie sagen?). - Warum sprichst Du von "Gott", wenn es ein Nicht-Istigkeits-Gott sein soll? - Ich spreche doch auch nicht von Frühstücks-Brötchen, wenn sie nicht "sind".

Andreas hat geschrieben:
Mi 20. Mär 2019, 00:49
Deine dauernde Frage ob Jesus nur Mensch oder auch göttlich ist, ist eine Suggestivfrage, weil du damit suggerieren möchtest, dass es Gott gäbe, wenn Jesus NUR Mensch sei
In diesem Kontext ist das richtig beobachtet. - Die Frage, ob Jesus auch göttlich sei, setzt voraus, dass man von einer Existenz Gottes ausgeht. - Diese Frage wird man NICHT stellen, wenn jemand die Existenz Gottes verneint - was sollte man dann theologisch tiefer eintreten?

Andreas hat geschrieben:
Mi 20. Mär 2019, 00:49
Du hast aufgrund dieses von dir konstruierten Scheindilemmas keinen logischen Fuß in der Tür.
Du solltest verstehen, dass "Logik" kein Selbstläufer ist, sondern IMMER auf Voraussetzungen beruht: "WENN es Gott gibt, kann man fragen, was göttlich ist" - "Wenn es Gott NICHT gibt, ist es unlogisch, es zu fragen" ----- Da man nicht das eine oder andere nachweisen kann, muss man bei einer Argumentations-Führung eine (hermeneutische) Grundlage finden, auf der man argumentiert - "Logik" ist dann, dass Aussagen nicht im Widerspruch zu diesen Grundlagen stehen.

Was Du hier im Post machst, ist folgendes:
Du unterstellst mir logische Fehler, weil Du MEINE hermeneutische Grundlage durch DEINE hermeneutische Grundlage ersetzt und MIR unterschiebst - und dann erkennst Du zu recht Widersprüche bei mir. - Nur: Was haben Deine Voraussetzungen bei mir zu suchen?

Andreas hat geschrieben:
Mi 20. Mär 2019, 00:49
Korrekt müsste deine Frage einfach nur lauten: Ist Jesus Mensch oder Gott?
Falsch. - Deine Voraussetzung, dass man nur eines davon sein könne, ist beliebig.

Andreas hat geschrieben:
Mi 20. Mär 2019, 00:49
Daneben gibt es noch die Vorstellung von Gottmenschen, sie sind halb Mensch und halb Gott und werden dann logischerweise Halbgötter genannt und sind keine Menschen
Stimmt - aber das hat nichts mit Jesus zu tun.

Andreas hat geschrieben:
Mi 20. Mär 2019, 00:49
falls Logik eine auch nur noch marginale Bedeutung bei deinen angeblichen Grundlagen haben soll.
S.o.: Du solltest verstehen, dass "Logik" kein Selbstläufer ist, sondern IMMER auf Voraussetzungen beruht. - Ersetze "Voraussetzungen" durch "Grundlagen".

Nein, Logik ist nicht das erste Problem - das erste Problem sind die Grundlagen. - Du hast bspw. EINE Deiner Grundlagen hier nebenbei eingeführt: " Ein Mensch der gleichzeitig Gott ist, ist kein Mensch" - wichtig. ---- Denn daran kann man schon mal ablesen, worauf Du Logik aufbaust. - Das heißt: Du musst jetzt nichts anderes tun, als im Sinne Deiner Vorannahmen zu argumentieren - das tust Du ja auch. - Aber unterstelle diese Dein Vorannahmen bitte nicht mir - ich bin diesbezüglich komplett unschuldig.

Andreas hat geschrieben:
Mi 20. Mär 2019, 00:49
"Jesus Christus ist ganzer Gott und ganzer Mensch." ist eine Glaubensaussage, die kein Mensch versteht, so wie auch die Trinität nicht rational verstanden, sondern nur irrational geglaubt werden kann.
Da würde ich widersprechen - beides kann man sehr gut logisch erklären - bei entsprechenden Grundlagen. - Davon ab gesehen, dass "ratio" ein relativer Begriff ist, da meistens auf Menschenmaß gestutzt.

Andreas hat geschrieben:
Mi 20. Mär 2019, 00:49
Mit irrationalen Glaubensaussagen wirst du aber keinen Atheisten und erst recht nicht unsere Superathies grundlagenlogisch überzeugen können. Nie im Leben!
"Irrational" würde ich es eh nicht tun wollen, sondern "meta-rational". - Davon abgesehen: Es geht aus meiner Sicht nicht darum, Athis zu missionieren, sondern ihnen die Augen über die Begrenztheit ihrer Vorannahmen zu öffnen - im Sinne von: "Überprüft erst mal EUER System, bevor Ihr andere ablehnt".

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#730 Re: Homöopathie VII

Beitrag von Janina » Mi 20. Mär 2019, 09:58

closs hat geschrieben:
Di 19. Mär 2019, 17:23
Janina hat geschrieben:
Di 19. Mär 2019, 16:32
Dann ist die Eigenschaft der Wissenschaftlichkeit durch die Erbringung von Erkenntnis bedingt
Die traditionelle Definition von "Erkenntnis" ist eine andere als eine wissenschafts-gebundene in Deinem Sinn.
Nein.
Die Alchemie ist auch keine "traditionelle Chemie", sondern unbrauchbarer alter Mist.

closs hat geschrieben:
Di 19. Mär 2019, 17:23
Janina hat geschrieben:
Di 19. Mär 2019, 16:32
Und letztlich muss sich jede Disziplin an diesen Kriterien messen lassen, und nicht umgekehrt.
Wer sagt das?
Jeder brauchbare Philosoph von Thales von Milet bis Karl Popper.

closs hat geschrieben:
Di 19. Mär 2019, 17:23
Du definierst "Wissenschaft" so weit, dass jede erbrachte Erkenntnis "wissenschaftlich" ist.
Nein. Wissenschaft ist definiert als die Methode, die Erkenntnis bringt.

closs hat geschrieben:
Di 19. Mär 2019, 17:23
Tja - das kommt darauf an, wie man "Entität" definiert. - Nach MEINER Definition ist Mathematik entitätisch, WEIL sie nicht erfunden, sondern nur gefunden werden kann. - Das heißt: Entität ist letztlich Geist - und damit ist am Ende auch Gott Entität.
Das würde ich als Essenz bezeichnen. Dreiecke und Pi sind Essenzen, so wie die "Idee von Tisch" als Funktion, wobei alle echten Tische unterschiedlich aussehen, sich aber funktionell gleichen. Ein entitärer Tisch wäre nur einer, der da ist.

closs hat geschrieben:
Di 19. Mär 2019, 17:23
Janina hat geschrieben:
Di 19. Mär 2019, 16:32
Beispiel:
- Die tiefenpsychologische Deutung des Markusevangeliums von Eugen Drewermann war Wissenschaft.
- Das darauf folgende Lehrverbot für ihn war die wasserdichte Bestätigung, dass die katholische Theologie keine Wissenschaft ist.
:lol: - Dein Irrtum: "Lehrverbot" und "Wissenschaftlichkeit" haben nichts miteinander zu tun.
Ganz im Gegenteil. Hypothesen werden, wenn, ausschließlich im fachlichen Diskurs verworfen. Einem Kreationisten wird vorgeworfen, dass er die fundamentalen fachlichen, logischen und erkenntnistheoretischen Grundlagen nicht kennt. Drewermann wurde vorgeworfen, den Wissensschatz mit weiteren Wissensschätzen anderer Disziplinen verknüpft zu haben und damit echten Erkenntnisgewinn betrieben zu haben.

closs hat geschrieben:
Di 19. Mär 2019, 17:23
er hätte es universitär jederzeit lehren können, aber halt nicht im Fach "KATHOLISCHE Theologie".
Das ist der Punkt. Eine Disziplin, die sich gegen Erkenntnis sperrt, ist keine Wissenschaft.

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