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#671 Re: Homöopathie VII

Verfasst: Fr 15. Mär 2019, 16:46
von Scrypton
closs hat geschrieben:
Fr 15. Mär 2019, 16:41
Stromberg hat geschrieben:
Fr 15. Mär 2019, 15:29
die Frage ist nämlich nicht, ob es wirksame Globuli >irgendwo< im Universum gibt oder geben könnte die wirken, sondern ob jene, die uns konkret vorlegen und zur Prüfung stehen, eine Wirkung haben.
Damit ist es eine methodische Frage...
... dessen Antwort vorliegt; nur dir halt nicht gefällt.
Doch es ändert ja nichts dran.

closs hat geschrieben:
Fr 15. Mär 2019, 16:41
Negative Antworten sind kategorial anders zu bewerten als positive Antworten.
Ähm nein, absoluter Quatsch; denn das sind sie nicht.
Schon wieder vergessen? Ob ich nun nachweise, dass dieser Schwan schwarz ist, oder nachweise, dass dieser Schwan nicht schwarz ist - weil er weiß ist - dann spielt das keine Rolle. Gehüpft wie gesprungen.
Beide Arten des Nachweises sind >gleichwertig<.

#672 Re: Homöopathie VII

Verfasst: Fr 15. Mär 2019, 17:56
von closs
Stromberg hat geschrieben:
Fr 15. Mär 2019, 16:46
Schon wieder vergessen? Ob ich nun nachweise, dass dieser Schwan schwarz ist, oder nachweise, dass dieser Schwan nicht schwarz ist - weil er weiß ist - dann spielt das keine Rolle.
Du kannst mit Sprach-Piouretten nichts gewinnen.

#673 Re: Homöopathie VII

Verfasst: Fr 15. Mär 2019, 19:13
von sven23
closs hat geschrieben:
Fr 15. Mär 2019, 17:56
Stromberg hat geschrieben:
Fr 15. Mär 2019, 16:46
Schon wieder vergessen? Ob ich nun nachweise, dass dieser Schwan schwarz ist, oder nachweise, dass dieser Schwan nicht schwarz ist - weil er weiß ist - dann spielt das keine Rolle.
Du kannst mit Sprach-Piouretten nichts gewinnen.

Der schwarze Schwan ist der letzte Strohalm, an dem sich closs festklammert.
Er könnte auch behaupten, dass es noch Dinosaurier gäbe, denn wenn man keinen findet, würde das nicht bedeuten, dass es keine mehr gäbe.
Aber für closs sind auch Leute, die an eine flache Erde glauben, Menschen, die mitten im Leben stehen. :lol:

#674 Re: Homöopathie VII

Verfasst: Fr 15. Mär 2019, 19:18
von closs
sven23 hat geschrieben:
Fr 15. Mär 2019, 19:13
Er könnte auch behaupten, dass es noch Dinosaurier gäbe, denn wenn man keinen findet, würde das nicht bedeuten, dass es keine mehr gäbe.
Laut Popper ist das so - da sollte man diszipliniert bleiben.

sven23 hat geschrieben:
Fr 15. Mär 2019, 19:13
Aber für closs sind auch Leute, die an eine flache Erde glauben, Menschen, die mitten im Leben stehen.
Stimmt - für 90% der Berufe reicht es.

#675 Re: Homöopathie VII

Verfasst: Fr 15. Mär 2019, 20:59
von Claymore
closs hat geschrieben:
Fr 15. Mär 2019, 16:41
Claymore hat geschrieben:
Fr 15. Mär 2019, 16:04
Man kann nicht belegen, dass es keine grünen Schwäne gibt (Karl Poppers), nur dass es sie gibt.
Exakt das ist meine Aussage, mit der ich seit Jahren nicht durchkomme. - Nur dass das Beispiel nicht "Grüne Schwäne" waren, sondern Globuli.
Das Problem mit der Aussage ist der “Napoleon’s Reise zum Mond”-Einwand. Wenn man da sagt “Ja, das ist doch absurd, das zählt nicht”, dann muss man sich doch fragen: Was zählt denn alles noch nicht? Es soll doch ein allgemeines Prinzip sein, was du da aufstellst.

Wenn z. B. Dawkins den Vergleich von Gott mit Fabelwesen nur in dem Sinne gebrauchen würde, dass er damit “Man kann Gott nicht beweisen aber auch nicht widerlegen, dadurch allein ist es bereits vernünftig an ihn zu glauben” ad absurdum führen will, dann würde ich ihm zustimmen. Nur schmuggelt er damit hinein, dass es immer irrational ist an etwas unbewiesenes (was immer das heißt … wahrscheinlich ‘unbewiesen’ nach den Lieblingskriterien von Dawkins) zu glauben. Das nur, dass mir kein Doppelstandard vorgeworfen wird.

#676 Re: Homöopathie VII

Verfasst: Fr 15. Mär 2019, 21:24
von closs
Claymore hat geschrieben:
Fr 15. Mär 2019, 20:59
Das Problem mit der Aussage ist der “Napoleon’s Reise zum Mond”-Einwand. Wenn man da sagt “Ja, das ist doch absurd, das zählt nicht”, dann muss man sich doch fragen: Was zählt denn alles noch nicht? Es soll doch ein allgemeines Prinzip sein, was du da aufstellst.
Richtig - aus meiner Sicht hieße dies:

1) Das untersuchte Objekt existiert als Wahres (hier: "Napoleon war auf dem Mond") oder nicht (hier: "Napoleon war NICHT auf dem Mond").
2) Methodisches Untersuchen ist davon unabhängig = BEIDE Fälle sind methodisch gleich zu behandeln".
3) Nicht alles, was existent/wahr sein kann, muss falsifizierbar sein.
4) Die Tatsache, dass ein Ergebnis methodisch offen bleibt ("Wir können methodisch nicht falsifizieren, dass Napoleon auf dem Mond war"), erlaubt uns trotzdem, etwas auf anderer Ebene für absurd zu halten.

Um es kurz zu machen: Man muss ontisches Ergebnis ("Was ist wirklich?") und methodisches Ergebnis kategorial trennen. - "Kategorial trennen" heißt dabei nicht, dass beides nicht überstimmen dürfe (er stimmt im Gegenteil meistens überein), sondern dass es nicht Dasselbe ist, also unterschiedlich sein KANN.

Claymore hat geschrieben:
Fr 15. Mär 2019, 20:59
vernünftig ... irrational
Beides sind Worte menschlicher Genese. - Sie sind hilfreich, aber nicht entscheidend, ob etwas "ist" oder "nicht-ist". - Aus meiner Sicht wurde in den letzten 3 oder 4 Generationen das Denken in ein einseitiges Framing eingebettet - aus diesem Bett kommen viele nicht mehr raus.

#677 Re: Homöopathie VII

Verfasst: Fr 15. Mär 2019, 21:46
von Claymore
closs hat geschrieben:
Fr 15. Mär 2019, 21:24
Claymore hat geschrieben:
Fr 15. Mär 2019, 20:59
Das Problem mit der Aussage ist der “Napoleon’s Reise zum Mond”-Einwand. Wenn man da sagt “Ja, das ist doch absurd, das zählt nicht”, dann muss man sich doch fragen: Was zählt denn alles noch nicht? Es soll doch ein allgemeines Prinzip sein, was du da aufstellst.
Richtig - aus meiner Sicht hieße dies:

1) Das untersuchte Objekt existiert als Wahres (hier: "Napoleon war auf dem Mond") oder nicht (hier: "Napoleon war NICHT auf dem Mond").
2) Methodisches Untersuchen ist davon unabhängig = BEIDE Fälle sind methodisch gleich zu behandeln".
3) Nicht alles, was existent/wahr sein kann, muss falsifizierbar sein.
4) Die Tatsache, dass ein Ergebnis methodisch offen bleibt ("Wir können methodisch nicht falsifizieren, dass Napoleon auf dem Mond war"), erlaubt uns trotzdem, etwas auf anderer Ebene für absurd zu halten.

Um es kurz zu machen: Man muss ontisches Ergebnis ("Was ist wirklich?") und methodisches Ergebnis kategorial trennen. - "Kategorial trennen" heißt dabei nicht, dass beides nicht überstimmen dürfe (er stimmt im Gegenteil meistens überein), sondern dass es nicht Dasselbe ist, also unterschiedlich sein KANN.
Du bist nicht so konsistent mit deinem “ontisch” / “methodisch”. Warum soll “Napoleon war auf dem Mond” denn bitte nicht methodisch falsifizierbar sein?

Und können wir ein ontisches Ergebnis jemals erreichen? Was soll das denn sein? Kannst du mal eine Reihe von Beispielen für ein ontisches Ergebnis nennen?

Die Reductio bzgl. deiner Ungleichbehandlung von positiven und negativen Thesen hast du nicht entschärft. “Napoleon war nie auf dem Mond” ist eine negative These und es hört sich “verdammt seltsam” an zu meinen sie wäre suspekter oder weniger sicher als “Napoleon war in Berlin”.

#678 Re: Homöopathie VII

Verfasst: Fr 15. Mär 2019, 22:45
von closs
Claymore hat geschrieben:
Fr 15. Mär 2019, 21:46
Warum soll “Napoleon war auf dem Mond” denn bitte nicht methodisch falsifizierbar sein?
Stimmt - da wackelt was. - Mein Problem: Die Aussage "Hier ist der Nachweis, dass Napoleon auf dem Mond war" ist positiv, die Behauptung "Er war nicht auf dem Monde" falsifiziert. - Der "Nachweis" das Napoleon NICHT auf dem Mond war, also die Falsifizierung davon, ist eine andere Kategorie, die nur per Vereinbarung als gleichwertig mit einer positiven Ausssage gewertet werden kann ("Wir haben jeden Tag bei Napoleon und können jeden Tag auf Erden nachweisen - außerdem haben wir keinerlei Hinweise für eine Technik, mit der das möglich gewesen wäre").

Dieser Vereinbarung würde ich mich pragmatisch jederzeit anschließen, aber es ist halt prinzipiell was anderes.

Claymore hat geschrieben:
Fr 15. Mär 2019, 21:46
Und können wir ein ontisches Ergebnis jemals erreichen?
Nie. - Man kann nur mit seiner Wahrnehmung/Methodik authentisch zum Objekt sein, so dass wir "so gut wie" ein ontisches Ergebnis erzielt haben.

Claymore hat geschrieben:
Fr 15. Mär 2019, 21:46
“Napoleon war nie auf dem Mond” ist eine negative These und es hört sich “verdammt seltsam” an zu meinen, sie wäre suspekter oder weniger sicher als “Napoleon war in Berlin”.
MEIN Schwerpunkt liegt hier auf "positive Aussage ist sicher, negative nicht" - siehe oben. - Und - wie gesagt: METHODISCH ist das dasselbe - man geht BEIDE Fragen prinzipiell gleich an.

Zur Unterstreichung: Es ist wissenschafts-methodisch prinzipiell dasselbe, ob sie die Frage angeht "Gibt es Claymore" oder "Gibt es Spaghetti-Monster" oder "Gibt es Spaghetti-Monster NICHT". - Wobei die Formulierung von negativen Aufgaben wie "Gibt es Claymore NICHT?" eigentlich dasselbe ist wie "Gibt es Claymore?". - Denn da man nichts nicht untersuchen kann, muss man überprüfen, ob Napoleon auf dem Mond war oder Claymore existiert, um die Frage beantworten zu können, ob es sie NICHT gibt.

#679 Re: Homöopathie VII

Verfasst: Sa 16. Mär 2019, 07:05
von sven23
closs hat geschrieben:
Fr 15. Mär 2019, 19:18
sven23 hat geschrieben:
Fr 15. Mär 2019, 19:13
Er könnte auch behaupten, dass es noch Dinosaurier gäbe, denn wenn man keinen findet, würde das nicht bedeuten, dass es keine mehr gäbe.
Laut Popper ist das so - da sollte man diszipliniert bleiben.
Diszipliniertheit sollte man aber nicht mit Doofheit verwechseln. Die Dinos sind vor ca 65 Millionen Jahren ausgestorben. Auch wenn einige geistigen Kapazitäten meinen, Noah hätte sie mit auf die Arche genommen. :lol:

closs hat geschrieben:
Fr 15. Mär 2019, 19:18
sven23 hat geschrieben:
Fr 15. Mär 2019, 19:13
Aber für closs sind auch Leute, die an eine flache Erde glauben, Menschen, die mitten im Leben stehen.
Stimmt - für 90% der Berufe reicht es.
Ähm, nicht alle arbeiten auf dem Wertstoffhof. :lol:

#680 Re: Homöopathie VII

Verfasst: Sa 16. Mär 2019, 08:07
von closs
sven23 hat geschrieben:
Sa 16. Mär 2019, 07:05
Diszipliniertheit sollte man aber nicht mit Doofheit verwechseln. Die Dinos sind vor ca 65 Millionen Jahren ausgestorben.
Du verwechselst was:

1) Wissenschaft muss methodisch an die Frage "Wer ist Sven?" und "Wer ist das Spaghetti-Monster?" gleich rangehen. - Der Unterschied: Im Sinne des hermeneutischen Zirkels wird sich die Wissenschaft bei "Sven" länger aufhalten können, weil sie da mehr untersuchen kann - beim Spaghetti-Monster wird sie relativ schnell zum Schluss kommen, dass diesbezüglich keine methodischen Ergebnisse möglich sind.

2) Ich stimme Dir zu, dass die Dinos ausgestorben sind.

sven23 hat geschrieben:
Sa 16. Mär 2019, 07:05
Ähm, nicht alle arbeiten auf dem Wertstoffhof.
Das gilt auch für Chef-Ärzte. - Wann hast Du das letzte Mal per sinnlicher Wahrnehmung zur Kenntnis genommen, dass die Erde rund ist?