Organspende, ein muß für Christen?

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Scrypton
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#11 Re: Organspende, ein muß für Christen?

Beitrag von Scrypton » Mo 18. Feb 2019, 10:17

Jerom hat geschrieben:
Sa 16. Feb 2019, 16:17
1. A l l e Organspender sind L e b e n d s p e n d e r! Organe von Toten sind nicht transplantierbar.
Weil, weil 2....

Jerom hat geschrieben:
Sa 16. Feb 2019, 16:17
2. Hirntod gibt es nicht.
Quark; Hirntod ist die unumkehrbare Einstellung jeglicher Aktivitäten des Gehirns. Per Definition entspricht das auch der Feststellung des Todes.

Jerom hat geschrieben:
Sa 16. Feb 2019, 16:17
3. Hirntote sind keine tote
Behauptung.

Jerom
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#12 Re: Organspende, ein muß für Christen?

Beitrag von Jerom » Mo 18. Feb 2019, 10:45

Jerom hat geschrieben:2. Hirntod gibt es nicht.Quark; Hirntod ist die unumkehrbare Einstellung jeglicher Aktivitäten des Gehirns. Per Definition entspricht das auch der Feststellung des Todes.

Und von wem kam diese Definition?
Von der Transplantations Lobby!!!!

Dr. Paolo Bavastro, Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie und Betriebsmedizin, ist ein Kritiker der Organspende. Durch die unter Fachleuten umstrittene Definition des Hirntods würden Sterbende zu Toten erklärt. "Ein Mensch in Hirnversagen ist ein Mensch, dessen Gehirn einen erheblichen Schaden hat, es ist ein schwerstkranker, sterbender Mensch, aber noch kein Toter. Sonst könnten wir auch keine lebensfähigen Organe entnehmen. Wir brauchen lebendige Organe aus einem noch lebenden Organismus", sagt der Anthroposoph. Dass durch den Mangel an Spenderorganen in Deutschland jedes Jahr viele Menschen sterben, ist für ihn kein Argument. Denn, so Paolo Bavastro: "Sie sterben nicht, weil Organe fehlen, sondern sie sterben an ihrer Krankheit." Er plädiert deshalb "für die engste Zustimmungslösung, nachdem der Betreffende sich selber geäußert hat. Wer sich aber nicht geäußert hat oder sich nicht äußern kann, weil ihm das Problem zu kompliziert, zu schwierig ist oder er sich nicht entscheiden will, ist eben kein Organspender. Diese Freiheit müssen wir jedem einzelnen Bürgerlassen. Quelle: WDR
"Die Wahrheit lieber Sohn, richtet sich nicht nach unserem Glauben. Wir müssen uns nach ihr richten" - Matthias Claudius -

Was ich schreibe kann potentiell falsch, aber auch potentiell richtig sein" Prüft es!

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#13 Re: Organspende, ein muß für Christen?

Beitrag von Jerom » Mo 18. Feb 2019, 10:56


Jerom hat geschrieben: ↑
Sa 16. Feb 2019, 16:17
3. Hirntote sind keine toteBehauptung.

Stromberg, kann es sein dass Sie jetzt schon "reif" für eine Organspende sind, weil ein "bischen" .... ;)


Vortrag von Dr. Martin Stahnke, Chefarzt, Internist, Anästhesiologe, Palliativmedizin, UNI Klinik Düsseldorf. (Auszug):
Thema: Hirntod - keine wissenschaftliche Erkenntnis, sondern Definition

In der heutigen Podiumsdiskussion geht es um Organspende. Wenn wir über Organspende reden, müssen wir auch über die sterbenden Menschen reden, die auf dem OP-Tisch ihre Organe und ihr Leben lassen. Ich habe dies bewusst so formuliert - als Gegensatz zu der Formulierung auf den Organspendeausweisen, die eine Organentnahme nach dem Tod suggeriert.
Wie müssen sich aber Angehörige fühlen, die zu dieser Erkenntnis erst lange nach ihrer Zustimmung zu einer Organentnahme bei ihrem Kind kamen. Die erkennen mussten, dass sie die Zustimmung dazu für ihr noch lebendes und mitnichten totes Kind gaben. Wie furchtbar das ist, hat Ihnen Frau Focke berichtet. (Bericht von Mutter und Vater Focke in www.initiative-kao.de
Dass so etwas nicht immer wieder passiert, das ist für mich die Haupttriebfeder, mich für die kritische Aufklärung über die Organspende zu engagieren.
Die Ehrlichkeit im Umgang mit der Organspende ist mir wichtig.
Ich halte den Weg der Transplantationsmedizin für einen Irrweg. Eine Medizin, die darauf angewiesen ist, dass relativ gesunde Menschen sterben, damit anderen Menschen geholfen werden kann, ist für mich nicht weiter verfolgenswert.
Ich freue mich über jeden Menschen, dem durch eine Transplantation geholfen werden konnte, und wahrscheinlich sind auch einige hier unter uns.
Aber die Organe wachsen eben nicht auf Bäumen. Sie kommen von Menschen, die sterbend sind. Ich habe Achtung vor Menschen, die im Bewusstsein, dass sie auf dem Operationstisch ihr Leben beenden, ihre Organe hergeben.
Dazu müssen sie aber aufgeklärt sein. Insbesondere die Angehörigen müssen wissen, dass ihr Einverständnis zur Organentnahme für Sterbende, nicht Tote gilt.
Ich sagte eingangs, dass ich auch Palliativmediziner bin. Und so meine ich, dass es auch unbedingt akzeptiert werden muss, dass es ein zutiefst menschliches, vielleicht sogar das wichtigste Bedürfnis eines Menschen ist, in Würde und begleitet sterben zu dürfen und auch diese Begleitung gewähren zu dürfen.
Dieses Bedürfnis darf auf keinen Fall hinter den Notwendigkeiten, leider muss man ja sagen Begehrlichkeiten, der Transplantationsmedizin zurücktreten.
Wer sich, aufgeklärt darüber, dass er einer Explantation als noch Lebender zustimmt, zu einer Organspende bereit erklärt, der mag dies tun.
Wir sollten nur davon Abschied nehmen, den Menschen einzureden, dass Sie tot wären wenn sie explantiert werden.
Mit dieser Meinung stehe ich, glücklicherweise auch in Fachkreisen, nicht allein.


Siehe auch: www.Initiative-KAO.de
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#14 Re: Organspende, ein muß für Christen?

Beitrag von Janina » Mo 18. Feb 2019, 11:13

Jerom hat geschrieben:
Mo 18. Feb 2019, 10:45
Per Definition entspricht das auch der Feststellung des Todes.
Und von wem kam diese Definition?
Ärzte.
Immer gut, wenn man jemanden fragt, der sich auskennt.

Jerom hat geschrieben:
Mo 18. Feb 2019, 10:45
Durch die unter Fachleuten umstrittene Definition des Hirntods würden Sterbende zu Toten erklärt.
Im Gegenteil. Der Hirntod ist als Definition des Todes unter Fachleuten nicht umstritten.

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#15 Re: Organspende, ein muß für Christen?

Beitrag von Scrypton » Mo 18. Feb 2019, 11:22

Jerom hat geschrieben:
Mo 18. Feb 2019, 10:45
Und von wem kam diese Definition?
Von den Medizinern. :)

Jerom hat geschrieben:
Mo 18. Feb 2019, 10:45
Durch die unter Fachleuten umstrittene Definition des Hirntods würden Sterbende zu Toten erklärt.
Quark wird durch Wiederholungen nicht richtiger.
Nochmal: Hirntod ist die unumkehrbare Einstellung jeglicher Aktivitäten des Gehirns. Per Definition entspricht das auch der Feststellung des Todes.

Was gibt es am nicht mehr umkehrbaren (also irreversiblen) Einstellen sämtlicher Gehirnfunktionen nicht zu verstehen?
Ein Verstorbener lebt nicht, nur weil die Kreislaufaktivität durch künstliche Atmung und Co. über den Tod hinaus aufrecht erhalten wird.

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#16 Re: Organspende, ein muß für Christen?

Beitrag von Pluto » Mo 18. Feb 2019, 11:32

Jerom hat geschrieben:
Mo 18. Feb 2019, 10:45
2. Hirntod gibt es nicht.Quark; Hirntod ist die unumkehrbare Einstellung jeglicher Aktivitäten des Gehirns. Per Definition entspricht das auch der Feststellung des Todes.
Doch Ntürlich gibt es den Hirntod.

Jerom hat geschrieben:Dr. Paolo Bavastro, Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie und Betriebsmedizin, ist ein Kritiker der Organspende. Durch die unter Fachleuten umstrittene Definition des Hirntods würden Sterbende zu Toten erklärt. "Ein Mensch in Hirnversagen ist ein Mensch, dessen Gehirn einen erheblichen Schaden hat, es ist ein schwerstkranker, sterbender Mensch, aber noch kein Toter. Sonst könnten wir auch keine lebensfähigen Organe entnehmen. Wir brauchen lebendige Organe aus einem noch lebenden Organismus", sagt der Anthroposoph. Dass durch den Mangel an Spenderorganen in Deutschland jedes Jahr viele Menschen sterben, ist für ihn kein Argument. Denn, so Paolo Bavastro: "Sie sterben nicht, weil Organe fehlen, sondern sie sterben an ihrer Krankheit." Er plädiert deshalb "für die engste Zustimmungslösung, nachdem der Betreffende sich selber geäußert hat. Wer sich aber nicht geäußert hat oder sich nicht äußern kann, weil ihm das Problem zu kompliziert, zu schwierig ist oder er sich nicht entscheiden will, ist eben kein Organspender. Diese Freiheit müssen wir jedem einzelnen Bürgerlassen. Quelle: WDR
Hier irrt Dr. Bavastro.
Man kann heute sehr wohl unterscheiden zwischen Jemanden der schwer krank ist und einem Hirntoten.
Jedes Organ stirbt irgendwann an Nährstoff, bzw Sauerstoffmangel. Das Gehirn ist da besonders empfindlich und stirbt in den allermeisten Fällen zuerst; wenn es keine Ströme mehr erzeugt, ist es tot, NICHT nur krank. Wenn das Gehirn stirbt, sind noch viele Organe lebendig und können transplante=iert werden.
Dass Menschen an ihrer Krankheit sterben ist eine Tautologie. Der Unterschied ist, manche kann man mit einer Transplantation vor einem sicheren und oft qualvollen Tod retten.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#17 Re: Organspende, ein muß für Christen?

Beitrag von Pluto » Mo 18. Feb 2019, 11:38

Jerom hat geschrieben:
Mo 18. Feb 2019, 10:56
Die Ehrlichkeit im Umgang mit der Organspende ist mir wichtig.
Ich denke das ist uns allen wichtig.

Jerom hat geschrieben:Ich halte den Weg der Transplantationsmedizin für einen Irrweg. Eine Medizin, die darauf angewiesen ist, dass relativ gesunde Menschen sterben, damit anderen Menschen geholfen werden kann, ist für mich nicht weiter verfolgenswert.
Wenn Jemand tot ist, heißt das noch lange nicht, dass die Organe dieses Menschen arbeitsunfähig wären

Jerom hat geschrieben:Wer sich, aufgeklärt darüber, dass er einer Explantation als noch Lebender zustimmt, zu einer Organspende bereit erklärt, der mag dies tun.
Wir sollten nur davon Abschied nehmen, den Menschen einzureden, dass Sie tot wären wenn sie explantiert werden.
Mit dieser Meinung stehe ich, glücklicherweise auch in Fachkreisen, nicht allein.
Doch! Du stehst vielleicht nicht allein, aber in einer sehr kleinen Minderheit. Wie gesagt, man kann heute die Hirnströme sehr genau messen. Eine Gremium aus Fachärzten bestimmt ob und wann ein Mensch für tod erklärt wird. Erst danach dürfen Organe entnommen werden.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#18 Re: Organspende, ein muß für Christen?

Beitrag von Mimi » Mo 18. Feb 2019, 11:40

Jerom hat geschrieben:
Mo 18. Feb 2019, 10:45
Und von wem kam diese Definition?
Von der Transplantations Lobby!!!!
Die Berufe meiner allernächsten Verwandten –
(Mutter, Schwester, Schwager, meine Kinder sowie meine Wenigkeit):
Krankenschwester/Pfleger, Hebamme, promov. Biologe, Ärztin (Anästhesiologie), exam. Altenpflegerin, med. Fachangestellte…..
Ich denke nicht, dass hier eine gewisse „Ahnungslosigkeit“ unterstellt werden kann….
Wie dem auch sei – Jerom, ich stimme Ihnen zu!
Organspende ausschl. auf freiwilliger Basis – nach gewisser Aufklärung! - versteht sich.
(Jemandem bewusst ein entbehrliches Organ zu spenden, Niere z.B. oder Blut ist eine völlig andere Angelegenheit).
"Jedes menschliche Wunschbild,
das in die christliche Gemeinschaft mit eingebracht wird,
hindert die echte Gemeinschaft und muss zerbrochen werden,
damit die echte Gemeinschaft leben kann."
Dietrich Bonhoeffer

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#19 Re: Organspende, ein muß für Christen?

Beitrag von Janina » Mo 18. Feb 2019, 12:34

Pluto hat geschrieben:
Mo 18. Feb 2019, 11:38
Eine Gremium aus Fachärzten bestimmt ob und wann ein Mensch für tod erklärt wird. Erst danach dürfen Organe entnommen werden.
Und da versteckt sich noch ein weiterer Fehler:
Die Neudefinition des Hirntodes als "Tod" geschah nicht UM Organe zu entnehmen, sondern um bei einem gestorbenen Menschen das Beatmungsgerät abzuschalten.

Jerom
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#20 Re: Organspende, ein muß für Christen?

Beitrag von Jerom » Mo 18. Feb 2019, 14:29

Hier irrt Dr. Bavastro.
Man kann heute sehr wohl unterscheiden zwischen Jemanden der schwer krank ist und einem Hirntoten.
Jedes Organ stirbt irgendwann an Nährstoff, bzw Sauerstoffmangel. Das Gehirn ist da besonders empfindlich und stirbt in den allermeisten Fällen zuerst; wenn es keine Ströme mehr erzeugt, ist es tot, NICHT nur krank. Wenn das Gehirn stirbt, sind noch viele Organe lebendig und können transplante=iert werden.
Dass Menschen an ihrer Krankheit sterben ist eine Tautologie. Der Unterschied ist, manche kann man mit einer Transplantation vor einem sicheren und oft qualvollen Tod retten.

Super :clap: Herr Dr. Pluto! Ich werde Sie für den Medizin-Nobelreis vorschlagen! :mrgreen:
"Die Wahrheit lieber Sohn, richtet sich nicht nach unserem Glauben. Wir müssen uns nach ihr richten" - Matthias Claudius -

Was ich schreibe kann potentiell falsch, aber auch potentiell richtig sein" Prüft es!

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