Rauchen und Alkohol

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closs
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#161 Re: Rauchen und Alkohol

Beitrag von closs » Mi 19. Jun 2019, 20:15

sven23 hat geschrieben:
Mi 19. Jun 2019, 19:44
Die präzise Fragestellung bist du bisher schuldig geblieben.
Nee - aber Du kannst sie erneut haben: "Wie teuer müsste ein Päckchen Zigaretten sein, wenn alle durch Rauchen verursachten Kosten berücksichtigt werden würden?".

sven23 hat geschrieben:
Mi 19. Jun 2019, 19:44
Und wenn sie unterschiedlich waren, ist es logisch, dass man unterschiedliche Ergebnisse bekommt.
Das sowieso - wenn eine andere Frage lauten würde "Verursacht Erdbeergenuss Hühneraugen?" kämen andere Ergebnisse raus als bei "Wie teuer müsste ein Päckchen Zigaretten sein, wenn alle durch Rauchen verursachten Kosten berücksichtigt werden würden?".

In unserem Fall geht es doch gerade darum, dass die mehrfach genannten Fragestellungen identisch waren, aber von den jeweiligen Wissenschaftlern unterschiedlich interpretiert wurden. - Diese unterschiedlichen Interpretationen wurden als solche innerhalb der Studie beschrieben und auf Basis dieser Grundlage wurde geforscht - wie das halt so üblich ist in der Wissenschaft. - Dabei kamen logischerweise unterschiedliche Ergebnisse raus, obwohl die Fragestellung identisch war.

sven23 hat geschrieben:
Mi 19. Jun 2019, 19:44
Bei closs mag es "normal" sein, das Ergbnis zu forcieren, das man vorher festgelegt hat.
Nein - bei Closs ist es üblich, dass Forschungs-Ergebnisse im Rahmen dessen erscheinen, wie eine Frage vorher definiert wurde. - Closs weiß das, weil er im Gegensatz zu Sven schon wissenschaftlich gearbeitet hat.

sven23 hat geschrieben:
Mi 19. Jun 2019, 19:44
Die Naherwartung ist breiter Konsens in der Forschung.
Nein - sie ist vorwiegende Meinung im Rahmen EINER Forschungsrichtung. - Du wirst doch nicht meinen, dass Deine dogmatische Festlegung auf EINE Forschungs-Richtung als DIE Forschung (und sonst keine) in höheren Ligen verfängt - das sind sektenhafte Selbstbestätigungen und sonst nichts.

Claymore
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#162 Re: Rauchen und Alkohol

Beitrag von Claymore » Mi 19. Jun 2019, 22:49

closs hat geschrieben:
Mi 19. Jun 2019, 08:02
Claymore hat geschrieben:
Di 18. Jun 2019, 19:41
Es geht hier jedoch schlicht um eine Annahme, die die Interpretation sehr stark einfärben wird, und nicht um ein unperfektes Vorverständnis von Bedeutungen der Einzelelemente (z. B. der einzelnen Worte) – um das man nicht herum kommt um überhaupt etwas zu verstehen.
Was soll diese Unterscheidung? Entscheidend ist, dass unvermeidbare Grundlagen den Korridor vorgeben, in dem man forscht. - Dieser Korridor kann gesprengt werden, wenn es entsprechende Erkenntnisse der Untersuchung nahe legen - aber eben nur "kann" (oft geschieht es NICHT).
Das ist die Unterscheidung zwischen “notwendiges Übel” oder “mit voller Absicht” (… Ideologie betreiben!).
Claymore hat geschrieben:
Di 18. Jun 2019, 19:41
Du begreifst den hermeneutischen Zirkel daher als ideologisches Rechtfertigungsinstrument und nicht als seriöse (nach der klassischen Hermeneutik: wissenschaftliche) Methode, sich der Bedeutung von Texten (oder anderen Kulturprodukten) anzunähern.
Mit Ideologie hat das nichts zu tun, sondern mit der Erkenntnis, dass Vorannahmen/Vorverständnisse unvermeidbar sein können und den Korridor festlegen können, in dem Ergebnisse zu erwarten sind. ..... DEIN Verständnis von Hermeneutik verstehe ich sehr wohl - das meinige steht nicht im Widerspruch dazu.
Natürlich kannst du deine kuriosen privaten Ansichten als “Hermeneutik” bezeichnen – die haben nur nichts damit zu tun wie Hermeneutik an geisteswissenschaftlichen Fakultäten betrieben wird oder jemals betrieben wurde.
Claymore hat geschrieben:
Di 18. Jun 2019, 19:41
Ein naturwissenschaftlicher Text ist natürlich auch ein Kulturprodukt – er bedeutet etwas – und könnte daher hermeneutisch interpretiert werden, obwohl es kein Beispiel gibt, wo das für die wissenschaftliche Praxis notwendig wäre. Hier würde sich die Hermeneutik aber immer noch auf den Text beziehen und eben nicht auf die Natur selbst.
Auf die Natur selbst (Objekt) eh nicht - aber auf die Untersuchung derselben.
Das hast du schon anders behauptet. Aber immerhin ein Fortschritt.

Erstaunlich, wie knapp du immer wirst, wenn es darum geht, wie deine Theorie eigentlich funktionieren soll.
Claymore hat geschrieben:
Di 18. Jun 2019, 19:41
Descartes’ Philosophie zeichnet sich durch den Versuch aus mit absoluter Präzision und scharfen Dichotomien unverrückbar sichere Gewissheit zu erreichen.

Daher kannst du nicht einfach res extensa umdefinieren und Elementarteilchen dazu zählen oder res extensa synonym für das Physikalische verstehen.
Was ist denn DAS wieder? - Wieder mal typisch 21. Jh.: "Wir untersuchen etwas 'kritisch' und stellen fest, dass Descartes sich geirrt hat, weil er noch keine Strings gekannt hat. - Descartes ist also falsifiziert" (oder so ähnlich). -
Warum bist du nicht in der Lage den “21. Jh.”-Argumenten etwas wirklich entgegen zu setzen? Warum reicht es nur zum Nachäffen bei dir?
Klassisch gebildet wäre: "Wofür steht das, was Descartes mit den Mitteln seiner Zeit ausdrücken wollte?"
Das ist keine klassisch-gebildete sondern eine anachronistische Herangehensweise, die ignoriert was für einen Anspruch Descartes an sich selbst hatte.

Es geht hier nicht um Kunst, Lebensphilosophie oder einen unsystematischen Philosophen wie Nietzsche. Ja, niemand sollte es kümmern, dass die erste Schilderung einer Weltraumreise (Lukian, “Wahre Geschichten”) wissenschaftlich unhaltbar ist. Es sollte uns aber kümmern, wenn in der Metaphysik eines Philosophen, der u. a. folgende Regeln für den Vernunftgebrauch

  1. Akzeptiere nur als wahr, was unbezweifelbar gewiss ist.
  2. Zerlege jede Frage in Teilprobleme und einfache Fragen, die mit Gewissheit entschieden werden können.
  3. Baue das Wissen der Reihe nach aus den Antworten auf diese einfachen Fragen auf und unterstelle für alle komplexe Fragen einen solchen einfachen Aufbau.
  4. Überprüfe diese Elemente daraufhin, ob sie eine vollständige Ordnung bilden.

aufstellte, die zentrale Dichotomie, auf der alles weitere aufbaut, eindeutig widerlegt wurde.
Claymore hat geschrieben:
Di 18. Jun 2019, 19:41
Das kann man vielleicht an anderer Stelle machen, wie Descartes’ kuriosen Ansichten über die Zirbeldrüse … aber nicht bei seiner fundamentalen res-extensa-res-cogitans-Dichotomie.
Substantiell meint Descartes damit, dass der Mensch in seinem Wesen geistiger, unphysikalischer Natur ist (also auch keine Neuronen und Strings) UND als dieses Wesen in der physikalischen Welt inkariert ist. -
Das ist nur etwas, was jeder Philosoph (mit wenigen Ausnahmen wie Demokrit) im Westen vor Descartes genauso angenommen hat.

Platon, Aristoteles, Plotinus, Augustinus, Thomas von Aquin, Duns Scotus, etc. meinten, dass der Mensch eine Seele und einen Körper besitzt. Neu ist die cartesische Dichotomie in res extensa und res cogitans, wobei res cogitans aufgrund dieser auch das phänomenale Bewusstsein mit einschließt (es ist schließlich nichts räumlich ausgedehntes). Wenn man dann noch daran glauben will, dass nur der Mensch über eine Seele – res cogitans – verfügt, muss man annehmen, dass Tiere über kein Bewusstsein verfügen. Und das hat Descartes ja auch ernsthaft geglaubt – daher hat er seine Versuchstiere nicht mal in Narkose versetzt als er sie bei lebendigem Leib einer Vivisektion unterzog.

Wenn alles was bei Descartes neu ist, sowohl in aller Strenge widerlegt als auch vom gesunden Menschenverstand her grotesk-absurd ist, und alles was nach closs von Descartes “substantiell gemeint” war, alt ist, was soll dann deine Descartes-Fixierung?

Mehr als deine Masche, deinen gesammelten Unfug unter das Label “Aufklärung” zu stellen, steckt da anscheinend nicht dahinter.
Und jetzt fragt Descartes: "Ist der Mensch eigentlich WIRKLICH inkarniert oder bildet er sich das nur ein?" - Seine Antworten:
1) Diese Frage ist unentscheidbar.
Auch für den Skeptizismus muss man nicht Descartes bemühen, dafür reicht Pyrrhon von Elis.
2) Ich GLAUBE, dass der Mensch WIRKLICH inkarniert ist, weil .....
3) Da dem so ist, kann ich Naturwissenschaft betreiben, weil ich dann ja keine "Einbildungen", sondern was "Echtes" untersuchen kann.

Das war jetzt eine zitat-lose und zusammenfassende Verständnis-Beschreibung - also sozusagen der Wald und nicht Einzel-Bäume und Sträucher.
Hatten wir alles schon tausendfach durchgenudelt aber bis jetzt hast du dich nicht herabgelassen, ein Argument zu bringen, warum der Idealismus mit der Naturwissenschaft inkompatibel sein sollte.

Mit “physikalisch” und “inkarniert” schmuggelst du genau das wieder ein, was ich in Frage gestellt habe. “Wald und nicht Einzel-Bäume” à la closs heißt: wacker den wesentlichen Punkt durch eine petitio principii ignorieren.
Claymore hat geschrieben:
Di 18. Jun 2019, 19:41
Wenn du die Welt in physikalisch und mental unterteilen willst, dann würde ich mal gerne die Definitionen dazu hören!
"Mental" wäre heute eine neurologische Sache und somit "Res extensa". ---- Interessant ist in der Tat die Frage, wie - nach christlicher Tradition - die Schnittstelle zwischen Geist und Leib definierbar ist.
Wir sind immer noch bei Descartes. Wenn “mental” nicht zu res cogitans gehört, was gehört dann dazu? Die Grenze können wir nicht mehr zwischen “räumlich ausgedehnt” und “räumlich nicht ausgedehnt” ziehen… also, wo dann?

JackSparrow
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#163 Re: Rauchen und Alkohol

Beitrag von JackSparrow » Mi 19. Jun 2019, 22:52

closs hat geschrieben:
Mi 19. Jun 2019, 12:49
Doch - es wäre entweder "echt" oder Vorstellung Deines Cogito - auch der Closs und der Pluto wären dann Vorstellung Deines Cogito.
Und?

Erneut: Das glaubt Descartes selbstverständlich NICHT, aber er erkennt, dass per Cogito nicht beweisbar ist, ob das Wahrgenommene "echt" oder Vorstellung ist.
Erneut: Wenn es zwischen "echt" und "Vorstellung" keinen Unterschied gibt, dann sind beide identisch und du darfst auf die Wortspielchen zukünftig verzichten.

Wenn Du niemals in Deinem Leben Deine politischen Ansichten äußerst und wir deshalb nicht wissen, ob Du AfD oder LINKE bist, sind beide identisch?
AfD und LINKE sind genau dann identisch, wenn es zwischen AfD und LINKE nicht mindestens einen Unterschied gibt.

Claymore
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#164 Re: Rauchen und Alkohol

Beitrag von Claymore » Mi 19. Jun 2019, 23:12

closs hat geschrieben:
Mi 19. Jun 2019, 12:49
Pluto hat geschrieben:
Mi 19. Jun 2019, 10:33
aber die Frage bleibt, womit dachte er? Die Antwort sollte jedem klar sein: "Mit seinem Gehirn".
Nee - gerade das ist nach Descartes eine Glaubenssache, da das Cogito nicht entscheiden kann, ob die Res extensae (also auch das Gehirn) "echt" oder Vorstellung sind.
Es ist keine Glaubenssache für Descartes und das hatten wir alles schon hier. Aber leider bist du wieder in deine alten falschen Ansichten zurückgefallen.

closs
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#165 Re: Rauchen und Alkohol

Beitrag von closs » Do 20. Jun 2019, 00:29

JackSparrow hat geschrieben:
Mi 19. Jun 2019, 22:52
Erneut: Wenn es zwischen "echt" und "Vorstellung" keinen Unterschied gibt, dann sind beide identisch und du darfst auf die Wortspielchen zukünftig verzichten.
Niemand sagt, dass kein Unterschied "ist", sondern dass es per Cogito nicht entscheidbar ist.

JackSparrow hat geschrieben:
Mi 19. Jun 2019, 22:52
AfD und LINKE sind genau dann identisch, wenn es zwischen AfD und LINKE nicht mindestens einen Unterschied gibt.
Richtig - aber sie können sehr wohl unterschiedlich sein, wenn Du keinen Unterschied wahrnimmst.

Claymore hat geschrieben:
Mi 19. Jun 2019, 23:12
Es ist keine Glaubenssache für Descartes und das hatten wir alles schon hier. Aber leider bist du wieder in deine alten falschen Ansichten zurückgefallen.
Das sind richtige Ansichten - Deine Ausführungen dazu (bspw. "Gott is not a deceiver") weisen auf GLAUBENS-Aussagen hin.#

Claymore hat geschrieben:
Mi 19. Jun 2019, 22:49
Natürlich kannst du deine kuriosen privaten Ansichten als “Hermeneutik” bezeichnen – die haben nur nichts damit zu tun wie Hermeneutik an geisteswissenschaftlichen Fakultäten betrieben wird oder jemals betrieben wurde.
Och - wenn man sich einen Text vornimmt und ihn akademisch untersucht, hast Du recht. - Aber hast Du niemals daran gedacht, dass da auch was Ontisches dahinter stecken könnte? Das sind doch nicht nur Übungen.

Claymore hat geschrieben:
Mi 19. Jun 2019, 22:49
Warum bist du nicht in der Lage den “21. Jh.”-Argumenten etwas wirklich entgegen zu setzen? Warum reicht es nur zum Nachäffen bei dir?
Nachäffen kann man nur, wenn man etwas verstanden hat. - "Entgegen setzen" - tja - wie soll das gehen? Man tickt halt heute so. ----- Wie es anders gehen könnte, wurde oft genug gesagt.

Claymore hat geschrieben:
Mi 19. Jun 2019, 22:49
die zentrale Dichotomie, auf der alles weitere aufbaut, eindeutig widerlegt wurde.
Sie ist nicht widerlegt. - Der Kern/die Substanz dessen, was Descartes meinte, ist ontisch nicht widerlegt.

Ryle hat es in seinem Modell widerlegt, was aber nur deshalb geht, weil er genau das, was bei Descartes in Frage steht, als Grundlage gesetzt hat: Die Existenz der materiellen Welt. --- Wie stellst Du Dir vor, dass es eine metaphysische Welt geben könnte, wenn man Geist nicht als Ausgangspunkt von Materie versteht?

Claymore hat geschrieben:
Mi 19. Jun 2019, 22:49
Wenn alles was bei Descartes neu ist, sowohl in aller Strenge widerlegt als auch vom gesunden Menschenverstand her grotesk-absurd ist, und alles was nach closs von Descartes “substantiell gemeint” war, alt ist, was soll dann deine Descartes-Fixierung?
Wenn es so wäre, wäre Deine Frage berechtigt. - Ich habe auch bei Dir den Verdacht, dass Du methodische/modellhafte Widerlegung automatisch gleichsetzt mit ontischer Widerlegung. - Bsp. s.o.: Ryle kann auf Basis seines Modelles recht haben - aber das Modell kann falsch sein.

Claymore hat geschrieben:
Mi 19. Jun 2019, 22:49
Wenn man dann noch daran glauben will, dass nur der Mensch über eine Seele – res cogitans – verfügt, muss man annehmen, dass Tiere über kein Bewusstsein verfügen.
Das kommt drauf an, was man unter "Bewusstsein" versteht. - Das spirituelle Verständnis davon ist etwas ganz anderes als das heute übliche.

Claymore hat geschrieben:
Mi 19. Jun 2019, 22:49
Und jetzt fragt Descartes: "Ist der Mensch eigentlich WIRKLICH inkarniert oder bildet er sich das nur ein?" - Seine Antworten:
1) Diese Frage ist unentscheidbar.

Auch für den Skeptizismus muss man nicht Descartes bemühen, dafür reicht Pyrrhon von Elis.
Dann sind wir uns ja einig. - Es ist im übrigen komplett irrelevant, wer was schon vorher gesagt hat: Es geht um das GESAGTE UND GEMEINTE AN SICH - um die SUBSTANZ.

Claymore hat geschrieben:
Mi 19. Jun 2019, 22:49
bis jetzt hast du dich nicht herabgelassen, ein Argument zu bringen, warum der Idealismus mit der Naturwissenschaft inkompatibel sein sollte.
Da wird auch nichts kommen, weil ich das nicht meine. - Wie kommst Du darauf?

Claymore hat geschrieben:
Mi 19. Jun 2019, 22:49
“Wald und nicht Einzel-Bäume” à la closs heißt: wacker den wesentlichen Punkt durch eine petitio principii ignorieren.
So gesehen ist ALLES eine Petitio principii. - Allein die Aussage "Die Natur ist 'echt' und nicht Vorstellung" ist eine Petitio principii. - Naturwissenschaft als Zirkelschluss? Das kannst Du nicht ernst meinen.

Claymore hat geschrieben:
Mi 19. Jun 2019, 22:49
Wenn “mental” nicht zu res cogitans gehört, was gehört dann dazu?
"Mental im neurologischen Sinne" war meine Aussage: DAS ist Res extensa. - Versteht man "mental" als geistige Größe, ist es Res cogitans. - Was meinst DU damit?

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sven23
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#166 Re: Rauchen und Alkohol

Beitrag von sven23 » Do 20. Jun 2019, 06:40

closs hat geschrieben:
Mi 19. Jun 2019, 20:15
sven23 hat geschrieben:
Mi 19. Jun 2019, 19:44
Die präzise Fragestellung bist du bisher schuldig geblieben.
Nee - aber Du kannst sie erneut haben: "Wie teuer müsste ein Päckchen Zigaretten sein, wenn alle durch Rauchen verursachten Kosten berücksichtigt werden würden?".
Das nennst du eine präzise Fragestellung, die eher für die Bildzeitung geeignet ist?
Welche Kosten sollen berücksichtigt werden, welcher Zeitraum? Betrifft das auch die Kosten des Passivrauchens usw.
Man könnte ebenso gut fragen, wie teuer müßte ein Auto sein, wenn man alle Folgeschäden berücksichtigt. Seriös lassen sich solche Fragen kaum beantworten, man ahnt nur, dass es deutlich teurer würde.

closs hat geschrieben:
Mi 19. Jun 2019, 20:15
sven23 hat geschrieben:
Mi 19. Jun 2019, 19:44
Und wenn sie unterschiedlich waren, ist es logisch, dass man unterschiedliche Ergebnisse bekommt.
Das sowieso - wenn eine andere Frage lauten würde "Verursacht Erdbeergenuss Hühneraugen?" kämen andere Ergebnisse raus als bei "Wie teuer müsste ein Päckchen Zigaretten sein, wenn alle durch Rauchen verursachten Kosten berücksichtigt werden würden?".
Das ist albern und wird der Sache nicht gerecht.

closs hat geschrieben:
Mi 19. Jun 2019, 20:15
In unserem Fall geht es doch gerade darum, dass die mehrfach genannten Fragestellungen identisch waren, aber von den jeweiligen Wissenschaftlern unterschiedlich interpretiert wurden. - Diese unterschiedlichen Interpretationen wurden als solche innerhalb der Studie beschrieben und auf Basis dieser Grundlage wurde geforscht - wie das halt so üblich ist in der Wissenschaft. - Dabei kamen logischerweise unterschiedliche Ergebnisse raus, obwohl die Fragestellung identisch war.
Übrigens bist du uns die Studien, die angeblich den gleichen Auftrag hatten, bisher schuldig geblieben.

closs hat geschrieben:
Mi 19. Jun 2019, 20:15
sven23 hat geschrieben:
Mi 19. Jun 2019, 19:44
Bei closs mag es "normal" sein, das Ergbnis zu forcieren, das man vorher festgelegt hat.
Nein - bei Closs ist es üblich, dass Forschungs-Ergebnisse im Rahmen dessen erscheinen, wie eine Frage vorher definiert wurde.
Laut Closs waren sie identisch. Die Belege dafür fehlen.

closs hat geschrieben:
Mi 19. Jun 2019, 20:15
- Closs weiß das, weil er im Gegensatz zu Sven schon wissenschaftlich gearbeitet hat.
Genau, deshalb ist seine Disseration voll in die Hose gegangen. :lol:

closs hat geschrieben:
Mi 19. Jun 2019, 20:15
sven23 hat geschrieben:
Mi 19. Jun 2019, 19:44
Die Naherwartung ist breiter Konsens in der Forschung.
Nein - sie ist vorwiegende Meinung im Rahmen EINER Forschungsrichtung. - Du wirst doch nicht meinen, dass Deine dogmatische Festlegung auf EINE Forschungs-Richtung als DIE Forschung (und sonst keine) in höheren Ligen verfängt - das sind sektenhafte Selbstbestätigungen und sonst nichts.
Damit zeigt closs doch nur, dass er wissenschaftliche Arbeitsweise immer noch nicht verstanden hat. Wer Glaubensbekenntnisse benötigt, der disqualizfiziert sich als Wissenschaftler automatisch selbst. Das Palmström-Prinzip hat in der Wissenschaft nichts verloren, das hat sogar die päpstliche Bibelkommission erkannt. :thumbup:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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sven23
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#167 Re: Rauchen und Alkohol

Beitrag von sven23 » Do 20. Jun 2019, 09:27

closs hat geschrieben:
Do 20. Jun 2019, 00:29
So gesehen ist ALLES eine Petitio principii.
Nein, ein Zirkelschlussargument will das beweisen, was vorher als gegeben vorausgesetzt wurde.
Das trifft für religiöse Systeme in besonderem Maße zu.

Die Bibel ist Gottes Wort, denn es steht geschrieben „alle Schrift ist von Gott eingegeben“.
Quelle: Wikipedia


closs hat geschrieben:
Do 20. Jun 2019, 00:29
- Allein die Aussage "Die Natur ist 'echt' und nicht Vorstellung" ist eine Petitio principii.
Was soll daran zirkelschlüssig sein und was versteht closs unter "echt"?
Hat closs schon mal "unechte" Natur gefunden?

closs hat geschrieben:
Do 20. Jun 2019, 00:29
- Naturwissenschaft als Zirkelschluss? Das kannst Du nicht ernst meinen.
Diese unangebrachten Schlussfolgerungen zieht ja auch nur der closs. :roll:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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JackSparrow
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#168 Re: Rauchen und Alkohol

Beitrag von JackSparrow » Do 20. Jun 2019, 10:49

closs hat geschrieben:
Do 20. Jun 2019, 00:29
Niemand sagt, dass kein Unterschied "ist", sondern dass es per Cogito nicht entscheidbar ist.
nicht unterscheidbar = kein Unterschied

Richtig - aber sie können sehr wohl unterschiedlich sein, wenn Du keinen Unterschied wahrnimmst.
Solange ich keinen Unterschied wahrnehme habe ich keinerlei Anlass zu behaupten, sie seien unterschiedlich.

Ich könnte behaupten, sie seien "geistig" unterschiedlich. Was ja aber übersetzt auch nichts andereres heißt, als dass ich nie etwas wahrnahm, was meine Behauptung rechtfertigen könnte.

Mental im neurologischen Sinne" war meine Aussage: DAS ist Res extensa.
Versteht man neurologische Strukturen sowohl als räumlich ausgedehnt als auch als denkend, dann handelt es sich bei einer neurologischen Struktur sowohl um eine res extensa als auch um eine res cogitans. Oder steht etwa irgendwo in Descartes' Abhandlungen eine Begründung dafür, wieso eine Res cogitans keine räumliche Ausdehnung haben oder eine Res extensa nicht denken können darf?

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#169 Re: Rauchen und Alkohol

Beitrag von closs » Do 20. Jun 2019, 10:58

sven23 hat geschrieben:
Do 20. Jun 2019, 06:40
Das nennst du eine präzise Fragestellung, die eher für die Bildzeitung geeignet ist?
Beides richtig:
1) Es ist präzise, da als solche inhaltlich klar.
2) Es ist für gesellschaftliche Verwertung gemeint.

sven23 hat geschrieben:
Do 20. Jun 2019, 06:40
Welche Kosten sollen berücksichtigt werden, welcher Zeitraum? Betrifft das auch die Kosten des Passivrauchens usw.
Richtig - das sind nun die Parameter HINTER der Frage. - Und genau da gehen beide Seiten unterschiedlich, wenn auch jeweils präzise vor.

sven23 hat geschrieben:
Do 20. Jun 2019, 06:40
Übrigens bist du uns die Studien, die angeblich den gleichen Auftrag hatten, bisher schuldig geblieben.
Versuche nicht schon wieder, aus der Substanz zu flüchten. - Natürlich habe ich diese Studien nicht vorliegen - es muss reichen, dass es sie gab und was da abgeht. - Was da abgeht, kann man sich nun wirklich bei Verzicht auf selbstverschuldete Unmünmdigkeit gedanklich erschließen.

Das Thema ist: Warum können Studien mit gleicher Fragestellung unterschiedliche Ergebnisse rauskommen, selbst wenn keiner wissenschaftliche Fehler macht?

sven23 hat geschrieben:
Do 20. Jun 2019, 06:40
Damit zeigt closs doch nur, dass er wissenschaftliche Arbeitsweise immer noch nicht verstanden hat. Wer Glaubensbekenntnisse benötigt, der disqualizfiziert sich als Wissenschaftler automatisch selbst. Das Palmström-Prinzip hat in der Wissenschaft nichts verloren, das hat sogar die päpstliche Bibelkommission erkannt.
Nochmal: Du übst Dich in sektenhafter Selbstbestätigung und pfeiffst dabei im Wald - "seriös" ist etwas anderes.

sven23 hat geschrieben:
Do 20. Jun 2019, 09:27
Nein, ein Zirkelschlussargument will das beweisen, was vorher als gegeben vorausgesetzt wurde.
Richtig - und das ist weder bei der Kanonik noch bei der HKM der Fall. - Der Fall ist, dass BEIDE (stellvertretend für: ALLE) Voraus-Setzungen haben, auf deren Basis und in deren Korridor Ergebnisse erzielt werden können. - Dikese Korridore können unterschiedlich sein.

sven23 hat geschrieben:
Do 20. Jun 2019, 09:27
Die Bibel ist Gottes Wort, denn es steht geschrieben „alle Schrift ist von Gott eingegeben“.
DAS wiederum ist wirklich ein Zirkelschluss.

sven23 hat geschrieben:
Do 20. Jun 2019, 09:27
Was soll daran zirkelschlüssig sein und was versteht closs unter "echt"?
1) Für MICH ist es NICHT zirkelschlüssig, aber es wird hier ständig postuliert. - Es ist vielmehr eine Vor-Annahme, die richtig oder falsch sein kann, die man aber so behandelt, als sei sie ontisch wahr.

2) Mit "echt" ist gemeint "Als Entität unabhängig von Vorstellung vorhanden".

sven23 hat geschrieben:
Do 20. Jun 2019, 09:27
Hat closs schon mal "unechte" Natur gefunden?
Der Mensch kann das eine vom anderen nicht unterscheiden - das ist doch der Gag bei Descartes: Er hält BEIDES für "echt". - Deshalb kommt doch Descartes zum Ergebnis, dass er glaubens-entscheidet, dass die Natur " Entität unabhängig von Vorstellung" ist.

sven23 hat geschrieben:
Do 20. Jun 2019, 09:27
Diese unangebrachten Schlussfolgerungen zieht ja auch nur der closs.
Ab und zu muss man dem Gegenüber vor Augen halten, was er sagt.

closs
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#170 Re: Rauchen und Alkohol

Beitrag von closs » Do 20. Jun 2019, 11:10

JackSparrow hat geschrieben:
Do 20. Jun 2019, 10:49
nicht unterscheidbar = kein Unterschied
"für den Menschen nicht unterscheidbar" = "möglicherweise Unterschied".

JackSparrow hat geschrieben:
Do 20. Jun 2019, 10:49
Solange ich keinen Unterschied wahrnehme habe ich keinerlei Anlass zu behaupten, sie seien unterschiedlich.
Aber man kann erkennen, dass sie einen Unterschied haben KÖNNEN. - Oder willst Du DICH/die wissenschaftliche Wahrnehmung zum absolut gültigen Maßstab machen?

JackSparrow hat geschrieben:
Do 20. Jun 2019, 10:49
Oder steht etwa irgendwo in Descartes' Abhandlungen eine Begründung dafür, wieso eine Res cogitans keine räumliche Ausdehnung haben oder eine Res extensa nicht denken können darf?
"Darf" schon, aber nicht "muss". ---- Die Grundlage des Christentums und somit auch von Descartes (dessen Verdienst ja NICHT ist, dass er das Christentum "falsifiziert", sondern dass er die Naturwissenschaft auf seine Weise begründet) ist doch, dass der Mensch ein an sich geistiges Wesen ist, das im Irdischen mit MAterie verbunden ist (Materie als "Haus" der geistigen Identität) und nach dem Tod das Irdische/Materielle abstreift und trotzdem volle Pulle geistige Identität/Existenz bleibt.

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