Wenn es arrogant ist, festzustellen, dass jemand mehr sieht als ein anderer, aber trotzdem den anderen nicht abwerten muss, dann ist DEIN Verhalten mindestens ebenfalls arrogant. Denn du wertest generell andere Sichtweisen ab, die sich nicht nur auf DEINE Sichtweise zu dem was die Wissenschaft feststellt, beschränkt. Ein Beispiel ist schon alleine der letzte Satz in diesem Beitrag hier. Und das praktizierst du hier schon sehr lange.
Ich habe nicht meine glaubensideologische Schiene angesprochen, sondern die Fähigkeit, mehr zu "sehen" als vordergründig sichtbar ist. Diese Fähigkeit hat scheinbar tatsächlich nicht jeder. Oder vielleicht ist es auch nur die Fähigkeit, diese mit Worten darzustellen (?)
Ein Beispiel wäre vielleicht die "Liebe", welche jemand, der sie wahrnimmt oder selbst verschenkt, durch die Spuren erkennbar macht, indem man etwas erfährt, spürt und im Gegenüber erkennen kann, ist es für den Betroffenen erkennbar und sichtbar. Für einen Beobachter wahrscheinlich eher schwer oder gar nicht. Vor allem dann nicht, wenn die "Spuren" so ganz anders sind, als man es selbst diesem Begriff der "Liebe" zuordnen würde.
Das macht ein Wissenschaftler idR aber nur an dem fest, was er nicht erklären kann. Während jemand, der "anders" sieht, zwar mehr sehen kann, als das, was vor Augen ist, aber sozusagen auch erkennen kann, dass es nach dem Horizont noch nicht zu Ende ist, und man noch auf der Suche nach "mehr" den eigenen Horizont erweitern kann.
In einem Zitat von Antoine de Saint-Exupéry: "Man sieht nur mit dem Herzen gut". Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar, aus "Der kleine Prinz" wird das für mein Empfinden auch sehr schön ausgedrückt.