Wünschelruten

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closs
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#301 Re: Wünschelruten

Beitrag von closs » So 8. Jun 2014, 23:57

Münek hat geschrieben:Hauptvertreter des "Kritischen Rationalismus"
Was erwartest Du anderes vom Kritischen Rationalismus? Albert MUSS das sagen, weil seine Philosophie eine reine Daseins-Zweck-Philosophie ist. Aus dieser Warte hat er ja recht.

Denn aus materialistischer Sicht MUSS Nicht-Objektivierbarkeit/Nicht-Falsifizierbarkeit unweigerlich gleichbedeutend sein mit "Kopfkino". Sein Wahrnehmungs-System lässt doch gar nichts anderes zu.

Sein Fehler ist einmal mehr: Er macht "das, was der Fall ist" (ob erkannt oder erkennbar oder nicht-erkannt oder nicht-erkennbar) zur abhängigen Größe der menschlichen Wahrnehmung. Ein Paradebeispiel, dass der Schwanz mit dem Hund wedelt. - Mir zeigt es einmal mehr den anthropozentrischen Charakter des Materialismus.

Aber das Zitat hast Du gut herausgesucht - es beschreibt den wunden Punkt - von beiden Seiten. :thumbup:

Pluto
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#302 Re: Wünschelruten

Beitrag von Pluto » Mo 9. Jun 2014, 00:07

closs hat geschrieben:Albert MUSS das sagen, weil seine Philosophie eine reine Daseins-Zweck-Philosophie ist. Aus dieser Warte hat er ja recht.
Albert MUSSTE gar nichts. Was er schrieb, war seine persönliche Meinung.

Sein Wahrnehmungs-System lässt doch gar nichts anderes zu.
Stimmt. Denn alles andere führt in Beliebigkeit und Anarchie des Denkens.

Sein Fehler ist einmal mehr...
Warum bist du so sicher, dass es ein Fehler war die Wirklichkeit abhängig zu machen von der Beobachtung?
Erst die Wahrnehmung gibt uns den Halt in der Welt.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#303 Re: Wünschelruten

Beitrag von closs » Mo 9. Jun 2014, 01:22

Pluto hat geschrieben:Warum bist du so sicher, dass es ein Fehler war die Wirklichkeit abhängig zu machen von der Beobachtung?
Weil das alles auf den Kopf stellt. - Etwas, das ist, ist es unabhängig von unserer Beobachtung. - Ist die Mama nicht-existent, wenn sich das Kind mit den Händen die Augen zuhält?

Pluto hat geschrieben:Stimmt. Denn alles andere führt in Beliebigkeit und Anarchie des Denkens.
Das ist eine handwerkliches, aber kein philosophisches Argument. - Natürlich kann man entscheiden, dass man nur das beachtet, was man wahrnehmungs-mäßig im Griff hat. - Aber das ist doch keine Aussage darüber, ob es etwas gibt, was man NICHT wahrnehmungs-mäßig im Griff hat.

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#304 Re: Wünschelruten

Beitrag von Münek » Mo 9. Jun 2014, 01:41

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Hauptvertreter des "Kritischen Rationalismus"
Was erwartest Du anderes vom Kritischen Rationalismus?:

Ganz ehrlich? Lediglich ein Stück Ehrlichkeit! :thumbup:

Ideologische Systeme müssen es sich gefallen lassen, dass ihre Postulate kritisch
hinterfragt werden. Immunisierungsstrategien sind nur ein Zeichen von Schwäche.

Nach meinem Eindruck, pflegst Du eine solche Strategie hier im Forum.

Wer sich der Kritik entziehen will oder eine solche - sorry - subtil diffamiert, zeigt
eigentlich, nur, dass er die Wahrheit fürchtet.


Ich hätte es sehr begrüßt, wenn Du auf Alberts Argumente näher eingegangen wärst! :(

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#305 Re: Wünschelruten

Beitrag von Münek » Mo 9. Jun 2014, 03:34

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Warum bist du so sicher, dass es ein Fehler war die Wirklichkeit abhängig zu machen von der Beobachtung?
Weil das alles auf den Kopf stellt. - Etwas, das ist, ist es unabhängig von unserer Beobachtung. - Ist die Mama nicht-existent, wenn sich das Kind mit den Händen die Augen zuhält?

Pluto hat geschrieben:Stimmt. Denn alles andere führt in Beliebigkeit und Anarchie des Denkens.
Das ist eine handwerkliches, aber kein philosophisches Argument. - Natürlich kann man entscheiden, dass man nur das beachtet, was man wahrnehmungs-mäßig im Griff hat. - Aber das ist doch keine Aussage darüber, ob es etwas gibt, was man NICHT wahrnehmungs-mäßig im Griff hat.

Lieber Kurt,

dass Dinge und Vorgänge existieren, welche wir bislang nicht wahrgenommen haben,
vielleicht einmal wahrnehmen oder niemals wahrnehmen werden, ist doch eine sol-
che Selbstverständlichkeit
, dass ich mich wundere, dass Du das immer wieder herausstellst.

Vorgänge, von denen wir nicht die geringste Ahnung haben, spielen sich doch in unserem
Universum tagtäglich milliarden-mal-milliardenfach ab!

Die Naturwissenschaft als solche stößt legitimerweise fragend und forschend ins Unbekannte
vor. Mit außerordentlichem Erfolg. Die Zunahme an Wissen ist buchstäblich atemberaubend!


Dass sie sich zu Fragen wie die Existenz von Göttern nicht äußert, ist insofern natürlich, als es
in dieser unserer Welt keinen realen Anhalt für diese Wesenheiten gibt, den es näher zu er-
forschen gilt. Die Bibel als angebliche "Offenbarung Gottes" können wir wegen ihrer mehr als
offensichtlichen Mängel gewiss knicken.

Sollte sich da was ändern (die Gottheit präsentiert sich den Menschen in all ihrer Allmacht),
dann werden sich alle Menschen (und auch die Wissenschaftler) selbstverständlich damit gedank-
lich intensivst beschäftigen. Aber erst dann, eher nicht! :thumbup: :thumbup: :thumbup:

LG Münek

PS

Du wirst keinen "Zweig" der Wissenschaft finden - weder in der Geistes- noch Naturwissenschaft -,
welcher sich mit "Gott oder seiner Widerlegung" beschäftigt. Nimm es einfach mal zur Kenntnis

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#306 Re: Wünschelruten

Beitrag von sven23 » Mo 9. Jun 2014, 07:54

closs hat geschrieben: - Sogar die RKK betont ausdrücklich, dass theologische Lehrmeinungen zurücktreten müssen von authentischen persönlichen geistigen Erkenntnissen.

Das wäre mir neu. Dann könnte sich der Vatikan den Hüter der Glaubenskonkregation sparen und die Tür wäre auf für jede Form von Esoterik. Kann ich mir bei der RKK beim besten Willen nicht vorstellen.

closs hat geschrieben: Wenn man die Zielrichtung erkennt, das Ziel aber (noch) nicht im Blickfeld ist - man also noch nicht angekommen ist - bleibt das Ziel trotzdem das Ziel.

Und wenn das Ziel eine Fata Morgana ist?
Ich weiß, der Weg ist das Ziel, aber dann mußt du zum Buddhismus konvertieren. :lol:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#307 Re: Wünschelruten

Beitrag von closs » Mo 9. Jun 2014, 09:48

sven23 hat geschrieben: Dann könnte sich der Vatikan den Hüter der Glaubenskonkregation sparen
Stop - ich sprach von "authentischen" Erkenntnissen. Wenn jemand glaubt, geistige Erkenntnisse in Bezug auf Spaghetti-Monster zu haben, sind das mit hoher Wahrscheinlichkeit keine authentischen geistigen Erkenntnisse. - Damit erübrigt sich auch Deine Bemerkung mit der Fata Morgana - sie wäre ein Schein-Ziel und es würde sich um Schein-Spiritualität handeln. - Was authentisch ist und was nicht, wird allerdings nicht von der Glaubenskongregation entschieden, sondern aus der Perspektive "dessen, was der Fall ist".

Das ist übrigens der Grund, warum die RKK so aggressiv dem "Esoterischen" gegenübersteht - wobei man es dort "den anderen Geist" (den Ungeist) - o.ä. - nennt. - Eines der größten Anliegen des spirituellen Menschen ist die Unterscheidung der Geister - denn dafür gibt es kein objektives Rezept.

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#308 Re: Wünschelruten

Beitrag von sven23 » Mo 9. Jun 2014, 10:08

closs hat geschrieben:Stop - ich sprach von "authentischen" Erkenntnissen.

Wenn man Erkenntnis durch Phantasie ersetzt, wirds authentischer. ;)

closs hat geschrieben: Was authentisch ist und was nicht, wird allerdings nicht von der Glaubenskongregation entschieden, sondern aus der Perspektive "dessen, was der Fall ist".

Eben, das ist doch die Daseinsberechtigung aller Esoteriker: Phantasien und subjektive Empfindungen, die sie für authentisch halten.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#309 Re: Wünschelruten

Beitrag von closs » Mo 9. Jun 2014, 11:12

sven23 hat geschrieben: das ist doch die Daseinsberechtigung aller Esoteriker: Phantasien und subjektive Empfindungen, die sie für authentisch halten.
Das ist in der Tat oft so - deshalb: Der größte Feind der spirituellen Menschen sind die sogenannten Esoteriker.

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#310 Re: Wünschelruten

Beitrag von sven23 » Mo 9. Jun 2014, 11:34

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: das ist doch die Daseinsberechtigung aller Esoteriker: Phantasien und subjektive Empfindungen, die sie für authentisch halten.
Das ist in der Tat oft so - deshalb: Der größte Feind der spirituellen Menschen sind die sogenannten Esoteriker.

Ok. aber damit sprichst du Esoterikern die Spiritualität ab. Die werden da sicher heftig widersprechen.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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