Harry Potter revisited

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lovetrail
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#1 Harry Potter revisited

Beitrag von lovetrail » Mi 19. Okt 2016, 16:26

Hallo!

Ich hab den Hype um die Bücher und Filme über Harry Potter früher eher nur am Rande mitbekommen. Ein halbes Buch gelesen, einen kurzen Ausschnitt aus einem Film gesehen. Meine Bedenken gegen diesen Okkultismus für Kinder wurden meist belächelt, auch von (liberaleren Christen).

Gestern hab ich mir dann in Ruhe mal den ersten Teil der Kinoreihe angesehen. "Harry Potter und der Stein der Weisen".


Ich bin ein wenig schockiert muss ich sagen. Nicht nur dass zT greuliche schwarze Magie zum Zug kommt, es kommen auch einige echte Horrorszenen vor. (Höllenhund, Dämonische Attacken u.a.).

Was mir aber besonders auffiel, das war die Ansammlung von Gewalthandlungen und Demütigungen (bzw Demütigungsrituale).

zB
Wie selbstverständlich wird den Neulingen (Kinder!) in der Zauberschule mitgeteilt, dass ein bestimmtes Stoclwerk nicht betreten werden darf, ausser jemand möchte eines gräßlichen Todes sterben.

Da wird eine Art American Football in grosser Höhe auf Hexenbesen gespielt. Das ganze sieht halsbrecherisch aus und es stürzen auch zwei Teilnehmer ab.

Da bewacht ein riesiger dreiköpfiger Höllenhund eine wichtige Sache (von der die Kinder erst später erfahren).

Ein Troll (gewalttätig und wohl mehrfach so groß wie ein Mensch) versucht Harry und Hermine zu töten.


Eigentlich ist diese ganze Zauberschule ein Alptraum, wo an jeder Ecke Gefahr lauert. Fällt das nur mir auf?

Ich frage mich, wie Eltern es tolerieren können, dass ihre Kinder solche Bücher lesen, bzw Filme schauen.

Auf so manch ein Kind wird dies wohl eine traumatisierende Wirkung gehabt haben, abgesehen davon, dass sie einen Grundkurs in schwarze Künste bekommen haben.

LG
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!

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lovetrail
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#2 Re: Harry Potter revisited

Beitrag von lovetrail » Mi 19. Okt 2016, 16:38

Was natürlich noch auffällt, das ist eine gewisse Messianität Harry's. Es umgibt ihn ein besonderer Ruf, weil er als einziger die Atacken eines Erzdämons überlebt hat. Man setzt also gewisse rettende Erwartungen an ihn (da man im allg. fürchtet, dass der Erzdämon zurückkommen würde).

Als Zeichen der Auseinandersetzung trägt Harry eine Narbe an der Stirn in der Form eines Blitzes (Symbol Luzifers, bzw des Fall Luzifers).

Eine der ersten magischen Handlungen, die Harry unbewusst veranlasst, ist symbolträchtig. Er spricht im Zoo mit einer Schlange und ermöglicht ihr die Freiheit. Wohl eine Anspielung an Gen.3

LG
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Mimi
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#3 Re: Harry Potter revisited

Beitrag von Mimi » Mi 19. Okt 2016, 23:59

Hallo,
alles was ich - sehr lange Zeit nach Erscheinen der ersten Harry-Potter –Streifen
im Kino – jemals davon gesehen habe, war eine halbe Stunde eines Filmes im TV.
Danach hatte ich bereits genug! Ab einem gewissen Alter als Mutter wohl nichts Besonderes.
Was mich aber bis heute noch erstaunt ist, dass meine Kinder sich nie dafür interessiert haben.
Ich kam gar nicht dazu, sie evtl. diesbezüglich etwas aufzuklären. Als der Hype große Ausmaße annahm, waren sie zwischen 12 und 14 Jahre. In der Schule und überall sonst waren so viele auf dem Potter-Trip….aber sie haben
weder ein Buch gewollt noch den Wunsch, sich das im Kino anzusehen, geäußert (nicht, dass sie immer nur das lasen, was ich für richtig hielt!!!).
Jetzt im Rückblick fällt mir das auch erst so richtig auf.
Keine Ahnung, warum das so war.
Aber ich bin froh darüber, dass mir als Erziehungsverantwortliche die Potter-Plage erspart blieb.
LG
"Jedes menschliche Wunschbild,
das in die christliche Gemeinschaft mit eingebracht wird,
hindert die echte Gemeinschaft und muss zerbrochen werden,
damit die echte Gemeinschaft leben kann."
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Ska'ara
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#4 Re: Harry Potter revisited

Beitrag von Ska'ara » Do 20. Okt 2016, 00:17

Viele Kinder haben die Filme gesehen und auch die Bücher gelesen. Ja, die Filme sind gespenstisch etc., aber wir als Erwachsene schauen uns doch auch tragische oder blutige Filme im TV an - Horror oder sowas wie Braveheart etc.
Es ist halt eine Erweiterung der Märchen und hat auf Kinder keine negativen Auswirkungen. Sie wissen, dass es nicht realistisch ist. Traumatisch ist doch die Wirklichkeit, in der aktuell auch Kinder ermordet werden, nur weil sie nicht in Europa leben. Das ist traumatisch!

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#5 Re: Harry Potter revisited

Beitrag von Pluto » Do 20. Okt 2016, 07:43

Kinder leben in ihrer eigenen Welt, die sowieso von Dämonen und Geistern besetzt ist. Mein kleiner Enkel (9 Jahre) hat mit der Schulklasse einen Ausflug nach München gemacht. Hier sein Bericht:
Wir waren am Marienplatz. Dort habe ich gesehen, wie einer eine Schlange tötet, und ein zweiter Mann einen Löwen tötet. Ein dritter tötet einen Basilisk....

Was ist ein Basilisk?
Ein Basilisk ist etwas, wenn er dich anschaut, bist du tot, und wenn du ihm in die Augen siehst, wirst du Stein.

Woher weißt du das alles?
Der Basilisk kommt auch bei Harry Potter vor.

Tja... Was soll man dazu noch sagen?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#6 Re: Harry Potter revisited

Beitrag von 2Lena » Do 20. Okt 2016, 08:17

Ich wusste erst gar nicht, was ich zu lovetrails Beitrag denken oder schreiben sollte. Doch, nach so vielen Meinungen, die auch so meine Erfahrungen sind ...
Mimi hat geschrieben: alles was ich - sehr lange Zeit nach Erscheinen der ersten Harry-Potter
Nach dem vielen Geschrei um Buch und Film wurde ich erst durch meine Kinder aufgeklärt:
"Weißt du das nicht? Aber, es ist ohnehin nichts als Schmarrn ..."
Sie hatten sich in der Schule untereinander ausgetauscht und waren über so manchem Film entrüstet (den sie bei Freunden als Video sahen, während ich dachte sie spielen nur).

Schließlich sah ich das selbst an, als ein Film im Fernsehen kam. Obwohl er spannend gemacht wurde, gab's nicht recht viel Inhalt. Früher (in meiner Jugend) hatten mich nur "spannende" Filme oder Bücher gereizt. Danach wollte ich mal wissen, was die "Spannung" eigentlich ausmachte und habe schließlich im Rentenalter so manche Literatur erneut gelesen und mich bloß noch gewundert.

Es mag sein, dass die "Zauberei" für Viele einen gewissen Reiz ausmachte. Denn es kommen ganz "neue" Aspekte rein. Zwischen ganz einfachen Sätzen geht eine Schule über übersinnliche Erfahrungen los. Die Beobachtungen sind eigentlich nur ganz alltägliche. In der heutigen materiellen Welt sind die Meisten in Vergessenheit geraten. Na wer weiß, vielleicht hilft's den einen oder anderen weiter ... wobei ein Hantieren mit Zauberstäben und Besen oder die Züchtung von Eulen als Brieftauben wohl kaum zu empfehlen wäre. Na, etwas über Freundschaft kommt schließlich auch drin vor, und da könnte so mancher ...

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lovetrail
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#7 Re: Harry Potter revisited

Beitrag von lovetrail » Do 20. Okt 2016, 09:14

Guten Morgen!
Mimi hat geschrieben: Was mich aber bis heute noch erstaunt ist, dass meine Kinder sich nie dafür interessiert haben.
Ich kam gar nicht dazu, sie evtl. diesbezüglich etwas aufzuklären. Als der Hype große Ausmaße annahm, waren sie zwischen 12 und 14 Jahre. In der Schule und überall sonst waren so viele auf dem Potter-Trip….aber sie haben
weder ein Buch gewollt noch den Wunsch, sich das im Kino anzusehen, geäußert (nicht, dass sie immer nur das lasen, was ich für richtig hielt!!!).
Das spricht für dich und deine Kinder :-) Denn die Geschichte übt eine starke Sogwirkung aus. Mir sehr liebe Kinder sind da voll reingekippt und ich frag mich, ob ihre heutige radikale Ablehnung des Christentums damit zusammenhängt (sie sind heute erwachsen).


Ska'ara hat geschrieben:Viele Kinder haben die Filme gesehen und auch die Bücher gelesen. Ja, die Filme sind gespenstisch etc., aber wir als Erwachsene schauen uns doch auch tragische oder blutige Filme im TV an - Horror oder sowas wie Braveheart etc.
Es ist halt eine Erweiterung der Märchen und hat auf Kinder keine negativen Auswirkungen. Sie wissen, dass es nicht realistisch ist. Traumatisch ist doch die Wirklichkeit, in der aktuell auch Kinder ermordet werden, nur weil sie nicht in Europa leben. Das ist traumatisch!
Also ich persönlich schaue solche Filme eher selten. Und wenn doch, dann meist auch mit einem aufklärerischen Auge. (wobei es mich natürlich schon auch mitreissen kann).
Ich denke Filme und Bücher haben eine starke Wirkung auf uns, vor allem auf die Kinder, die stark auf Vorbildwirkung angewiesen sind und sich manchmal intensiv mit den Protagonisten identifizieren.

Wie gesagt, am Übelsten finde ich diese Mischung aus Reiz/Machtgefühl und (Re-)Traumatisierung.

Das ist das Setting von dem auch Überlebende von "rituellem Mißbrauch" bzw satanischen Familienlinien berichten. Die Kinder werden von klein auf immer wieder traumatisch belastet und gleichzeitig geöffnet für okkulte Erfahrungen/Besetzungen.

Mit der Harry Potter-Serie ist diese Art von "schwarzer Pädagogik" auf die breite Maße losgelassen worden. Und viele Leute finden es "geil".

LG
Zuletzt geändert von lovetrail am Do 20. Okt 2016, 09:17, insgesamt 3-mal geändert.
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#8 Re: Harry Potter revisited

Beitrag von lovetrail » Do 20. Okt 2016, 09:15

Ska'ara hat geschrieben:Traumatisch ist doch die Wirklichkeit, in der aktuell auch Kinder ermordet werden, nur weil sie nicht in Europa leben. Das ist traumatisch!
Ja, das ist noch eine Stufe ärger, keine Frage.

LG
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#9 Re: Harry Potter revisited

Beitrag von lovetrail » Do 20. Okt 2016, 09:25

Da fällt mir gerade ein anderes Beispiel für schweren Mißbrauch in Harry Potter (1) ein:

Den Kindern wird schon zu Beginn eingeschärft den Zauberwald zu meiden, da er sehr gefährlich sei. Alleine die Existenz einer solchen Bedrohung unmittelbar bei der Schule ist fragwürdig (da man davon ausgehen kann, dass Kinder zu neugierig sind, um sich an ein solches Verbot zu halten).

Und nun passiert es aber, dass die Kinder bestraft werden und gemeinsam mit Hagrid den Riesen in diesen Wald geschickt werden. Und dies, obwohl davor noch die Rede ist, dass sehr böse Dinge seit neuesten dort vor sich gehen und auch Werwölfe dort hausen.

Das ist doch ein klarer Vertrauensbruch der pädagogisch Verantwortlichen den Schülern gegenüber. Und natürlich werden die Kinder angegriffen und in letzter Sekunde von einem Zentaur gerettet. Man hat sogar Harry und den blonden Jungen vorher von der übrigen Gruppe getrennt. Schon fast sarkastisch muss man es nennen, dass man ihnen den Hund mit den Worten mitgegeben hat, dieser sei leider ein rechter Angsthase. :shock:

Als Erwachsener mag man das aus einiger Distanz lustig finden, aber als Kind??

LG
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Novas
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#10 Re: Harry Potter revisited

Beitrag von Novas » Do 20. Okt 2016, 14:32

Harry Potter ist eine wunderbare Geschichte, sehr unterhaltsam, darüber hinaus werden wichtige Inhalte wie der besondere Wert echter Freundschaft vermittelt, Liebe, Glaube, Hoffnung, selbst angesichts scheinbarer Ausweglosigkeit etcetera. Dann "Wunder", die eine unverhoffte Wandlung ergeben und die Spannung auf ein gutes Ende hin auflösen. Dahingehend folgt die Story einfach einem typischen (archetypischen) Schema, den alle guten Geschichten besitzen. Ich wünsche mir mehr solche Geschichten.

Mit dem 7. und 8. Film "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes" kommt die siebenteilige Potter-Saga von J.K Rowling nun zu einem prächtigen, beeindruckenden Finale. Wir erleben, wie aus der Auseinandersetzung des Schülertrios Harry, Ron und Hermine mit Feinden und Neidern ein fast endzeitlicher Konflikt darum geworden ist, wer die Zauberschule Hogwarts beherrschen wird. In den Büchern und Filmen verstecken sich dabei viele Anknüpfungspunkte für christliches Gedankengut - manchmal sogar ziemlich offen.

Einstweilen hat das Böse die Oberhand gewonnen. Schüler müssen im Internat wie in einer Nazi-Burg marschieren und antreten. Der zu Grunde liegende Rassismus, zwischen "reinrassigen" Zauberern, Mischlingen und Normalmenschen, den "Muggeln" zu unterscheiden, hatte die ganze Saga durchzogen, wird im letzten Film aber nicht noch einmal explizit benannt. Dafür gibt es Wächter in SA-artigen Uniformen, Kollaborateure, aber auch verdeckte und offene Widerstandskämpfer, sogar eine regelrechte Widerstandsarmee unter den Schülern, "Dumbledors Army". Alle müssen sich entscheiden, auf welcher Seite sie stehen wollen.

Von außen kommt ein zerstörender, bomben-artiger, totaler Krieg, der fast das ganze Internat in Schutt und Asche legt wie Coventry oder Dresden. Die Schule verwandelt sich unter dem Ansturm der Feinde in ein Lazarett, noch vor dem entscheidenden Showdown zwischen Potter und Voldemort. Aber es kommt trotz allem und durch alles hindurch zu dem erwarteten guten Ende, dem, wenn auch vorläufigen, Sieg der Guten und des Guten über die Bösen. Deshalb kann Rowling das Buch abschließen mit dem Satz: "All was well".
https://www.evangelisch.de/inhalte/1056 ... -alles-gut


@Lovetrail: es ist nicht die Aufgabe eines Schriftstellers Dir nach dem Mund zu reden, kapier das mal. :wave: außerdem obliegt es der Freiheit jedes Erdenbürgers selbst zu entscheiden, welche Bücher er/sie liest oder nicht. Menschen wie ich, die von diesen Büchern sehr berührt und bewegt wurden, wirst Du mit solchen Beiträgen ohnehin nicht von ihrer Meinung abbringen.

Mit der Harry Potter-Serie ist diese Art von "schwarzer Pädagogik" auf die breite Maße losgelassen worden. Und viele Leute finden es "geil".


Natürlich, Du siehst mal wieder den Teufel am Werk. :lol:
Zuletzt geändert von Novas am Do 20. Okt 2016, 14:47, insgesamt 1-mal geändert.

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