Stadt und Land

Säkularismus
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2Lena
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#1 Stadt und Land

Beitrag von 2Lena » Do 24. Apr 2014, 10:24

bei den Hühnern kann ich das Thema nicht vorbringen, aber ich hoffe, dass ich hier ein paar Mitdenker finde und Einige, die das vielleicht ähnlich sehen und ein paar weitere Gedanken zu Vor- und Nachteilen der Lebensweisen haben.

Stadt und Land haben nicht grundsätzlich verschiedene Lebensweisen, und trotzdem einige Spannungsfelder. Die beschrieben schon Kinderbücher vor 60 Jahren humorvoll in "Stadtmaus und Landmaus".

Ich bin in sehr ländlicher Gegend aufgewachsen vor allem deshalb, weil mein Vater durch Kriegsfolgen seinen Beruf nicht mehr ausüben konnte. Das Leben mit der Natur machte mir unglaublich Freude und ich hatte in der kleinen Landwirtschaft schöne Erlebnisse. Die Berufstätigkeit brachte mich vom Dorf zur Kleinstadt und schließlich in die Großstadt München. Nach Jahrzehnten des Träumens von einem "freieren" Leben schaffte ich mit der Rente den Sprung "zurück zur Natur".

Was in der Stadt selten geht:
Morgens barfuß durch taufrisches Gras laufen, Vogelgezwitscher hören, mit Essen vom Garten heimkommen, elementares Wohlbefinden. Den Duft der Blüten genießen, Sonne auf der Haut, belebendes Wasser, besseres Essen, Bewegung - und viel Jugend um mich herum.

Was auf dem Land schwer geht:
Einkaufsbummel, sich verkleiden mit Mode, mit Kutschen durch die Gegend rasen, Treffen vereinbaren.

Wenn ich die "Jugendtauglichkeit" der Lebensweisen vergleiche, schneidet die Stadt schlecht ab. Wenn ich die "Gesundheitsbilanz" der Lebeweisen vergleiche, so ist es auf dem Land besser zu leben.

Ein gelegentlicher Ausflug in die Stadt genügt mir um festzustellen: So geht es nicht! (Lärm, Gestank, Fastfood, Kopfweh, Allergien, Übelkeit, Hektik, Überanstrengung.) Zwar schleppe ich hin und wieder eine Einkauftüte heim, aber meist gehe ich kopfschüttelnd an den vielen (für mich) völlig unbrauchbaren Dingen vorbei.

Dann kommen so eine Reihe von Gedanken auf ...

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Janina
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#2 Re: Stadt und Land

Beitrag von Janina » Do 24. Apr 2014, 12:01

2Lena hat geschrieben:Ein gelegentlicher Ausflug in die Stadt genügt mir um festzustellen: So geht es nicht! (Lärm, Gestank, Fastfood, Kopfweh, Allergien, Übelkeit, Hektik, Überanstrengung.) Zwar schleppe ich hin und wieder eine Einkauftüte heim, aber meist gehe ich kopfschüttelnd an den vielen (für mich) völlig unbrauchbaren Dingen vorbei...
Hey, so kenne ich das auch. Und seit Amazon kann man ne Menge Ärger sparen: Keine Parkplatzsuche, keine Politessen, keine Knollen, weniger verschwendete Lebenszeit. Und die Geschäfte ohne Parkplatz setzen auf Kunden ohne Auto: Kik, T€Di, Rudis Reste-Rampe, Penner-Markt, Douglas...

R.F.
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#3 Re: Stadt und Land

Beitrag von R.F. » Do 24. Apr 2014, 12:55

2Lena hat geschrieben: - - -
Wenn ich die "Jugendtauglichkeit" der Lebensweisen vergleiche, schneidet die Stadt schlecht ab. Wenn ich die "Gesundheitsbilanz" der Lebeweisen vergleiche, so ist es auf dem Land besser zu leben.
- - -
Dann kommen so eine Reihe von Gedanken auf ...
Du liebe Zeit, diese Städter sind ja überhaupt nicht wehrtauglich. :o Und das gerade jetzt, wo es in Europa in Kürze rund gehen wird...

Na ja, als Drohnen-Kämpfer sind auch Opas verwendbar. Diese sind nämlich nicht so sensibel wie der entnervte Nachwuchs...

Ich hoffe sehr, dass ich mit den wenigen Worten vom Krieg und so mal wieder ausreichend Trost gespendet habe. Wenn man ein gutes Herz hat, kann man halt nicht anders...Bild

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Janina
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#4 Re: Stadt und Land

Beitrag von Janina » Do 24. Apr 2014, 13:19

R.F. hat geschrieben:Ich hoffe sehr, dass ich mit den wenigen Worten vom Krieg und so mal wieder ausreichend Trost gespendet habe...
Hast du eigentlich schon einen Bunker gebaut? Und Vorräte in Dosen eingekauft?

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#5 Re: Stadt und Land

Beitrag von R.F. » Do 24. Apr 2014, 14:04

Janina hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben:Ich hoffe sehr, dass ich mit den wenigen Worten vom Krieg und so mal wieder ausreichend Trost gespendet habe...
- - -
Und Vorräte in Dosen eingekauft?
Ja doch, aus praktischen Gründen wurden Kartoffeln und Getreide haltbar in Flaschen verpackt. Das eine nennt man Wodka, das andere Whisky und Bier. Dazwischen stecken Behälter mit Traubensaft in vergorenem Zustand - ich glaube man nennt das Getränk Wein...

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#6 Re: Stadt und Land

Beitrag von 2Lena » Do 24. Apr 2014, 14:28

Mal ehrlich, würde eine "Stadtbevölkerung" im Zuge von Kriegen oder auch nur bei Unordnung des Marktsystems (ohne Strom, Öl, Nahrungszulieferung, Kanalisation) auf Dauer überleben können?

R.F.
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#7 Re: Stadt und Land

Beitrag von R.F. » Do 24. Apr 2014, 15:03

2Lena hat geschrieben:Mal ehrlich, würde eine "Stadtbevölkerung" im Zuge von Kriegen oder auch nur bei Unordnung des Marktsystems (ohne Strom, Öl, Nahrungszulieferung, Kanalisation) auf Dauer überleben können?
Studien des ehemaligen Warschauer Pakts und des Pentagons gehen für den Fall eines großen Krieges übereinstimmend von Ausfällen in Höhe von 25 % der Bevölkerung Europas oder gar der Weltbevölkerung aus. Das bedeutet für Deutschlands etwa das Dreifache der Toten des II. Weltkrieges.

Die meisten Verluste an Menschenleben wird es trotz straffer Organisation durch Probleme bei der Versorgung mit Nahrungsmitteln und Medikamenten geben.

Doch der Schrift zufolge, an deren Authentizität kaum jemand glaubt, wird es Menschen auch in tausend Jahren noch geben...

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#8 Re: Stadt und Land

Beitrag von Pluto » Do 24. Apr 2014, 18:31

2Lena hat geschrieben:Mal ehrlich, würde eine "Stadtbevölkerung" im Zuge von Kriegen oder auch nur bei Unordnung des Marktsystems (ohne Strom, Öl, Nahrungszulieferung, Kanalisation) auf Dauer überleben können?
Nein. Die Logistik die sich hinter der Versorgung von Städten verbirgt ist riesig und äusserst störanfällig. Ein Stau auf der Autobahn genügt, und schon heisst es im Nobelrestaurant, "Tut mir Leid mein Herr, aber die Austern sind heute nicht eingetroffen."

Heute würde keine Grossstadt einen längeren Kriegszustand überleben. Diese Angst der Politiker vor Engpässen und Unterversorgung ist die eigentliche Ursache für den landwirtschaftlichen Subventionswahn. Alle wollen ihren Bauern Honig um den Bart schmieren. Leider entstehen dadurch aber Überproduktion und artenwidrige Tierhaltung.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#9 Re: Stadt und Land

Beitrag von 2Lena » Do 24. Apr 2014, 21:27

Subventionen ....
Die Großbauern "leben" davon, können sich sogar von 10 ha Land, trotz (oder wegen) riesiger Traktoren kaum ernähren, während ein einfacher Mann mit Spaten (bei entsprechender Ernährungsweise) auf 2.000 qm das Meiste für die Ernährung für sich und seine Familie bekommen kann.

Danke Pluto, dass du das angesprochen hast, den Kern, auf den ich bei den Stadt - Land - Vergleichen hinauswollte. Der Steuerzahler, meist sind es "Stadtmenschen", kommt für die Suventionen auf, und für die Marktpreise,

Auf dem Land erlebe ich bei Eigenproduktion eine ganz andere Fülle. Gut die Hälfte der Radieschen sind "schlecht", schief gewachsen, geplatzt, ein Wurm versuchte einzudringen, etc. Doch gegessen werden kann alles. Im klein geschnittenen Salat zählt der Schiefwuchs nicht, nur die Frische. Für die Mehrarbeit, die "krummen" aussortieren, oder die "Ernteverbesserung" mit entsprechend teuerer Chemie und Bodenbearbeitung muss der Stadtmensch auch bezahlen. Es ist eine riesige Verschwendungswirtschaft in Gang - und eine ständige Täuschung.

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#10 Re: Stadt und Land

Beitrag von 2Lena » Di 29. Apr 2014, 12:08

Der gute Rembremerding setzte mit seinem Impuls "Der Grill - die Wiege der Menschheit" einen Stein des Anstoßes, brachte einen Stein zum Denken ins Rollen.
Es war eine echte Gewissenserforschung!
Das brachte mich zu einem neuen Impuls, noch weitere Unterschiede - Stadt - Land.

Die Studie Frühmenschen in spiegel.de
Forschungen an Schädeln von Frühmenschen erbrachten, dass mit Zunahme des Gehirnvolumens gleichzeitig die Zähne kleiner wurden. Ein Paradoxon, denn eigentlich forderte die Zunahme an Gehirnmasse mehr Energie und damit eine Vergrößerung der Nahrungsmenge, also mehr Nahrungsaufnahme und deren Zerkleinerung und Verdauung.

Das Gilgamesch-Epos beschreibt, dass die Menschen sterblich wurden, als sie in die Städte zogen. Glaubt man den Andeutungen der Bibel und so manchem versteinerten Fund, so scheint es als hätte es Riesen gegeben und Menschen, die viel älter wurden. Eine Zunahme der Zivilisationskrankheiten durch das Wohnen in Städten wohl kaum zu leugnen.

Knochenfunde von Grillfesten vergangener Zeiten sind leichter zu finden, als andere Hinweise auf Speisen. Doch ganz mag ich den Bericht nicht zur Seite schieben, sondern ich überlege (auf dem Land lebend) wie viel "Hirn" ich brauchen würde, um eines der Tiere zu fangen, die mir Vieles voraus haben. Das Reh ist schneller, der Hase auch. Wildenten zu bekommen ist mir weder im Wasser noch in der Luft möglich. Es müssen schon arge Nöte die Menschen dazu gebracht haben - Fleischfresser zu werden!

Nachdem ich den Stachel "Grill" schon mal drin hatte, roch ich bei Nachbar ein Grillhähnchen. Vermutlich war es eines der vielen, die ich mitgeholfen habe großzuziehen. Als wackelige Urköstlerin - schlug ich es aus mitzubraten. Die ganzen stolzen schönen Hühner-Männer zogen an meiner Seele vorbei. Als ob sie das zum Leben erweckt hätte, machten ein paar Hühner einen Krawall, als ob sie ein Gespenst gesehen hätten. Natürlich fehlt dazu einem nüchtern denkenden Menschen der Zusammenhang. Er leugnet vermutlich auch, dass Tiere telepatische Fähigkeiten hätten. Die passende Logik dazu: Sie sprechen nicht fließend deutsch!

Einen anderen Grund hätte ich noch gerne gehabt, die Menschen von den Fleischtöpfen wegzubringen. Nicht dass ich ihnen das Hirn nicht gönne, das der Spiegelbericht Fleischessern zuschreibt. Ich hätte ihnen mehr gegönnt - völlige Gesundheit.

Wenn ich beobachte, mit wieviel Wehwehchen die Menschen ab 50 zu kämpfen haben, stelle ich die Lebensweise (durch nunmehr weit über ein Jahrzehnt anderer Erfahrung) in Frage. Es ist nicht allein genetisch bedingt, ob man gesund bleibt - auch das Verhalten spielt eine Rolle. Jeder Rückfall in die übliche Ernährungsweise bestätigte mir das.

Es braucht weit weniger "Hirn" und viel weniger Mühe, eine Handvoll Grün mit ein zwei Frückten oder Wurzeln zu packen, als den riesigen Aufwand mit Schlachtung, Grill - und der Behandlung von Zimperlein in fortschreitendem Alter.

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