sven23 hat geschrieben:Was ist ein inneres Gesetz? Gesetze und Moralvorstellungen sind nun mal menschengemacht und unterliegen Veränderungen und kulturellen Einflüssen.
Mit dem inneren Gesetz ist das Gewissen oder die Tugend des Einzelnen gemeint - "die Weisheit des Herzens" - also die jeweils subjektive Reflexion des Guten, Wahren und Schönen, die sehr wohl absolute Werte an und für sich sind und nicht erst, weil kulturelle Einflüsse das beschließen. Es ist umgekehrt ... Kultur – oder besser gesagt Gemeinschaft (Kommunion) – entsteht durch gemeinsame Reflexion dieser Werte. Die innere Thora ist eigentlich der überindividuelle Geist, der Wahrheit, Liebe und Gerechtigkeit, der eigentlich von jedem Menschen mehr oder weniger verkörpert wird.
99% der damaligen Menschheit hatten mit der Torah nichts am Hut. Es war die typische judaistisch-zentrierte Weltsicht des Paulus, daß er seine Vorstellungen zum Maßstab für alle anderen machen wollt. Man könnte das auch als Überheblichkeit bezeichnen.
Jeder Mensch geht von der eigenen Weltanschauung aus. Torah heißt aber weniger Gesetz, es ist mehr eine Unterweisung z.B. Sprüche 1,8 und 3,1: „Höre, Mein Sohn, die Unterweisung deines Vaters, und verlass nicht die Belehrung [Torah] deiner Mutter! … Mein Sohn, vergiss nicht Meine Belehrung [Torah], und dein Herz bewahre Meine Gebote.“