Religion-kollektive Selbsttäuschung?

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sven23
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#11 Re: Religion-kollektive Selbsttäuschung?

Beitrag von sven23 » Sa 19. Jul 2014, 15:55

barbara hat geschrieben:
Wenn man so in gewisse Homöopathie-Threads schaut, nehmen die geradezu eine magisch-rituelle Qualität an, wo sich Leute gegenseitig ausführlich versichern, gell, Homöopathie das funktioniert nicht, nein das funktioniert nicht, auf keinen Fall funktioniert das.... sie sollten sich vielleicht in Tibet ein paar entsprechende Gebetsmühlen einrichten, dann müsen sie sich die Mühe nicht mehr selbst machen. :lol:

gruss, barbara

Gut, daß du das ansprichst. Die Homöopathie halte ich für ein Paradebeispiel für Selbsttäuschung und zwar auch interessanterweise von Leuten, die es auf Grund ihrer Bildung und intellektuellen Fähigkeiten eigentlich besser wissen müßten.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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closs
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#12 Re: Religion-kollektive Selbsttäuschung?

Beitrag von closs » Sa 19. Jul 2014, 16:33

Münek hat geschrieben:Bei nüchterner Betrachtung erkennt man hier nur substanzlose Glaubensbehauptungen
Wenn es so WÄRE: Die Betroffenen interessieren solche methodischen Diskussionen nicht. - Sie vergleichen "vorher" mit "nachher" und ziehen ihre Schlüsse daraus.

sven23 hat geschrieben:Die Homöopathie halte ich für ein Paradebeispiel für Selbsttäuschung
Das darfst Du aus naturalistischer Sicht. - Andere haben als Betroffenen halt andere Erfahrungen - wenn es doch funktioniert? Und anderes nicht.

Das ist AUCH eine Art von Konstruktivismus: "Im Radikalen Konstruktivismus <wird> die menschliche Fähigkeit, objektive Realität zu erkennen, mit der Begründung bestritten ..., dass jeder Einzelne sich seine Wirklichkeit im eigenen Kopf „konstruiert“" (wik). - Passt das nicht wunderbar auch auf HP?

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sven23
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#13 Re: Religion-kollektive Selbsttäuschung?

Beitrag von sven23 » Sa 19. Jul 2014, 19:15

closs hat geschrieben:Andere haben als Betroffenen halt andere Erfahrungen - wenn es doch funktioniert? Und anderes nicht.

Tuts ja nicht, genau so wenig wie Astrolügie und Wahrsagerei. Daß die Anhänger dran glauben, ändert objektiv nichts daran.

closs hat geschrieben: Das ist AUCH eine Art von Konstruktivismus: "Im Radikalen Konstruktivismus <wird> die menschliche Fähigkeit, objektive Realität zu erkennen, mit der Begründung bestritten ..., dass jeder Einzelne sich seine Wirklichkeit im eigenen Kopf „konstruiert“" (wik). - Passt das nicht wunderbar auch auf HP?

Das paßt wunderbar. Bei HP sind die Anhänger meilenweit von der objektiven Realität entfernt. Die gewollte Selbsttäuschung triumphiert über die Faktenlage.
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closs
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#14 Re: Religion-kollektive Selbsttäuschung?

Beitrag von closs » Sa 19. Jul 2014, 19:40

sven23 hat geschrieben:Tuts ja nicht
Woher willst Du das wissen? - Bist Du Betroffener?

sven23 hat geschrieben: Die gewollte Selbsttäuschung triumphiert über die Faktenlage.
Ist das typisch für den Radikalen Konstruktivismus? - Mich wundert das, weil "Konstruktivismus" von Naturalisten gerne als Banner vorangetragen wird.

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sven23
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#15 Re: Religion-kollektive Selbsttäuschung?

Beitrag von sven23 » Sa 19. Jul 2014, 19:58

closs hat geschrieben:Woher willst Du das wissen? - Bist Du Betroffener?

Man muß kein Betroffener sein, um nachvollziehen zu können, daß bestimmte Verfahren eben nicht funktionieren. Die Datenbasis ist mittlerweile so erdrückend, daß es keine Ausreden mehr gibt.
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ThomasM
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#16 Re: Religion-kollektive Selbsttäuschung?

Beitrag von ThomasM » Sa 19. Jul 2014, 20:30

Wenn die Menschheit ein unausweichliches Opfer ihrer Selbsttäuschung ist, dann ist es auch eine Selbsttäuschung, der Selbsttäuschung durch Materialismus zu entgehen.

Der Begriff Selbsttäuschung macht nur Sinn, wenn es eine absolute Wahrheit gibt und ich diese kenne, denn nur gegen ein solches Absolutum kann eine Selbsttäuschung - und dann auch noch eine kollektive, also eine, die alle Menschen gleich trifft, erkannt werden. Wenn allerdings der Erkennungsprozess selbst der Selbsttäuschung unterliegt, dann gerät man in einen unendlichen Zirkel, aus dem es kein Entkommen gibt.

Thomas
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closs
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#17 Re: Religion-kollektive Selbsttäuschung?

Beitrag von closs » Sa 19. Jul 2014, 21:23

sven23 hat geschrieben:Man muß kein Betroffener sein, um nachvollziehen zu können, daß bestimmte Verfahren eben nicht funktionieren. Die Datenbasis ist mittlerweile so erdrückend, daß es keine Ausreden mehr gibt.
Wenn der Maßstab so angelegt ist, dass das Ergebnis vorgezeichnet ist, dann sind Argumente in Deinem Sinn selbstverständlich erdrückend.

In der Mathematik wurde uns diesbezüglich (Voraussetzung - Behauptung - Beweis) immer gesagt: "Setzt nicht voraus, was Ihr beweisen wollt".

Samantha

#18 Re: Religion-kollektive Selbsttäuschung?

Beitrag von Samantha » Sa 19. Jul 2014, 21:35

Münek hat geschrieben: Man glaubt, weil man glauben will! Das ist Selbsttäuschung par excellence.
"Man" vielleicht, aber ich sehe für mich keine Vorteile im Glauben, keine Beruhigung, da vieles so unklar oder widersprüchlich ist/scheint. Selbsttäuschung hasse ich.

Pluto
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#19 Re: Religion-kollektive Selbsttäuschung?

Beitrag von Pluto » So 20. Jul 2014, 03:10

barbara hat geschrieben:Wenn man so in gewisse Homöopathie-Threads schaut, nehmen die geradezu eine magisch-rituelle Qualität an, wo sich Leute gegenseitig ausführlich versichern, gell, Homöopathie das funktioniert nicht, nein das funktioniert nicht, auf keinen Fall funktioniert das.... sie sollten sich vielleicht in Tibet ein paar entsprechende Gebetsmühlen einrichten, dann müsen sie sich die Mühe nicht mehr selbst machen. :lol:
Solches Brimborium verleiht der Homöopathie nicht den Feenstaub der sie zu wirklichen Heilmitteln macht. Da brauchte es schon handfeste Studienergebnisse, dass HP mehr als nur ein Placebo ist, und diese konnten Homöpathie Anhänger bisher leider nicht erbringen. Das sind nun mal die Fakten.

Die Frage die mich beschäftigt ist: Ist der Grund, weil sie als Gruppe dilettantisch vorgehen, oder weil sie die Ergebnisse schlicht nicht erbringen können?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

barbara
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#20 Re: Religion-kollektive Selbsttäuschung?

Beitrag von barbara » So 20. Jul 2014, 09:53

"Und wenn ich die Augen zumache, dann kann mich niemand mehr sehen"

wer Augen hat zu sehen (und sie offen hält und sehen will, was tatsächlich da ist), der sehe...

solche Lektionen in Selbsttäuschung, wie sie Homöopathiethreads hinkriegen, kriegen die meisten Religionen nicht hin.

gruss, barbara

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