Sehe ich genauso. :smiley15:closs hat geschrieben:Ich habe noch nie verstanden, warum Gesellschaften immer moralische Feigenblätter brauchen - warum nicht so sagen, wie es ist?
Ist denn das BGE auch so ein "moralisches Feigenblatt"?
Sehe ich genauso. :smiley15:closs hat geschrieben:Ich habe noch nie verstanden, warum Gesellschaften immer moralische Feigenblätter brauchen - warum nicht so sagen, wie es ist?
Wenn es ernst gemeint, nicht. - "Feigenblatt" heisst ja im Grunde, dass man etwas vortäuscht.Pluto hat geschrieben:Ist denn das BGE auch so ein "moralisches Feigenblatt"?
Leider benötigen auch BGE-Bezieher manchmal Türen und Schlösser, welche demzufolge von irgendjemandem produziert werden müssen. Aber die kann man ja aus China importieren. Dort wohnt dann die ausgebeutete Arbeiterklasse, während wir endlich alle zur Burgeoisie aufgestiegen sind.barbara hat geschrieben:und du meinst, dass jene, die heute am Förderband stehen, und pro Tag 20 Türen oder 100 Schlösser montieren, immer noch Bock haben auf ihren Job?
Und wer hätte nicht gern eine schöne Bergbaumine im Garten, um in liebevoller Handarbeit etwas Eisenerz aus dem Felsen hacken und dem geschätzten Nachbarn mal wieder einen neuen Kochtopf schenken zu können.es spricht eigentlich nichts dagegen, ein paar Sachen wieder in Handarbeit zu produzieren
Wenn du dem Produzenten die benötigte Arbeitszeit bezahlst, baut der für dich sehr gern auch heute noch einen maßgefertigten Kochtopf.Dann kann man sie nämlich massgefertigt dem Kunden anpassen, wie das früher ganz normal war, und heute aber nicht mehr ist.
JackSparrow hat geschrieben: Leider benötigen auch BGE-Bezieher manchmal Türen und Schlösser, welche demzufolge von irgendjemandem produziert werden müssen. Aber die kann man ja aus China importieren. Dort wohnt dann die ausgebeutete Arbeiterklasse, während wir endlich alle zur Burgeoisie aufgestiegen sind.
Und wer hätte nicht gern eine schöne Bergbaumine im Garten, um in liebevoller Handarbeit etwas Eisenerz aus dem Felsen hacken und dem geschätzten Nachbarn mal wieder einen neuen Kochtopf schenken zu können.
Wenn du dem Produzenten die benötigte Arbeitszeit bezahlst, baut der für dich sehr gern auch heute noch einen maßgefertigten Kochtopf.
closs hat geschrieben:Wenn es ernst gemeint, nicht. - "Feigenblatt" heisst ja im Grunde, dass man etwas vortäuscht.Pluto hat geschrieben:Ist denn das BGE auch so ein "moralisches Feigenblatt"?
Was das BGE selber angeht, hätte ich aus Gründen staatlicher Bequemlichkeit kein Problem, die gesetzlich zustehende Grundsicherung an jeden auszuzahlen. - Dabei würde man sich endlose Behörden-Kosten sparen. - Das dazu benötigte Geld könnte man sich über solche Einsparungen sowie über eine veränderte Steuerpolitik reinholen.
Eigentlich ist es eine Phantom-Debatte - denn Quersubventionen sind eh gang und gäbe. - Bei den Banken hat's der letzte gemerkt - die Atomkonzerne versuchen momentan, über Konzern-"Gestaltungen" um die zugesagten Gelder für Rückbau der Atomkraftwerke rumzukommen. - Da ist also absehbar, dass auch hier demnächst wieder mal Milliarden an Verbindlichkeiten sozialisiert werden, nachdem die Gewinne privatisiert wurden.
Warum nicht auch Grundsicherungskosten per BGE zahlen? Rein emotionale Gründe.
barbara hat geschrieben: zumindest in der Welt jener wäre das der Fall, die das Grundeinkommen ablehnen und die ausschliesslich und nur wegen dem Lohn Ende Monat arbeiten gehen, und die keinen sonstigen Gewinn aus ihrer Arbeit ziehen, keinen Sinn, keine Freude, keine Resultate.
gruss, barbara
Aber sicher. Jeder, der zu 1 € Jobs verdonnert wurde oder zahllose, oft vergebliche Bewerbungen auf den Tisch legen muss, ist nicht nur in einem System als zweite-Wahl eingestuft, sondern mit jedem Behördenkontakt weiter degradiert.Pluto hat geschrieben: Gibt es denn einen moralischen Unterschied zwischen einer Sozialleistung und dem BGE?
Du weichst meiner Frage aus.2Lena hat geschrieben:Aber sicher. Jeder, der zu 1 € Jobs verdonnert wurde oder zahllose, oft vergebliche Bewerbungen auf den Tisch legen muss, ist nicht nur in einem System als zweite-Wahl eingestuft, sondern mit jedem Behördenkontakt weiter degradiert.Pluto hat geschrieben: Gibt es denn einen moralischen Unterschied zwischen einer Sozialleistung und dem BGE?
2Lena hat geschrieben:Letztendlich ist es so, dass die "Wirtschaft" volle Leistungsfähigkeit will. Wenn sie nicht mehr gegeben wird, muss der Staat für die abgeschobenen Leute aufkommen - was er immer weniger kann, den Druck erhöht.Und du meinst, das wäre mit einem BGE gelöst?
Wer soll denn den BGE bezahlen, wenn schon der Staat mit den Sozialleistungen (Hartz IV) Probleme hat?
Meines Erachtens wäre ein BGE nur mit einer massiven Steuererhöhung machbar. Wollen das die Wähler überhaupt?
Von diesem Geld kann keiner leben.Pluto hat geschrieben:Du weichst meiner Frage aus.
Was bitte haben 1-Euro Jobs mit Sozialleistungen zu tun?
Machbar ist so ein Prinzip schon. Ob das vor dem heutigen "?"Hintergrund der Gewinnmaximierung gehen würde - darüber sagen die angesprochenen, meist recht kritischen, Diskussionsbeiträge schon eine Menge Gründe.Pluto hat geschrieben:Meines Erachtens wäre ein BGE nur mit einer massiven Steuererhöhung machbar. Wollen das die Wähler überhaupt?
Meinst du nicht, dass die Hartz IV Zahlungen stabil und zuverlässig kommen? Viele Menschen leben von dieser Errungenschaft, und da ist Deutschland einsame Spitze in der Welt.2Lena hat geschrieben: Auf Dauer ist es schwer am Minimum - bei extremen Schwankungen ohne Ausgleiche - leben zu können.
Ja natürlich, aber zu welchem Preis?2Lena hat geschrieben:Machbar ist so ein Prinzip schon.Pluto hat geschrieben:Meines Erachtens wäre ein BGE nur mit einer massiven Steuererhöhung machbar. Wollen das die Wähler überhaupt?
Stimmt. Wenn aber der Landwirt draufzahlt, sollte er darauf reagieren und weniger statt mehr produzieren.2Lena hat geschrieben:Da meint man bei 0,51 € endlich günstig Milch einzukaufen, auf die ein Landwirt 20 Cent drauflegt, damit er erzeugen kann. Dass das nicht gut gehen kann, müsste einleuchten.