Sind AtheistInnen die besseren Menschen?

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Magdalena61
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#1 Sind AtheistInnen die besseren Menschen?

Beitrag von Magdalena61 » Mi 13. Jan 2016, 12:52

Die Überschrift des Threads stammt vom Autor des folgenden Zitats, dem naturalistisch ausgerichteten Philosophen und Religionskritiker: Dr. Michael Schmidt-Salomon-- die Zitate sind also nicht gerade von einem Vorzeigechristen.
Es gibt sicherlich nicht wenige AtheistInnen, die die "moralische Überlegenheit" ihres Denkansatzes mit einem schlichten Verweis auf Deschners "Kriminalgeschichte des Christentums" begründen. Doch: So richtig es auch ist, die frohe Botschaft des Christentums an ihren wenig erfreulichen Früchten zu messen, ein solcher Schuss kann durchaus nach hinten losgehen: Viele AtheistInnen übersehen nämlich allzu gerne, dass zahlreiche "Staatsatheisten" in der Vergangenheit kaum ein besseres Bild abgaben als z.B. der Initiator des ersten Kreuzzugs, Papst Urban II.
...
Quelle
... bitte auf der verlinkten Seite weiterlesen... der Mann hat's erfaßt und hat überdies Rückgrat genug, um die Partei der Gottlosen, zu der er ja nun ebenfalls zählt, mit kritischem Abstand zu betrachten.
"Theismus und Atheismus sind die beiden Enden einer Wurst." Ich gebe zu: Früher habe ich mich über diesen Ausspruch ziemlich geärgert. Er schien mir ohne jegliche Begründung, zwei höchst unterschiedliche Phänomene in einen Topf zu werfen. Außerdem hielt ich ihn für eine schlecht getarnte Ausrede für Menschen, die sich den zentralen, existentiellen, aber mühsam zu bewältigenden Fragen des Lebens einfach nicht stellen wollten.

Im Laufe der letzten Jahre traf ich aber im freigeistigen Spektrum eine beachtliche Anzahl von Menschen, auf die der Satz dummerweise doch erschreckend zutraf: Atheisten, die so religiös fanatisiert über Atheismus sprachen, dass sie auf mich den Eindruck missionierender Wanderprediger machten, freigeistige Märtyrer, die das Misslingen ihres eigenen Lebens ausschließlich auf das Wirken klerikaler Seilschaften zurückführten, Menschen, die alle Katastrophen der letzten 2000 Jahre der katholischen Kirche anlasteten und deren Kirchenhass das Einzige zu sein schien, was ihrem Leben noch Halt zu geben vermochte.

Ich hatte den Eindruck, dass diese Menschen, die in der Regel der christlichen Religion entflohen waren, zwar ihren Gottesglauben verloren, das entscheidende Problem aber nicht gelöst hatten: Sie waren religiös geblieben, überzeugt von der unumstößlichen Wahrheit ihrer Glaubenssätze. So fest sie zuvor glaubten, Gott existiere, so waren sie nun davon überzeugt, dass er (sie oder es) nie existiert habe. Ihre Propheten der Wahrheit hießen nun nicht mehr Markus, Matthäus, Lukas und Johannes, sondern Nietzsche, Marx und Feuerbach. Widerrede war verpönt wie eh und je, die Schwarz auf Weiß gedruckte Wahrheit durfte nicht in Frage gestellt werden.

Die Konfrontation mit dieser Art religiöser Atheisten rief mir immer wieder zu Bewußtsein, was mir eigentlich schon seit Beginn meines Ausstiegs aus der Religion klar war, nämlich dass das entscheidende Problem nicht der Theismus ist, sondern die Religion.
Quelle
Was ich fett markiert habe trifft voll ins Schwarze, reflektiert man das Interessensspektrum und die Ausdrucksweise diverser mehr oder weniger ehrenwerter Forennutzer.

Herr Salomon sagt genau das, was (nicht nur) hier auch schon oft von Christen gesagt, aber von den Religiösen vehement dementiert wurde. Stellt euch doch mal eurem verzerrten, negativen GLAUBEN.... ihr "Naturalisten" und erkennt die verborgene, aber konsequent ausgelebte Religiosität in eurem eigenen Leben.
:!:

Eure geistlichen Führer heißen Nietzsche, Marx, Feuerbach, Deschner....

und das sollen die "besseren Menschen" sein?

Sorry, nein... meiner Meinung nach nicht.
God bless you all for what you all have done for me.

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Queequeg
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#2 Sind AtheistInnen die besseren Menschen?

Beitrag von Queequeg » Mi 13. Jan 2016, 14:27

gelöscht
M61


Du meinst also, ein Judenfresser und krankhafter Antisemit wie Luther ist dann ein christlicher Übermensch?

...
gelöscht
M61

Auch das Christentum zeigt seine grausige Fratze des religiösen Übermenschentums nicht nur in den völkermordenden Kreuzzügen.

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Queequeg
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#3 Re: Sind AtheistInnen die besseren Menschen?

Beitrag von Queequeg » Mi 13. Jan 2016, 14:40

gelöscht
M61


Der Monotheismus, egal ob Islam oder Christentum, dieser Monotheismus ist die Pest der Menschheit, die Ursache vielen Leides und Übels auf dieser Welt. Und ehe du wieder "schäumig" wirst, ich schrieb - vielen Leids und Übels.

So läuft das hier jetzt, Queequeg, wenn du es nicht fertig bringst, deine Beiträge so zu verfassen, dass sie mit den Forenregeln konform gehen.

Ich werde mir die Mühe machen, deine Posts zu editieren.
M61

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Mia
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#4 Re: Sind AtheistInnen die besseren Menschen?

Beitrag von Mia » Mi 13. Jan 2016, 16:53

Magdalena hat geschrieben:Was ich fett markiert habe trifft voll ins Schwarze, reflektiert man das Interessensspektrum und die Ausdrucksweise diverser mehr oder weniger ehrenwerter Forennutzer.
Mal ne Frage, wie viele Atheistinnen gibt es hier im Forum?

Pluto
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#5 Re: Sind AtheistInnen die besseren Menschen?

Beitrag von Pluto » Mi 13. Jan 2016, 20:00

Queequeg hat geschrieben:denn Hakenkreuz und der Christengott, das war doch einmal eine tiefe Liebe, nicht?
Nicht wirklich, nein.
Das war bloß eine Art Feigenblatt für die Nazis... Von Marx abgekupfert: "Opium fürs Volk",

In Wirklichkeit interessierte sich Hitler nicht für den Glauben; einzig das was er für sich damit erreichen konnte.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Pluto
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#6 Re: Sind AtheistInnen die besseren Menschen?

Beitrag von Pluto » Mi 13. Jan 2016, 20:03

Queequeg hat geschrieben:Das Christentum, das sich seit rund zweitausend Jahre mit Krieg und Mord, mit Brand und Raub, mit Lüge und Heuchelei durch sein "Dasein" mäandert, was ist das anderes, als ein blutiger Götzenkult, der schon im alten Testament begründet ist.
Und damit meine ich nur die schwangere Frau, deren Leib zum Wohlgefallen eines ewig mordenden und krankhaft mordlüsternen Buch-Götzen aufgeschlitzt wurde.
Queequeg, musst du eigentlich jedes neue Thema mit deinen albernen, sinnleeren Hasstiraden zu-müllen?
Hast du noch nie was von der verfassungsmäßig garantierten Glaubensfreiheit gehört?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

ThomasM
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#7 Re: Sind AtheistInnen die besseren Menschen?

Beitrag von ThomasM » Mi 13. Jan 2016, 21:17

Magdalena61 hat geschrieben: und das sollen die "besseren Menschen" sein?
Bevor man diese Frage beantworten kann, sollte man eigentlich fragen
- was motiviert Menschen dazu, besser zu sein (im Sinne zu versuchen, bessere Handlungen zu begehen)

Atheisten haben zumindest keinen externen Leitgedanken zum Besser-Sein. Wenn sie besser sind, dann deshalb, weil sie sich selbst dazu entschlossen haben, so zu sein. Das erhöht die Chancen, seinen Vorsatz erfolgreich umzusetzen. Aber natürlich kann ihm das Besser-Sein auch vollkommen egal sein, nach dem Motto "Jo mei, was bin ich nur für ein schlechter Mensch, grins"

Christen haben einen externen Leitgedanken (wenn sie ihren Glauben wirklich meinen und nicht nur vorspiegeln). Das heißt, sie müssen anders herum vorgehen, als der Atheist. Um schlecht zu sein, müssen sie sich selbst davon überzeugen, dass das, was sie tun, im Sinne Gottes ist, damit sie mit gutem Gewissen schlechte Menschen sein können. Das gelingt überraschend oft und gut.

In einem sind aber Christen besser als Atheisten.
Ich habe erheblich mehr Christen getroffen, die demütig sind und sich ihrer eigenen schlechten Seite bewusst sind (selbst wenn sie nicht wirklich etwas dagegen tun konnten), als bei Atheisten.
Bei Atheisten herrscht die Meinung vor "Ich bin halt so und da kann man nix machen".
Also würde ich für einen Punktsieg der Christen plädieren.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

closs
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#8 Re: Sind AtheistInnen die besseren Menschen?

Beitrag von closs » Do 14. Jan 2016, 09:24

ThomasM hat geschrieben:Sind AtheistInnen die besseren Menschen?
Hinzuzufügen wäre: Ist der Komparativ "besser" überhaupt christlich? - Ich glaube NEIN - der Mensch soll gut sein, nicht besser.

Pluto
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#9 Re: Sind AtheistInnen die besseren Menschen?

Beitrag von Pluto » Do 14. Jan 2016, 09:58

closs hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben:Sind AtheistInnen die besseren Menschen?
Hinzuzufügen wäre: Ist der Komparativ "besser" überhaupt christlich? - Ich glaube NEIN - der Mensch soll gut sein, nicht besser.
Ob gut oder besser...
Hier der philosophische 'Beweis', dass NUR Atheisten in den Himmel kommen: http://www.dittmar-online.net/alt/relig ... isten.html

:mrgreen:
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Lena
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#10 Re: Sind AtheistInnen die besseren Menschen?

Beitrag von Lena » Do 14. Jan 2016, 10:30

Es gibt den nackten, einzeln für sich stehenden und für sich verantwortlichen Menschen. Sein Mäntelchen mag die Marke Atheist tragen. Sein Hemdchen eine Kreation von Christ sein und seine Hose sich rühmen, von dem buddhistischen zu stammen oder gar eine Eigenkreation zu sein.

*Verantwortlich bist Du für Dein Verhalten Deinem Nächsten gegenüber, wie Du zu ihm sprichst. Vergiss die Vergangenheit für einmal. Lass sie fahren. Sie nützt Dir nichts. Schuldig bist Du, so Dein Verhalten lieblosigkeit zeigt.

*Für den Dickkopf des Nordens.
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

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