Gott - ein reales Phänomen?

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
Novas
Beiträge: 7986
Registriert: Mi 20. Jun 2018, 21:23

#51 Re: Gott - ein reales Phänomen?

Beitrag von Novas » Fr 7. Apr 2017, 18:35

Detlef hat geschrieben:In der Naturwissenschaft geht es nicht um den "Beweis" und um die "Wahrheit", sondern um Theorien und Hypothesen, um plausible Erklärungen natürlicher Vorgänge. Es hat seine sehr guten Gründe, dass Religion aus Wissenschaft rausgehalten wird.

Ja, aber das Leben lässt sich eben nicht auf wissenschaftliche Theorien und Hypothesen reduzieren.

vielleicht solltest du dir hierzu erst mal ein paar Grundkenntnisse aneignen, um weitere Peinlichkeiten zu vermeiden.

Hohn und Spott ist kein Beweis dafür, dass deine Weltanschauung auch nur ein Fünklein mehr Wahrheit besitzt. Eigentlich offenbart das eher deine eigenen argumentativen Schwächen.
Zuletzt geändert von Novas am Fr 7. Apr 2017, 19:12, insgesamt 4-mal geändert.

Benutzeravatar
Detlef
Beiträge: 1190
Registriert: So 12. Feb 2017, 12:09
Wohnort: Alfred-Kunze-Sportpark

#52 Re: Gott - ein reales Phänomen?

Beitrag von Detlef » Fr 7. Apr 2017, 18:38

Novalis hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Diese Frage ist wichtig, denn letztlich kommt es darauf an, inwiefern der Atheismus die Welt bereichert und verbessert. Gibt er den Menschen Sinn, Hoffnung und Inspiration? Inwiefern ist er hilfreich und schafft Gerechtigkeit? Inwiefern motiviert er Menschen dazu mitfühlend, liebevoll und altruistisch zu leben und nicht nur selbstsüchtig und blind mit den Mitmenschen und der restlichen Schöpfung umzugehen? Inwiefern vermittelt er einen Ethos und gibt mir das Gefühl Teil einer höheren Ordnung der Dinge zu sein? Wissenschaftliche Rationalität ist zwar wichtig, kann alleine aber nicht genügen. Wenn es so wäre, dann würden sich die Menschen damit begnügen und keine darüber hinaus gehenden Fragen stellen. Die simple Tatsache, dass wir jetzt gerade hier sind und darüber sprechen, zeigt es ja :P
Hier wird dir gehelft:
http://www.stupidedia.org/stupi/Atheismus
Die Wahrheit lässt sich pachten, mit dem Glauben an des Gottes Sohn, doch die Thesen sind vergänglich, allen Gläubigen zum Hohn! (Gert Reichelt)

Novas
Beiträge: 7986
Registriert: Mi 20. Jun 2018, 21:23

#53 Re: Gott - ein reales Phänomen?

Beitrag von Novas » Fr 7. Apr 2017, 18:42

Detlef hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Diese Frage ist wichtig, denn letztlich kommt es darauf an, inwiefern der Atheismus die Welt bereichert und verbessert. Gibt er den Menschen Sinn, Hoffnung und Inspiration? Inwiefern ist er hilfreich und schafft Gerechtigkeit? Inwiefern motiviert er Menschen dazu mitfühlend, liebevoll und altruistisch zu leben und nicht nur selbstsüchtig und blind mit den Mitmenschen und der restlichen Schöpfung umzugehen? Inwiefern vermittelt er einen Ethos und gibt mir das Gefühl Teil einer höheren Ordnung der Dinge zu sein? Wissenschaftliche Rationalität ist zwar wichtig, kann alleine aber nicht genügen. Wenn es so wäre, dann würden sich die Menschen damit begnügen und keine darüber hinaus gehenden Fragen stellen. Die simple Tatsache, dass wir jetzt gerade hier sind und darüber sprechen, zeigt es ja :P
Hier wird dir gehelft:
http://www.stupidedia.org/stupi/Atheismus

Ich war viele Jahre Atheist und habe früher für die Giordano Bruno Stiftung Werbung gemacht. Wie Du sehen kannst, hat das mein Bedürfnis nach einer sinnvollen Weltanschauung nicht endgültig befriedigt. Woran könnte das liegen? :)

Novas
Beiträge: 7986
Registriert: Mi 20. Jun 2018, 21:23

#54 Re: Gott - ein reales Phänomen?

Beitrag von Novas » Fr 7. Apr 2017, 18:48

Novalis hat geschrieben:
Detlef hat geschrieben:In der Naturwissenschaft geht es nicht um den "Beweis" und um die "Wahrheit", sondern um Theorien und Hypothesen, um plausible Erklärungen natürlicher Vorgänge. Es hat seine sehr guten Gründe, dass Religion aus Wissenschaft rausgehalten wird.

Darüber hinaus sind wir hier in einem Religionsforum, das solltest Du bemerkt haben. Wenn Du nur rein wissenschaftlich über die Welt nachdenken willst, ohne Religion rein zu bringen, dann solltest Du wohl eher ein anderes Forum besuchen (thematisch entsprechend positionierte Foren gibt es wie Sand am Meer). Ich frage mich, was manche Menschen dazu motiviert, sich hier zu registrieren, um dann religiöse Menschen und Religion schlecht zu machen. Da wäre das die bessere Adresse: http://www.atheisten.org da wirst Du dann auch Applaus bekommen, aber ich kann mir vorstellen, dass es so unglaublich langweilig ist, wenn Atheisten sich gegenseitig permanent Recht geben, dass Du hier Zuflucht suchen musst.

Novas
Beiträge: 7986
Registriert: Mi 20. Jun 2018, 21:23

#55 Re: Gott - ein reales Phänomen?

Beitrag von Novas » Fr 7. Apr 2017, 19:13

Detlef hat geschrieben: Warum dann so dünnhäutig und unüberlegt? Du vermutest auf's geradewohl (mein Weltbild würde ich nun nicht gerade nur auf "atheistisch-materialistisch" reduziert sehen) und präfererierst nebenher eine geballte Ladung Unwissen:
Novalis hat geschrieben:Wissenschaft betrachtet die Welt eher aus einer objektiven, Religion eher aus einer subjektiven Perspektive. Wissenschaft vermittelt Wissen und Religion vermittelt Weisheit. Wissenschaft betrachtet die materielle Seite der Dinge, Religion betrachtet die geistige Seite der Dinge. Religion muss nicht auf die Wissenschaft reduziert werden und Wissenschaft nicht auf die Religion. Besser wäre es, wenn wir sie in ihrem Zusammenspiel oder höheren Einheit sehen würden, die Raum für verschiedene Sichtweisen lässt. Wir betrachten immer die eine Realität, die wir dann unterschiedlich beschreiben können. Für diese geistige Offenheit argumentiere ich. Warum die Realität nur durch die Linse der Wissenschaft oder nur durch die Linse der Religion betrachten, wenn ich beides kombinieren kann :wave:

Meine Aussagen entsprechen der Realität. Die Missverständnisse zwischen Wissenschaft und Religion haben damit zu tun, dass beide Seiten aneinander vorbei reden, sich gegenseitig nicht ausreichend respektieren und übersehen, dass sie einander in Wahrheit ergänzen und zum Wohle der Menschheit zusammenarbeiten sollten. Das ist die gegenseitige Verantwortung, da beide zusammen das Fundament unsrer ganzen Zivilisation bilden. Sie beide gegeneinander auszuspielen, ergibt für mich keinen Sinn. Die Geschichte vom ewigen Krieg zwischen Wissenschaft und Religion, ist ein moderner Mythos aus der Aufklärungszeit, der weder wahr noch besonders hilfreich ist. Ich denke, dass es an der Zeit wäre eine neue Geschichte zu erzählen: die Geschichte des ewigen Zusammenspiels zwischen beiden, welches manchmal sehr innig und manchmal eher polarisierend verläuft, so wie jede gute Liebesbeziehung.
Zuletzt geändert von Novas am Fr 7. Apr 2017, 19:25, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Detlef
Beiträge: 1190
Registriert: So 12. Feb 2017, 12:09
Wohnort: Alfred-Kunze-Sportpark

#56 Re: Gott - ein reales Phänomen?

Beitrag von Detlef » Fr 7. Apr 2017, 19:25

Novalis hat geschrieben:Ich war viele Jahre Atheist und habe früher für die Giordano Bruno Stiftung Werbung gemacht. Wie Du sehen kannst, hat das mein Bedürfnis nach einer sinnvollen Weltanschauung nicht endgültig befriedigt. Woran könnte das liegen? :)
Woher soll ich das wissen? Ich finde, gerade bei der GBS gibt es zahlreiche Autoren, Künstler etc. mit hoch interessanten Ideen. Wer sich mit denen befasst hat, dem sollte diese Frage
Novalis hat geschrieben:Dann würde ich gerne wissen: was hat der Atheismus anzubieten?
eigentlich nicht passieren.
Novalis hat geschrieben:Darüber hinaus sind wir hier in einem Religionsforum, das solltest Du bemerkt haben. Wenn Du nur rein wissenschaftlich über die Welt nachdenken willst, ohne Religion rein zu bringen, dann solltest Du wohl eher ein anderes Forum besuchen
Und du solltest bemerkt haben, dass hier Menschen mit- und ohne religiösen Hintergrund schreiben. Wenn du ein religiöses Wohlfühloasen-Forum willst, kannst du dich mit denen von "bibel.com/2jesus zusammentun, die befolgen deinen Wunsch und schmeißen die "Ketzer" und "Falschgläubigen" raus.
Novalis hat geschrieben:Ich frage mich, was manche Menschen dazu motiviert, sich hier zu registrieren, um dann religiöse Menschen und Religion schlecht zu machen. Da wäre das die bessere Adresse: http://www.atheisten.org da wirst Du dann auch Applaus bekommen, aber ich kann mir vorstellen, dass es so unglaublich langweilig ist, wenn Atheisten sich gegenseitig permanent Recht geben, dass Du hier Zuflucht suchen musst.
Da du du hier aber nichts zu entscheiden hast, lass das mal meine Sorge sein. Du darfst mir gern zeigen, wo ich "Menschen schlecht gemacht" habe. Bei allem Ärger über eine der eigenen Meinung nicht konformen Äußerung sollte man eigentlich in der Lage sein, solche Hiebe unter die Gürtellinie zu vermeiden!
Die Wahrheit lässt sich pachten, mit dem Glauben an des Gottes Sohn, doch die Thesen sind vergänglich, allen Gläubigen zum Hohn! (Gert Reichelt)

Novas
Beiträge: 7986
Registriert: Mi 20. Jun 2018, 21:23

#57 Re: Gott - ein reales Phänomen?

Beitrag von Novas » Fr 7. Apr 2017, 19:35

Detlef hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Ich war viele Jahre Atheist und habe früher für die Giordano Bruno Stiftung Werbung gemacht. Wie Du sehen kannst, hat das mein Bedürfnis nach einer sinnvollen Weltanschauung nicht endgültig befriedigt. Woran könnte das liegen? :)
Woher soll ich das wissen? Ich finde, gerade bei der GBS gibt es zahlreiche Autoren, Künstler etc. mit hoch interessanten Ideen. Wer sich mit denen befasst hat, dem sollte diese Frage
Novalis hat geschrieben:Dann würde ich gerne wissen: was hat der Atheismus anzubieten?
eigentlich nicht passieren

Ich habe den Atheismus hinter mir gelassen, weil es sich dabei um eine Weltanschauung handelt, die letztendlich nur Sinnlosigkeit vermittelt, da am Ende nur der Tod und das Nichts auf den Menschen wartet. Mein Bedürfnis nach einer umfassend sinnvollen Deutung der menschlichen Existenz wurde also nicht gestillt. Außerdem habe ich entdeckt, dass ich als Mensch nicht nur ein materielles, sondern ein fundamental spirituelles Wesen bin mit einem dazugehörigen Bedürfnis nach Spiritualität (der Mensch lebt nicht nur vom Brot allein, Matthäus 4,1-11). Wenn die GBS wirklich an einem evolutionären Humanismus Interesse haben sollte, dann sollte sie Religion, als einen Ausdruck der spirituellen Evolution des Menschen mitdenken können. Evolution findet auf einer materiellen und einer spirituellen Ebene gleichzeitig statt. In der Begrenzung auf den materiellen Bereich kann ich keinen echten Fortschritt erkennen.

Wenn du ein religiöses Wohlfühloasen-Forum willst

Eine Wohlfühloase brauche ich nicht, wohl aber setze ich bei einem Gesprächspartner einen minimalen Respekt voraus, ansonsten fehlt die geistige und moralische Grundlage für einen sinnvollen Dialog, der gegenseitigen Mehrwert verspricht. Was soll der Verweis auf das rosa Einhorn oder das Spaghetti-Monster? Damit wird die Dimension des Heiligen und Sakralen, von der jede Religion auf die ein oder andere Weise Zeugnis ablegt, vollkommen verkannt und verspottet. Mircea Eliade schrieb darüber ein Buch mit dem Titel „Das Heilige und das Profane: Vom Wesen des Religiösen“.

»Das Heilige und das Profane«, so schreibt Mircea Eliade, bilden »zwei existentielle Situationen, die der Mensch im Laufe seiner Geschichte ausgebildet hat«: die profane Seinsweise des modernen, areligiösen Menschen und die sakrale des Menschen der archaischen Gesellschaften. Das Wesen des Heiligen verstehbar zu machen, ist das Anliegen Eliades in Das Heilige und das Profane. Er zeigt, wie räumlich und zeitlich weit voneinander entfernte Völker und Kulturen strukturell identische religiöse Symbole entwickelt haben. Die Gründung und Gestaltung des menschlichen Lebensraumes, die mythische Deutung und Periodisierung der Zeit und Geschichte geben der menschlichen Existenz sakrale Bedeutung. Elemente archaischer Religiosität bestimmen dabei auch das Denken und Verhalten des areligiösen Intellektuellen

Bild


Was die „Brights“ im Grunde machen: sie leugnen die Wichtigkeit und Wirklichkeit des Sakralen. Sie behaupten, dass das „vernünftig“ und „fortschrittlich“ ist und die Religion sei nur ein Hemmnis für den Fortschritt. Nun könnte ich ironisch beifügen, was denn der Fortschritt bringt, wenn er in den Abgrund des Nihilismus führt, sodass am Ende nur noch der Konsumismus als letzter sinnstiftender Rettungsanker übrig bleibt. Die korrekte Überschrift dazu wäre dann: der Fortschritt in das Nichts. Einerseits schreiben sie sich die Vernunft auf die Fahnen und sprechen sie gläubigen Christen ab, doch woran glauben Christen? Sie glauben an die göttliche Vernunft, als den schöpferischen Ur-Grund aller Dinge, den Logos. Wie unvernünftig können Christen sein, wenn sie die Vernunft so hoch ehren, dass sie diese mit Gott gleichsetzen und wie vernünftig sind Atheisten wirklich, welche diese göttliche Vernunft leugnen? :) In einem Satz schreiben Atheisten sich die Vernunft auf die Fahnen und schon im nächsten Satz behaupten sie, dass die Evolution ein vollkommen sinnloses, absurdes Ereignis ist und das Menschsein nur eine zufälliges Randprodukt, welches ein vollkommen unvernünftiges Universum aus unbekannten Gründen in die Welt raus gespült hat, um es ein paar Jahre später zurück zu nehmen, gnadenlos und unerbittlich, wie ein gigantisches schwarzes Loch. Klingt das nach einem vernünftigen Weltbild?

Das passt nur nicht zu meinem inneren Erleben als Mensch, denn ich empfinde mein Dasein als sinnvoll und bejahenswert. Ich sehe, dass das Universum nicht nur kalt, sondern auch unbeschreiblich schön ist, und die Existenz, auch wenn sie das menschliche Erbsenhirn in ihrer Absolutheit nicht verarbeiten kann, ist ein bestaunenswertes, liebenswürdiges und absolut bejahenswertes Mysterium. Kurz gesagt, da ist eben nicht nur das Profane und Sinnlose, sondern auch die Erfahrung des Sakralen und Heiligen, welches dem Leben Sinn und eine unzerstörbare Würde verleiht. Das ist auch die Antwort auf die Themenfrage: es GIBT diese Erfahrung des Sakralen, welche sich durch die Jahrtausende, von der Gegenwart bis zurück in prähistorische Zeiten nachweisen lässt, und damit beginnt alles Nachdenken über Gott. Dazu sei gesagt, dass Theologie für orthodoxe Christen bedeutet, nicht nur rational über Gott nachzudenken, sondern ihn vom innersten Herzen her mystisch „zu schauen“. Ein Theologe ist demnach „ein Mensch, der Gott gesehen/geschaut hat“. Von Thomas von Aquin heißt es, dass er eines Tages eine mystische Erfahrung hatte, woraufhin er sagte: „Alles, was ich geschrieben habe, kommt mir vor wie Stroh im Vergleich zu dem, was ich gesehen habe.“ - im Grunde ist er in diesem Moment erst wirklich - im wahren Vollsinne des Wortes - zum Theologen, zum Gott-Seher geworden.

JackSparrow
Beiträge: 5501
Registriert: Mi 30. Okt 2013, 13:28

#58 Re: Gott - ein reales Phänomen?

Beitrag von JackSparrow » Sa 8. Apr 2017, 09:32

closs hat geschrieben:Aus meiner Sicht sollte "real" ontologisch verstanden werden: Also das, was als Entität "ist".
Mein Kaffee ist beispielsweise real, weil er sich als seiende Entität auf meinem Tisch befindet.

dass nur das sein könne, was per menschlicher Wahrnehmung intersubjektiv nachweisbar sei
Wäre mein Kaffee nicht per menschlicher Wahrnehmung intersubjektiv nachweisbar, entfiele jeder Grund, ihn weiterhin real zu nennen. Der Kaffee wäre dann intersubjektiv - der Wahrheit zuliebe - als eine Fantasie zu bezeichnen.


Novalis hat geschrieben:aber das Leben lässt sich eben nicht auf wissenschaftliche Theorien und Hypothesen reduzieren.
Bestimmt hast du bloß zu früh aufgegeben.

Wie Du sehen kannst, hat das mein Bedürfnis nach einer sinnvollen Weltanschauung nicht endgültig befriedigt. Woran könnte das liegen?
Du magst romantische Sprüche, wärst gern unsterblich und hast im Biologieunterricht gefehlt, als der evolutionäre Nutzen des egoistischen Altruismus erläutert wurde.

Religionslose Einzeller zeigen Nächstenliebe
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2936489/

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#59 Re: Gott - ein reales Phänomen?

Beitrag von closs » Sa 8. Apr 2017, 10:05

JackSparrow hat geschrieben:Mein Kaffee ist beispielsweise real, weil er sich als seiende Entität auf meinem Tisch befindet.
Vermute ich genauso - er würde sich also nicht in seiner Konsistenz ändern, wenn Du ihn als Orangensaft bezeichnen würde. - Genau so meine ich es.

JackSparrow hat geschrieben:Wäre mein Kaffee nicht per menschlicher Wahrnehmung intersubjektiv nachweisbar, entfiele jeder Grund, ihn weiterhin real zu nennen.
Klassischer Denkfehler des Anthropozentrikers: Denn selbst wenn Du ihn ein Leben lang übersehen würdest, wäre er (ontologisch) real.

JackSparrow hat geschrieben:Du magst romantische Sprüche, wärst gern unsterblich und hast im Biologieunterricht gefehlt, als der evolutionäre Nutzen des egoistischen Altruismus erläutert wurde.
1) "Romantik" ist eine der brutalsten Epochen der europäischen Kulturgeschichte.
2) "Wie die Welt funzt", ist nicht die Frage. - Was glaubst Du, was ich in meiner "Karriere" in Marketing und Vertrieb anders gemacht habe als "egoistischen Altruismus"? Aber darum geht es theologisch/geistig eben NICHT - oder um es frei nach SChiller zu zitieren:
"Der Idealist fragt, OB etwas gut ist - der Idealist fragt, WOZU etwas gut ist".

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#60 Re: Gott - ein reales Phänomen?

Beitrag von Pluto » Sa 8. Apr 2017, 12:42

Novalis hat geschrieben:In einem Satz schreiben Atheisten sich die Vernunft auf die Fahnen und schon im nächsten Satz behaupten sie, dass die Evolution ein vollkommen sinnloses, absurdes Ereignis ist und das Menschsein nur eine zufälliges Randprodukt, welches ein vollkommen unvernünftiges Universum aus unbekannten Gründen in die Welt raus gespült hat, um es ein paar Jahre später zurück zu nehmen, gnadenlos und unerbittlich, wie ein gigantisches schwarzes Loch. Klingt das nach einem vernünftigen Weltbild?
Ob es vernünftig klingt oder nicht, ist die falsche Frage.

Das ist ein Problem mit dem sich Wissenschaftler abgefunden haben; ob sie es mögen oder nicht, sie haben gelernt, ob sie eine Theorie lieben oder nicht ist nicht die entscheidende Frage.
Wichtiger ist, ob die Theorie Voraussagen macht die sich mit den Experimenten decken. Es geht nicht darum, ob eine Theorie philosophisch anmutend ist, oder leicht verständlich, oder sinnvoll ist, aus Sicht der Vernunft.

- [Richard Feynman]
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Antworten