Ist das Ende der Welt voraussehbar?

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Hemul
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#61 Re: Ist das Ende der Welt voraussehbar?

Beitrag von Hemul » So 30. Sep 2018, 22:04

Travis hat geschrieben: Wie gesagt, die USA sind stark verschuldet
Nicht nur die USA ist arg verschuldet. Aber schlimmer noch als die Staatsverschuldungen (Italien wurde deshalb grade gerügt) sind die unsichtbaren "Stinkbomben" sprich Derivate im Keller der Banken:
https://deutsche-wirtschafts-nachrichte ... lar-bombe/
Derivate: Erste Explosionen im Umfeld der 638-Billionen Dollar Bombe. Das Derivategeschäft ist jedoch nicht nur für eine einzelne Bank eine tickende Zeitbombe. Vielmehr ist das ganze Finanzsystem davon bedroht. Die internationalen Verflechtungen über den Derivatemarkt sind massiv. Geht in einem Finanzinstitut die Derivate-Bombe aufgrund erheblicher Verluste hoch, hat dies dramatische Folgen auch für andere Banken. Da die Banken ähnlich wie bei der Immobilienblase 2008 ihre eigenen Risiken als neue Finanzprodukte verpackten und weiter verkauft haben. Eine Kettenreaktion wäre die Folge.
Wenn diese Bombe hochgeht, Experten sagen, dass sie bald hochgeht-ist nur eine Frage der Zeit-dann bleibt kein Auge mehr trocken. Die Weltwirtschaftskrise 1929 und die Bankenkrise 2008 soll dagegen ein Entenpups gewesen sein.
:wave:
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Travis
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#62 Re: Ist das Ende der Welt voraussehbar?

Beitrag von Travis » Mo 1. Okt 2018, 13:58

Für Europa ist auf Ebene der Mitgliedsstaate zunächst die Frage, wie es mit Italien weiter geht. Als 3t größte Volkswirtschaft in der Eurozone, wird es vermutlich nicht möglich sein wie mit Griechenland zu verfahren. Dafür ist das Problem in Italien einfach zu groß, falls es zur Krise kommt. Unsere gemeinsame Währung könnte in Folge dessen generell zum Hemmschuh werden. Für Deutschland ist der Euro zu schwach bewertet, für Südeuropa fast durch die Bank weg zu hoch. Dadurch bekommt der Süden auf dem Kapitalmarkt auf keinen grünen Zweig und kann seine Schulden nicht finanzieren bzw. bekommt zusehends Schwierigkeiten damit.
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.

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#63 Re: Ist das Ende der Welt voraussehbar?

Beitrag von R.F. » Mo 1. Okt 2018, 14:32

Travis hat geschrieben:Für Europa ist auf Ebene der Mitgliedsstaate zunächst die Frage, wie es mit Italien weiter geht. Als 3t größte Volkswirtschaft in der Eurozone, wird es vermutlich nicht möglich sein wie mit Griechenland zu verfahren. Dafür ist das Problem in Italien einfach zu groß, falls es zur Krise kommt. Unsere gemeinsame Währung könnte in Folge dessen generell zum Hemmschuh werden. Für Deutschland ist der Euro zu schwach bewertet, für Südeuropa fast durch die Bank weg zu hoch. Dadurch bekommt der Süden auf dem Kapitalmarkt auf keinen grünen Zweig und kann seine Schulden nicht finanzieren bzw. bekommt zusehends Schwierigkeiten damit.
Ähnlich den USA kann auch Italien die Geldmenge erhöhen. Genau das strebt die italienische Regierung nun an. Mario Draghi hat bereits um die drei Billionen Euro aus der Luft geschöpft. Der Erfolg kann sich sehen lassen. Die Bauwirtschaft weiß nicht mehr, von wo sie die Fachkräfte bekommen soll.

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#64 Re: Ist das Ende der Welt voraussehbar?

Beitrag von AlTheKingBundy » Mo 1. Okt 2018, 14:42

R.F. hat geschrieben: Ähnlich den USA kann auch Italien die Geldmenge erhöhen. Genau das strebt die italienische Regierung nun an. Mario Draghi hat bereits um die drei Billionen Euro aus der Luft geschöpft. Der Erfolg kann sich sehen lassen. Die Bauwirtschaft weiß nicht mehr, von wo sie die Fachkräfte bekommen soll.

Ohweh, hat Italien noch die Lira? Die Geldmenge kann Italien nicht erhöhen, das kann nur die EZB Du Experte. Italien kann aber (noch mehr) Schulden machen.
Beste Grüße, Al

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#65 Re: Ist das Ende der Welt voraussehbar?

Beitrag von R.F. » Mo 1. Okt 2018, 15:18

AlTheKingBundy hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben: Ähnlich den USA kann auch Italien die Geldmenge erhöhen. Genau das strebt die italienische Regierung nun an. Mario Draghi hat bereits um die drei Billionen Euro aus der Luft geschöpft. Der Erfolg kann sich sehen lassen. Die Bauwirtschaft weiß nicht mehr, von wo sie die Fachkräfte bekommen soll.

Ohweh, hat Italien noch die Lira? Die Geldmenge kann Italien nicht erhöhen, das kann nur die EZB Du Experte. Italien kann aber (noch mehr) Schulden machen.
Warum wohl habe ich Draghi, der ja Italiener ist, erwähnt? Der lässt doch sein Land nicht im Stich...

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#66 Re: Ist das Ende der Welt voraussehbar?

Beitrag von AlTheKingBundy » Mo 1. Okt 2018, 15:37

R.F. hat geschrieben: Warum wohl habe ich Draghi, der ja Italiener ist, erwähnt? Der lässt doch sein Land nicht im Stich...

Ja, aber anscheinend hast Du den Unterschied zwischen Schulden machen und Geldmengenerhöhung nicht verstanden Du Experte für Weltgeschehen und Offenbarung.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
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#67 Re: Ist das Ende der Welt voraussehbar?

Beitrag von Travis » Mo 1. Okt 2018, 15:58

Tatsächlich ist es in Europa nicht so einfach die Gelddruckerpressen anzuwerfen. Ansonsten hätte man das für Griechenland vermutlich genau so getan. DIe Eurozone ist jedoch nicht stabil genug für so einen Schritt. Stattdessen hat die EZB seit der Krise von 2008 etwas gemacht, was fast als Tabubruch gegolten hat. Sie hat den Euroraum durch den Ankauf an Staatsanleihen gestützt und damit für Stabilität gesorgt.

Die FED in den USA ist zwar auch unabhängig, aber die Regelungen dort sind wesentlich weicher und in Sachen Geldpolitik muss sich die FED nicht mit derart krassen Unterschieden in der Wirtschaftskraft seiner Mitgliedsstaaten mühen.

Es hat seinen Grund, weshalb die USA den USD als Leitwährung weltweit so intensiv verteidigt. In diesem Zustand sind die USA praktisch unangreifbar, weil sie sich nicht in Fremdwährung verschulden müssen. Die mehrmals durch die Pressen gehenden Meldungen zum Haushalts-Budget und drohenden "Shutdown" sind weitgehend Geplänkel zwischen den beiden großen Parteien. Selbst wenn sie USA doppelt so viele Schulden hätten, wäre das mit einem USD im aktuellen Zustand quasi egal. Die USA können praktisch nicht pleite gehen. Italien leider sehr wohl.
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#68 Re: Ist das Ende der Welt voraussehbar?

Beitrag von R.F. » Mo 1. Okt 2018, 18:17

AlTheKingBundy hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben: Warum wohl habe ich Draghi, der ja Italiener ist, erwähnt? Der lässt doch sein Land nicht im Stich...

Ja, aber anscheinend hast Du den Unterschied zwischen Schulden machen und Geldmengenerhöhung nicht verstanden Du Experte für Weltgeschehen und Offenbarung.
Wenn Italien wie beabsichtigt die Staatsausgaben spürbar erhöht, wird die EZB zumindest einen Teil der Staatsleihen kaufen müssen, damit die Zinsen nicht zu stark steigen. Die Geldmenge erhöht sich dadurch, die italienische Staatsschuld steigt.

Hemul
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#69 Re: Ist das Ende der Welt voraussehbar?

Beitrag von Hemul » Mo 1. Okt 2018, 18:28

R.F. hat geschrieben:
Travis hat geschrieben:Für Europa ist auf Ebene der Mitgliedsstaate zunächst die Frage, wie es mit Italien weiter geht. Als 3t größte Volkswirtschaft in der Eurozone, wird es vermutlich nicht möglich sein wie mit Griechenland zu verfahren. Dafür ist das Problem in Italien einfach zu groß, falls es zur Krise kommt. Unsere gemeinsame Währung könnte in Folge dessen generell zum Hemmschuh werden. Für Deutschland ist der Euro zu schwach bewertet, für Südeuropa fast durch die Bank weg zu hoch. Dadurch bekommt der Süden auf dem Kapitalmarkt auf keinen grünen Zweig und kann seine Schulden nicht finanzieren bzw. bekommt zusehends Schwierigkeiten damit.
Ähnlich den USA kann auch Italien die Geldmenge erhöhen. Genau das strebt die italienische Regierung nun an. Mario Draghi hat bereits um die drei Billionen Euro aus der Luft geschöpft. Der Erfolg kann sich sehen lassen. Die Bauwirtschaft weiß nicht mehr, von wo sie die Fachkräfte bekommen soll. Für die Angstgeplagten: Wo es nach Beton riecht, ist Hoffnung... :P
In den USA hat es bis kurz vor Toresschluss 2007 auch ganz kräftig nach Beton gerochen. 8-)
https://de.wikipedia.org/wiki/Immobilienblase
Durch eine deutliche und systematische Ausweitung der Kreditgewährung auch an Darlehensnehmer mit geringer Bonität („Subprime-Kredite“) entsteht eine erhebliche zusätzliche Immobiliennachfrage, die auf ein (aufgrund der Begrenzung der Ressource Boden) beschränktes Angebot trifft. Das geschah z. B. in den USA bis 2007. Die steigende Nachfrage führt in der Regel zu steigenden Immobilienpreisen. Der gleiche Mechanismus wirkt bei einer deutlichen Verbilligung der Kreditkosten z. B. durch ein Sinken des Zinsniveaus. Jeder Kreditnehmer kann sich in der Folge „mehr“ Immobilie bei gleichbleibender laufender Belastung leisten.
Kurz danach roch es aber nicht nur nach dem Angstschweiß der Banker-sondern auch nach dem Schweiß der deutschen Bundeskanzlerin nebst Finanzminister -gelle?
http://www.spiegel.de/wirtschaft/merkel ... 82305.html
Merkel und Steinbrück im Wortlaut
"Die Spareinlagen sind sicher"

Es ist ein weitreichendes Versprechen, es soll Bankenkunden beruhigen und einer Anlegerflucht entgegenwirken: Erstmals garantiert die Regierung für alle privaten Spareinlagen - die Statements von Bundeskanzlerin Merkel und Finanzminister Steinbrück im Wortlaut.
:wave:
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#70 Re: Ist das Ende der Welt voraussehbar?

Beitrag von R.F. » Mo 1. Okt 2018, 18:53

Travis hat geschrieben:Tatsächlich ist es in Europa nicht so einfach die Gelddruckerpressen anzuwerfen. Ansonsten hätte man das für Griechenland vermutlich genau so getan.
Ja, richtig, die Griechen sitzen in der Falle. Würden sie jetzt aus dem Euro-Verbund aussteigen, müsste das Volk noch mehr leiden.
Travis hat geschrieben: DIe Eurozone ist jedoch nicht stabil genug für so einen Schritt. Stattdessen hat die EZB seit der Krise von 2008 etwas gemacht, was fast als Tabubruch gegolten hat. Sie hat den Euroraum durch den Ankauf an Staatsanleihen gestützt und damit für Stabilität gesorgt.
Wobei ich mich schon längst frage, ob dieser Rettungsanker auch bei der kommenden, wahrscheinlich schlimmeren Finanzkrise helfen wird.
Travis hat geschrieben: Es hat seinen Grund, weshalb die USA den USD als Leitwährung weltweit so intensiv verteidigt. In diesem Zustand sind die USA praktisch unangreifbar, weil sie sich nicht in Fremdwährung verschulden müssen. Die mehrmals durch die Pressen gehenden Meldungen zum Haushalts-Budget und drohenden "Shutdown" sind weitgehend Geplänkel zwischen den beiden großen Parteien. Selbst wenn sie USA doppelt so viele Schulden hätten, wäre das mit einem USD im aktuellen Zustand quasi egal. Die USA können praktisch nicht pleite gehen. Italien leider sehr wohl.
Auch wenn die von ausländischen Kreditgebern erworbenen US-Staatsanleihen auf Dollar lauten, irgendwann werden diese auf Rückzahlung der Schulden bestehen - und zwar nicht erst dann, wenn der Dollar neun Zehntel seines Wertes verloren hat.
Die Höhe sämtlicher US-Schulden, also öffentliche wie private, soll zwischen 120.000 und 150.000 Milliarden Dollar liegen. Das ist mehr als das Sechsfache des amerikanischen BSB. In nahezu der gleichen Höhe befand sich das BSB Mitte der dreißiger Jahre während des New Deals (Othard Schulze: Der "New Deal" und seine Einwirkung auf die Finanz- und Steuerpolitik der Vereinigten Staaten von Amerika. Jena 1940.)

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