Ist das Ende der Welt voraussehbar?

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
Benutzeravatar
Travis
Beiträge: 3491
Registriert: Di 10. Okt 2017, 06:59

#51 Re: Ist das Ende der Welt voraussehbar?

Beitrag von Travis » So 30. Sep 2018, 09:12

Nicht das Ende der Welt, aber der Anfang für eine kommende Wirtschaftskrise.

Da der US Dollar die Leitwährung in der Welt ist und sich diverse Länder in dieser Währung verschulden, wird die schrittweise Erhöhung der Leitzinsen durch die FED im schlimmsten Fall zu Liquiditätsproblemen bei tragenden Säulen in einigen Ländern führen.

Da die Verschuldung allgemein bereits sehr hoch ist stellt sich die Frage, ob so ein Problem wie bisher gelöst werden kann: Zinsen wieder runter, Verschuldung noch weiter erhöhen. Die USA hat "Glück". Es ist ihre Währung und sie könnten ggf. einfach Geld nachdrucken. Solange der USD die Leitwährung ist, kann die USA faktisch nicht pleite gehen. Mal schauen, wie lange die Divsenreserven der anderen Länder ausreichen.
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.

Benutzeravatar
AlTheKingBundy
Beiträge: 4758
Registriert: Sa 8. Jun 2013, 22:04

#52 Re: Ist das Ende der Welt voraussehbar?

Beitrag von AlTheKingBundy » So 30. Sep 2018, 09:27

Sehr richtig erkannt. Ich möchte ergänzen: solange Rohstoffe in Dollar gehandelt werden, halten die USA die Welt in ihren Händen, da durch Währungsmanipulation entweder je nach Bedarf günstig gekauft oder verkauft werden kann oder unliebsame Länder in Rohstoffabhängigkeiten in die Knie gezwungen werden können. Weiterhin ist die Immobilien- und Kreditblase in China nicht ohne.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879-1955)

Benutzeravatar
Travis
Beiträge: 3491
Registriert: Di 10. Okt 2017, 06:59

#53 Re: Ist das Ende der Welt voraussehbar?

Beitrag von Travis » So 30. Sep 2018, 09:30

AlTheKingBundy hat geschrieben:Weiterhin ist die Immobilien- und Kreditblase in China nicht ohne.
Sehr diplomatisch ausgedrückt. Bedenkt man zusätzlich, dass China der größte externe Abnehmer für US Staataanleihen ist und ihre Divisenreserven eben überwiegend aus USD bestehen, könnte da ein Riese wackelig werden.

Das Wirtschaftswachstum Chinas (immer übervorsichtig zu bewerten) hat zudem in den letzten Jahren stark nachgelassen. Deren Wirtschaft verliert damit zusehends einen stabilisierenden Faktor.
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.

R.F.
Beiträge: 6664
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:20

#54 Re: Ist das Ende der Welt voraussehbar?

Beitrag von R.F. » So 30. Sep 2018, 09:47

Travis hat geschrieben:Nicht das Ende der Welt, aber der Anfang für eine kommende Wirtschaftskrise.

Da der US Dollar die Leitwährung in der Welt ist und sich diverse Länder in dieser Währung verschulden, wird die schrittweise Erhöhung der Leitzinsen durch die FED im schlimmsten Fall zu Liquiditätsproblemen bei tragenden Säulen in einigen Ländern führen.

Da die Verschuldung allgemein bereits sehr hoch ist stellt sich die Frage, ob so ein Problem wie bisher gelöst werden kann: Zinsen wieder runter, Verschuldung noch weiter erhöhen. Die USA hat "Glück". Es ist ihre Währung und sie könnten ggf. einfach Geld nachdrucken. Solange der USD die Leitwährung ist, kann die USA faktisch nicht pleite gehen. Mal schauen, wie lange die Divsenreserven der anderen Länder ausreichen.
Natürlich machen sich Politiker längst Gedanken darüber, wie sie die von ihnen vertretenen Länder vom US-Dollar lösen können. Das aber ist für kein Land schwerer als für Deutschland. Deutsches Kapital liegt in Billionenhöhe in den USA. Bin mal gespannt, wie der Nachfolger der Frau Merkel vorgehen wird, wenn die transatlantischen Beziehungen mehr oder weniger abgebrochen werden. Die Mitwirkenden dieses Forums mögen mal die wahrscheinliche Reaktion der USA als Konsequenz auf den Abbruch einzuschätzen versuchen.

Benutzeravatar
Travis
Beiträge: 3491
Registriert: Di 10. Okt 2017, 06:59

#55 Re: Ist das Ende der Welt voraussehbar?

Beitrag von Travis » So 30. Sep 2018, 09:53

R.F. hat geschrieben:Deutsches Kapital liegt in Billionenhöhe in den USA. Bin mal gespannt, wie der Nachfolger der Frau Merkel vorgehen wird, wenn die transatlantischen Beziehungen mehr oder weniger abgebrochen werden. Die Mitwirkenden dieses Forums mögen mal die wahrscheinliche Reaktion der USA als Konsequenz auf den Abbruch einzuschätzen versuchen.
Ja, aber eben in USD. Doof für uns Deutsche, denn die USA sind kaum in Fremdwährung verschuldet. EIn extremer Abzug von Kapital aus den USA führt zur Schwächung ihrer Währung. Damit wären nicht einmal die USA die hauptsächlich Betroffenen so eines Schrittes.

Solange die USA in USD verschuldet sind und der USD die Leitwährung der Welt ist, hat kein Land der Erde etwas gegen die USA in der Hand. Denn auch die meisten anderen Länder sind in USD verschuldet.

Da könnte man sich glatt mal die Frage stellen, was passieren muss um diesen Zustand zu ändern. Radikal und kurzfristig wäre ein Schuldenschnitt. Allerdings liest sich so etwas lediglich auf dem Papier angenehm und bereits die Voraussetzungen die so einen Schritt nötig machten, wären katastrophal.
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.

R.F.
Beiträge: 6664
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:20

#56 Re: Ist das Ende der Welt voraussehbar?

Beitrag von R.F. » So 30. Sep 2018, 10:15

Travis hat geschrieben:
AlTheKingBundy hat geschrieben:Weiterhin ist die Immobilien- und Kreditblase in China nicht ohne.
Sehr diplomatisch ausgedrückt. Bedenkt man zusätzlich, dass China der größte externe Abnehmer für US Staataanleihen ist und ihre Divisenreserven eben überwiegend aus USD bestehen, könnte da ein Riese wackelig werden.

Das Wirtschaftswachstum Chinas (immer übervorsichtig zu bewerten) hat zudem in den letzten Jahren stark nachgelassen. Deren Wirtschaft verliert damit zusehends einen stabilisierenden Faktor.
Wie bereits zur Wende vom neunzehnten zum zwanzigsten Jahrhundert setzen auch heute die mächtigsten Nationen auf die Globalisierung der Wirtschaft als Mittel zur Sicherung des Weltfriedens. Damals wurde die Erwartung enttäuscht - es kam zum ersten Weltkrieg.

Doch hat die Globalisierung der Wirtschaft unter der Dominanz der USA hat nach den zweiten Weltkrieg mit zur Verhinderung des befürchteten Atomkriegs beigetragen. Allerdings haben die seit Jahrzehnten anfallenden Außenhandels/Leistungsbilanzdefizite die Verschuldung der USA in unerträgliche Höhe steigen lassen. Würde Donald Trump diesen Trend durch höhere Steuern zu beenden versuchen, der Widerstand von Volk und Wirtschaft würde schnell zunehmen. So entschied er sich für höhere Zölle auf eingeführte Waren, in erster Linie mit der Absicht, die eigenen Produkte konkurrenzfähiger zu machen. Dass mit solchen Maßnahmen die Beziehungen zu China und der Europäischen Union nicht gestärkt werden, liegt auf der Hand. Übrigens ist absehbar, dass der Kapitalzufluss aus dem Ausland nachlassen wird. Das hat Folgen für den Militärhaushalt der USA.

R.F.
Beiträge: 6664
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:20

#57 Re: Ist das Ende der Welt voraussehbar?

Beitrag von R.F. » So 30. Sep 2018, 10:29

Travis hat geschrieben: - - -
Da könnte man sich glatt mal die Frage stellen, was passieren muss um diesen Zustand zu ändern. Radikal und kurzfristig wäre ein Schuldenschnitt. Allerdings liest sich so etwas lediglich auf dem Papier angenehm und bereits die Voraussetzungen die so einen Schritt nötig machten, wären katastrophal.
Der Chef des kommenden europäischen Bündnisses wird die Loslösung vom US-Dollar durchsetzen. Bin mal gespannt, wie er die Geschädigten ruhig stellen wird.

Für die USA ist das jedenfalls eine existenzielle Bedrohung, die den transatlantischen Krieg zur Folge haben wird, eben der im sechsten Kapitel der Offenbarung vorhergesagte Weltkrieg.

Benutzeravatar
Travis
Beiträge: 3491
Registriert: Di 10. Okt 2017, 06:59

#58 Re: Ist das Ende der Welt voraussehbar?

Beitrag von Travis » So 30. Sep 2018, 11:25

R.F. hat geschrieben:Allerdings haben die seit Jahrzehnten anfallenden Außenhandels/Leistungsbilanzdefizite die Verschuldung der USA in unerträgliche Höhe steigen lassen.
Unerträglich eben nicht für die USA solange der USD die Leitwährung ist.
R.F. hat geschrieben:Würde Donald Trump diesen Trend durch höhere Steuern zu beenden versuchen, der Widerstand von Volk und Wirtschaft würde schnell zunehmen.
Das wäre sogar ein kluger Zug, allerdings ist Herr Trump dafür der falsche Mann.
R.F. hat geschrieben:So entschied er sich für höhere Zölle auf eingeführte Waren, in erster Linie mit der Absicht, die eigenen Produkte konkurrenzfähiger zu machen.
Das wird er wieder zurückfahren. Niemand hat Interesse an hohen Zöllen, auch die USA nicht.
R.F. hat geschrieben:Übrigens ist absehbar, dass der Kapitalzufluss aus dem Ausland nachlassen wird. Das hat Folgen für den Militärhaushalt der USA.
Die Folgen wären überschaubar. Das erste Land das über abnehmenden Kapitalzufluss stolpern wird, ist China, da China in USD verschuldet ist.
R.F. hat geschrieben:Der Chef des kommenden europäischen Bündnisses wird die Loslösung vom US-Dollar durchsetzen.
Da bin ich gespannt, wie das erfolgen sollte. Denn Europas Zustand ist finanziell in diversen Mitgliedsstaaten desolat und lebt wirtschaftlich zu einem Großteil vom Exportüberschuss. China geht es nicht anders.
R.F. hat geschrieben:Bin mal gespannt, wie er die Geschädigten ruhig stellen wird.
"Geschädigt" wäre in der aktuellen Situation das Understatement des jahrhunderts. Da müsste irgendetwas gravierende Vorfallen.

Die Wechselwirkungen einer globalisierten Wirtschaft sind sehr komplex. Sehr viel hängt an der Bedeutung des USD.
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.

R.F.
Beiträge: 6664
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:20

#59 Re: Ist das Ende der Welt voraussehbar?

Beitrag von R.F. » So 30. Sep 2018, 14:17

Travis hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben:Allerdings haben die seit Jahrzehnten anfallenden Außenhandels/Leistungsbilanzdefizite die Verschuldung der USA in unerträgliche Höhe steigen lassen.
Unerträglich eben nicht für die USA solange der USD die Leitwährung ist.
Der Gesamtschuldenstand der USA beträgt dem SPIEGEL und anderen Medien zufolge zwischen 120.000 und 150.000 Milliarden Dollar. Wie viel davon von ausländischen Kapitalanlegern finanziert ist, bleibt (vorläufig) das Geheimnis der Zentralbanken. Indes: Mit einem Taschenrechner, der auf vierzehnstellige Zahlen angelegt ist, kann jemand, der die Wirtschaftsentwicklung der vergangenen Jahrzehnte beobachtet hat, das in die USA verbrachte Kapitel überschlägig berechnen. Nach meinen Beobachtungen ist nur wenigen Menschen die Brisanz der Situation bewusst.

Spätestens dann , wenn es nach dem Wunsch einer Reihe von Politikern - dazu gehören der französische Präsident Macron und der Kommissionspräsident Juncker - zu dem neu organisierten Europa kommt, wird das Ausmaß der internationalen Verstrickung des Kapitels offenbar werden.
Travis hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben:Würde Donald Trump diesen Trend durch höhere Steuern zu beenden versuchen, der Widerstand von Volk und Wirtschaft würde schnell zunehmen.
Das wäre sogar ein kluger Zug, allerdings ist Herr Trump dafür der falsche Mann.
Auf friedliche Weise ist eine Entschuldung der Amerikaner nicht mehr möglich...
Travis hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben:So entschied er sich für höhere Zölle auf eingeführte Waren, in erster Linie mit der Absicht, die eigenen Produkte konkurrenzfähiger zu machen.
Das wird er wieder zurückfahren. Niemand hat Interesse an hohen Zöllen, auch die USA nicht.
Irrtum, die globale Wirtschaft ist am Ende.
Travis hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben:Übrigens ist absehbar, dass der Kapitalzufluss aus dem Ausland nachlassen wird. Das hat Folgen für den Militärhaushalt der USA.
Die Folgen wären überschaubar. Das erste Land das über abnehmenden Kapitalzufluss stolpern wird, ist China, da China in USD verschuldet ist.
Der Militärhaushalt der USA beträgt um die 700 Milliarden Dollar/ Jahr. Rein rechnerisch sind diese zu 80 % vom Ausland finanziert. Wenn Europa als Kapitalgeber ausfällt, wird China umgehend dem Beispiel folgen. Sowohl Europa wie auch China müssen als Folge mit dem Verlust des Großteils der in den USA angelegten Gelder rechnen. Was dann folgt, mag sich ein jeder selbst ausrechnen. Mit der weltweiten militärischen Dominanz der USA ist es dann schnell vorbei.
Travis hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben:Der Chef des kommenden europäischen Bündnisses wird die Loslösung vom US-Dollar durchsetzen.
Da bin ich gespannt, wie das erfolgen sollte. Denn Europas Zustand ist finanziell in diversen Mitgliedsstaaten desolat und lebt wirtschaftlich zu einem Großteil vom Exportüberschuss. China geht es nicht anders.
Sowohl die EU wie auch China werden das tun, was auch Donald Trump eben gerade mit der US-Wirtschaft tut: Nationalisieren.
Travis hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben:Bin mal gespannt, wie er die Geschädigten ruhig stellen wird.
"Geschädigt" wäre in der aktuellen Situation das Understatement des jahrhunderts. Da müsste irgendetwas gravierende Vorfallen.
Was da "vorfallen" wird, ist eine selbständige neuen Europäische Union, mit gemeinsamer Außen- und Militärpolitik. Die politische Führung braucht dann geradezu übermenschliche Fähigkeiten, um durch enttäusche Anleger entfachte Bürgerkriege einzudämmen.
Travis hat geschrieben: Die Wechselwirkungen einer globalisierten Wirtschaft sind sehr komplex. Sehr viel hängt an der Bedeutung des USD.
Die Bedeutung des US-Dollars wird rapide nachlassen. Hat schon der ehemalige Finanzminister Steinbrück vorhergesagt.

Benutzeravatar
Travis
Beiträge: 3491
Registriert: Di 10. Okt 2017, 06:59

#60 Re: Ist das Ende der Welt voraussehbar?

Beitrag von Travis » So 30. Sep 2018, 16:29

Wie gesagt, die USA sind stark verschuldet, aber eben in der eigenen Währung. Sein Kapital dort einfach abzuziehen geht nicht in großem Umfang. Es gibt zu viele Wechselwirkungen.
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.

Antworten