Hast du Angst vor dem Tod?

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
Helmuth
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#1 Hast du Angst vor dem Tod?

Beitrag von Helmuth » Sa 26. Jan 2019, 06:54

Hast du Angst vor dem Tod? Da er unausweichlich ist, so wird man sich früher oder später doch damit beschäftigen müssen. Manche verdrängen ihn, aber das hindert ihn nicht daran, dass er eines Tagea unausweichlich da ist. Als ich jung war verschwendete ich dafür keine Minute. Heute ist das anders. Wie verarbeitet ihr den Gedanken, dass es einmal auf dieser Erde "AUS" sein wird?

Bei mir ist die Frage anlässich des Ablebens meines Stiefvaters wieder aufgekommen. Mein Mutter nahm es gelassen hin. Viele Gedanken macht sie sich nicht, obwohl sie schon in einem vorgerückten Alter ist. Sich keine Gedanken machen kann auch kein Weg sein. Zumindest denke ich so. Wie geht ihr damit um?
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

Ziska_Deleted

#2 Re: Hast du Angst vor dem Tod?

Beitrag von Ziska_Deleted » Sa 26. Jan 2019, 09:01

Über den Tod habe ich mir schon als Kind Gedanken gemacht. Denn der Friedhof war immer Teil meiner Kindheit. Meine Mutter pflegte das Grab ihrer Mutter. Später starben Kinder meiner Schule durch einen Unfall.
Dann verlor ich einen lieben engen Freund.
Antworten auf meine Fragen erhielt ich aber nicht wirklich. „Darüber spricht man nicht!“
Ich bekam sogar langsam Angst vor den Toten und gruselte mich...

Das schlimmste war aber der Tod meines kleinen Sohnes, der mit knapp 2 Wochen starb. Weit weg von mir in einer Klinik.
Da ich Angst hatte, er käme in den Limbus, hatte ich eine Nottaufe angeordnet. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Limbus_(Theologie)

Dann der kleine weiße Sarg... Die Pastorin sagte, Gott braucht einen Engel... „Hatte er nicht schon genug?“
Der Trauerzug hinter dem kleinen weißen Sarg... Dann das schrecklich tiefe kalte schwarze Loch...

Die Pastorin schaufelte ein wenig Erde ins Grab auf den kleinen weißen Sarg... und sprach ein paar Worte...
Und auch ich nahm die Schaufel und schüttete etwas Erde drauf... „Jetzt grabe ich mein Kind ein!“

„Nein!“ „Nein!“ „Nein!“

Zum Glück lernte ich später die Wahrheit über den Tod kennen. Durch die Bibel.
Und ich erkannte, dass die Kirchen ihren Gläubigen nur Lügen über den Tod und den Zustand der Toten erzählten...
Was passiert beim Tod? https://www.jw.org/de/bibel-und-praxis/ ... -passiert/
Was ist die Hölle? Werden dort Menschen ewig gequält? https://www.jw.org/de/bibel-und-praxis/ ... ie-hoelle/

Ich wurde von dem Aberglauben befreit!!! Die Wahrheit hat mich wirklich frei gemacht!

Falls ich also sterben werde, mache ich die Augen für einen Moment zu.
Und dann öffne ich sie wieder in Gottes neuer Welt im Paradies hier auf der Erde...
Für mich sind es nur Sekunden... Doch die Zeit, die bis zu meiner Auferweckung vergeht, wird natürlich viel länger dauern.
Davon merke ich aber nichts.

Dann werde ich auch meinen kleinen Sohn wieder in die Arme schließen können... Und ihn ganz in Ruhe groß ziehen...
Ich freue mich schon darauf. Denn es wird ganz anders sein, wie heute. Ohne Angst, ohne Krankheiten, ohne gewalttätige Personen,
ohne Umweltverschmutzung, ohne Angst vor Kriege, usw usw. ....

Ich bin Jehova so dankbar, dass er mir geholfen hat meine Angst vor dem Tod zu verlieren.
Und dass sein Sohn Jesus für mich persönlich, an meiner Stelle gestorben ist.

Ohne das Lösegeld, dass Jesus schon für mich gezahlt hat, gäbe es keine Hoffnung!
Keine Hoffnung für mich und all die Menschen, die im Laufe der Jahrtausende gestorben sind...

Was ist denn mit der Auferstehung gemeint, von der die Bibel spricht? https://www.jw.org/de/bibel-und-praxis/ ... g-gemeint/
Zuletzt geändert von Ziska_Deleted am Sa 26. Jan 2019, 09:27, insgesamt 1-mal geändert.

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SamuelB
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#3 Re: Hast du Angst vor dem Tod?

Beitrag von SamuelB » Sa 26. Jan 2019, 09:26

Helmuth hat geschrieben:
Sa 26. Jan 2019, 06:54
Wie verarbeitet ihr den Gedanken, dass es einmal auf dieser Erde "AUS" sein wird?
Ja, für mich ist in dieser Existenzform dann auf jeden Fall Schluss und dessen bin ich mir bewusst. Allerdings denke ich nicht pausenlos darüber nach, sondern vllt hin und wieder mal. Viel gruseliger und schwerer zu akzeptieren finde ich den Gedanken, dass meine Kinder iwann mal tot sind.

Allerdings heißt mein Tod ja nicht das Aus für alles Leben. Der Tod ist notwendig für etwas Neues; das sieht man in der Natur und das 'lehrt' auch meine Religion. Man kann es symbolisch verstehen oder buchstäblich. So habe ich mich dem angenähert.

Welcher Anfang mein Ableben für mich bedeutet, weiß ich einfach nicht und ich bin nicht mal sicher, ob es überhaupt einen geben wird. Ich könnte mir ein paar Szenarien vorstellen, aber das ist meine persönliche Sache.

Helmuth
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#4 Re: Hast du Angst vor dem Tod?

Beitrag von Helmuth » Sa 26. Jan 2019, 10:38

Ziska hat geschrieben:
Sa 26. Jan 2019, 09:01
Ich bin Jehova so dankbar, dass er mir geholfen hat meine Angst vor dem Tod zu verlieren.
Und dass sein Sohn Jesus für mich persönlich, an meiner Stelle gestorben ist.
Wenn wir auch nicht dieselben Vorstellungen damit verbinden wie konkret unsere Auferstehung erfolgt und was uns unmittelbar danach bevorsteht, so haben wir zumindest diese gemeinsame Grundlage. Diese hat mich auch vor der Angst vor dem Tod befreit.

Was deinen persönlichen Schicksalschlag anbelagt, so danke ich dir für deine offene Schilderung. Umsomehr Trost finden wir in allem bei unserem Gott und Vater im Himmel!

Angst habe ich heute nur davor, dass der Tod zuvor eventuell mit Siechtum, unheilbarer Krankheit und Schmerzen verbunden ist. Der Tod selbst ist mir als Christ mittlerweile egal geworden. In dieser Hinischt bin ich sogar völlig emotionslos und rational. Kannst eh nix ändern, also warum sich um etwas Sorgen machen, was gar nicht in deiner Hand liegt? Und rein rational betrachtet wäre ein ewiges Leben auf dieser Welt in Sünde die wahre Hölle. Insofern erlöst mich der Tod von den Sorgen und Qualen dieser Weltzeit.

Ich bin aber immer wieder ungemein beeindruckt über das Ableben des Erzvaters Jakob:
1 Mose 49,28 hat geschrieben: Und als Jakob geendet hatte, seinen Söhnen Befehle zu geben, zog er seine Füße aufs Bett herauf und verschied und wurde versammelt zu seinen Völkern.
Wow, das erbitte ich mir von Gott auch, und ganz ernsthaft bete ich dafür auch regelmäßig. Ich versammle meine Familie, regle die Erbschaft und trete still und leise ab, und damit Tschüs mit Ü du schnöde Welt. :wave:

Doch es ist ja Gott sein Dank kein Ende.

Was ich ähnlich denke wie du ist, dass der nächste bewusste Moment die Auferstehung ist, so als würde ich wie jeden Tag eine Nacht darüber schafen. Und es wurde Abend und es wurde Morgen: Der nächste Tag. Dann aber in einem anderen Leib. :thumbup:
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
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AlTheKingBundy
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#5 Re: Hast du Angst vor dem Tod?

Beitrag von AlTheKingBundy » Sa 26. Jan 2019, 11:30

Ich finde es feige, wenn man sich mit dem eigenen Tod nicht auseinandersetzt und dann die Hinterbliebenen vor einem ungeordneten Haufen vergangenen Lebens stehen. Wir haben in unserer Familie bis auf unseren Vater, dessen Verstand sich langsam verabschiedet, alles schon jetzt geregelt, Testament, welche Versicherungen existieren, Bankverbindung, Patientenverfügung, Geld für die Beerdigung usw,. Übrigens war ich beeindruckt, dass Mutter und Schwester kein Grab haben wollen, die Asche soll auf dem Meer verstreut werden.

Allerdings habe ich auch Angst vor einem Siechtum mit Schmerzen und Elend, vor dem Tod an sich habe ich keine Angst.
Zuletzt geändert von AlTheKingBundy am Sa 26. Jan 2019, 11:50, insgesamt 1-mal geändert.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879-1955)

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Travis
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#6 Re: Hast du Angst vor dem Tod?

Beitrag von Travis » Sa 26. Jan 2019, 11:38

AlTheKingBundy hat geschrieben:
Sa 26. Jan 2019, 11:30
Übrigens war ich beeindruckt, dass Mutter und Schwester kein Grab haben wollen, die Achse soll auf dem Meer verstreut werden.
Alle Vorplanung vorher zu besprechen und zu organisieren, halte ich für eine gute Sache. Ich selbst suche bereits Lieder aus, die ich den Gästen widmen möchte.

DIe Art der Bestattung überlasse ich vollständig den Hinterbliebenden. Sie sollen sich das so einrichten, dass sie ihre Trauer am Besten verarbeiten können. Wenn sie einen Ort zum Trauern brauchen und mein Grab ihnen dabei hilft.... bitte schön. Wenn nicht, dann halt nicht. Mir selbst ist es im Fall der Fälle ziemlich egal, was mit meiner sterbliche Hülle passiert.

Vor dem Tod selber habe ich keine Angst, weder theoretisch noch praktisch.
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.

Helmuth
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#7 Re: Hast du Angst vor dem Tod?

Beitrag von Helmuth » Sa 26. Jan 2019, 12:58

Travis hat geschrieben:
Sa 26. Jan 2019, 11:38
DIe Art der Bestattung überlasse ich vollständig den Hinterbliebenden. Sie sollen sich das so einrichten, dass sie ihre Trauer am Besten verarbeiten können.
Ich habe den Wunsch geäußert, dass um mich keine Trauerfeier sondern eine fröhliche Feier stattfindet. Statt Schwarz Weiß und Lieder im Stil von "When the Saints go march in", am besten mit Live-Instrumenten.

Berechtigterweise wandte meine Tochter ein, dass sie aber um mich trauern werde. Darauf sagte ich, ich werde nicht verhindern, dass du trauerst, aber ich will nicht, dass man meinetwegen öffentlich trauert, wenn ich doch nicht fort- sondern heimgehe. Und du wirst mir halt später nachfolgen.
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#8 Re: Hast du Angst vor dem Tod?

Beitrag von EaYggdrasil » Sa 26. Jan 2019, 13:55

Nach dem Tod geht's weiter.
So oder so.
Wotans Raben werden kommen,
Wissen bringen in der Nacht.
Hör ihr Wispern, hör ihr Klagen.
Ob der Götter du gedacht.

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Münek
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#9 Re: Hast du Angst vor dem Tod?

Beitrag von Münek » Sa 26. Jan 2019, 14:22

Ich betrachte den Tod als den Beginn eines traumlosen Schlafes, aus dem ich nicht mehr erwachen werde. So wie ich vom Anfang dieser Welt vor Milliarden von Jahren bis zu meiner Geburt nicht existierte, so werde ich auch nach meinem Tod nicht mehr existent sein.

Und so wie ich vor meiner Geburt nichts vermisste, werde ich auch nach meinem Tod nichts vermissen. Also: Alles paletti. :thumbup:

R.F.
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#10 Re: Hast du Angst vor dem Tod?

Beitrag von R.F. » Sa 26. Jan 2019, 15:02

Ich wundere mich über die ach so gläubigen Christen, dass sie so gut wie nie auf folgende Schriftstellen verweisen:

Matthäus 24,31 (Luther):
Und er wird senden seine Engel mit hellen Posaunen, und sie werden sammeln seine Auserwählten von den vier Winden, von einem Ende des Himmels zu dem anderen.

1. Korinther 15,51-52 (Luther):
Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden;
52 und dasselbe plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune. Denn es wird die Posaune schallen, und die Toten werden auferstehen unverweslich, und wir werden verwandelt werden.
1. Thessalonicher 4,16-17 (Luther):
denn er selbst, der HERR, wird mit einem Feldgeschrei und der Stimme des Erzengels und mit der Posaune Gottes herniederkommen vom Himmel, und die Toten in Christo werden auferstehen zuerst.
17 Darnach wir, die wir leben und übrig bleiben, werden zugleich mit ihnen hingerückt werden in den Wolken, dem HERRN entgegen in der Luft, und werden also bei dem HERRN sein allezeit.
Mit dem, was von den Übersetzern in einem verharmlosenden Jargon widergegeben wird, sind dramatische Geschehen gemeint, bei dem Ströme von Blut fließen.
Doch Gläubigen wie Ungläubigen bietet die naturalistisch unterlegte Astrophysik Trost. Dieser zufolge wird die Sonne erst in fünf Milliarden Jahren ihren Schein abgeben. Erst dann wird nach Meinung auch vieler Christlein die in den die zitierten Schriftstellen vorhergesagte Evakuierung bzw. Umwandlung stattfinden. So lange soll die winzige, aber geliebte Erde erhalten bleiben. Die Naturalistlein wiederum tröstet die Aussicht, dass ihre verwester Körper Teil anderer Organismen wird, sie auf diese Weise immer leben werden, “genauer”: noch um die fünf Milliarden Jahre.

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