Also mich als Christin im Sinne von begeisterte Jüngerin Jesus Christus, in der reformierten CH-Landeskirche beheimatet,dem liberalen "Flügel" angehörend, jeweils bei meinen Gegenübern nicht, was für einer Religion sie angehören, sondern wie sie sich mir und andern gegenüber verhalten.
Ich bin wöchentlich in 2 verschiedenen Ortschaften je 2 Abend-Stunden mit Frauen, Migrantinnen/Schweizerinnen aus unterschiedlichen Ländern, Religionen/sozialen Schichten zusammen. Eigentlich kommen wir höchstens zufällig mal auf meinen oder ihren Glauben zu sprechen. Dies, wenn gerade einer der jeweiligen Festtage aktuell ist. Da hören alle Frauen aufmerksam und mit Interesse zu und stellen auch wertungsfreie Fragen an Andersgläubige.
In all den 5 Jahren, seit ich die Gruppen aufbauen und leiten durfte, ist mir aufgefallen, dass die Goldene Regel mit einer wunderbaren Selbstverständlichkeit, Herzlichkeit gelebt wird. Noch nie versuchte eine Frau, andere zu überzeugen, zu ihrer Religion zu wechseln, weil diese die einzig wahre sei. Glauben und Glauben lassen ist wohl die unausgesprochene Devise aller Teilnehmerinnen.
Als ich in einer Freikirche mal an einem Gottesdienst teilnahm, weil mich der Titel der Predigt ansprach, da kamen 2 Frauen auf mich zu und fragten mich ob ich eine persönliche Beziehung zu Jesus Christus hätte. Ich sagte klar ja, mit dem Wissen, dass wir darunter nicht genau dasselbe verstanden.
Wir kamen dann auch auf meine Frauen-Treffen zu sprechen. Da wollten diese "Gläubigen" Christinnen mir doch tatsächlich einreden, ich müsste unbedingt die Chance wahrnehmen, dieses Frauen zum Glauben an Jesus zu bekehren und sie mit der Bibel vertraut machen, damit auch sie "erlöst" werden könnten. Ich erklärte nur kurz dies sei nicht der Sinn dieser Treffen, was sie nicht begreifen wollten.
Aus deren Sicht gelte ich sowieso nicht als GlÄUBIG, wie ich aufgrund mir mal von bibeltreuen Gläubigen Christinnen genannten Voraussetzungen hierfür feststellte. Ich glaube Jesus Christus, dass wer sich seine Lehren zu Herzen nimmt und nebst LeserIn auch AnwenderIn ist, tatsächlich aus allfällig einstiger Finsternis ins Licht Gottes gelangt, nicht von heute auf morgen sondern je nach Ausgangslage und Lebenssituation.
Denn ich habe dies vor nunmehr vielen Jahren selber erlebt, und wer mich fragt, was mir solchen Mut und Kraft für das jeweilige meiner vielfältigen Engagements ermöglicht, dem oder der Betreffenden bezeuge ich natürlich, dass das Umsetzen Jesus Christus Lehren mir half,zu werden wie ich bin.
lg Maryam