"hier" = ethischer Veganismus. Es geht beim ethischen Veganismus im wesentlichen nicht darum, dass das Tier ein angenehmes kurzes Leben führen kann sondern dass man Tiere überhaupt nicht tötet um sie zu essen.Scrypton hat geschrieben: ↑So 12. Jan 2020, 14:36Nein, darum geht es keinesfalls - jedenfalls mir und wohl auch vielen anderen nicht.
Worum es geht ist, dass das Tier - auch wenn es bei nem Rind nur 2 Jahre statt 25 sind - ein weitmöglichst angenehmes Leben führen kann UND am Ende auch nicht in Angst und Panik geschlachtet wird.
Es mag schon sein, dass die öffentliche Kritik sich überwiegend auf den Umgang mit den Tieren vor der Schlachtung bezieht. Aber das hat nur peripher etwas mit ethischem Veganismus zu tun um den es in diesem Thread geht.Was ist denn das "Wesentliche"? Worin meinst du, in welchem Kern der Sache, liegt denn die Kritik hinsichtlich so vieler Zuchtbetriebe?
Nun... gewiss nicht darin, dass die Nutztiere bei Zeiten geschlachtet werden - denn das werden wie, sie du schon sagst, zwangsläufig. Und trotzdem stehen Demeter-Höfe und andere "Tierfreundliche" Betriebe nie in der Kritik, womit wir fest halten können: Das Wesentliche ist nicht, dass eine(!) Schlachtung vollzogen wird, sondern wie sie vollzogen wird und wie die Tiere, bei denen das passiert, vorher gelebt haben.
"Am Wesentlichen", das ist der Umgang mit diesen Tieren - und daran ändert sich, je nach Betrieb, ganz gewaltig was.
Naja, z. B. könnte man Roadkill essen. Das wäre dann auch relativ "frisch". Auch wenn es nur sehr selten die Gelegenheit dazu gäbe.Nee du, da würde ich passen. Ne 20-25 jährige Kuh, die aufgrund ihrer Altersschwäche - bzw. viel mehr aufgrund einer damit einhergehend eingetretenen Erkrankung - tot umkippt würde ICH nicht mehr essen wollen. Gleiches auch bei einem Hirsch, einer Wildsau und jedem anderen Getier; nix für mich!
Die Fore in Papua-Neuguinea haben ja Menschenfleisch gegessen. Aber sie haben keinen Menschen getötet um sie zu essen, sondern nur ihre Verstorbenen. Macht einen sehr "wesentlichen" Unterschied was die ethische Bewertung dieser Praxis angeht.
Das Verhältnis von Import zu Export ist irrelevant. Aussagekräftig ist nur die Eigenproduktionsquote. Wenn ein Land überwiegend durch Massentierhaltung 4 Millionen Tonnen Fleisch produziert und davon 100.000 Tonnen exportiert aber 25.000 importiert, dann übersteigen auch die "Fleischexporte die Fleischimporte um ein vielfaches" (nämlich um das vierfache) aber trotzdem ist es nicht möglich, die Fleischproduktion auf eine weniger intensive Methode umzustellen, die nur die Hälfte an Fleisch produziert, und den Konsum beizubehalten. Denn der Konsum im Inland war ja 3,9 Millionen Tonnen Fleisch, was nicht durch 2 Millionen Tonnen produziertem Fleisch gedeckt werden kann.Meiner Meinung nach ist es schon durchaus ein Unterschied und entsprechend anders zu bewerten, ob man sich Fleisch wie >Huhn< aus Massentierhaltungen tagtäglich reinhaut, weils mit 4-5€ fürs Kilo kaum noch was kostet, oder ob man Fleisch aus artgerechterer Tierhaltung (auch hier: >Huhn<) bewusst bezieht und bereit ist, dafür auch etwas mehr zu geben.
???
Die Fleischexporte hierzulande überwiegen die Fleischimporte in Summe um ein vielfaches; nur bei Schaf, Pute und Schwein ist der Import höher als der Export.
Man kann sich schon darüber Gedanken machen, wie viel absolut überhaupt noch möglich ist. D. h. historischen Konsum mit der maximal möglichen Produktion unter neuen Bedingungen zu vergleichen.Die Frage ist nicht, wie viel Fleisch man dann noch essen könnte, sondern, wer es sich dann weiterhin noch leisten kann täglich Fleisch zu konsumieren.
Das ist völlig unabhängig vom Wirtschaftssystem und betrifft genauso die Planwirtschaft. Also ist es die fundamentalere Frage und unabhängig von irgendwelchen Eigentümlichkeiten, die sich durch das Wirtschaftssystem ergeben.
Z. B. können/konnten sich viele HIV-Infizierte in Brasilien, Indien etc. die notwendigen HIV-Medikamente nicht leisten. Wenn man an dieser Stelle mit seiner Analyse aufhört, lässt man den wichtigsten Punkt aus. Nämlich dass es prinzipiell problemlos möglich ist, jeden HIV-Infizierten mit Medikamenten zu versorgen. Der Grund ist, dass die eigentliche Produktion der Medikamente sehr billig ist (d. h. die Grenzkosten sind niedrig). Nur ist das Medikament halt patentiert und damit sind die realen Kosten hoch. In dem Moment wo der brasilianische Staat die Medikamente unter Zwangslizenz fertigte, konnte die Nachfrage gedeckt werden.
Wenn z. B. alles Brot traditionell (ohne Backmischung etc.) hergestellt wird, wird das produzieren von Brot notgedrungen teurer, da deutlich mehr Arbeitszeit benötigt wird. Allerdings könnte die Gesamtproduktion auf dem Level liegen, dass der alte Konsum gedeckt wird. Da müssten die Kunden halt anderswo sparen. Oder Brot wird staatlich subventioniert.
Nicht möglich dagegen ist, dass jeder Teetrinker auf der Welt seinen Konsum beibehält und auf Darjeeling Tee umsteigt. Die Region Darjeeling kann prinzipiell nicht so viel Tee produzieren, dass sie den derzeitigen Weltkonsum deckt. Wenn nur Darjeeling Tee getrunken werden soll, muss deutlich weniger Tee getrunken werden. Auch ein sozialistischer Weltstaat kann daran nichts ändern.