Warum ist Gott männlich

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sven23
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#41 Re: Warum ist Gott männlich

Beitrag von sven23 » Do 5. Sep 2013, 19:08

Salome23 hat geschrieben: Ich persönlich denke, dieser biblische Gott, als auch der Moslems Allah ist eine Erfindung menschlicher Fantasie, um Macht ausüben zu können.
Druckmittel: Gott-sieht alles.

Das denke ich auch. Und es war für Generationen von Priesterkasten und religiösen Führern eine ganz komfortable Art, seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, ohne sich kaputt arbeiten zu müssen oder auf Riesterrente angewiesen zu sein. Ein nicht zu unterschätzender Aspekt. ;)
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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Catholic
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#42 Re: Warum ist Gott männlich

Beitrag von Catholic » So 15. Sep 2013, 16:59

Hallo Pluto,

da liegst Du ein wenig daneben,denn in den Psalmen und anderen Schriften des "Alten" Testamentes ist immer wieder davon die Rede,dass Gott z.B. zu den Menschen ist wie eine Mutter zu ihren Kindern und andere Bilde,in denen deutlich die mütterlich-fürsorgliche Seite Gottes erwähnt wird.
Und Jesus berief sich immer wieder auf diese mütterlichen Aspekte vom Wesen Gottes.

Liebe Grüsse,
Catholic

Pluto hat geschrieben: ...
Aber es gibt in der abrahamitischen Tradition dennoch keine weiblichen Bilder Gottes, sondern (auf das Christentum beschränkt) nur männliche.

Pluto
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#43 Re: Warum ist Gott männlich

Beitrag von Pluto » So 15. Sep 2013, 17:46

Catholic hat geschrieben:da liegst Du ein wenig daneben,denn in den Psalmen und anderen Schriften des "Alten" Testamentes ist immer wieder davon die Rede,dass Gott z.B. zu den Menschen ist wie eine Mutter zu ihren Kindern und andere Bilde,in denen deutlich die mütterlich-fürsorgliche Seite Gottes erwähnt wird.
Und Jesus berief sich immer wieder auf diese mütterlichen Aspekte vom Wesen Gottes.
wie eine Mutter...
Tja... Wenn das Wörtchen "wie" nicht wäre...

Gottes Fürsorge wird hier, und auch anderswo nur mit derjenigen einer Mutter verglichen.
Das ist nichts weiter als poetische Freiheit, deutet aber noch lange nicht auf eine weibliche Gottheit (Göttin) hin, oder?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#44 Re: Warum ist Gott männlich

Beitrag von closs » So 15. Sep 2013, 19:08

Pluto hat geschrieben:Das ist nichts weiter als poetische Freiheit, deutet aber noch lange nicht auf eine weibliche Gottheit (Göttin) hin, oder?
Wir müssen immer wieder Sein/Realität und Wahrnehmung unterscheiden.

Gott "ist" weder-noch-sowohl-als-auch Mann/Frau. DIe menschliche Wahrnehmung interpretiert dies je nach kulturellen Umwelt-Bedingungen. - Menschliche Wahrnehmung ist NICHT Maßstab für Sein/Realität.

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#45 Re: Warum ist Gott männlich

Beitrag von Catholic » So 15. Sep 2013, 19:13

closs,so ist es,denn interessanterweise steht vor dem hebräischen Tetragrammaton, das meist mit Yahwe "übersetzt" wird,kein geschlechtsanzeigendes Pronomen,also nach jüdisch-christlicher Lehre und Überzeugung ist Gott sowohl männlich als auch weiblich oder weder-noch.

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#46 Re: Warum ist Gott männlich

Beitrag von Catholic » So 15. Sep 2013, 19:15

Ja,das liegt sicher auch daran,dass z.B. die Psalmisten in einer Zeit und Kultur lebten,in der sich hauptsächlich (!)die Mutter um die Erziehung der Kinder kümmerte.

Pluto hat geschrieben: ....
Gottes Fürsorge wird hier, und auch anderswo nur mit derjenigen einer Mutter verglichen.
Das ist nichts weiter als poetische Freiheit, deutet aber noch lange nicht auf eine weibliche Gottheit (Göttin) hin, oder?

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#47 Re: Warum ist Gott männlich

Beitrag von Pluto » So 15. Sep 2013, 19:19

closs hat geschrieben:Gott "ist" weder-noch-sowohl-als-auch Mann/Frau. Die menschliche Wahrnehmung interpretiert dies je nach kulturellen Umwelt-Bedingungen. - Menschliche Wahrnehmung ist NICHT Maßstab für Sein/Realität.
Catholic hat geschrieben:...also nach jüdisch-christlicher Lehre und Überzeugung ist Gott sowohl männlich als auch weiblich oder weder-noch.
Da wir NUR von uns ausgehen können, müssen wir Ihn nun mal aus Sicht unserer patriarchalischen Gesellschaftsordnung sehen.
Geht leider nicht anders.
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#48 Re: Warum ist Gott männlich

Beitrag von closs » So 15. Sep 2013, 23:35

Pluto hat geschrieben:Da wir NUR von uns ausgehen können
Nein - man unterscheiden zwischen: Wie ist es wahrzunehmen aus unserer konkreten Daseins-Ebene? Und: Wie ist es aus Sicht Gottes gemeint?

Es ist doch von Grund auf falsch, (zufällige) Alltags- oder Geschichts-Realitäten zum Maßstab für Gott zu machen - das ist Pippi-Langstrumpf:

"2 x 3 macht 4 Widdewiddewitt und Drei macht Neune !! Ich mach' mir die Welt Widdewidde wie sie mir gefällt .... Hey"

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#49 Re: Warum ist Gott männlich

Beitrag von Pluto » So 15. Sep 2013, 23:38

closs hat geschrieben:man unterscheiden zwischen: Wie ist es wahrzunehmen aus unserer konkreten Daseins-Ebene? Und: Wie ist es aus Sicht Gottes gemeint?
...und woher wollen wir wissen, wie es aus Sicht Gottes ist?

Ich mach' mir die Welt Widdewidde wie sie mir gefällt .... Hey"
Ich sehe nicht wie es anders sein könnte. :)
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#50 Re: Warum ist Gott männlich

Beitrag von closs » Mo 16. Sep 2013, 00:13

Pluto hat geschrieben:...und woher wollen wir wissen, wie es aus Sicht Gottes ist?
"Wissen" tut man das nicht - wie man letztlich als Mensch grundsätzlich (auch naturwissenschaftlich) nichts "wissen" kann.

Man kann (wie etwa Gödel) erschließend zu einem Ergebnis kommen, das gute Chancen hat, mit der Realität zu koinzidieren, das aber trotzdem erst dann verifiziert werden kann, wenn die ontologische Differenz zwischen Wahrnehmung und Realität aufgehoben ist - also nie im Dasein. - Das ist das Los des Menschen - jeder, der etwas anderes meint, ist bewusst oder unbewusst Solipsist.

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