Universum nicht größer als ein Lichttag?

Astrophysik, Kosmologie, Astronomie, Urknall, Raumfahrt, Dunkle Materie & Energie
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Zeus
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#21 Re: Universum nicht größer als ein Lichttag?

Beitrag von Zeus » Di 9. Dez 2014, 12:03

seeadler hat geschrieben::) , na ja Pluto, ich entdecke eine ominöse Kraft, sprich die beschleunigte
Expansion, und weil ich dafür keine wissenschaftliche Erklärung habe erfinde ich mal so eben die dafür ohnehin in Frage kommen müssende Energie - dies ist so ziemlich immer richtig - und nenne sie aufgrund mangelnder Beweisbarkeit "dunkle Energie".
Das heißt, ich gebe einem Symptom eine vorläufige Erklärung, die auf jeden Fall richtig sein muss, denn es kann ja keiner bestreiten, dass dabei eine enorme Energie von Nöten ist ;)
Pluto hat geschrieben:So wie du es ironisch darstellst, ist es in Wirklichkeit natürlich nicht.
Aus der aktuellen Theorie des Kosmos, dem Lamda-CDM Modell kann man den Anteil der dunklen Energie im gesamten Universum auf Grund der Beschleunigung berechnen, sodass ihre Größenordnung sehr gut bekannt ist (s. Bild)
Halman hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Aus der aktuellen Theorie des Kosmos, dem Lamda-CDM Modell kann man den Anteil der dunklen Energie im gesamten Universum auf Grund der Beschleunigung berechnen, sodass ihre Größenordnung sehr gut bekannt ist (s. Bild).

Bild
[ Quelle: Wikimdia commons ]
Inzwischen sind obige Daten nicht mehr aktuell. Dank der Raumsonde PLANCK verfügen wir nun seit März 2013 über korrigierte, aktuelle Daten:
Bild
Graufiquelle: Sprektrum-Artikel

So ganz hat in diesem Fall unser seeadler nicht Unrecht. Man hat, wie ihr, Pluto und Halman, oben so schön graphisch demonstiert, die relative Größe der "Dunkelheit" berechnet, ABER:
Die physikalische Interpretation der Dunklen Energie ist weitgehend ungeklärt und ihre Existenz ist experimentell nicht nachgewiesen.
Unfreundlich gesagt heißt das, dass die Wissenschaftler hier ihre Unwissenheit hinter einem "schönen" Namen verstecken.
Ich denke, ein richtiger Astrophysiker müsste die Existenz des Voodoo-Bereichs von 95.1% dunklem Zeug echt niederschmetternd finden.
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

ThomasM
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#22 Re: Universum nicht größer als ein Lichttag?

Beitrag von ThomasM » Di 9. Dez 2014, 12:26

Zeus hat geschrieben: Unfreundlich gesagt heißt das, dass die Wissenschaftler hier ihre Unwissenheit hinter einem "schönen" Namen verstecken.
Ich denke, ein richtiger Astrophysiker müsste die Existenz des Voodoo-Bereichs von 95.1% dunklem Zeug echt niederschmetternd finden.
Nicht ganz unrichtig, allerdings ist die Unwissenheit im Fall der dunklen Materie größer, da wir dort keinerlei Anhaltspunkte haben, wo die her kommt.
Bei der dunklen Energie haben wir wenigstens Einsteins kosmologische Konstante, obwohl dieser Ansatz aus verschiedenen Gründen nicht so wirklich schön ist.

Für Astrophysiker ist das aber ein durchaus bekanntes Gefühl, in den 70ern war es durchaus üblich, mit Messungen mit Fehlern bis zu 80% zu hantieren und es gab viele rätselhafte Phänomene. Durch den Fortschritt in der Messtechnik konnten viele Fragen von damals geklärt werden, nur dass eben neue aufgetaucht sind.

Und die positive Seite: Es gibt wieder etwas zu entdecken. Und Argumente für ein paar Milliarden Forschungsförderung hat man auch.

GrußThomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

Pluto
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#23 Re: Universum nicht größer als ein Lichttag?

Beitrag von Pluto » Di 9. Dez 2014, 13:44

seeadler hat geschrieben:Der Grund ist, dass sich die eigentliche Masse jenes Objektes, jenes SL nicht innerhalb des SL befindet, sondern im Ereignishorizont. Wie ein gewaltiger Ring, oder eine Mauer umgibt jene Masse, die eigentlich keine Masse in unserem Sinne mehr ist, jenes Innere des SL. Diese Mauer ist es nun, die die umgebende Masse nach innen zieht, wie auch die innere Masse nach außen.
Hmm... Ja.
Nochmal: Wie willst du das Innere eines SL überprüfen?

Halman hat geschrieben:Dein Modell scheint mir am ehesten mit dem Gravastern sehr entfernt "verwandt" zu sein.
Das Problem ist, diese Gebilde sind alle viel zu klein, um unser Universum mit darzustellen. Bei Letzterem liegt der sichtbare Horizont bei 40-50 Milliarden Lichtjahren — eine Größenordnung die überhaupt nicht mit dem von seeadler postulierten Lichttag vergleichbar ist.

Halman hat geschrieben:Bevor ich von diesem langsam unüberschaubaren "Verwirrspiel" einander konkurierender Modelle wusste, sprach ich gern über Schwarze Löcher, auf Basis der ART. Nun bin ich diesbezüglich schweigsamer geworden.
Naja... Man sollte nicht übersehen, dass im Zentrum der Milchstraße ein schnell rotierndes SL postuliert wird, welches von allen bisherigen Beobachtungen bestätigt wurde. Deshalb ist es mir zu einfach zu sagen, es gibt keine Schwarzen Löcher (Basta!). Mag sein, dass es kein SL ist, aber dann sollte man bitteschön erklären, was denn im Zentrum ein so starkes Gravitationsfeld erzeugt, dass die Galaxis daran gehindert wird, auseinander zu fliegen.

Halman hat geschrieben:Ein Problem hat jedoch auch diese Idee: Ihre Vorhersagen weichen um vier Prozent von den Daten des Planck-Observatoriums der ESA ab, das Fluktuationen der kosmischen Hintergrundstrahlung genau kartiert hat - während diese Daten mit der bisherigen Theorie genau überein
Zitquelle siehe Heise-Aritkel
Daraus ein Zitat:
Vielleicht machen sich die Kosmologen ganz unnötig Gedanken über das physikalisch schwer fassbare Problem der Singularität, das am Anfang des Urknalls gestanden haben müsste: Das Weltall könnte auch beim Kollaps eines Sterns mit vier Raumdimensionen entstanden sein
Könnte... ja. Aber die Idee, es handle sich beim Universum um ein Hologramm eines kollabierenden Sterns in der 4. Dimension kam (von den gleichen Autoren) schon vor 2 Jahren hoch, und wurde mit vielen guten Argumenten abgewiesen, weil ihr einziger Vorteil ist, dass sie ohne Singularität auskommt.
Wie wir wissen, ist aber die Singluarität ein sehr fragwürdiges Modell aus der ART, welches "die Rechung ohne den Wirt" macht: Damit meine ich, dass man eine Singulairtät nicht ohne die Quantemechanik beschreiben kann.
Daher scheint mir der Ansatz der Schleifenquantengravitation (QLG) da wesentlich bessere Erklärungen liefern zu können.

Halman hat geschrieben:
seeadler hat geschrieben:Es ist deshalb meiner Erkenntnis nach falsch, zu behaupten, dass die sogenannte "Spagettivizierung" sich grundsätzlich ereignen würde, wenn sich ein Objekt einem SL nähert. Dies stimmt so nicht, wie man unschwer erkennen kann, wenn man das Schwarze Loch beispielsweise auf einen Lichttag ausdehnt.
Die Spagettivizierung ist einfach ein starker Gezeiteneffekt, welcher sich aus der Krümmung der Raumzeit für die Umgebung von Massezentren ergibt.
Genau, denn der Ereignishorizint wirk wie eine gewaltige "Roche-Grenze" die jede Materie auseinanderzieht (vgl. Saturn Ringe).

Während ich dies schreibe, fällt mir noch ein weiteres Argument gegen die These eine Schwarzen Lochs ein.
Kernstück des Lambda-CDM ist die postulierte Inflation des sehr jungen Universums.

Wie kann ein SL-Modell die extreme "Flachheit" des sichtbaren Kosmos erklären?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#24 Re: Universum nicht größer als ein Lichttag?

Beitrag von Halman » Di 9. Dez 2014, 14:47

seeadler hat geschrieben:Hallo Halman, danke für deine ausführliche Antwort. Ich merke jedoch, dass wir vom eigentlichen Kernthema abdriften.
Mit meinen Verweisen auf die verschiedenen Modelle wollte ich auf Deine durchaus zutreffende Bemerkung eingehen, dass wir im Grunde gar nicht genau wissen, was denn ein "Schwarzes Loch genau ist. Ferner wollte ich aufzeigen, dass man nicht zwingend auf das "klassische Modell" gem. der ART Bezug nehmen musst, man kann auch ein anderes favorisieren.
Welches Modell bevorzugst Du?
Soweit ich Dich verstanden habe, gibt es in Deinem Modell zwar einen Ereignishorizont, aber keine zentrale Masse und keine Singularität.
Wenn wir über Dein Modell eines kosmologischen Schwarzen Lochs von einem Lichttag Durchmesser sprechen, dann wäre es vom Vorteil, genauer zu verstehen, wie Dein Modell eines Schwarzen Loches aussieht. Deine ausführlichen Erläuterungen hierzu sind schwerer verständlich als die paulinische Theologie. ;) Eine ergänzende Erläuterungen könnten hier vielleicht "Licht ins Dunkel" bringen.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#25 Re: Universum nicht größer als ein Lichttag?

Beitrag von Halman » Di 9. Dez 2014, 15:00

Pluto hat geschrieben:Danke für die korrigierten Daten, Halman! :D
Gerne. :D

Pluto hat geschrieben:Es handelt sich hier offenbar um ein schnelllebiges Forschungsgebiet. Das ist manchmal so, wenn man über die "vorderste Front" der Physik berichtet.
Inzwischen hat sich die Kosmologie zur exakteren Wissenschaft entwickelt. Überspitz gesagt, werden nun naturphilsophische Modelle durch die genaue Beobachtung auf den Prüfstand gestellt.
Dies erinnert mich an die Ausformung des heliozentrischen Weltsystems. Die perfekten Kreisbahnen passten nicht zur exaktern Beobachtung. Nikolaus Kopernikus versuchte die vollkommenen Kreisbahnen durch Epizyklen zu erklären, bis Johannes Kepler eine elegantere Lösung über eliptische Umlfaufbahnen fand.
Vielleicht brauchen wir einen neuen "Kepler", um unser Universum besser zu verstehen.

Pluto hat geschrieben:Den Artikel fand ich übrigens sehr interessant und aufschlussreich. Auffällig war die Aussage,
Die neuen Daten sind mit einfachen Inflationsmodellen verträglich, sie schließen zyklische Universen aber eher aus.
Vielleicht ist der "Sargnagel" für zyklische Universen noch nicht versenkt, aber ein Hammerschlag tief scheint mir der "Nagel" schon drinnen zu sein. Ferner scheint es so zu sein, dass eine kosmische Inflation sehr wahrscheinlich ist. Dies deutet auf die Richtigkeit eines negativen der Annahme eines Drucks (Dunkle Energie) hin, gibt aber auch Rätsel auf. So bleibt die Forschung interessant.
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#26 Re: Universum nicht größer als ein Lichttag?

Beitrag von Halman » Di 9. Dez 2014, 15:38

Zeus hat geschrieben:So ganz hat in diesem Fall unser seeadler nicht Unrecht. Man hat, wie ihr, Pluto und Halman, oben so schön graphisch demonstiert, die relative Größe der "Dunkelheit" berechnet, ABER:
Die physikalische Interpretation der Dunklen Energie ist weitgehend ungeklärt und ihre Existenz ist experimentell nicht nachgewiesen.
Unfreundlich gesagt heißt das, dass die Wissenschaftler hier ihre Unwissenheit hinter einem "schönen" Namen verstecken.
Ich denke, ein richtiger Astrophysiker müsste die Existenz des Voodoo-Bereichs von 95.1% dunklem Zeug echt niederschmetternd finden.
Ein Geheimnis ist doch viel interessanter, solange es noch nicht gelüftet wurde. ;) Aus meiner Sicht haben wir allen Grund zur gesunden Bescheidenheit.
Immerhin, bei den größten Teil dessen, der im "Dunkeln" liegt, der Dunklen Energie (68,3%) hätten wir mit einer zufriedenstellenden Antwort bereits einen Großteil gelöst. Was man bei aller Bescheidenheit sagen kann ist, dass es sich bei Λ um negativen Druck handelt.
Laut der ART ist die Metrik der Raumzeit an Energiedichte ρ und 3p (Druck) gekoppelt. Negativer Druck wirkt m. W. antigravitativ.
Im Buch Kosmische Impressionen erklärt W. Thirring das einstein'sche Gravitatiosnfeld auf Seite 43 folgendermaßen:
Dieses Feld wird durch ein quadratisches Schema mit vier Zeilen und vier Spalten (eine Matrix oder Tensor 2ter Stufe) beschrieben. Von seinen 4 x 4 = 16 Komponenten sind allerdings nur 10 voneinander unabhängig und jede hat seine eigene Quelle. In der entsprechenden Quellenmatrix ist die Energiedichte (das wir auch mit E bezeichnen) die größte Komponente.
Für gewöhnlich die größte Komponente, wenn es darum geht, Gravitationsfelder von Massen, wie Sternen, Planeten oder planetaren Nebeln zu beschreiben. Es gibt aber auch Fälle, in denen der Druck eine viel größere Rolle spielt und zwar dann, wenn die Dichte extrem hoch ist. Dies ist bei Schwarzen Löchern der Fall und im "Uratum" (Lemaître), aus dem unser Universum hervorging.
Thirring leitet direkt im Anschluss an obigen Zitat für sein Buch E + 3p zur Beschreibung des Gravitatiosnfeldes ab. Ist der Druck negativ und hinreichend groß, expandiert das Universum.
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#27 Re: Universum nicht größer als ein Lichttag?

Beitrag von Pluto » Di 9. Dez 2014, 16:03

Halman hat geschrieben:Laut der ART ist die Metrik der Raumzeit an Energiedichte ρ und 3p (Druck) gekoppelt. Negativer Druck wirkt m. W. antigravitativ.
Vorzeichen sind eine rein mathematische Konvention. (Oben ist plus, Unten ist minus). Heute bezeichnet man Energie und Materie (Leuchtende und Dunkle) als Positiv. Die Gravitation erhält dadurch in den einstein'schen Feldgleichungen ein negatives Vorzeichen.
Alle kosmologischen Modelle mit einem nicht verschwindenden positiven Wert von Lambda (kosmologische Konstante) fordern die Existenz einer positiven Vakuumenergie (=dunkle Energie). Dass es diese dunkle Energie gibt, ist also nicht das Erstaunliche. Überraschend ist nur, dass sie im Vergleich zur theoretischen Vorhersage so klein ausfällt. Glaubte man der Theorie, wäre das Universum unstabil, und wäre in den ersten Mikrossekunden seiner Existenz auseinandergeflogen: Keine Sterne, keine Galaxien, keine Planeten, und — keine Menschen, die sich darüber wundern.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#28 Re: Universum nicht größer als ein Lichttag?

Beitrag von seeadler » Mi 10. Dez 2014, 04:37

hallo zusammen,

zunächst einmal, es freut mich schon, wenn ich durch meine in euren Augen unqualifizierten Aussagen Euch hinterm Ofenrohr hervor locken kann, damit ihr hier mal wieder etwas schreibt, um mich belehren zu wollen. Denn ich lese euch gerne und sofern es sachgebundene Aussagen sind, profitiere ich selbstverständlich davon, sofern ich sie als eine unmittelbare Antwort auf meinen Diskussionsthema verstehe - was ja nicht immer der Fall ist. Und wenn ich, wie Thomas kritisiert immer wieder ähnliche Themen aufwerfe, so doch nur, weil ich damit ausdrücken möchte, dass ich mich noch nicht wirklich verstanden fühle und somit das gleiche oder ein zwangsläufiges sich daraus ergebendes Problem aus einer anderen Sicht aufwerfe. Denn wie ich schon einmal schrieb, hat man erst einmal eine Theorie in seiner Komplexität intus, so kann unter Umständen jene Theorie eine Menge von Antworten geben, die allerdings wirklich nur erkennbar sind, wnen man den Kern der Aussagen erfasst hat - auch dann, wenn sie eventuell falsch zu sein scheint.

Wenn man "Euch" etwas beibringt, zum Beispiel im kosmologischen Bereich, und ihr von Heute auf Morgen erfahren müsst, dass dies, was man euch beigebracht hat, nicht mehr gilt, und zwar vom Ansatz an, So dürfte es auch euch schwer fallen, all die daraus resultierenden Erkenntnisse dann aus eurem Repertoire des Wissens zu löschen. Natürlich fällt dies etwas leichter, wenn man es nur angenommen und nicht selbst erarbeitet hat. Es geht einem nicht so "nahe". Vielleicht rührt daher meine Sturheit und mein Widerstand, weil ich noch nicht wirklich überzeugt wurde. Leider werden dann auch noch durch eure Gegenargumente ungewollt meine Thesen bestätigt, und ich erkenne daraus, dass dies nicht wirklich verstanden wurden. Denn, wie ich schon sagte, auch jene CMB lässt sich wunderbar in meiner Schwarzen-Loch-Hypothese einbauen und integrieren, ohne sich dabei krümmen zu müssen, siehe die Grundlage von c^5/G, die ja von Anfang an gegeben ist, und von der ich schrieb, dass sie nach wie vor einem wachsenden SL zugeführt wird. Und wo ich ebenfalls schrieb, dass dies um so weniger ist, je mehr jenes SL als ganzes Rotiert. Auch mit der Verteilung der Atome sehe ich bei meinem Grundproblem nicht wirklich ein Problem, zumal ich schon vor etwa einem Jahr darauf verwies, dass wir es hier mit einem artverwandten Prozess von Zellteilung und Zellmehrung haben infolge der Expansion und Energiezufuhr, wie auch umgekehrt. Ebenso schrieb ich, dass die zugeführte Strahlung an sich innerhalb des SL wiederum eine Bremsung erfährt und dabei in neuerliche Masse verwandelt wird, die in keiner Wechselwirkung zur äußeren Masse steht, außer jener, die sich im "unteren Teil des Ereignishorizontes" befindet, also bei M*G / c². Die im oberen Teil des Ereignishorizontes befindliche Masse, also bei 2 G*M / c² steht dagegen in Wechselwirkung zur äußeren Masse. Noch innerhalb des Ereignishorizontes endet die Existenz der bisherigen Masse und beginnt die Existenz einer vollkommen neuen Masse.

Jegliche Masse, die auf ein Sl zufliegt wird spätestens in dem Augenblick, wo sie die Lichtgeschwindigkeit erreicht hat, als Masse selbst aufhören zu existieren. Nun, es ist jedoch so, dass jene End-fall-geschwindigkeit nicht unbedingt schon in den von uns fixierten Schwarzschildradius erreicht wird, also nicht schon bei 2 G M / c². Spätestens aber mit erreichen des inneren Radius von G M /c². Dies bedeutet, in jenem Bereich zwischen 2Gm/c² und Gm/c² befindet sich der "Friedhof" jener einfallenden Masse. Es ist der Bereich, wo sie all ihre bisherigen Eigenschaften ablegt, ob sie will oder nicht. Sie wird danach nicht mehr die gleiche Masse sein, auch dann nicht, wenn sie unbeschadet jenen "Ereignishorizont" passieren sollte, wenn sie also "im lebenden Zustand entrückt wird" wie die Bibel schreibt. In diesem Fall erfährt sie lediglich eine vollkommene Verwandlung.

Halman hat geschrieben:Wenn wir über Dein Modell eines kosmologischen Schwarzen Lochs von einem Lichttag Durchmesser sprechen, dann wäre es vom Vorteil, genauer zu verstehen, wie Dein Modell eines Schwarzen Loches aussicht. Deine ausführlichen Erläuterungen hierzu sind schwerer verständlich als die paulinische Theologie.

wenn es nicht von dir kommen würde, würde ich dies als pure Ironie und Sarkasmus verstehen. Ich schätze dich jedoch nicht so ein, weil mir derartige Menschen eigentlich "zuwider" sind, denn ich habe mein halbes Leben mit derartigen Menschen zu tun gehabt. Ich hatte schon einiges zu meinem Modell eines SL geschrieben, indem ich bereits darauf verwies, wir brauchen uns nur umzusehen und wissen, wie es darin zugeht. Dazu gehört selbstverständlich dann auch jene Hubblegeschwindigkeit, nach der ein Körper um so schneller fliegt, je weiter dieser von uns entfernt ist; Dazu gehört selbstverständlich auch eine nach außen gerichtete beschleunigte Bewegung, da die Kraft selbst nach außen gerichtet ist. Dazu gehört ebenfalls die überall auftretende homogene und isotrope Hintergrundstrahlung, von der ich sagte, dass sie jenem Wert c^5/G entspricht, verteilt auf die gesamte Ausdehnung eines SL. Und dazu gehört auch jene Kraft, die man Planckkraft bezeichnet, nämlich c^4/G, die nach außen gerichtete Expansionskraft eines jeglichen SL, egal wie groß es ist.

Das mit dem Lichttag hat unverkennbar einen biblischen Hintergedanken, der vor sehr vielen Jahren entstand, als ich feststellte, dass in einem Abstand von 1 Lichttag ein beliebiger Körper 2300 Jahre (Daniel 8,14) benötigt um die Sonne zu umkreisen, und wiederum eine Fallzeit entsteht, die mit den Aussagen in Daniel 9 zu verbinden ist, sowohl physisch wie sinnbildlich.

Im Grunde kann ich hier allerdings ein beliebiges Schwarzes Loch nehmen, auch eines, welches nicht größer ist als mein Wohnzimmer, in dem ich mich gerade aufhalte.

später weiter dazu...

Gruß
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#29 Re: Universum nicht größer als ein Lichttag?

Beitrag von seeadler » Mi 10. Dez 2014, 05:12

ich gehe bei meinem Modell des Schwarzen Lochs davon aus, dass dieses im Verhältnis zu außen ein absolutes Vakuum darstellt, mehr noch, eigentlich ein "Nichts". Es ist eine unbeschreibliche Leere.
Und doch kann sich darin wiederum Materie aufhalten und entfalten, die aber nichts mehr mit der Materie physisch gemein hat, die es "draußen" gibt. Jegliche Materie innerhalb eines SL entsteht quasi von Neuem, wird vollkommen neu geboren, absolut rein und ohne irgendwelche "Erinnerung". Die Erinnerungen sind Teil des sie umgebenden Ereignishorizontes.
Weiter meine ich, dass der Rand eines SL weder von innen nach außen noch von außen nach innen wirklich erreicht werden kann; jedenfalls nicht in der bisherigen Struktur und Beschaffenheit einer Masse.
Hinzu kommt, dass der Rand ohnehin nicht erreicht wird, weil er vor einem weg zu entweichen scheint. Wenn ich mich auf den Weg dahin begebe, verändert sich letztlich der von mir gemessene Abstand zu jenem Schwarzsschildradius nicht. Selbst wenn ich nur noch vielleicht eine Handlänge davon entfernt wäre, so hätte das SL noch immer die zuvor von mir gemessene Ausdehnung und somit auch relative Entfernung

.....
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#30 Re: Universum nicht größer als ein Lichttag?

Beitrag von seeadler » Mi 10. Dez 2014, 11:48

Teilen wir doch einfach mal das Schwarze Loch in zehn gleich großen Sektoren ein, jeweils auf den relativen Radius bezogen; und nehmen weiter an, die Gesamtzahl 10 entspricht dabei dem von mir zuvor gemessenen Abstand zum relativen Rand des schwarzen Lochs. Also Sr = 10, Schwarzschildradius bekommt den Wert 10. Es spielt dabei absolut keine Rolle, wie weit wir vorher von diesem "Rand" entfernt waren. Es geht hierbei rein um die Verhältnismäßigkeit. Haben wir nun eine Strecke von 9/10 des gesamten vorher errechneten Abstandes erreicht, so hat sich der letzte, also zehnte Teil um folgenden Wert verlängert : 1 / √ ( 1- ((9/10) /(10/10))² also um den 2,3 fachen wert des ursprünglichen radius. Das heißt, der Rand ist nicht nur 1/10 des Ursprungswertes entfernt, sondern hat sich auf den wert von 2,3 /10 erweitert. Gehen wir nun auf den 9,5 Teil von 10 so beträgt die Distanz wiederum das 3,2 fache des fehlenden Wertes... Man kann also leicht nachrechnen,es wird nicht möglich sein, den rand wirklich zu erreichen. Und das weder von außen nach innen als auch von innen nach außen. Denn um den gleichen Faktor wird der Durchmesser des SL von außen gesehen kleiner, je mehr ich mich ihm nähere, oder umgekehrt wird das SL scheinbar um den gleichen Faktor größer, wenn ich mich von innen nach außen dem SR nähere.
Es spielt dabei auch keine Rolle, ob ich dabei eine reale reise zum rand des Universums vornehme, oder dies nur mit Hilfe immer besserer und feinerer Messmethoden ermöglicht bekomme, weiter weg sehen zu können. Das Ergebnis bleibt das selbe. In der Konsequenz heißt dies bezogen auf das Innenleben eines SL, wenn wir selbst daran teilhaftig sind: Unser Universum wächst in dem Maße, wie wir unsere Messmethoden verfeinern und erweitern können. Unser Hubbleteleskop macht unser Universum nicht kleiner sondern größer. Und wenn wir nun unsere Teleskope auf Reisen um die Sonne schicken um extra feine Aufnahmen vom Kosmos zu bekommen, so wird der Kosmos noch einmal größer.
Setzen wir uns dagegen in ein Startreck Raumschiff und treten jene tolle Reise an, so beschert es uns das gleiche Ergebnis: Wir werden den rand niemals erreichen können, egal mit wieviel facher Lichtgeschwindigkeit wir das Weltall durchfliegen. Und das bedauerliche daran ist auch, dass die zuvor gemessenen Abstände zu den weit entferntesten Objekten alle über Bord geworfen werden können. denn sie stimmen nicht mehr.

Wie gesagt - wir können es uns einfacher machen - begrenzen wir unser Universum auf Zimmergröße oder wie im vorliegenden Fall auf einen Lichttag und versuchen wir heraus zu bekommen, warum wir jenen rand niemals erreichen können, warum wir die zuvor gemessene wand des Zimmers ebenso wenig irgendwie in unserer Beschaffenheit anfassen können! Was genau passiert da, dass wir ein opulentes Universum innerhalb eines Zimmers serviert bekommen können, was doch rein rechnerisch überhaupt nicht möglich ist? Ich denke, dank Einstein ist es uns möglich, dieses Problem zu lösen. Aber ganz sicher nicht, wenn wir die Erkenntnisse Einsteins dazu benutzen, um die nevtonsche Gesetzmäßigkeit trotz aller Widersprüche trotzdem zu bestätigen, weil wir einem derartigen Riesen, auf dem wir stehen, scheinbar einen Respekt erweisen müssen, dem er nicht wirklich verdient.

Gruß
Seeadler
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