Gab es einen Urknall?

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Hemul
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#31 Re: Gab es einen Urknall?

Beitrag von Hemul » Mo 4. Mai 2015, 01:18

Salome23 hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben: Ob Du es glaubst, oder Du nähst Dir einen Knopf an Deine Backe der war schon immer da. :wave:
Und dies hat er dir wohl in ner Privataudienz persönlich offenbart?
:Smiley popcorn:
Nein, das ist die geheime pers. hemulische Ansicht. :lol:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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Scrypt.on
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#32 Re: Gab es einen Urknall?

Beitrag von Scrypt.on » Mo 4. Mai 2015, 08:25

Hemul hat geschrieben:Noch nie etwas davon gehört, dass alles eine Ursache haben muss?
1. Falsch!
Es muss nicht alles eine Ursache haben. So gibt es den Zufall, also Ereignisse welche nicht determiniert sind. Darin hat sich Einstein geirrt - experimentell bestätigt.

2. Wenn es so wäre, müsste das für deinen Gott ebenfalls gelten.
:)

ThomasM
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#33 Re: Gab es einen Urknall?

Beitrag von ThomasM » Mo 4. Mai 2015, 08:52

Ob es "den Urknall" gab, ist tatsächlich noch offen.

Sicher ist, dass das Universum vor ca 13,5 Milliarden Jahren in einem sehr dichten und sehr heißen Zustand war. Immerhin so dicht und heiß, dass Licht eine sehr geringe mittlere Wegstrecke hatte. Das ist experimentell nachgewiesen und theoretisch gut untermauert.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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Janina
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#34 Re: Gab es einen Urknall?

Beitrag von Janina » Mo 4. Mai 2015, 16:34

Scrypt.on hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Weil Hemuls Annahme "von nix kommt nix" im Prinzip falsch ist.
Warum?
Von nix kommt doch nix.
Der Satz gilt nur für Erhaltungsgrößen. :roll:

Wenn Entropoie zunimmt, wo kommt sie her? :o

Hemul hat geschrieben:Was ist hier falsch? :roll: Noch nie etwas davon gehört...
... dass es keine dummen Fragen gäbe, nur dumme Antworten?
Das dachte ich früher auch mal. :roll:

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Scrypt.on
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#35 Re: Gab es einen Urknall?

Beitrag von Scrypt.on » Mo 4. Mai 2015, 16:48

Janina hat geschrieben:Wenn Entropoie zunimmt, wo kommt sie her?
Aus der vorausgehenden Ordnung - etwas flach ausgedrückt.
^^

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Halman
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#36 Re: Gab es einen Urknall?

Beitrag von Halman » Mo 4. Mai 2015, 23:27

Pluto hat geschrieben:
Scrypt.on hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Würde ich nicht sagen.
Warum nicht?
Weil Hemuls Annahme "von nix kommt nix" im Prinzip falsch ist.
Was meinen wir, wenn wir sagen: "Nichts"? Ich könnte mir vorstellen, dass Hemul damit etwas anders meint (nichts im abstrakt-absolutem Sinn) als Du. Falls dies zutrifft, würdet ihr aneinander vorbeireden und in so seinem Fall hättet ihr beide recht.

Pluto hat geschrieben:[Es ist durchaus möglich, dass der Urpsrung des Universums nicht in einem Urknall aus einem Punkt unendlicher Dichte (wie es sich Lemaitre dachte), sondern aus einer Quantenfluktuation des Vakuums entstand.
Wer vertritt denn so eine seltsame Theorie? Prof. L. Krauss sicher nicht. Dass Vakuum ist leerer Raum und da der Raum des Universums expandiert, muss eine kosmologische Theorie erklären, woher dieser Raum kommt. Daher ist dass das [Quanten]Vakuum in Krauss' Theorie nicht der Ursprung des Universums aus dem Nichts, sondern das, was er als "Nothing" bezeichnet. Im FOCUS erkärt er:
Zitat von Lawrence M. Krauss:
„Die Quantengravitation würde ermöglichen, die Regeln der Quantenmechanik auf den Raum selbst anzuwenden und nicht nur auf die Eigenschaften von Objekten, die im Raum existieren, wie dies die konventionelle Quantenmechanik tut“
Im Tagesspiegel stellt er klar:
Er, Krauss, beschreibe ein Nichts, das keinen Raum, keine Materie und kein Quantenvakuum enthalte. Mehr Nichts gehe nicht.
Ein wenig mehr kannst Du in meinem bescheidenen Beitrag hierzu finden.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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Halman
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#37 Re: Gab es einen Urknall?

Beitrag von Halman » Mo 4. Mai 2015, 23:43

Savonlinna hat geschrieben:
Scrypt.on hat geschrieben:Auch ein Vakuum ist kein "nichts" und die Vakuumenergie ebenfalls nicht.
Könntest Du das ein bisschen erklären? Was ist dieses "Etwas", das in dem Vakuum enthalten ist? Ist es die Energie, die da vorhanden ist, oder die Bewegung innerhalb der Energie? Oder noch ganz anders?
Diese Frage können hier vermutlich nur Janina und Thomas adäquat beantworten und ich hoffe, dass ich die Physiker durch meinen Beitrag dazu motiviere, dies zu tun.

Gemäß der Quantenfeldtheorie (QFT) ist der Raum erfüllt von immateriellen Quantenfeldern. Das EM-Feld dürfte das bekannteste sein. Photonen werden gem. der QFT als lokale Anregungen des EM-Feldes beschrieben.
Eine etwas hinkende Analogie ist eine schwingene Harfensaite. Wird sie in Schwingung versetzt, ist sie angeregt, so eine Anregung nehmen wir als Teilchen war.
Die Harfe wäre der Raum, die Saiten das Quantenfeld, bspw. das EM-Feld. Diese Analogie ist aber populärwissenschaftlich, aber ich bin ja auch nur ein Laie und darf sowas von mir geben. ;)

Die Unschärferelation der Quantenmechanik gilt auch für die QFT. Darauf folgt, dass die Feldstärke der Quantenfelder unscharf ist. Dies bezeichnen wir als Vakuumfluktuationen. Die Energiedichte ist dabei m. W. null.
So wie Teilchen miteinander wechselwirken können (Photonen und Elektronen bspw.), so wechselwirken auch manche Quantenfelder. Diese Wechselwirkungen treten in Feynman-Digagrammen als virtuelle Teilchen auf. Diese haben gar nichts mit Vakuumfluktiontionen zu tun.

Wenn Du mehr wissen willst, schaue bitte in diesem Beitrag unter dem Feynman-Diagramm. Ferner kannst Du HIER fachliche Erläuterungen zu der Thematik lesen.
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#38 Re: Gab es einen Urknall?

Beitrag von Halman » Mo 4. Mai 2015, 23:45

Salome23 hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben: Was ist hier falsch? :roll: Noch nie etwas davon gehört, dass alles eine Ursache haben muss?
Also Gott auch..
Was ist die Ursache seiner Existenz? Wie enstand dieser? Aus dem Nichts?
Etwas Ewiges ist ohne Anfang und damit ursachenlos seiend. Sei es ein ewiger Gott oder ein ewiges Multiversum. ;)
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#39 Re: Gab es einen Urknall?

Beitrag von Halman » Mo 4. Mai 2015, 23:51

Scrypt.on hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Noch nie etwas davon gehört, dass alles eine Ursache haben muss?
1. Falsch!
Es muss nicht alles eine Ursache haben. So gibt es den Zufall, also Ereignisse welche nicht determiniert sind. Darin hat sich Einstein geirrt - experimentell bestätigt.
Kausalität kann auch interdeterministisch sein, wie in der Quantenmechanik.

Ursache für Vakuumfluktutionen ist die Unschärfe der Quantenfelder.

Scrypt.on hat geschrieben: 2. Wenn es so wäre, müsste das für deinen Gott ebenfalls gelten.
:)
Nicht, wenn Gott ohne Anfang ist.

Lindes ewiges Multiversum ist auch ohne Anfang (ewige Inflation).
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#40 Re: Gab es einen Urknall?

Beitrag von Pluto » Di 5. Mai 2015, 00:27

Halman hat geschrieben:Nicht, wenn Gott ohne Anfang ist.
Schau dir bitte mal an, was Carl Sagan vor über dreißig Jahren dazu sagte.
https://www.youtube.com/watch?v=Ag6fH8cU-MU
(Ist zwar auf Englisch, aber sehr kurz und dürfte für alle verständlich sein.)

Halman hat geschrieben:Lindes ewiges Multiversum ist auch ohne Anfang (ewige Inflation).
Das interessanteste am Multiversum von Linde ist, dass es ein Beispiel für Transzendenz in der Physik ist.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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