Quantentheorie und Gott vereinbar?

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Pluto
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#171 Re: Quantentheorie und Gott vereinbar?

Beitrag von Pluto » Mi 11. Dez 2013, 19:42

barbara hat geschrieben:Wenn man das etwas genauer anschaut, muss die Formulierung allerdings heissen: "der aktuelle Wissensstand der Dinge ist: wir wissen es nicht."
Natürlich wissen wir nicht alles, und werden vermutlich niemals alles wissen können. Aber was wir wissen, ist das Ergebnis von Forschung und Wissenschaft, bestimmt nicht von Glaube und Vermutung.
Und wenn wir eins ganz sicher nicht wissen können, dann ist es das, was die Zukunft noch bringen wird.
Ja und? Bricht deswegen die Welt zusammen.
Stimmt. Gott-Vater kann nichts "machen, interagieren, handeln". Der handelnde, machende, interagierende Aspekt Gottes wäre dann "Gott-Sohn", die Schöpfung. und zwischen ihnen vermittelt das, was der Heilige Geist genannt wird.
Auch Geister wie der HG können in der materiellen Welt nicht handeln.
nichts gegen Spekulation - aber wenn Physiker zu spekulieren anfangen, kommen des öftern Sachen raus, gegen die noch die verrücktesten Theologien bodenständig und realitätsnah sind. ;)
Woher willst du das als nicht-Physikerin und nicht-Theologin eigentlich wissen?

Sage mir z. Bsp.: Was ist in der Physik verrückter als die Spekulation der hlg. Dreifaltigkeit?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#172 Re: Quantentheorie und Gott vereinbar?

Beitrag von Scrypton » Mi 11. Dez 2013, 19:57

barbara hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Dass wir es nicht KÖNNEN ist eine völlig neutrage sowie objektive Aussage, dahinter steckt keinerlei Denkverbot oder Zensur.
Wenn man das etwas genauer anschaut, muss die Formulierung allerdings heissen: "der aktuelle Wissensstand der Dinge ist: wir wissen es nicht."
Auf die meißten Dinge mag das zutreffen, ja.
Ein paar Beispiele: Der alte Mathematiker und Philosoph Comte hat damals "festgestellt", dass wir die chemische Zusammensetzung von Sternen niemals bestimmen können - doch etwa zur gleichen Zeit hat Frauenhofer bereits begonnen, dies mit Spektralanalysen eben doch zu tun. Heute wird Comte in dieser Aussage tagtäglich widerlegt.
Die Physiker allgemein waren sich zu einer Zeit, in welcher man Radium noch nicht kannte, der Meinung, die Atomenergie sei uns Menschen grundsätzlich verschlossen. Kurz darauf schaffte es Otto Hahn, Uranatome zu spalten - was den Umschwung der Anschauung auslöste.

Doch was die Frage nach dem Urknall betrifft sowie die darauf aufbauenden Fragen, kann man wegen physikalischer Unmöglichkeiten (Planck-Zeit ist die Grenze dessen) eben prinzipiell keine Antworten geben, da die Untersuchung dessen eben nicht möglich ist. Das selbe gilt übrigens für Zeitreisen und für Reisen mit Lichtgeschwindigkeit.

barbara hat geschrieben:Es ist in der Geschichte der Menschheit aber immer wieder mal vorgekommen, dass ein bestimmter aktueller Stand bedeutete: man kann etwas nicht wissen
In den letzten ~150 Jahren ist das nicht passiert; mit derlei Agnostizismus ist man, eben deshalb, sehr vorsichtig geworden.

barbara hat geschrieben:Und wenn wir eins ganz sicher nicht wissen können, dann ist es das, was die Zukunft noch bringen wird.
Über manche DInge eben schon, doch.

barbara hat geschrieben:Eine unreflektierte Benutzung des Satzes "wir können es nicht wissen" geht verdächtig in Richtung Zensur
Aber aber: Es wird nichts zensiert!
Ein Wissenschaftler kann darüber natürlich Vermutungen anstellen, Physiker weltweit stellen Hypothesen dazu auf: Doch einig sind sie sich natürlich trotzdem darin, dass eine Untersuchung dessen nicht möglich ist.

barbara hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Die besagen, dass UNSER Raum und UNSERE Zeit mit dem Urknall in die Existenz kamen!
Was ja die einzigen sind, die wir überhaupt aus eigener Erfahrung kennen.
Ich habe dich nur in deiner Aussge korrigiert, da du sagtest, laut gängiger "physikalischer Theorien" DER Raum und DIE Zeit erst mit dem Urknall in die Existenz kamen und somit bezüglich der "Überzeitlichkeit" auf die Gegebenheiten vor dem Urknall hinaus wolltest.
Ob es vorher schon etwas wie "Zeit" gab, wissen wir nicht. Doch WENN darin etwas ingeragiert und handelt, wie es Gott ja zugeschrieben wird, hätte es die zeitliche Dimension auf jeden Fall.

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#173 Re: Quantentheorie und Gott vereinbar?

Beitrag von ThomasM » Mi 11. Dez 2013, 20:13

Hallo Pluto
Pluto hat geschrieben: Die Zeit ist ganz bestimmt KEIN Sandkasten, sondern eine Dimension.
Überzeitlichkeit hingegen, ist ein Wunschkonstrukt, dass es nicht gibt.
Genau betrachtet ist die Zeit KEINE Dimension. Einstein hat dies lediglich so aufgemalt, um seine Konzepte deutlicher zu machen. Es macht die Konzepte der allgemeinen Relativitätstheorie tatsächlich anschaulicher und einfacher, wenn man die Zeit wie eine normale Koordinate aufmalt.

Es gibt aber Eigenschaften der Zeit, die zeigen, dass sie nicht gleichwertig neben den räumlichen Koordinaten zu sehen ist. Insbesondere die Tatsache, dass sich ein Teilchen in den räumlichen Dimensionen "frei" bewegen kann, in der Zeit aber nicht (hier wird die "Bewegung" durch die Modellbeziehungen festgelegt, dargelegt durch den Begriff Zeitpfeil).
Die Zeit hat auch eine Sonderrolle, wenn man ihre quantemechanischen Komplemente betrachtet. Die räumlichen Dimensionen haben zusammen eine entsprechend dimensionales Komplement (Ort<->Impuls), die Zeit die Energie.

Im Zusammenhang mit den Quantengravitationstheorien wird die Zeit als "Ordnungsparameter" angesehen und damit als verschieden zu den räumlichen Dimensionen. Man versucht tatsächlich Überzeitlichkeit zu konstruieren, nicht nur Hawkings tut das. Insofern ist das kein Wunschkonstrukt, sondern ein echtes, mathematisches Konstrukt (wohl aber nie ein naturwissenschaftliches, weil wir messungstechnisch halt nicht aus unserer Zeit heraustreten können).

Gruß
Thomas
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#174 Re: Quantentheorie und Gott vereinbar?

Beitrag von Scrypton » Do 12. Dez 2013, 10:12

ThomasM hat geschrieben:Genau betrachtet ist die Zeit KEINE Dimension.
Durch welche "genaue Betrachtung" kommst du denn zu der Feststellung, die Zeit sei keine Dimension?
Per Definition ist sie das bereits, andernfalls auch die Länge und die Breite keine Dimensionen wären.

ThomasM hat geschrieben:Einstein hat dies lediglich so aufgemalt, um seine Konzepte deutlicher zu machen.
Häh?
Einstein hatte kein Konzept dazu (im Gegenteil waren seine Darlegungen und Ausführungen immer äußerst detailiert) und gezeichnet/gemalt hat er ebenfalls nichts!

ThomasM hat geschrieben:Es gibt aber Eigenschaften der Zeit, die zeigen, dass sie nicht gleichwertig neben den räumlichen Koordinaten zu sehen ist.
Ähm: Die Dimension Zeit umfasst die Veränderung/der Ablauf von Dingen/Ereignissen innerhalb dieser räumlichen Koordinaten.

ThomasM hat geschrieben:Insofern ist das kein Wunschkonstrukt, sondern ein echtes, mathematisches Konstrukt
Überzeitlichkeit? Ganz sicher nicht.
Es steht dir frei, dieses Wunschkonstrukt mathematisch zu beschreiben! und damit deine Behauptung zu belegen! :)

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#175 Re: Quantentheorie und Gott vereinbar?

Beitrag von ThomasM » Do 12. Dez 2013, 10:51

Darkside hat geschrieben: Es steht dir frei, dieses Wunschkonstrukt mathematisch zu beschreiben! und damit deine Behauptung zu belegen! :)
Deine Unkenntnis ist ja bezeichnend. Hast du eigentlich einen Schulabschluss, wenigstens die Hauptschule?

Ich beschreibe da nicht, das machen andere, die dafür eine Professur haben und sich besser mit Mathematik auskennen.
Ob das Buch von Claus Kiefer zu empfehlen ist, weiß ich nicht, da ich es nicht gelsen habe. Aber die FAZ hat es sehr positiv besprochen.
http://www.faz.net/aktuell/wissen/wisse ... 68654.html

Falls dir ein Buch zu viel zum Lesen ist, empfehle ich dir auch das Oktober Heft 2010 vom Spektrum der Wissenschaft
http://www.spektrum.de/inhaltsverzeichn ... 10/1039951

Aber du stehst ja sowieso auf dem Kriegsfuß mit der Vernunft und hast keine Ahnung, was das ist. Da werden dir diese doch sehr wissenschaftlichen Arbeiten vermutlich nicht helfen. Vielleicht solltest du erst mal mit den Grundlagen anfangen und etwas mehr normale Physik lernen.
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#176 Re: Quantentheorie und Gott vereinbar?

Beitrag von Scrypton » Do 12. Dez 2013, 11:29

ThomasM hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben: Es steht dir frei, dieses Wunschkonstrukt mathematisch zu beschreiben! und damit deine Behauptung zu belegen! :)
Deine Unkenntnis ist ja bezeichnend.
Unkenntnis wovon?
Welche meiner Aussagen kannst du faktisch widerlegen? Bis jetzt ist dazu nichts gekommen - da ändert auch ein VERSUCH, die ART mit der Quantenphysik zu vereinen rein garnichts.

ThomasM hat geschrieben:Hast du eigentlich einen Schulabschluss, wenigstens die Hauptschule?
Nein, natürlich habe ich nie eine Schule besucht. Ich kann auch nicht lesen und schreiben, sondern diktiere meinem Computer die Sätze und lasse mir die Inhalte vorlesen! ;)

ThomasM hat geschrieben:Aber du stehst ja sowieso auf dem Kriegsfuß mit der Vernunft und hast keine Ahnung, was das ist.
Was was ist?
Eine mathematische Beschreibung einer Überzeitlichkeit (dessen Begriff du vieleicht erst mal definieren solltest) kommt in der Quantengravitation jedenfalls nicht vor.

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#177 Re: Quantentheorie und Gott vereinbar?

Beitrag von closs » Do 12. Dez 2013, 15:15

Es ist gut, dass dieser Diskurs jetzt innerhalb der Naturwissenschaft stattfindet - denn da gehört er als erstes hin.

ThomasM
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#178 Re: Quantentheorie und Gott vereinbar?

Beitrag von ThomasM » Do 12. Dez 2013, 20:32

closs hat geschrieben:Es ist gut, dass dieser Diskurs jetzt innerhalb der Naturwissenschaft stattfindet - denn da gehört er als erstes hin.
Da würde ich dir widersprechen. Denn Quantentheorie liegt auf einer anderen Erklärungsebene als Gott. Willst du also eine Verbindung herstellen, musst du die Naturwissenschaft zwangsläufig verlassen.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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#179 Re: Quantentheorie und Gott vereinbar?

Beitrag von closs » Do 12. Dez 2013, 20:59

ThomasM hat geschrieben: Denn Quantentheorie liegt auf einer anderen Erklärungsebene als Gott.
Selbst das ist eine wichtige Anmerkung von Dir, weil damit ausgeschlossen wird, dass man mit der Methodik der Naturwissenschaft versucht, geistige Realität zu beurteilen.

ThomasM hat geschrieben:Willst du also eine Verbindung herstellen, musst du die Naturwissenschaft zwangsläufig verlassen.
Habe ich seit Monaten nicht mehr dran gedacht - aber es stimmt: Es wäre schön, wenn man eine Ebene finden könnte, die Naturwissenschaft (im hegelschen Sinne) aufhebt in eine spirituelle Sichtweise.

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#180 Re: Quantentheorie und Gott vereinbar?

Beitrag von Scrypton » Do 12. Dez 2013, 21:29

closs hat geschrieben:weil damit ausgeschlossen wird, dass man mit der Methodik der Naturwissenschaft versucht, geistige Realität zu beurteilen.
Du meinst wohl: Weil damit ausgeschlossen wird, dass man mit der Methodik der Naturwissenschaft versucht, die behauptete geistige Realität u beurteilen!

So passts... :)

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