Das Husten Gottes & der Urknall

Astrophysik, Kosmologie, Astronomie, Urknall, Raumfahrt, Dunkle Materie & Energie
klassische Physik, SRT/ART & Gravitation, Quantentheorie
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denkmal
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#31 Re: Das Husten Gottes & der Urknall

Beitrag von denkmal » So 28. Apr 2013, 14:48

Mannn-O-Mannn
Was aus dem Husten Gottes so alles geworden ist, seit dem ich hier gepostet habe....! :o
Also, ich rekapituliere einmal aus dem Gedächtnis, deshalb ohne Anspruch auf Vollständigkeit...

1.) Da war die Frage nach dem Logos, welches eingedeutscht so etwas wie ein Plan sein könnte
2.) dann war da die Frage nach der Teleologie, welche einer als verschriebene Theologie verstand und ich als Teleographie laß..... :oops:
3.) Die frage nach der Wahrnehmung Gottes, sofern wir dazu überhaupt in der Lage wären
4.) da vermutet wird, daß es mehrere Dimensionen gäbe zwischen die Gott hin-und-her switchen kann, je nach Gusto desselben.... :roll:

Zu 1.): Wenn wir genau hinschauen, sehen wir, daß, soweit man an das Uratom von Lemaître glaubt ("Urknall" ist eine Verballhornung eines seiner Kritiker gewesen, die sich überraschenderweise in der Alltagssprache durchgesetzt hat.) als Quelle allen Seins, dann sieht man eine materielle "Evolution" (was auch nichts anderes heißt, als Entwicklung :P ) vom Einfachstem zum Komplexeren... vom den 3 ersten Elemente (H,He,Li) zu den schwersten Natürlichen (Uran, meines Wissens)... Und auf der Erde hat sich diese Komplexität durch "was auch immer" so verdichtet , daß Materie über sich selbst nachdenken kann (wir Mönschen) :shock:
Kann das planlos geschehen sein oder steckte dahinter eine Absicht? Nach griechischer Logik, und der unterliegen wir kulturell nun mal, ist ein Plan durchaus erkennbar. Wenn nicht, dann entsteht doch ein sehr massives Staunen, welches die meisten Menschen zu dem Glauben kommen lassen, daß "da draußen noch etwas ist" :smilie42: , was wir mit unserer Ratio nicht fassen können. :angel:
Interessant war für mich die Entdeckung, daß die Genesis ebenso verfährt, wie das Universum: vom einfachsten Hell/Dunkel-Kontrast zum komplexesten Lebewesen, daß es gibt, der Mensch. (Vorausgesetzt, man entscheidet sich dazu, das menschliche Hirn als dieses Komplexeste anzusehen...)
Im Gegensatz zu 100.000der anderer Entstehungsmythen, die es auf der Welt gibt, ist die als Jüdisch bezeichnete Genesis, diejenige, welche den Erkenntnisse der heutigen Wissenschaften am nächsten kommt. Frage: Wie sind einfache und unwissende umherirrende Hirten genau auf eine solche Idee gekommen, den Werdegang der Welten-Evolution so genau "vorherzusagen"? Gibt es unter Umständen einen "Urknall-Nachhall" in den Atome, die unseren Körper bevölkern? ;)
Ich möchte hier einmal darauf verweisen, daß es mich auch sehr erstaunt, WIE wir "lebende Atome" auf die Erscheinungen um und über uns reagieren: mit positivem (warum nicht negativem?) Staunen schauen wir auf Himmel, Sonne, Sterne und- neuerdings auch- auf Bilder von Galaxien, Galaxienhaufen und ähnlich "ungeheuerliches". Was ist SCHÖN? und warum ist das schön für uns?
2.)ALLE Veränderungen, denen Lebewesen unterliegen, haben einen Zweck: Überleben! so oder so oder anders... wer sich nicht verändert, stirbt aus, weil die Umwelt, von der wir abhängig sind, sich mal extrem langsam , mal sehr schnell dennoch aber ständig verändert. Ob Vulkanausbruch oder Kontinentalverschiebung. Ob Eiszeit oder Wüstenklima: alles ist in Bewegung, will das Leben überleben, MUß es sich anpassen!Und doch muß ein wesentlicher Teil in uns stabil bleiben, weshalb wir ja auch 50% unsere DNA gemeinsam mit dem Frosch haben und 98% mit dem Schimpansen. Doch welch gewaltiger Unterschied machen diese 2% aus! Sie entstanden vor einige Millionen Jahre als in Afrika sich ein Gebirge auftürmte, welches uns von den anderen affenartigen trennte: die einen bleiben in ihrer Umwelt und paßten sich dieser immer besser an, die anderen (wir, bzw. unsere Vorfahren) mußten zusehen, daß sie im verschwindenden Urwald, der einer Steppe Platz machte, überlebten... Die Affen blieben auf ihren Bäume, wir gingen in die Savanne "spazieren"... Zufall? Jein! Denn wir könnten schon längstens (Gruß in die Schweiz!) ausgestorben sein.. denn vor 75.000 Jahre verschwanden urplötzlich auf der ganzen Welt alle fossilen Überreste des Homo Sapiens als der Supervulkan Toba auf Sumatra ausbrach, welcher den heutigen Tobasee hinterließ.
ALLE? Nein, in einem kleinem Dorf ganz weit oben in (nein, nicht Gallien! ;) Äthiopien machten sich etwa 1500 Überlebende daran, die Welt neu über dem heutigen Jemen zu erobern, denn zu dieser Zeit war das Rote Meer trocken gefallen... wiederum wegen der Kontinentalverschiebungen. (Siehe dazu die "mitochondriale EVA"). Wieder ein zufälliger Zufall? Die Bibel beschreibt das Paradies als zwischen dem Zweistromland im Norden und dem Jemen im Süden liegend... Und die Klimaforschung hat erwiesen, daß zu dieser Zeit die ganze Gegend ein blühendes Land mit angenehmem Klima war :o :shock: Ist somit womöglich das Lied über die Genesis zu dieser zeit entstanden? :oops:
3.) Vor Jahrzehnten las ich eine Studie (natürlich aus den USA) wonach zwei Arten von Menschen in der Lage wären, Gott zu erfahren: solche die eine sehr ausgewogene und gesunde Psyche haben, und solche welche schwerst seelisch geschädigt wären. Ich gehöre zu den Letzteren. Zu meinem Entsetzen machte ich meine ersten diesbezüglichen Erfahrungen während einer stationären Therapie in Bad Grönenbach 1984. 1986 dann eine weitere, diesmal wirklich sehr heilsame, während eines Tramperurlaubs in Mittelfrankreich. 1994 heilte ich dann mit SEINER Hilfe einige Traumata, die, laut Lehrbuch, nicht heilbar wären, da vor dem 3. Lebensjahr geschehen. Zwei Psychologen haben mir, völlig unabhängig von einander, die selbe Beurteilung bei der Schilderung meiner Erlebnisse gegeben: "Herr Denkmal, Sie haben sich selbst wiedergeboren!" Über die Rolle Gottes haben sie kein Wort verloren... 8-)
4.) Über das Vorhanden sein mehrerer Dimensionen, die über die uns bekannten hinaus gehen, habe ich gelesen und gehört. Ich kann sie erst einmal nicht verstehen. Aber da es "dunkle" Materie und "Dunkle" Energie geben soll (ohne solche "Konstrukte" funktionierte die aktuelle Physik nicht, wenn wir sie auf das Weltall übertragen), muß ich annehmen, daß es da wieder "etwas gibt, daß ich weder mit meinen Sinnen noch meinem Nachsinnen greifen kann". DAS überlasse ich dann gerne jene, die das wirklich können. Und ich möchte betonen WIRKLICH können, nicht solche, die denken sie könnten das! ;)

:chapeau: gestatten, Denkmal
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#32 Re: Das Husten Gottes & der Urknall

Beitrag von Pluto » So 28. Apr 2013, 17:49

Tach denkmal,

denkmal hat geschrieben: Kann das planlos geschehen sein oder steckte dahinter eine Absicht? Nach griechischer Logik, und der unterliegen wir kulturell nun mal, ist ein Plan durchaus erkennbar.
Warum sollte das denn nicht planlos entstanden sein? In der Tat sieht so viel nah einem Plan aus in der Welt.
Andererseits kann ich nirgendwo einen Schöpfer erkennen. Warum sollte er sich vor uns verstecken?
Und vor allem... warum denken die Menschen eigentlich immer es müsste auf alle Fragen immer auch Antworten geben? Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde, auf die gibt es keine Antwort, wird es vielleicht auch niemals geben. Ich muss doch in dem Fall nicht immer gleich annehmen eine unsichtbare metaphysische Gestalt hätte alles gemacht. argmentum ad ignorantiam (ein Argument aus dem Unwissen) nenne ich es, wenn mir Jemand einreden will, alles sei erschaffen. "Wir wissen es nicht", ist alles was wir sagen können. Alles andere ist reine Spekulation.

denkmal hat geschrieben: Wie sind einfache und unwissende umherirrende Hirten genau auf eine solche Idee gekommen, den Werdegang der Welten-Evolution so genau "vorherzusagen"?
Haben sie das denn? Oder ist es vielleicht einfach ein Fall vom blinden Huhn, dass ein Korn fand....?

denkmal hat geschrieben: Ich möchte hier einmal darauf verweisen, daß es mich auch sehr erstaunt, WIE wir "lebende Atome" auf die Erscheinungen um und über uns reagieren: mit positivem (warum nicht negativem?) Staunen schauen wir auf Himmel, Sonne, Sterne und- neuerdings auch- auf Bilder von Galaxien, Galaxienhaufen und ähnlich "ungeheuerliches". Was ist SCHÖN? und warum ist das schön für uns?
Ja warum empfinden wir es als schön? Vielleicht aus dem gleichen Grund warum wir die Farbe Grün als beruhigend empfinden. Vielleicht einfach weil wir Kreaturen dieser Erde sind, und die vertraute Umgebung uns nicht ängstlich werden lässt. Die einfache naheliegende Antwort ist oft die wahrscheinlichste, nicht wahr?

denkmal hat geschrieben: 2.)ALLE Veränderungen, denen Lebewesen unterliegen, haben einen Zweck:
Ah! Der teleologische Grund? Wie ich schon gestern in diesem Thread sagte, ist das das Verdienst Darwins, uns zu zeigen wie alles auch ohne Plan oder Zweck entstehen konnte. Ist das nicht eien großartige Leistung dieses Mannes?

denkmal hat geschrieben: Überleben! so oder so oder anders... wer sich nicht verändert, stirbt aus, weil die Umwelt...
Survival of the fittest!

Viele schreiben diesen Spruch Darwin zu, aber es war die Lehre von Henry Spencer, ein Zeitgenosse Darwins. Darwin sprach davon dass wir die Nachkommen der am besten angepassten Wesen sind die sich so am besten (häufigsten) fortpflanzen konnten. Das sind nicht notwendigerweise die Stärksten, nicht wahr?
Ein feiner aber ein ganz entscheidender Unterschied de uns nicht zu brutalen Bestien machten sondern auch Liebe, Zuneigung, Hilfsbereitschaft zulässt.

denkmal hat geschrieben: denn vor 75.000 Jahre verschwanden urplötzlich auf der ganzen Welt alle fossilen Überreste des Homo Sapiens als der Supervulkan Toba auf Sumatra ausbrach, welcher den heutigen Tobasee hinterließ.
ALLE? Nein, in einem kleinem Dorf ganz weit oben in (nein, nicht Gallien! ;) Äthiopien machten sich etwa 1500 Überlebende daran, die Welt neu über dem heutigen Jemen zu erobern
So in etwa könnte es sich abgespielt haben, ja. Aber wie siehst das? War das Überleben dieser 1500 Menschen eher ein Glücksfall, oder war es so was wie ein göttliche Fügung? (Meine Antwort kennst du ja)

denkmal hat geschrieben: "Herr Denkmal, Sie haben sich selbst wiedergeboren!" Über die Rolle Gottes haben sie kein Wort verloren... 8-)
Versteh mich nicht falsch, die Frage nach dem Warum deiner Heilung und Wiedergeburt stellt sich mir nicht. Das hat auch nichts mit mangelndem Mitgefühl zu tun, sondern ich bin einfach nur froh dass du hierher gefunden hast und wir uns so angeregt unterhalten können.

Auch das ist ein Glücksfall in meinen Augen!
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Demian
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#33 Re: Das Husten Gottes & der Urknall

Beitrag von Demian » So 28. Apr 2013, 21:03

Neurowissenschaftler suchen danach, wo Gott im Gehirn steckt, machen einen Schnappschuss von mystischen Zuständen und lösen spirituelle Erlebnisse durch magnetische Stimulationen aus.
[Quelle: Bild der Wissenchaft: Hotline zum Himmel

Dass ein mystisches Erlebnis auch mit einem besonderen Hirnzustand einhergeht, liegt auf der Hand. Aus wissenschaftlicher Sicht kann man das freilich nicht auf Gott beziehen. Aber die Wissenschaft sollte ihrerseits vorsichtig damit sein, alle Wirkungen – und nichts weiter stellt man neurobiologisch fest – auf sich zu reduzieren. Es scheint mir sehr naiv zu sein, herausfinden zu wollen, wo "Gott" im Gehirn steckt, denn Gott ist ein Ganzheitserlebnis.

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#34 Re: Das Husten Gottes & der Urknall

Beitrag von denkmal » So 28. Apr 2013, 21:41

Glücksfall? C.G. Jung hat das "Synchronizität der Zeit" genannt.... Und ich brauchte DRINGEND eine Intellektuelle Abwechslung zu meinem "Eierdieb-Job"...
Zufall ist was einem zu fällt... Was ist dann Abfall? :lol:

Nun, ich denke, ich habe über die Teleologie nur so viel verstanden, dass sie zu einem finalen Zweck diente.... und dass Darwin das widerlegt hat. Die Frage ist dann aber: Ist "Überleben" ein finaler Zweck, oder muß man unter diesen Zweck etwas anderes verstehen wie etwa: "Eine übergeordnete Kraft (meist 'Gott' genannt) hat darauf hin gearbeitet, dass der Mensch entstand"?
Ich meine, nein, Überleben ist kein finaler Zwecke im Sinne von "Prädisposition", aber es ist festzustellen, dass dieser Zweck mittelbar dazu führt, dass Leben sich immer komplizierter gestalten muß, um zu überleben... Wie du sagst: überleben tun die Fittesten... und das sind nicht die Egoisten und Egozentriker zumindest unter Menschen. Auch wenn sie gelegentlich die Welt beherrschen (Hitler, Hedgefondsgründer) Irgendwann dreht sich das Blatt, weil andere Menschen sich gegen sie erheben und sagen: "So nicht! wir wollen auch leben!"
Auch in der (Astro-)Physik ist eine solche Entwicklung zu beobachten: Voraussetzung, daß Sauerstoffatmer erschienen war die Notwendigkeit des "Eisen-Erfindens" in Supernovae vor 5-6 Milliarden Jahren... Den ohne Eisen könnten unsere Zellen den Sauerstoff gar nicht binden-und somit nutzen-!
Alles hat seine Zeit.... und manchmal denke ich auch daran, dass die Menschen von dieser Erde verschwinden könnten: es gibt biologische Untersuchungen, die besagen, daß JEDE Spezies nach einer gewissen Zeit von selbst ausstirbt, weil es in den Mitochondrien so etwas wie ein "Absterb-Gen" gibt, welches von Generation zu Generation immer kürzer wird und irgendwann verschwindet. Diese Verkürzung hat eine immer stärkere Anfälligkeit gegenüber Umwelteinflüsse zur Folge, also eine eingebaute stärker werdende Immunschwäche. Außer die Spezies verändert sich genetisch, stirbt sie aus... Und der Mensch hat sich seit seinem Erscheinen vor etwa 200.000 Jahre erheblich genetisch verändert, man sieht es nur nicht.... aber: Die sogenannte Pest des Mittelalters hat ihre Spuren in der DNA hinterlassen, das ist vor Kurzem nachgewiesen worden. Die Europäer haben ein Enzym entwickelt, welches die Verdauung von Milchprodukte auch nach dem 3. Lebensjahr ermöglicht, ebenso können sie Alkohol besser abbauen.. im Gegensatz zu den Asiaten und den Amerika-Indianer, welche das , Globalisierung sei Dank, allmählich nachholen.
Die Zunahme der Allergien und der Fettleibigkeit in den Industrieländer dagegen scheint mir ein erstes Zeichen für die Abnahme der Immunstärke. Doch hier kann ich mich irren.

Auch ich habe einen Bericht über die "Transzendentale" Wirkung von elektromagnetischen Wellen auf das Hirn gesehen. Zuerst hat es mich geschockt, doch dann kam mir der Gedanke: Wenn du dein Finger in einer Wunde legst und es dann schmerzt.. ist der Finger die Ursache der Wunde? Wenn du Drogen nimmst, sind dann die Halluzinationen Drogen-immanent? Das Hirn ist so prädisponiert, daß es sich so reizen läßt. Und wenn das Hirn das Ergebnis einer Evolution ist, dann hat diese Reizsensibilität einen evolutionären Vorteil...
Wozu brauchen wir Halluzinationen, Wozu brauchen wir elektromagnetische Beeinflußbarkeit?
Ist womöglich "Gott" eine elektromagnetische Halluzination? ;) Und warum glauben alle Menschen Weltweit an etwas "spirituellem"?
Die Heilungen, die ich erfahren habe, waren das Zusammenfügen von abgespaltenen Erfahrungen, welche so Gefühlsintensiv waren und in einer Zeit entstanden, wo mein Hirn noch nicht in der Lage war, diese zu verarbeiten, dass ich , um zu überleben, sie abspalten mußte.. gleichzeitig sind aber wichtige Entwicklungsschritte unterblieben, beziehungsweise gewaltsam unterbunden worden. Wie es scheint, gehört die Verbundenheit mit einer Höheren positiven Kraft (und sei sie eingebildet!) zu der Entwicklung eines gesunden Ichs. Ist diese Entwicklung abgeschlossen, kann der Mensch diese durchaus negieren (meist als Folge von Enttäuschungen, die das Leben oder die Religionen ihnen zugefügt haben), es bleibt dann aber so etwas wie der Glaube an etwas Gutem, was immer das sei, und gleichzeitig, das sehe ich auch hier bei einigen anderen Schreiber(innen), bleibt eine Sehnsucht nach Transzendenz, die "irgendwie" beantwortet werden möchte...
Bibel, Thora, Koran und viele andere religiöse Konstrukte versuchen diese Antwort zu geben.
Im Kern hat mich Jesus von Nazareth schon immer fasziniert, auch damals als ich selbst Atheist war: Katholisch getauft und erzogen, gab ich den Glauben auf, voller Wut und Trauer nach den Tod meiner Mutter als ich 12 war UND der Priester, der bislang zu uns kam, erst nicht mehr kam, denn wir sind zur gleiche Zeit bettelarm geworden und konnten nichts mehr spenden und dann mit seiner Geliebten woanders versetzt wurde... Bis ich 30 Jahre alt wurde blieb ich fast schon fanatischer Atheist und kenne und erlebe auch heute noch all diese Argumente, die hier vorgebracht werden gegen die Existenz Gottes aus dem FF. Als ich Jesus als meinen Erlöser annahm, fielen so viele Schuldgefühle von mir ab, daß ich dachte , über Nacht schweben gelernt zu haben, so erleichtert war ich...
und dann begegnete ich "Krissten"! :shock:
"Wenn du nicht so glaubst wie wir, dann bist du verloren!" sagten Neuapostolische, Zeugen Jehovas, Charismatiker, und wie sie sonst noch so alle heißen. Pfingstler brabbelten mich an , wie ich es selbst als Kind aus Spaß am Strand von Korsika so gerne machte, nannten das "Zungensprechen" und "weihten" mich als ihnen zugehörig "Ab sofort!" :o
Nur zwei Gemeinschaften sagten mir zu: die in Taizé und die Gemeinde hier im Dorf(EKD), letztere aber mit Einschränkungen... Ich muß eben mein Weg alleine gehen. Oder mit euch :)
@Pluto: du darfst gerne meine Aussagen auseinander nehmen, so lange du nicht abwertend oder beleidigend wirst.... kann ich vielleicht noch etwas von dir lernen, da ich nicht so belesen bin "als wie" du :lol:

Oje... vom Urknall zum Zeugnis...ich hoffe, es kommt gut

:smiley15:
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#35 Re: Das Husten Gottes & der Urknall

Beitrag von Pluto » So 28. Apr 2013, 23:12

denkmal hat geschrieben:Glücksfall? C.G. Jung hat das "Synchronizität der Zeit" genannt.... Und ich brauchte DRINGEND eine Intellektuelle Abwechslung zu meinem "Eierdieb-Job"...
Naja... Jung ... Seine frühen Arbeiten gehen noch, so gerade eben.... aber sein Spätwerk ist die reinste Esoterik.
Ich ziehe Freud jederzeit vor. der ist wenigstens bodenständig geblieben.

denkmal hat geschrieben:Zufall ist was einem zu fällt...
Zufall gibt es nicht in einer kausalen Welt, Es gibt nur unerklärte Naturereigisse.

denkmal hat geschrieben:Ich meine, nein, Überleben ist kein finaler Zwecke
Nein. Leben ist Eigennutz, mehr nicht. Aus mener Sicht völlig sinn- und zwecklos. Genieß es einfach, so dass du am Ende nicht bereust.

denkmal hat geschrieben:Wie du sagst: überleben tun die Fittesten...
Wenn du damit die am besten angepassten meinst, okay.

denkmal hat geschrieben:Alles hat seine Zeit.... und manchmal denke ich auch daran, dass die Menschen von dieser Erde verschwinden könnten: es gibt biologische Untersuchungen, die besagen, daß JEDE Spezies nach einer gewissen Zeit von selbst ausstirbt,
Das ist ganz unterschiedlich. Kakerlaken gibt es seit min 120 Millionen Jahren fast unverändert. Andere Tiere sterben sehr schnell aus. Der große Biologe Ernst Mayr (1904-2005) hat das mal versucht statistisch zu erfassen, und kam auf eine mittlere Lebensdauer einer Art von ca. 300'000 Jahren. Also wie lange können wir uns noch als Art erhalten, glaubst du?

denkmal hat geschrieben: weil es in den Mitochondrien so etwas wie ein "Absterb-Gen" gibt, welches von Generation zu Generation immer kürzer wird und irgendwann verschwindet.
Nö. Du verwechselst das. menschliche Mitochndrien sind ringfömig und enthalten exakt 37 Gene. Ich denke du meinst die Telomeren die für das Altern des Individuums verantwortlich sind.

denkmal hat geschrieben: Wozu brauchen wir Halluzinationen, Wozu brauchen wir elektromagnetische Beeinflußbarkeit?
Ist womöglich "Gott" eine elektromagnetische Halluzination? ;) Und warum glauben alle Menschen Weltweit an etwas "spirituellem"?
Gute frage.
Es ist reine Spekulation, aber Spiritualität hat möglicherweise eine trostspendende Wirkung (Autosuggestion).

denkmal hat geschrieben: Bis ich 30 Jahre alt wurde blieb ich fast schon fanatischer Atheist und kenne und erlebe auch heute noch all diese Argumente, die hier vorgebracht werden gegen die Existenz Gottes aus dem FF. Als ich Jesus als meinen Erlöser annahm, fielen so viele Schuldgefühle von mir ab, daß ich dachte , über Nacht schweben gelernt zu haben, so erleichtert war ich...
Ich wurde erst vor 10 Jahren zum Agnostiker. Vorher war es mir ziemlich egal. Ein "Papierchrist". als ich dann begann es zu studieren, wurde ich immer mehr zum Skeptiker.

denkmal hat geschrieben: @Pluto: du darfst gerne meine Aussagen auseinander nehmen, so lange du nicht abwertend oder beleidigend wirst....
Das ist nicht mein Stil.
Manchmal kann ich ironisch oder auch zynisch werden aber nicht beleidigend. Du darfst ruhig mal Magdalena fragen wie sie mich sieht (ich nenne sie mein Schutzengel :engel: ).

denkmal hat geschrieben: Oje... vom Urknall zum Zeugnis...ich hoffe, es kommt gut
:smiley15:
Vom hundertsten ins tausendste, nicht wahr? :)
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#36 Re: Das Husten Gottes & der Urknall

Beitrag von Demian » Mo 29. Apr 2013, 16:33

Pluto hat geschrieben:Naja... Jung ... Seine frühen Arbeiten gehen noch, so gerade eben.... aber sein Spätwerk ist die reinste Esoterik.

Jung war ein großer Skeptiker ... der sehr feinsinnig zwischen einer mythologischen und wissenschaftlichen Terminologie unterschieden hat. Dort, wo er geforscht hat, hat er keine religiöse Spekulation getrieben. Dort, wo es aber um einen ganzheitlichen Sinn des Lebens ging, kam er mit wissenschaftlichen Begriffen alleine nicht weiter. Ab da suchte er in den Religionen nach Antworten. Das ist, in meinen Augen, eher vorbildlich und zeitgemäß ... Wissenschaft und Religion können sich in dieser Art wunderbar ergänzen.
Zuletzt geändert von Demian am Mo 29. Apr 2013, 16:50, insgesamt 1-mal geändert.

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#37 Re: Das Husten Gottes & der Urknall

Beitrag von closs » Mo 29. Apr 2013, 16:48

Demian hat geschrieben: Wissenschaft und Religion sollten einander lieber ergänzen.
Uneingeschränkt richtig - allerdings bleibt die Frage, wer der letzte Bezugspunkt ist: Gott oder Mensch?

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#38 Re: Das Husten Gottes & der Urknall

Beitrag von Demian » Mo 29. Apr 2013, 16:52

closs hat geschrieben:
Demian hat geschrieben: Wissenschaft und Religion sollten einander lieber ergänzen.
Uneingeschränkt richtig - allerdings bleibt die Frage, wer der letzte Bezugspunkt ist: Gott oder Mensch?

Ich habe genau diesen Satz noch mal umformuliert: können. Für mich gibt es diese Dichotomie nicht. Wer von Gott spricht, kann vom Menschen nicht schweigen ... und umgekehrt. Das Wort Gott kann man zum Beispiel, als Chiffre für das Geheimnis der Welt verwenden, also im einsteinschen Sinne. Das ist zunächst eine sprachliche Angelegenheit ;)

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#39 Re: Das Husten Gottes & der Urknall

Beitrag von closs » Mo 29. Apr 2013, 17:06

Demian hat geschrieben:Gott kann man zum Beispiel auch als Chiffre für das Geheimnis der Welt begreifen
Du wandelst immer mal auf dem Grad, der abstürzen kann in den Deismus. - Insofern eine Konkretisierung:

Gott kann AUCH als Chiffre für die Welt verstanden werden - aus Wahrnehmungssicht. - Als Sein ist Gott keine Chiffre, sondern Gott. - Dann würde der Satz lauten, dass die Geheimnisse der Welt eine Chiffre für Gott sind. - Gefährliches Spiel.

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#40 Re: Das Husten Gottes & der Urknall

Beitrag von R.F. » Mo 29. Apr 2013, 17:18

Pluto hat geschrieben: - - -
Manchmal kann ich ironisch oder auch zynisch werden aber nicht beleidigend.
- - -
Keine Sorge, Pluto, ich verrat nichts... :lol:

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