Amit Goswami: Über die Wissenschaft zu Gott

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Pluto
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#31 Re: Amit Goswami: Über die Wissenschaft zu Gott

Beitrag von Pluto » Do 19. Jun 2014, 16:54

Christof hat geschrieben:Sogar Dein Freund Feynman bestätigt meine Aussage. Warum Du noch nicht so weit bist, weiß ich nicht.
:lol: Feynman sagte das vor 40 Jahren. Seitdem haben Wissenschaftler gelernt mit den Effekten der QP unmzugehen, und ihnen sinnvolle Aufgaben zu übertragen. Kein Handy, kein PC, und kein Bildschirm würde ohne die Bändigung quantenphysikalischer Effekte funktionieren.

Christof hat geschrieben:Halbwissen Anwendungen bringt uns nicht weiter.
Gerade du als Ingenier müsstst doch wissen, dass man mit Halbwissen keine Technik bauen kann.
Ich denke, über die Bezeichnung "Halbwissen" würden die meisten Quantenphysiker heute nur noch müde lächeln.

Chistof hat geschrieben:Bryce DeWitt, ein anderer amerikanischer Physiker, sagt zu der Quantentheorie:
"Wohl keine Entwicklung der modernen Wissenschaft hat das menschliche Denken nachhaltiger beeinflußt als die Geburt der Quantentheorie. Jäh wurden die Physiker eine Generation vor uns aus jahrhundertealten Denkmustern herausgerissen und fühlten sich zur Auseinandersetzung mit einer neuen Metaphysik aufgerufen. Bis zum heutigen Tag währen die Qualen, die dieser Prozeß der Neuorientierung bedeutete. Im Grunde haben die Physiker einen schweren Verlust erlitten: sie verloren ihren Halt in der Realität." - (Original engl.) - Bryce DeWitt
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DeWitt war ein genialer Quantepnphysiker, aber dennoch weiß ich nicht wirklich worauf du hinaus willst.
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Christof
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#32 Re: Amit Goswami: Über die Wissenschaft zu Gott

Beitrag von Christof » Do 19. Jun 2014, 17:13

Lieber Pluto,

natürlich kann man mit Halbwissen Technik bauen. Es reicht völlig die Formeln anzuwenden bzw. hinzunehmen, ohne sie wirklich tief verstanden zu haben. Dann braucht man nur noch zu testen, ob das Ding funktioniert. So auch bei quantenmechanischen Effekten...

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#33 Re: Amit Goswami: Über die Wissenschaft zu Gott

Beitrag von Pluto » Do 19. Jun 2014, 17:17

Christof hat geschrieben:natürlich kann man mit Halbwissen Technik bauen. Es reicht völlig die Formeln anzuwenden bzw. hinzunehmen, ohen sie wirklich verstenden zu haben. Dann braucht man nur noch zu testen, ob das Ding funktioniert. So auch bei quantenmechanischen Effekten - man muss da nur die Formeln hinehmen.
Natürlich. Aber einer hat doch die Modelle postuliert, und die Formeln nierdegeschreiben und überprüft.
Sie sind nicht vom Himmel gefalllen, oder?
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#34 Re: Amit Goswami: Über die Wissenschaft zu Gott

Beitrag von Christof » Do 19. Jun 2014, 17:28

Eben - es reicht zu beobachten, wie die Natur funktioniert ohne tieferes Verständnis. Ich behaupte nochmal, zusammen mit Feynman, dass ein tiefes Verständnis der Quantenmechanik bisher fehlt. Die Technik ist kein Beweis für ein tiefes Verständnis.

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#35 Re: Amit Goswami: Über die Wissenschaft zu Gott

Beitrag von Zeus » Do 19. Jun 2014, 17:34

Christof hat geschrieben:Eben - es reicht zu beobachten, wie die Natur funktioniert ohne tieferes Verständnis. Ich behaupte nochmal, zusammen mit Feynman, dass ein tiefes Verständnis der Quantenmechanik bisher fehlt. Die Technik ist kein Beweis für ein tiefes Verständnis.
Lieber Christof, du solltest nicht von dir auf andere schließen. :mrgreen:

Gruß
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(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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#36 Re: Amit Goswami: Über die Wissenschaft zu Gott

Beitrag von Christof » Do 19. Jun 2014, 17:46

:mrgreen: Wenn jeder Techniker und Ingenieur immer an die Grundlagen denken würde, wären wir zu gar nix gekommen.
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#37 Re: Amit Goswami: Über die Wissenschaft zu Gott

Beitrag von Pluto » Do 19. Jun 2014, 17:47

Christof hat geschrieben:Ich behaupte nochmal, zusammen mit Feynman, dass ein tiefes Verständnis der Quantenmechanik bisher fehlt. Die Technik ist kein Beweis für ein tiefes Verständnis.
Definiere mal "tief" im Zusammenhang mit Verständnis, lieber Christof.
Übrigens... Feynman sprach weder von Halbwissen noch von der Tiefe des Verstädnisses.
"I think I can safely say that nobody understands quantum mechanics."
- Richard Feynman
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#38 Re: Amit Goswami: Über die Wissenschaft zu Gott

Beitrag von Pluto » Do 19. Jun 2014, 17:48

Christof hat geschrieben: :mrgreen: Wenn jeder Techniker und Ingenieur immer an die Grundlagen denken würde, wären wir zu gar nix gekommen.
Das muss er gar nicht; hauptsache einer hat es vor ihm getan. ;)
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#39 Re: Amit Goswami: Über die Wissenschaft zu Gott

Beitrag von Christof » Do 19. Jun 2014, 17:58

Tiefes Verständnis hat man, wenn man die Zusammenhänge und Ursachen begreift. Ein reines Beobachten und rückgeschlossene Gesetzmäßigkeit reicht nicht. In der Quantenphysik kann man ganz gut sagen wie sich die Natur verhält, aber nicht warum.

Zu Feynmans Zitat: Pluto ich glaube, dass das Zitat für sich selbst spricht. Da müssen wir keine Haare spalten. ;)

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#40 Re: Amit Goswami: Über die Wissenschaft zu Gott

Beitrag von Pluto » Do 19. Jun 2014, 18:23

Christof hat geschrieben:Zu Feynmans Zitat: Pluto ich glaube, dass das Zitat für sich selbst spricht. Da müssen wir keine Haare spalten. ;)
Ich will keine Haare spalten. Auch will ich nicht rechthaberisch wirken.
Aber man darf solche Zitate ncht aus dem Zusammenhang reißen. Es ist so als ob Jemand aus Einsteins "Gott würfelt nicht!" schließen würd, dass Einstein religiös war — er war es nicht (und so hat er den Satz auch nicht gesagt).

Hier der ganze Wortlaut von Feynmans Ansprache (an seine Studenten):
Now we know how the electrons and light behave. But what can I call it? If I say they behave like particles I give the wrong impression; also if I say they behave like waves. They behave in their own inimitable way, which technically could be called a quantum mechanical way. They behave in a way that is like nothing that you have seen before. Your experience with things that you have seen before is incomplete. The behavior of things on a very tiny scale is simply different. An atom does not behave like a weight hanging on a spring and oscillating. Nor does it behave like a miniature representation of the solar system with little planets going around in orbits. Nor does it appear to be somewhat like a cloud or fog of some sort surrounding the nucleus. It behaves like nothing you have seen before.

There is one simplication at least. Electrons behave in this respect in exactly the same way as photons; they are both screwy, but in exactly in the same way….

The difficulty really is psychological and exists in the perpetual torment that results from your saying to yourself, "But how can it be like that?" which is a reflection of uncontrolled but utterly vain desire to see it in terms of something familiar. I will not describe it in terms of an analogy with something familiar; I will simply describe it. There was a time when the newspapers said that only twelve men understood the theory of relativity. I do not believe there ever was such a time. There might have been a time when only one man did, because he was the only guy who caught on, before he wrote his paper. But after people read the paper a lot of people understood the theory of relativity in some way or other, certainly more than twelve. On the other hand, I think I can safely say that nobody understands quantum mechanics. So do not take the lecture too seriously, feeling that you really have to understand in terms of some model what I am going to describe, but just relax and enjoy it. I am going to tell you what nature behaves like. If you will simply admit that maybe she does behave like this, you will find her a delightful, entrancing thing. Do not keep saying to yourself, if you can possible avoid it, "But how can it be like that?" because you will get 'down the drain', into a blind alley from which nobody has escaped. Nobody knows how it can be like that.
Richard P. Feynman, The Messenger Lectures, 1964, MIT
Glaubst du wirlklich, dass Feynman nicht ganz genau wusste, was QP ist? Hätte er dann seinen Nobelpreis verdient?
Es ging ihm eigentlich um die vielen Analogien die damals über die QP kursierten, und seine Botschaft war klar: Man soll das gar nicht erst versuchen, denn das hindert uns nur, die QP zu verstehen. Zudem sagte er das vor 50 Jahren. Man muss auch verstehen wie bescheiden und bodenständig Richard Feynman war. Er war auf seinem Gebiet absolut souverän, und trotzdem konnte er das für Studenten verwirrende Material einfach und spannend rüberbringen.

Ob andere an das Genie von Feynman heranreichen, weiß ich nicht. Aber sicher ist, dass inzwischen andere Experten (und es sind nicht wenige) gelernt haben mit der skurrilen Welt der QP umzugehen. Ganz egal ob Anton Zeilinger, Edward Witten, Frank Wilczec, Brian Greene, Roger Penrose... sie alle haben ein tiefes Verständnis der QP. Die Disziplin ist heute allerdings sehr viel breiter als zu Feynmans Zeiten, so dass jeder ein Fachmann auf seinem Gebiet ist.
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