Wie viel wissen wir überhaupt über die Welt?

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klassische Physik, SRT/ART & Gravitation, Quantentheorie
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Scrypt0n
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#231 Re: Wie viel wissen wir überhaupt über die Welt?

Beitrag von Scrypt0n » So 15. Feb 2015, 13:35

seeadler hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Auch das ist falsch; natürlich ist die vierte Dimension die Zeit. Es gibt keine extra gesonderte, nach innen gerichtete Dimension; sie ist auch weder zwingend noch nötig.
Ich erkenne keinen Grund, der Zeit selbst überhaupt eine eigene Dimension zuzugestehen.
Dann hast du die Relativitätstheorie schlicht nicht begriffen!

seeadler hat geschrieben:Die Zeit ist lediglich eine Konsequenz aus Geschwindigkeit und Raum
Nein; der Raum ist als solcher nicht existent. Aber das Raumzeit-Gefüge streitest du ja willkürlich ab.

Da du auf einige andere Einwände bezogen auf deine Behauptungen nicht eingegangen bist sowie einige Fragen (eigentlich alle) nicht beantwortet hast:
seeadler hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:
seeadler hat geschrieben:Denn gemäß eurer Verbindung zwischen der Entstehung von Gravitationswellen und dem Vorhandensein von Gravitationsenergie im frühen Stadium der Sternenentstehung kann es ja dann auch nicht sein, dass zwei vollkommen fertige Massen aufeinander reagieren.
Warum kann das nicht sein?
1. Die Massen reagieren nicht aufeinander; die Massen reagieren auf die durch die Massen hervorgerufene Raumkrümmung und folgen dieser.
2. Die Raumkrümmung ist vorhanden, die Massen folgen dieser. Auch dann, wenn es sich um bereits "fertige Massen" handelt - es gibt keinen Grund, weshalb sie das nicht tun sollten.
Es wird doch so gerne jenes Modell mit der Vertiefung gezeigt, mit der Delle im Raum, begrenzt auf drei Dimenisonen, oder mit dem Tischtuch, in dem ich eine Kugel reinsetze, usw.... jenes Modell, welches auch Münek noch einmal vorstellte. Auch jene von mir hier reingesetzten Grafiken der Lagrange-Punkte betreffend zeigen jene Dellendeformation...ein Bild also, was überall als anschauliches Bild der Raumkrümmung herhalten muss.
Alles bekannt; im Grunde fasst du hier altbekannte Dinge auf und weichst damit meiner Frage (in rot gefärbt) aus. Du hast eine - recht unsinnige - Behauptung aufgestellt und ich fragte, warum das so sein sollte wie von dir geschildert. Dass es eben doch so sein kann - gar sein muss - habe ich mit den auf meine Frage folgenden zwei Punkten dargelegt.

Also: Warum kann das nicht sein?

seeadler hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Die Gravitationswelle ist ja nur die Veränderung der Raumzeit, also das Entstehen der Raumkrümmung, welche zunimmt, wenn die Masse zunimmt.
Es gibt überhaupt keinen Grund, anzunehmen, die bestehende bzw. eingetretene Raumkrümmung würde erneut oder weiterhin "Gravitationswellen" erfahren und auch keine Begründung, durch was und weshalb diese ausgelöst werden sollten.

Das, was du als "vorhanden" ansiehst bzw. postulierst ist somit eher nichtig.
na ja, das isr ja nun mal der bestehende Unterschied zwischen der von euch vetretenen Hypothese jener bisher noch nicht nachgewiesenen "Gravitationswelle", die für euch offenbar nur ein einmaliges Unterfangen zu sein scheint
1. Falsch.
Nochmal: Gravitationswellen konnten bisher zwar noch nicht direkt, allerdings indirekt nachgewiesen werden; doch a) ist noch nicht aller Tage Abend und b) ist das ja auch schon mal was.

2. Die Raumkrümmung als solche bestreitest du ja ebenfalls nicht; und auch nicht, dass die Raumkrümmung durch das Vorhandensein von Massen entsteht.
Die Gravitationswelle ist damit nichts anderes, als die durch die Masse sich ausbreitende (und somit entstehende) Raumkrümmung.

Darum gilt: Es gibt überhaupt keinen Grund, anzunehmen, die bestehende bzw. eingetretene Raumkrümmung würde erneut oder weiterhin "Gravitationswellen" erfahren und auch keine Begründung, durch was und weshalb diese ausgelöst werden sollten.
Es steht dir frei, das Gegenteil begründet darzulegen.

seeadler hat geschrieben:Kurzum, mein Körper gibt Strahlung ab, die auf jeden anderen Körper einwirkt und eine definierbare Reaktion verursacht.
1. Behauptung!
2. Es gibt keine Indizien, Nachweise oder Notwendigkeiten für diese postulierte Strahlung.

seeadler hat geschrieben:Ebenso hatte ich geschrieben, dass jeder Planet, jeder Mond des Sonnensystems automatisch Träger der Gravitationsenergie der Sonne ist
Selbstverständlich; doch auch diese Behauptung wird durch das Wiederholen nicht richtiger.
Mit Gravitationsenergie kannst du nur wieder etwas meinen, was nicht der Gravitationsenergie entspricht: http://de.wikipedia.org/wiki/Gravitationsenergie

Was also, was du als solche bezeichnest, meinst du konkret?

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Zeus
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#232 Re: Wie viel wissen wir überhaupt über die Welt?

Beitrag von Zeus » So 15. Feb 2015, 13:38

seeadler hat geschrieben:Das ändert nichts an der Aussage, dass die dahinter steckende Überlegung und auch Methodik der Seismologie die gleiche ist wie beim Ultraschall.
Das ist (so ungfähr) richtig.
Aber vorher hattest du behauptet, es würde Ulatraschall verwendet und diesen Unsinn auch mit (unpassenden) Beispielen zu belegen versucht:
http://www.spektrum.de/alias/geologie/t ... all/829442
Eine mögliche Erklärung zur Entstehung von Tiefbeben.

http://www.sonic-umwelttechnik.de/html/ ... ismen.html
Brunnenregenerierung

http://www.bgr.bund.de/DE/Themen/Endlag ... ungen.html
Seismische und Ultraschall In-situ-Messungen: Bohrlochmessungen

http://www.uni-leipzig.de/~geo/pde/proj ... linar.html
Bewertung der geologischen Barriere von Untertagedeponien und Endlagern, Tunneln.

seeadler hat geschrieben:Und aus diesem Grund hat es damals Der Professor genannt. Mehr nicht und auch nicht weniger.
Der Professor hatte es wahrscheinlich so gemeint, DU ABER NICHT. Siehe oben.
Zuletzt geändert von Zeus am So 15. Feb 2015, 19:17, insgesamt 1-mal geändert.
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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#233 Re: Wie viel wissen wir überhaupt über die Welt?

Beitrag von seeadler » So 15. Feb 2015, 18:47

Scrypt0n hat geschrieben: seeadler hat geschrieben:

Scrypt0n hat geschrieben:Auch das ist falsch; natürlich ist die vierte Dimension die Zeit. Es gibt keine extra gesonderte, nach innen gerichtete Dimension; sie ist auch weder zwingend noch nötig.

Ich erkenne keinen Grund, der Zeit selbst überhaupt eine eigene Dimension zuzugestehen.

Dann hast du die Relativitätstheorie schlicht nicht begriffen!

so, meinst du,? Vielleicht interpretiere ich sie lediglich anders als du?! Oder muss man alles so verstehen, wie du es verstanden zu haben glaubst? Ich verstehe unter Gravitation ja offensichtlich auch etwas vollkommen anderes, als du dann mit der zeit so nach und nach zuzugeben geneigt warst. Denn auch du negierst eine aktive Kraft, mir aber weis machen wollen, dass dies so wäre.

Scrypt0n hat geschrieben: seeadler hat geschrieben:Die Zeit ist lediglich eine Konsequenz aus Geschwindigkeit und Raum

Nein; der Raum ist als solcher nicht existent. Aber das Raumzeit-Gefüge streitest du ja willkürlich ab.

ah ja?. Wo bitte tue ich dies? Ich habe sogar explizit darauf hingewiesen, dass Raum und Zeit und natürlich auch Materie untrennbar miteinander verwoben sind. Hier geht es nicht um das Raumzeitgefüge, sondern um das Wesen der Gravitation, und diese Aussage nach Newton, die Massen ziehen sich wechselseitig an, stimmt nun mal nicht, wie du ja selbst mittlerweile zutreffend bewiesen hast.

Oder ruderst du jetzt wieder zurück? Du selbst sagst wie auch andere hier, dass es dazu keiner Kraft bedarf, weil die Raumzeitkrümmung selbst jene "Gravitation" sei - etwas, wovon nachweislich Newton keine Ahnung haben konnte.

Scrypt0n hat geschrieben:1. Die Massen reagieren nicht aufeinander; die Massen reagieren auf die durch die Massen hervorgerufene Raumkrümmung und folgen dieser.

Schön, schon mal wieder eine Übereinstimmung, die beinhaltet, dass die Massen selbst nicht aufeinander reagieren. Du setzt dazwischen die Raumkrümmung - die ich nirgendwo negiere, wie du ja an anderer Stelle richtig festgestellt hast - ich wiederum weise darauf hin, dass es trotz Raumzeitkrümmung eine Kraft geben muss, die die Massen entsprechend beschleunigt. Oder wie erklärst du allein aus der Raumzeitkrümmung eine Beschleunigung?

Scrypt0n hat geschrieben:2. Die Raumkrümmung ist vorhanden, die Massen folgen dieser. Auch dann, wenn es sich um bereits "fertige Massen" handelt - es gibt keinen Grund, weshalb sie das nicht tun sollten.

Und, hab ich das irgendwo bestritten? Ich habe das mit dem Waschbecken gebracht, wenn du da eine Kugel hineinlegst, so ist auch die Kugel gezwungen der Krümmung des Waschbeckens Richtung Abfluss (Schwarzes Loch) zu folgen. Aber was beschleunigt jene Kugel, oder warum überhaupt folgt die Kugel der Krümmung, wenn ich ihr überhaupt keinen Impuls gebe?

Scrypt0n hat geschrieben: seeadler hat geschrieben:Kurzum, mein Körper gibt Strahlung ab, die auf jeden anderen Körper einwirkt und eine definierbare Reaktion verursacht.

1. Behauptung!
2. Es gibt keine Indizien, Nachweise oder Notwendigkeiten für diese postulierte Strahlung.

und nun? Und darum ist die Hypothese falsch? Am Anfang fehlen so ziemlich bei den meisten neuen Ideen und Erklärungen, die alte Mechanismen ablösen die entsprechenden Beweise, weil es dafür in der Regel auch noch keine Messverfahren gibt. Denn man kann erst etwas beweisen, wenn man weiß, was man eigentlich sucht und dazu braucht man wiederum Vergleichswerte.

Mit Gravitationsenergie kannst du nur wieder etwas meinen, was nicht der Gravitationsenergie entspricht: http://de.wikipedia.org/wiki/Gravitationsenergie

Was also, was du als solche bezeichnest, meinst du konkret?

Gut, wie nennst du das Ergebnis aus Gm1m2/ a und die resultierende Energie daraus G m2 v². Ist das für dich keine Gravitationsenergie, die umgesetzt wurde?
Alles, was ich hier schreibe, verstehe ich lediglich als Gedanken und Anregungen, Inspirationen, keine Fakten! Wenn es mit tatsächlichen abgleichbaren Fakten übereinstimmt, dann zufällig.

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#234 Re: Wie viel wissen wir überhaupt über die Welt?

Beitrag von Halman » Mo 16. Feb 2015, 00:25

Scrypt0n hat geschrieben:
seeadler hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Auch das ist falsch; natürlich ist die vierte Dimension die Zeit. Es gibt keine extra gesonderte, nach innen gerichtete Dimension; sie ist auch weder zwingend noch nötig.
Ich erkenne keinen Grund, der Zeit selbst überhaupt eine eigene Dimension zuzugestehen.
Dann hast du die Relativitätstheorie schlicht nicht begriffen!
In der SRT ist die Zeit als vierte Dimension der Raumzeit eine primordiale Eigenschaft der Natur. Allerdings ist dies in der ART keineswegs mehr so eindeutig. Die Hintergrundunabhängigkeit führt dazu, dass Koordinatensysteme beliebig sind. Daher ist es nicht klar, ob Zeit newtonisch als absolut real, oder leib­ni­zisch als Konstrukt einer relationalen Zeit anzusehen ist. Da mich dies allerdings - dies räume ich gerne ein - über meinen "Horizont" hinausführt, verweise ich auf folgende fachliche Erklärung:
Zitat von Agent Scullie:
Die Urknalltheorie basiert aber auf der ART, und in der steht nicht eindeutig fest, ob die Zeit eine primordiale Eigenschaft ist oder nicht. Im Raumzeit-Konzept der SRT z.B. ist die Zeit noch eindeutig primordial: zwei zeitartig getrennte Ereignisse (Raumzeit-Punkte) haben eine definierten Abstand voneinander, völlig unabhängig ob irgendetwas da ist, das sich verändern könnte. In der ART gilt das ebenfalls, wenn man eine gegebene Lösung der Feldgleichungen zugrundelegt. Allerdings ist da noch Einsteins Loch-Argument, das darauf hinausläuft, dass Raumzeitpunkte ohne Bezug zu materiellen Objekten, die sich durch die Raumzeit bewegen, nicht wohldefiniert sind (Stichwort: Hintergrundunabhängigkeit). Das könnte man so deuten, dass in der ART die Theorie der relationalen Zeit anzuwenden ist.
Was meinst Du dazu?

Scrypt0n hat geschrieben:
seeadler hat geschrieben:Die Zeit ist lediglich eine Konsequenz aus Geschwindigkeit und Raum
Nein; der Raum ist als solcher nicht existent.
Das ist eine sehr weitreichende Aussage. Ist denn der Raum etwa keine primordiale Eigenschaft der Natur?
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#235 Re: Wie viel wissen wir überhaupt über die Welt?

Beitrag von seeadler » Mo 16. Feb 2015, 06:32

Halman, lange Zeit habe ich das einfach übernommen, was man mir über die Zeit als vierte Dimension erzählt hat, bzw was ich dazu gelesen habe. Den Gedanken fand ich anfänglich toll, interessant und er scheint eine Menge an Problemen mit einem mal weg zu wischen.

Doch als ich erkannte, dass auch die Materie und selbst der Raum relativistischer Natur sind, und die Zeit selbst ebenso im Sinne der Relativität veränderbar ist gemäß t2 = t1 / Wurzel ( 1- (v/c)²)... und wir hier auch niemals von einem absolut ruhenden System ausgehen können, weshalb eine Grundbedingung der Zeitbestimmung bereits in jener Formel verankert ist und die "wahre Eigenzeit" lediglich jene Differenz zwischen t2 - t1 beinhaltet, so wie auch die scheinbare Ruhemasse ebenso lediglich ein Produkt dieser Differenz ist von m1 / Wurzel ( 1- (v/c)²) - m1 ist bin ich jedenfalls davon überzeugt, dass man der Zeit keine eigene Dimension zuschreiben darf, sondern diese lediglich eine Hilfsfunktion besitzt. Denn was genau soll denn eine "absolute Zeit" sein. Diese muss erklärbar sein wie die absolute Masse (Ruhemasse), und diese gibt es ebenso wenig.

Wir hätten es gerne mit den absoluten Größen und Einheiten. Aber die gibt es nicht. Es gibt grundsätzlich nur relative Größen und Einheiten : In Bezug zu uns!

Wie will man denn die Ewigkeit oder Unendlichkeit definieren? Es ist nicht möglich! Genauso umgekehrt, welches ist der kleinste Zeitraum? Auch den gibt es nicht! Die Planckzeit ist lediglich eine Bezugsgröße im Verhältnis zu uns. Es ist ganz sicher nicht eine absolute Zeit. Selbst die Geschwindigkeit 300.000 km/s ist streng genommen keine absolute Grenze, sondern eine relative!

.....

also meiner Meinung nach gibt es für die Zeit keine eigene Dimension!

Was ich mir dagegen durchaus vorstellen kann geht in Richtung dessen, was ich schon zur Gravitation gesagt hatte. Nachweislich gibt es eine Krümmung des Raumes, wie offenbar auch eine Kraft, die die Massen zueinander bewegt. Doch in beiden Fällen ist sowohl die Krümmung des Raumes wie auch die Kraft lediglich proportional zur Masse und keine Eigenschaft der Masse selbst. Die Raumkrümmung hat demzufolge nichts mit einer Eigenschaft der zeit zu tun, genauso wenig wie mit einer Eigenschaft der Masse, sondern sie ist proportional zu beiden. Wenn man so will ist der Raum selbst ein "Produkt" der Zeit, und somit gibt es nur Krümmung und keinen "normalen Raum"......



Gruß
Seeadler
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#236 Re: Wie viel wissen wir überhaupt über die Welt?

Beitrag von Pluto » Do 12. Mär 2015, 18:50

seeadler hat geschrieben:Wir hätten es gerne mit den absoluten Größen und Einheiten. Aber die gibt es nicht. Es gibt grundsätzlich nur relative Größen und Einheiten : In Bezug zu uns!

Wie will man denn die Ewigkeit oder Unendlichkeit definieren? Es ist nicht möglich! Genauso umgekehrt, welches ist der kleinste Zeitraum? Auch den gibt es nicht! Die Planckzeit ist lediglich eine Bezugsgröße im Verhältnis zu uns. Es ist ganz sicher nicht eine absolute Zeit. Selbst die Geschwindigkeit 300.000 km/s ist streng genommen keine absolute Grenze, sondern eine relative!
Die Naturwissensftler arbeiten mit Modellen der Welt. Wenn man ein Modell vorstellt, so zeichnet man damit nicht die absolute Wahrheit der Welt, sondern man beschreibt sie ledgilich innerhalb der Grenzen für die das Modell entwickelt wurde.

So ist es auch mit der Relativitätstheorie, die für normale bis mittelstarke Gravitationsfelder gilt. Die SRT sagt, dass Zeit nicht absolut, sondern relativ ist, weil die Lichtgeschwindigkeit (im Vakuum) eine feste Größe ist. Die ART ist eine Erweiterung der SRT, und zugleich ein neues Modell für die Vereinigung von Raum und Zeit die zu einer neuen Vorstellung der Gravitation führt, in dem die Dimensionen ud die Gravitation als geometrische Zusammenhänge verstanden werden. In der Nähe der kleinsten Größe (Planck-Läge) oder im Inneren von schwarzen Löchern, bricht auch das Modell der ART auseinander und erklärt die Wirklichkeit nicht mehr korrekt.

Ich kann mit solchen Grenzen unserer wissenschaftlichen Modelle sehr gut leben. Du nicht?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#237 Re: Wie viel wissen wir überhaupt über die Welt?

Beitrag von Halman » Do 12. Mär 2015, 21:58

Pluto hat geschrieben:So ist es auch mit der Relativitätstheorie, die für normale bis mittelstarke Gravitationsfelder gilt.
Bei starken Gravitationsfeldern kann man in de ART anstelle der Schwarzschild-Koordinaten, aufgrund der Beliebigkeit des Koordinatensystems, auf Eddington-Finkelstein- und Kruskalkoordinaten zurückgreifen. Darin fallen Testmassen in endlicher Zeit in die Singularität.

Pluto hat geschrieben:Die SRT sagt, dass Zeit nicht absolut, sondern relativ ist, weil die Lichtgeschwindigkeit (im Vakuum) eine feste Größe ist. Die ART ist eine Erweiterung der SRT, und zugleich ein neues Modell für die Vereinigung von Raum und Zeit die zu einer neuen Vorstellung der Gravitation führt, in dem die Dimensionen ud die Gravitation als geometrische Zusammenhänge verstanden werden.
Darf ich Dich fragen, wie Du das meinst, dass die ART ein "neues Modell für die Vereinigung von Raum und Zeit" ist? Sie wird doch bereits in der SRT vollzogen, wie Hermann Minkowski 1908 in seinem Vortrag "Raum und Zeit" feststellte.
In diesem Beitrag hatte ich ein perspektivisches Minkowski-Diagramm mit "Lichtkegeln" verlinkt, welches die Minkowski-Raumzeit gem. der SRT darstellt.

Neu in der ART ist, dass die Raumzeit zum Akteur in der Physik wird.

Pluto hat geschrieben:In der Nähe der kleinsten Größe (Planck-Läge) oder im Inneren von schwarzen Löchern, bricht auch das Modell der ART auseinander und erklärt die Wirklichkeit nicht mehr korrekt.
In der Subplanck-Physik funktioniert die ART doch hervorragend. Warum denn nicht auch im Inneren von schwarzen Löchern? Soweit ich weiß, lässt sich dies mit Hilfe von Eddington-Finkelstein- und Kruskalkoordinaten adäquat beschreiben. Einzig die Singularität erscheint mir unelegant.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#238 Re: Wie viel wissen wir überhaupt über die Welt?

Beitrag von Pluto » Do 12. Mär 2015, 22:18

Halman hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:So ist es auch mit der Relativitätstheorie, die für normale bis mittelstarke Gravitationsfelder gilt.
Bei starken Gravitationsfeldern kann man in de ART anstelle der Schwarzschild-Koordinaten, aufgrund der Beliebigkeit des Koordinatensystems, auf Eddington-Finkelstein- und Kruskalkoordinaten zurückgreifen. Darin fallen Testmassen in endlicher Zeit in die Singularität.
Schon klar. Aber das entspricht einer Revision (Anpassung) der ART und macht aus ihr einer anderen Theorie.

Halman hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Die SRT sagt, dass Zeit nicht absolut, sondern relativ ist, weil die Lichtgeschwindigkeit (im Vakuum) eine feste Größe ist. Die ART ist eine Erweiterung der SRT, und zugleich ein neues Modell für die Vereinigung von Raum und Zeit die zu einer neuen Vorstellung der Gravitation führt, in dem die Dimensionen ud die Gravitation als geometrische Zusammenhänge verstanden werden.
Darf ich Dich fragen, wie Du das meinst, dass die ART ein "neues Modell für die Vereinigung von Raum und Zeit" ist? Sie wird doch bereits in der SRT vollzogen, wie Hermann Minkowski 1908 in seinem Vortrag "Raum und Zeit" feststellte.
Minkowski hat Eisteins Denken sicher stark beeinflusst. Aber dennoch war das Neue an der ART die Einführung der Geometrie der Raum-Zeit, wie auch du es bestätigst:
Halman hat geschrieben:Neu in der ART ist, dass die Raumzeit zum Akteur in der Physik wird.

Halman hat geschrieben:In der Subplanck-Physik funktioniert die ART doch hervorragend. Warum denn nicht auch im Inneren von schwarzen Löchern? Soweit ich weiß, lässt sich dies mit Hilfe von Eddington-Finkelstein- und Kruskalkoordinaten adäquat beschreiben. Einzig die Singularität erscheint mir unelegant.
Sagen wir, durch eine Modifikation der ART konnte diese entsprechend angepasst und erweitert werden.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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