Hi Abischai!
Abischai hat geschrieben:
Lamarck hat geschrieben:
...Was ist der Unterschied zwischen vernichten und tatsächlich untertan zu machen? Und wer ist lt. göttlicher Vorhersehung für den Weltuntergang tatsächlich verantwortlich?...
Das vorhergehende ist Ansichtssache, aber was die "Vorsehung Gottes" angeht, so flichst Du doch die Antwort in die Frage schon ein, [...]
Ja, eine rhetorische Frage. Aus gutem Grund:
Abischai hat geschrieben:
Der Mensch, also alle(!) sind verantwortlich für die Zerstörung der Welt, wie es aktuell abläuft.
Wer ist nun für die
"Zerstörung der Welt" tatsächlich verantwortlich - Gott, der Mensch oder beide?! Wenn Gott dafür verantwortlich ist, dann entspricht die göttliche Vorsehung der göttlichen Verantwortung - da kann der Mensch machen, 'was er will', die Welt geht doch nicht unter. Der Mensch kann nicht auf den roten Knopf drücken, wenn dies nicht im Sinne Gottes wäre. Andererseits kann der Mensch es auch nicht verhindern,
nicht auf Exit zu drücken, wenn die göttlichen Absichten andere sind - das wäre ja zu lustig, wenn die Heilsgeschichte durch
gutes Verhalten des Menschen verhindert werden könnte ... .
Abischai hat geschrieben:
[...] ich versuche also mal eine nicht gestellte Frage zu beantworten.:
Verantwortlich:
Für Verantwortlichkeit muß jemandem die Verantwortung für irgendetwas übertragen worden sein. Gott zählt nicht als Verantwortlicher, weil er sich selbst nichts überträgt, sondern er handelt wie ER es will.
Verantwortung ist also weiter unten angesiedelt.
Dem Menschen ist die Erde überantwortet.
Hier der Klassiker: Stelle Dir nur einmal vor, es gäbe
zufällig keine Römer, keine Verurteilung durch Pontius Pilatus, wer sollte dann Jesus an das Kreuz schlagen, damit die Heilsgeschichte stattfindet?! Ein Gott
muss diese Ereignisse
erzwingen ... .
Abischai hat geschrieben:
Des Menschen Unfähigkeit mit Gottes Schöpfung richtig umzugehen ist darin begründet, daß der Mensch Gott links liegen läßt und behauptet, es auch ohne IHN zu können. Politik und Wissenschaft bestehen fast ausnahmslos aus Versuchen, diesen Holzweg als den Königsweg zu erkennen.
Was auch immer stattfindet, ist der uneingeschränkte Wille eines Gottes oder es gibt keinen Gott! Damit gibt es 'Schuld' (AKA Verantwortung) nur, wenn es keine Götter gibt. Logik ist doch was schönes, nicht?
Abischai hat geschrieben:
Die vorausgesagte endgültige Zerstörung und Ersetzung der Erde (= Schöpfung in allem) ist Gottes Sache. Da handelt es sich nicht um ein moralisch zu wertendes Gericht, sondern um die Absichtserklärung; wohin mit dem Schrott! Wenn ich etwas nicht mehr brauche, weil es ersetzt worden ist, so mache ich mir auch Gedanken, wie ich es entsorge, selbiges lesen wir in der Bibel zur aktuell sichtbaren Schöpfung. Das bezieht sich aber auf eine weit in der Zukunft liegende Zeit, das geht uns im Grunde gar nichts an.
Eine etwas eigenwillige Interpretation ... . Wenn Du etwas nicht mehr brauchst und dies dann Schrott nennst, dann ist das Deine Entscheidung, nicht aber die Entscheidung des Schrotts. Braucht denn ein Gott die Menschen?
Abischai hat geschrieben:
Und nun zur eigentlichen Frage: Der Unterschied zwischen "untertan machen" und "zerstören".
Der Unterschied ist so wie der zwischen Heiraten und Scheiden lassen, geboren werden und sterben, pflanzen und ausjäten.
Du hast anscheinend einen Abwehrreflex bei dem Begriff "untertan", weil Du dieses Wort ggf. ausschließlich negativ kennegelernt hast.
Stimmt. Denn der Mensch ist frei geboren. "Untertan machen" bedeutet, (Teile von) Freiheit zu zerstören.
Abischai hat geschrieben:
Das ist bedauerlich. Aber ich möchte dem etwas entgegenwirken, indem ich auf eine Form "Untertan" hinweise, die eine durchweg gute ist.
Ein König hat Untertanen. Die verstehen von den globalen Zusammenhängen nichts, kennen sich mit ihrer Scholle aus und sind treu. Der König organisiert die Sicherheit der Grenzen des Reiches, damit die Untertanen in Ruhe und Frieden leben können. Der König weiß um die begrenzten Fähigkeiten seiner Untertanen in großen Zusammenhängen zu denken und gibt ihnen ohne daß sie verstehen warum, alles was sie von ihm benötigen.
Die Untertanen ehren den König ebenso.
Hast Du ein Haustier, etwa einen Hund?
Abischai hat geschrieben:
"Man ist für das verantwortlich, was man sich vertraut gemacht hat" (sinngemäß aus : "der Kleine Prinz")
Wenn ich etwas in Obhut nehme, kümmer ich mich darum. Ich erforsche es, verwende es evtl. für mich und sorge dafür.
Du könntest Dich um Dein Baby kümmern oder für Deine pflegebedürftige Oma sorgen. Das sind aber nicht Deine Untertanen. Ebensowenig die alte Frau, der Du über die Straße hilfst.
Abischai hat geschrieben:
Allein das ist die biblische Bedeutung von "untertan machen". Wenn irgendwo eine andere Bedeutung erklärt ist, dann ist die vielleicht gebräuchlich, ist aber nicht die, die Gott im "Kulturbefehl" an Adam gemeint hat.
Die weitschweifige Erklärung des biblischen "untertan machen" ist nur aus dem Gesamtbestand der biblischen Geschichte, wie es angeordnet und wie es gehandhabt und danach gewertet wurde, erkennbar.
Eine Mietsache zu übernehmen, die Du nach Beendigung des Mietverhältnisses renoviert zu übergeben hast, vermag diesen "Kultur
befehl" wohl auch nicht zu treffen, oder?
Cheers,
Lamarck