Ist Evolution Science-Fiction?

Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
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closs
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#81 Re: Ist Evolution Science-Fiction?

Beitrag von closs » Do 31. Jul 2014, 16:28

sven23 hat geschrieben:Seinen Ruf als Physiker hat er sich ruiniert
Nochmal: Es kann nicht sein, dass der Ruf eines Physikers dadurch ruiniert werden kann, wenn er über die Physik hinausdenkt. - Richtig ist: Würde er weltanschauliche Dinge INNERHALB der Physik verbreiten, wäre das eine Grenz-Überschreitung.

Entscheidend für seine Funktion als Physiker ist, ob seine Berechnungen nach wissenschaftlichen Maßstäben richtig sind. - Alles andere ist Weltanschauung und hat in der Wissenschaft nichts zu suchen.

sven23 hat geschrieben:Da scheint er anderer Meinung zu sein.
Dafür kritisiere ich ihn ja auch.

sven23 hat geschrieben:Er redet wie die ZJ davon, daß wir in der Endzeit sind.
Nach meiner Erinnerung spricht er von vielen tausend Jahren, bis es möglich sein wird, diesen Omega-Punkt zu erreichen. - Da hat er auch irgendwas gerechnet - habe vergessen, was genau.

closs
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#82 Re: Ist Evolution Science-Fiction?

Beitrag von closs » Do 31. Jul 2014, 16:34

Pluto hat geschrieben:Warum willst du einem Biologen verbieten Schlüsse aus den eigenen Erkenntnissen zu ziehen, während du gleichzeitig einem Kardinals beliebige Ergänzungen einer wissenschaftlichen Theorie gestatten willst.
Das stimmt so nicht.

Selbstverständlich darf auch ein Biologe Schlussfolgerungen INNERHALB seiner Disziplin ziehen - willkürliches Beispiel: "Unter wissenschaflichen Gesichtspunkten ist Abiogenese möglich". - Ein Biologe darf aber NICHT sagen: "Wissenschaftlich ist erwiesen, dass die Wahrscheinlichkeit für einen Schöpfergott 4,5% ist" (oder irgendsowas) - denn: Damit verlässt der Biologe sein Gebiet - es ist nicht sein Thema.

Der Kardinal als Nicht-Wissenschaftler, der weltanschaulich festgelegt ist, kann sagen: "Wenn die Wissenschaft meint, sie könne INNERHALB ihrer Disziplin darüber befinden, ob es Gott gibt oder nicht, irrt sie" - denn: Dies ist keine wissenschaftliche Aussage, sondern eine weltanschauliche Aussage.

Genauso darf ein Naturalist sagen: "Zu meiner Weltanschauung gehört, dass Geist Folge von Materie ist". - Er darf NICHT sagen: "Als Wissenschaftler behaupte ich, dass Geist von Folge von Materie ist". - Das ist der Unterschied zwischen Weltanschauung und Wissenschaft.

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sven23
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#83 Re: Ist Evolution Science-Fiction?

Beitrag von sven23 » Do 31. Jul 2014, 16:39

closs hat geschrieben:Nochmal: Es kann nicht sein, dass der Ruf eines Physikers dadurch ruiniert werden kann, wenn er über die Physik hinausdenkt. - Richtig ist: Würde er weltanschauliche Dinge INNERHALB der Physik verbreiten, wäre das eine Grenz-Überschreitung.

Genau das hat er ja, und dafür schelten ihn seine Kollegen. Im Grund das gleiche Problem wie bei den Kurzzeitkreationisten mit Doktortitel.

closs hat geschrieben: Nach meiner Erinnerung spricht er von vielen tausend Jahren, bis es möglich sein wird, diesen Omega-Punkt zu erreichen. - Da hat er auch irgendwas gerechnet - habe vergessen, was genau.

Ist wahrscheinlich auch besser so. :lol:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#84 Re: Ist Evolution Science-Fiction?

Beitrag von closs » Do 31. Jul 2014, 16:56

sven23 hat geschrieben:Genau das hat er ja, und dafür schelten ihn seine Kollegen.
Zu Recht (wenn es so ist). - Nur: Warum werden Wissenschaftler nicht gescholten, wenn sie naturalistische Weltbilder mit der Wissenschaft verbinden. Das ist doch genauso undiszipliniert.

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#85 Re: Ist Evolution Science-Fiction?

Beitrag von Münek » Fr 1. Aug 2014, 01:11

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Genau das hat er ja, und dafür schelten ihn seine Kollegen.
Zu Recht (wenn es so ist). - Nur: Warum werden Wissenschaftler nicht gescholten, wenn sie naturalistische Weltbilder mit der Wissenschaft verbindenDas ist doch genauso undiszipliniert.

Das weiß der GEIER! :)

Ich denke mal, so undizipliniert sind Wissenschaftler in der Regel nicht.
Ausnahmen könnte es natürlich geben. Kennst Du Beispiele oder vermu-
test Du aus "sehr offensichtlichen Gründen" nur? 8-)

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#86 Re: Ist Evolution Science-Fiction?

Beitrag von Pluto » Fr 1. Aug 2014, 01:31

closs hat geschrieben:Selbstverständlich darf auch ein Biologe Schlussfolgerungen INNERHALB seiner Disziplin ziehen - willkürliches Beispiel:
Warum ein willkürliches Beispiel, wo wir doch beim Thema sind?
Die Evolutionstheorie wurde millionenfach bestätigt; den Paläontologen geht auch so schnell die Arbeit nicht aus, denn es warten weitere millionen Fossilien in den Schränken der Museen um ausgwertet zu werden. All diese Bestätigungen machen die Evolutionstheorie zu der am besten untersuchten verifizierten Theorie der gesamten Naturwissenschaft.
Deshalb darf ein Biologe sagen: "Evolution ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein Fakt".

Nun kommt ein Kardinal der rkK daher und behauptet ohne einen einzigen Beleg in der Tasche zu haben, die Evolution sei Gottgelenkt, und wer diese Meinung nicht teile, der betreibe Ideologie.
Sorry, aber das ist nicht nur Einmischung in eine ihm völlig fremde Disziplin, es ist dazu noch eine Beleiigung aller Biologen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#87 Re: Ist Evolution Science-Fiction?

Beitrag von closs » Fr 1. Aug 2014, 08:33

Pluto hat geschrieben: "Evolution ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein Fakt".
Da würde die RKK uneingeschränkt zustimmen.

Pluto hat geschrieben:Nun kommt ein Kardinal der rkK daher und behauptet ohne einen einzigen Beleg in der Tasche zu haben, die Evolution sei Gottgelenkt
Das ist doch kein Widerspruch - DAAA liegt der Hase im Pfeffer.

Pluto hat geschrieben: aber das ist nicht nur Einmischung in eine ihm völlig fremde Disziplin, es ist dazu noch eine Beleiigung aller Biologen.
Weder noch. - Die RKK mischt sich überhaupt nicht in das Geschehen INNERHALB der Wissenschaft ein, weil es nicht ihr Fach ist.

Umgekehrt wird ein Schuh draus: Die Wissenschaft scheint aufgrund der ET zu schlussfolgern, dass HINTER der ET kein lenkendes Sein sein könne, weil INNERHALB der ET kein lenkendes Sein besteht. - Es ist also die Wissenschaft, die sich aus ihrer Disziplin in die geistige Disziplin Schönborns einmischt.

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#88 Re: Ist Evolution Science-Fiction?

Beitrag von sven23 » Sa 2. Aug 2014, 08:09

closs hat geschrieben:
Umgekehrt wird ein Schuh draus: Die Wissenschaft scheint aufgrund der ET zu schlussfolgern, dass HINTER der ET kein lenkendes Sein sein könne, weil INNERHALB der ET kein lenkendes Sein besteht. - Es ist also die Wissenschaft, die sich aus ihrer Disziplin in die geistige Disziplin Schönborns einmischt.

Nö, ein lenkendes Sein ist eine Zusatzhypothese, die gar nicht benötigt wird.
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#89 Re: Ist Evolution Science-Fiction?

Beitrag von closs » Sa 2. Aug 2014, 09:31

sven23 hat geschrieben:Nö, ein lenkendes Sein ist eine Zusatzhypothese, die gar nicht benötigt wird.
Wissenschaftlich gesehen ist das richtig - aber das ist auch nicht ihr Thema.

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#90 Re: Ist Evolution Science-Fiction?

Beitrag von Pluto » Sa 2. Aug 2014, 20:25

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Nö, ein lenkendes Sein ist eine Zusatzhypothese, die gar nicht benötigt wird.
Wissenschaftlich gesehen ist das richtig - aber das ist auch nicht ihr Thema.
Sicher ist das Thema.
Es ist nicht damit getan, wenn ein Kardinal behauptet ein Prozess wie die Evolution bräuchte eine spirituelle Lenkung; er muss es auch durch Beobachtung nachweisen können. So funzt nun mal Wissenschaft.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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