Nur noch sechs statt fünfzig Millionen...

Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
Geologie, Plattentektonik, Archäologie, Anthropologie
Anton B.
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#11 Re: Nur noch sechs statt fünfzig Millionen...

Beitrag von Anton B. » Di 28. Jan 2014, 22:24

piscator hat geschrieben:Naturalistische Wissenschaftler lernen halt dazu und gestehen ihre Fehler ein.
"Einfache" Wissenschaftler aber auch ...

piscator hat geschrieben:Bei schöpfungsgläubigen Zeitgenossen ist das jedoch nicht selbstverständlich, da sie von der absoluten Richtigkeit ihrer Auffassung völlig überzeugt sind, auch wenn diese konträr zur Logik und Vernunft und allen wissenschaftlichen Erkenntnissen steht.
Das scheint mir auch völlig ok zu sein. Problematisch wird es, wenn diese "Auffassung" durch Pseudo-Wissenschaftlichkeit objektiviert und legitimiert werden soll.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

Pluto
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#12 Re: Nur noch sechs statt fünfzig Millionen...

Beitrag von Pluto » Mi 29. Jan 2014, 00:17

R.F. hat geschrieben:So mal locker von 55 Millionen auf 6 Millionen umzudatieren ist jedenfalls auch für die abenteuerliche Wissenschaft “Historische Geologie” nicht gerade alltäglich...Na ja, glückerweise haben seit Ausbruch der Weltfinanzkrise selbst einige Geologen das Rechnen mit Billionen gelernt...
Lieber Erwin, eine der Stärken der Naturwissenschaft liegt in ihrer Korrekturfähigkeit.
So bleibt sie z. Bsp. im Vergleich zu manch ein "Betonkopf" immer auf dem aktuellsten Stand. :engel:
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

piscator
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#13 Re: Nur noch sechs statt fünfzig Millionen...

Beitrag von piscator » Mi 29. Jan 2014, 10:05

Anton B. hat geschrieben:Das scheint mir auch völlig ok zu sein. Problematisch wird es, wenn diese "Auffassung" durch Pseudo-Wissenschaftlichkeit objektiviert und legitimiert werden soll.

Ich denke schon, dass Erwin und die meisten Kreationisten ganz genau wissen, dass sie mit ihrer Meinung falsch liegen, aber das zuzugeben ist für sie schwierig, wenn nicht sogar unmöglich.
Denn schließlich sieht sich der fundamentalistische Christ als etwas Besonderes, als Jemanden, der ganz genau weiß, wie die Welt wirklich funktioniert. Er muss sich verfolgt und ausgegrenzt oder verlacht fühlen, das hat mit seinem Selbstverständnis als Christ zu tun. Würde er der herrschenden Meinung zustimmen, wäre er nichts Besonderes mehr.

Und das kann ein fundamentalistischer Christ nicht ertragen.
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#14 Re: Nur noch sechs statt fünfzig Millionen...

Beitrag von Lamarck » Mi 29. Jan 2014, 10:52

Hi R.F.!

R.F. hat geschrieben: Fasst Euch, lieber Zeus und lieber Anton. Jedenfalls haben die Experten die Entstehungszeiten einiger Nebenarme des Grand Canyon von vormals 50 bis 70 Millionen Jahre auf bis 6 Millionen Jahre zurückgenommen. Natürlich kann man derzeit noch nicht erwarten, dass diese auf den Glauben an den Naturalismus eingeschworenen Geologen auch nur andeutungsweise auf einen nach Tausenden Jahren bemessenen Zeitrahmen zurückgehen...Bis es dahin kommt, muss wohl noch einiges geschehen, was auch von verbohrtesten Geologen nicht mehr umgedeutet werden kann...

So mal locker von 55 Millionen auf 6 Millionen umzudatieren ist jedenfalls auch für die abenteuerliche Wissenschaft “Historische Geologie” nicht gerade alltäglich...Na ja, glückerweise haben seit Ausbruch der Weltfinanzkrise selbst einige Geologen das Rechnen mit Billionen gelernt...

Liebes Erwinchen, Deine bis hin zu SPON bekannte Lesekompetenz ist ja mittlerweile zum geflügelten Wort für Begriffsdichtung mutiert ... .


Bezüglich der Geologie des Grand Canyons war es bislang die vorherrschende Vermutung unter den Geologen, dass sich




  1. das Einzugsgebiet des heutigen Colorado Rivers vor 40 Millionen Jahren gebildet hat,
  2. der Grand Canyon selbst nicht viel älter als sechs Millionen Jahre ist,
  3. der Hauptteil der Tiefenerosion in den letzten zwei Millionen Jahren erfolgte.




Zudem ist interessant, dass die Tiefenerosion heruntergeht bis zum metamorphen Grundgebirge, wobei die älteste vorliegende Datierung hierfür ein Alter von 1,840 Milliarden Jahre ergibt.

Zweifel an dieser These bezüglich (a) und (b) ergaben sich durch Studien von 2008 sowie aus 2012. Dies wurde allerdings durch die aktuelle Studie gründlich ausgeräumt und die ursprüngliche Vermutung fand somit ihre Bestätigung. So funktioniert eben Wissenschaft. Selbst Kreationisten können dergleichen nachvollziehen, wenn man nur viel, viel Geduld aufbringt ... .




Cheers,

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#15 Re: Nur noch sechs statt fünfzig Millionen...

Beitrag von ThomasM » Mi 29. Jan 2014, 12:59

R.F. hat geschrieben: So mal locker von 55 Millionen auf 6 Millionen umzudatieren ist jedenfalls auch für die abenteuerliche Wissenschaft “Historische Geologie” nicht gerade alltäglich...Na ja, glückerweise haben seit Ausbruch der Weltfinanzkrise selbst einige Geologen das Rechnen mit Billionen gelernt...
Dann schlage ich doch mal für dich folgende Taktik vor.

Du beschaffst dir schweres Gerät und gräbst einen neuen Nebenarm. Sagen wir mal, du brauchst dann etwa 1 Jahr dazu.
Dann kannst du nachweisen, dass der Grand Canyon nicht älter als 1 Jahr ist.
In der Diskussion mit Geologen lässt du dich dann auf 4300 Jahre hochhandeln.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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#16 Re: Nur noch sechs statt fünfzig Millionen...

Beitrag von Zeus » Mi 29. Jan 2014, 13:05

Lamarck hat geschrieben:[...]So funktioniert eben Wissenschaft. Selbst Kreationisten können dergleichen nachvollziehen, wenn man nur viel, viel Geduld aufbringt ... .
Lieber Lamarck, du bist da zu optimistisch. Kreationisten sehen die Korrektur des Alters einiger Teile des Grand Canyon nur als Beispiel, dass sich die Wissenschaft wieder mal geirrt hat. Erwin glaubt ja auch noch, dass das Endergebnis ca. 4300 Jahre sein wird. :cry:

@Erwin
Was sagst du dazu?
Zuletzt geändert von Zeus am Mi 29. Jan 2014, 14:08, insgesamt 1-mal geändert.
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(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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#17 Re: Nur noch sechs statt fünfzig Millionen...

Beitrag von Janina » Mi 29. Jan 2014, 13:15

piscator hat geschrieben:Ich denke schon, dass Erwin und die meisten Kreationisten ganz genau wissen, dass sie mit ihrer Meinung falsch liegen, aber das zuzugeben ist für sie schwierig, wenn nicht sogar unmöglich.
Ich denke, das funktioniert ganz anders:
So wie Lachse Eier legen.
Es wird jede Menge rausgehauen, ohne Rücksicht auf Verluste. Größtenteils Ausschuss. Und die, die irgendwie überleben, sind wenig und nicht planbar.
Es geht nicht um's Überzeugtsein, sondern darum, irgendwen zu verarschen, der drauf anspringt.

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#18 Re: Nur noch sechs statt fünfzig Millionen...

Beitrag von Anton B. » Mi 29. Jan 2014, 13:43

piscator hat geschrieben:Ich denke schon, dass Erwin und die meisten Kreationisten ganz genau wissen, dass sie mit ihrer Meinung falsch liegen, aber das zuzugeben ist für sie schwierig, wenn nicht sogar unmöglich.
Sehe ich so, wie Janina. Sie verfahren nach dieser Methode, weil sie zwar überzeugt sind, ihnen aber die Mittel für vernünftige Begründungen fehlen.

piscator hat geschrieben:Denn schließlich sieht sich der fundamentalistische Christ als etwas Besonderes, als Jemanden, der ganz genau weiß, wie die Welt wirklich funktioniert. Er muss sich verfolgt und ausgegrenzt oder verlacht fühlen, das hat mit seinem Selbstverständnis als Christ zu tun. Würde er der herrschenden Meinung zustimmen, wäre er nichts Besonderes mehr.
Das ist -- warum auch immer -- ein allgemeines Merkmal vieler Religionen. Das trifft auch auf Christen, insbesondere den ersten, zu, und darauf wird sich sicherlich auch Erwin berufen. Deshalb liest er ja auch so gerne in der Offenbarung, wo es "den Anderen" so richtig schön ans Leder geht.

In den fundamentalistischen Ausprägungen ist dieses Merkmal allerdings in besonderer Art prägnant. Die großen Denominationen sind dann halt letztlich anti-christlich. Man beachte die bezeichnenden Postings von Joeni und anderen im Parallelforum.

piscator hat geschrieben:Und das kann ein fundamentalistischer Christ nicht ertragen.
Also ich bin zu der Überzeugung gelangt, dass der Fundamentalist letztlich keine Abweichung von seiner Meinung vertragen kann. Religion ist da nur das Vehikel. Vor allem anderen braucht er die "Deutungshoheit".
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

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#19 Re: Nur noch sechs statt fünfzig Millionen...

Beitrag von Janina » Mi 29. Jan 2014, 14:03

Anton B. hat geschrieben:Sie verfahren nach dieser Methode, weil sie zwar überzeugt sind...
Und gerade DAS glaube ich nicht.
Werner Gitt war Professor für Informationstechnologie, Wolf-Ekkehard Lönnig war Genetiker am Max-Planck-Institut für Züchtungsforschung, Reinhard Junker ist studierter Biologe. Sie alle haben genug Hintergrundwissen, um den Schwachsinn ihrer kruden Thesen selber zu erkennen.
Sie verdienen so nur mehr, als in ihrem alten Job.

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#20 Re: Nur noch sechs statt fünfzig Millionen...

Beitrag von Zeus » Mi 29. Jan 2014, 14:20

Janina hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben:Sie verfahren nach dieser Methode, weil sie zwar überzeugt sind...
Und gerade DAS glaube ich nicht.
Werner Gitt war Professor für Informationstechnologie, Wolf-Ekkehard Lönnig war Genetiker am Max-Planck-Institut für Züchtungsforschung, Reinhard Junker ist studierter Biologe. Sie alle haben genug Hintergrundwissen, um den Schwachsinn ihrer kruden Thesen selber zu erkennen.
Sie verdienen so nur mehr, als in ihrem alten Job.
Janina, was du da sagst gilt für die mehr oder weniger Intellektuellen, also für viele Würdenträger der RKK und besonders die steinreichen amerikanischen evangelikalen Prediger.
Die leben halt von der geistigen Einfachheit der Massen ihrer Anhänger.
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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