90 Prozent zweifeln an Evolutionstheorie

Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
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piscator
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#321 Re: 90 Prozent zweifeln an Evolutionstheorie

Beitrag von piscator » Di 4. Mär 2014, 10:17

Kingdom hat geschrieben:
piscator hat geschrieben: In der Bibel stehen viele kluge Dinge, die wir auch heute noch für unser tägliches Leben verwenden können, das ist von meiner Seite unbestritten. Allerdings steht sie dabei in Konkurrenz zum Koran, den anderen so genannten heiligen Büchern und den Aussagen der großen Philosophen und ist somit keineswegs einzigartig.
Piscator da liegen Welten dazwischen aber das muss mann erst erkennen.
Ein Moslem wird mir seinen Glauben anhand des Qurans erklären, auch er wird argumentieren, dass man Erkennen muss. Wo soll sich der Islam von Christentum unterscheiden?Beides sind Glaubenssysteme. Und komm mir bitte nicht damit, dass die Moslems einer falschen Region anhängen. Wärst du irgendwo in Ägypten oder dem Sudan geboren, statt in Mitteleuropa, dann wärst du mit Sicherheit ein Moslem, der mit dem christlichen Glauben nichts anfangen könnte.
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closs
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#322 Re: 90 Prozent zweifeln an Evolutionstheorie

Beitrag von closs » Di 4. Mär 2014, 10:25

Anton B. hat geschrieben:Dann lese halt nochmal! Und beachte den ersten Satz im Wiki-Artikel.
"Kreationismus (von lat. creatio „Schöpfung”) ist die Auffassung, dass das Universum, das Leben und der Mensch durch einen unmittelbaren Eingriff eines Schöpfergottes in natürliche Vorgänge entstanden sind". Das würde jeder Christ so sagen - demnach wäre jeder Christ Kreationist. - Denn Universum und Mensch sind Geschaffenes. - Oder meint der wiki-Textverfasser etwas anderes?

"Er begründet dies mit der wörtlichen Interpretation der Heiligen Schriften der abrahamitischen Religionen (insbesondere das 1. Buch Mose)". - Diese Begründung ist einseitig - man muss nicht die Genesis wörtlich verstehen, um Universum und Gott als Geschaffenes zu verstehen. - Die Textpassage ist für mich vernebelt.

Anton B. hat geschrieben: Nicht gemeint ist die initiale Schaffung von Naturgesetzen.
OK - demnach würde Pluto also jemanden NICHT als Kreationisten verstehen, der die initiale Schaffung von Naturgesetzen Gott zuschreibt und ansonsten der Evolution ihren Gang gehen lässt? - @Pluto?

Pluto hat geschrieben:Man kann sehr wohl an Gott glauben, aber die ersten Paar Kapitel der Genesis nicht wörtlich nehmen. Dann muss man nicht Kreatonist sein.
OK - ist für Dich erkennbar, ob diese Differenzierung bei der Umfrage gemacht wurde, wonach 90% an der ET zweifeln?

Pluto hat geschrieben: Weil der einzige Weg dies objektiv zu begründen wäre, wenn es objektive Spuren oder Hinweise dieses Eingreifefns in der Entwicklung des Menschen gäbe.
Denkfehler.

Pluto hat geschrieben:Du hattest gesagt, Gottes Eingreifen sei begründbar
Es ist begründbar, dass es dieses Eingreifen geben kann, ohne gegen die ET zu verstoßen - das habe ich gemeint.

Anton B.
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#323 Re: 90 Prozent zweifeln an Evolutionstheorie

Beitrag von Anton B. » Di 4. Mär 2014, 10:36

closs hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben:Dann lese halt nochmal! Und beachte den ersten Satz im Wiki-Artikel.
"Kreationismus (von lat. creatio „Schöpfung”) ist die Auffassung, dass das Universum, das Leben und der Mensch durch einen unmittelbaren Eingriff eines Schöpfergottes in natürliche Vorgänge entstanden sind". Das würde jeder Christ so sagen - demnach wäre jeder Christ Kreationist. - Denn Universum und Mensch sind Geschaffenes. - Oder meint der wiki-Textverfasser etwas anderes?

"Er begründet dies mit der wörtlichen Interpretation der Heiligen Schriften der abrahamitischen Religionen (insbesondere das 1. Buch Mose)". - Diese Begründung ist einseitig - man muss nicht die Genesis wörtlich verstehen, um Universum und Gott als Geschaffenes zu verstehen. - Die Textpassage ist für mich vernebelt.

Anton B. hat geschrieben: Nicht gemeint ist die initiale Schaffung von Naturgesetzen.
OK - demnach würde Pluto also jemanden NICHT als Kreationisten verstehen, der die initiale Schaffung von Naturgesetzen Gott zuschreibt und ansonsten der Evolution ihren Gang gehen lässt? - @Pluto?
Wenn Pluto nach der Darstellung von Kreationismus im gleichnamigen Wiki-Artikel geht, ja. Und lasse Dir doch bitte nochmal "... Auffassung, dass das Universum, das Leben und der Mensch durch einen unmittelbaren Eingriff eines Schöpfergottes in natürliche Vorgänge entstanden sind", auf der Zunge zergehen. Es werden "natürliche Vorgänge" vorausgesetzt, die dann durch Eingreifen des Schöpfers "getoppt" werden. Ob diese "natürlichen Vorgänge" vorher durch einen Schöpfer mittels der Bereitstellung von Naturgesetzen initiiert wurden, davon sagt der Artikel nichts. Weil es nicht Inhalt des Terminus "Kreationismus" ist. Eigentlich ganz einfach.

Und immer daran denken: Kreationismus ist kein Synonym zu Schöpfung.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

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#324 Re: 90 Prozent zweifeln an Evolutionstheorie

Beitrag von closs » Di 4. Mär 2014, 11:06

Anton B. hat geschrieben:Kreationismus ist kein Synonym zu Schöpfung.
Wird das so verstanden? - Die sogenannten "90%" der Befragten haben sicherlich die Frage verstanden im Sinne von: "Wurde die Welt von Gott geschaffen oder hat sie sich aus sich selbst entwickelt". - Der einfache Mensch macht sich da (zu Recht) keine Meta-Ebene auf, in der er "Kreationismus" und "Schöpfung" unterscheidet - zumal "schöpfen" im Englischen nun mal "to create" heisst.

Wir beide werden uns da schon intellektuell einig. - Ich möchte nur herausfinden, ob da eine wissenschaftliche Definition überhaupt noch etwas mit dem Alltagsverständnis zu tun hat.

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#325 Re: 90 Prozent zweifeln an Evolutionstheorie

Beitrag von Scrypton » Di 4. Mär 2014, 11:39

closs hat geschrieben:Ich habe nie begriffen, warum sich ID und Evolution widersprechen sollten. - Aus meiner Sicht ist Evolution die Umsetzung von ID - das ist problemlos begründbar und tut keinem weh.
Intelligent Design ist eine Form des Kreationismus und widerspricht der Evolutionstheorie durchaus. Der Glaube an Gott ist nicht gleich Intelligent Design:
Intelligent Design ist die kreationistische Auffassung, dass sich bestimmte Eigenschaften des Universums und des Lebens auf der Erde am besten durch einen intelligenten Urheber erklären lassen und nicht durch einen Vorgang ohne solche Leitung, wie die natürliche Selektion.
Es ist eine moderne Fassung des traditionellen teleologischen Arguments für die Existenz Gottes, die versucht, sich Aussagen über das Wesen oder die Identität des Designers vollständig zu enthalten.[3] Diese Idee wurde von einer Gruppe von US-amerikanischen Neokreationisten entwickelt, die ihre Behauptungen aus der Kreationismus-‎Kontroverse abänderten, um gerichtliche Entscheidungen zu umgehen, die es in den USA verbieten, Kreationismus als Schulfach zu unterrichten.
http://de.wikipedia.org/wiki/Intelligent_Design

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Guck einfach bei Wiki nach
Die dort vorgestellte Bandbreite entwertet den Begriff - demnach wäre nur ein Atheist kein Kreationist
Völlig falsch.
Demnach ist lediglich jeder Kreationist welcher die Evolutionstheorie ablehnt aufgrund der Meinung, dass Leben und dessen Vielfalt habe sich nicht von selbst (durch die natürlichen Mechanismen der Evolution) ohne göttliche Eingriffe entwickeln können. Nicht mehr und nicht weniger.

closs hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben: Nicht gemeint ist die initiale Schaffung von Naturgesetzen.
OK - demnach würde Pluto also jemanden NICHT als Kreationisten verstehen, der die initiale Schaffung von Naturgesetzen Gott zuschreibt und ansonsten der Evolution ihren Gang gehen lässt? - @Pluto?
Auch wenn deine Frage nicht an mich gerichtet ist bin ich so frei, darauf zu antworten:
Korrekt, diese Ansicht würde Pluto NICHT als Kreationismus bezeichnen - weil es schlicht und einfach kein Kreationismus mehr wäre.

So bist du in seinen Augen ebenso wenig Kreationist, wie du es in meinen Augen bist.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Weil der einzige Weg dies objektiv zu begründen wäre, wenn es objektive Spuren oder Hinweise dieses Eingreifefns in der Entwicklung des Menschen gäbe.
Denkfehler.
Nein, da alles andere schlicht nicht mehr objektiv, sondern subjektiv wäre.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Du hattest gesagt, Gottes Eingreifen sei begründbar
Es ist begründbar, dass es dieses Eingreifen geben kann.
Dann müsste jedoch erst jener Wundermagier, der einen solchen Eingriff wagen könnte, begründet werden - und in dieser ersten Instanz mangelt es bereits.
Aber darum gehts hier auch nicht, sondern um Evolution.

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#326 Re: 90 Prozent zweifeln an Evolutionstheorie

Beitrag von closs » Di 4. Mär 2014, 15:45

Darkside hat geschrieben:Aber darum gehts hier auch nicht, sondern um Evolution.
Letztlich mündet das wieder in die Frage, ob es gleichzeitig möglich ist, dass sich Evolution uneingeschränkt eigengesetzlich entwickelt UND trotzdem gefügt ist.

Wenn ich diesbezügliche Diskussionen richtig im Gedächtnis habe, geht diese Gleichzeitigkeit aus Sicht des Naturalismus nicht. - Aus meiner Sicht geht es - konkret:

Unter christlichen Gesichtspunkten weiß Gott bereits "heute" (ein Behelfsbegriff), wie sich die Evolution im Jahr 2.000.343 in jedem Detail entwickelt haben wird - nicht weil Gott eingreift, sondern weil alles Zeitliche überzeitlich gefügt ist. - Es gibt unter geistigen Gesichtspunkten keine offene Zukunft.

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sven23
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#327 Re: 90 Prozent zweifeln an Evolutionstheorie

Beitrag von sven23 » Di 4. Mär 2014, 16:18

closs hat geschrieben:
Unter christlichen Gesichtspunkten weiß Gott bereits "heute" (ein Behelfsbegriff), wie sich die Evolution im Jahr 2.000.343 in jedem Detail entwickelt haben wird - nicht weil Gott eingreift, sondern weil alles Zeitliche überzeitlich gefügt ist. - Es gibt unter geistigen Gesichtspunkten keine offene Zukunft.

Wer hats denn gefügt, wenn nicht Gott?
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#328 Re: 90 Prozent zweifeln an Evolutionstheorie

Beitrag von closs » Di 4. Mär 2014, 17:12

sven23 hat geschrieben:Wer hats denn gefügt, wenn nicht Gott?
So ist es. - Gälte das im allgemeinen Verständnis bereits als "ID"?

Anton B.
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#329 Re: 90 Prozent zweifeln an Evolutionstheorie

Beitrag von Anton B. » Di 4. Mär 2014, 17:30

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Wer hats denn gefügt, wenn nicht Gott?
So ist es. - Gälte das im allgemeinen Verständnis bereits als "ID"?
Definitiv dann nicht, wenn das "Fügen" sich der wissenschaftlichen Methodik gegenüber völlig transparent verhält, also nicht erkannt werden kann. Denn das ist doch der Punkt des ID: Es ist etwas intelligent gefügt worden und bei eingehender wissenschaftlicher Betrachtung kann es auch als intelligente Fügung erkannt werden.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

closs
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#330 Re: 90 Prozent zweifeln an Evolutionstheorie

Beitrag von closs » Di 4. Mär 2014, 18:15

Anton B. hat geschrieben:Es ist etwas intelligent gefügt worden und bei eingehender wissenschaftlicher Betrachtung kann es auch als intelligente Fügung erkannt werden.
OK - das würde ich strikt ablehnen. - Das wäre im übrigen ein Oxymoron.

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