Meine Ente ist so nützlich

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2Lena
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#1 Meine Ente ist so nützlich

Beitrag von 2Lena » Mi 2. Apr 2014, 10:42

Ich meine hiermit nicht eine Zeitungsente wie viele meinen mögen. :yawn: Sie denken, dass ich eine "Ente" nach der anderen losschicke, wenn ich über das EnTe (NT) schreibe, dass es anders aussieht. Das ist kein Aprilscherz, auch wenn heute der 1. April ist.

Es sieht wirklich anders aus und meine Ente ist wirklich nützlich.
Ich muss das hier mal sagen, denn man begegnet "Enten" nur noch selten, kennt sie nur aus dem Fernsehen, als Donald Duck oder aus dem Zoo im Vorbeigehen.

Sie hält den Teich sauber, frißt alle Algen weg, Ich kann nun keine Märchenprinzen (Frösche) mehr begrüßen, weil die merken, dass ihr Laich wegkommt. Aber sie buddeln weiter. Sie vergrößeren den Teich - und die Ente hilft mit. Er ist bald doppelt so groß. Dazu fängt sie Fliegen und Mücken. Schnapp, schnapp - und alle sind weg. Beneidenswert. Mit der Fliegenklatsche schaffe ich das nie.

Ihr Ballspiel ist - Stöckchen ins Wasser werfen und dann nachtauchen. Im Gehen schafft sie es, einen Regenwurm nach dem anderen aus dem Boden zu ziehen. Sie bringt enormen Zulauf in den Garten. Zwei Taubenpaare, etliche gelbe Finken, zahllose Spatzen, eine Starfamilie und ein Rabe kommen pünktlich um sie zu begrüßen, damit sie an dem Futtertrog mit dem Entenpaar ein gemeinsames Mahl einnehmen.

Der Hahn versucht sie zu verjagen. Er will da allein hin, hat aber bei zwei Trögen keine Chance. Er ist ein bisschen ein Außenseiter, weil er noch kein Mädchen hat. Als er klein war (mit Enten groß gewachsen) dachte er, dass er auch schwimmen könne. Er machte einen großen Anlauf, sprang mit Juhee vom Hügel - mitten in den Teich hinein - und ging beinah unter. Das war kein guter Tag.
Die anderen dachten:
Ein Aprilscherz!

Pluto
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#2 Re: Meine Ente ist so nützlich

Beitrag von Pluto » Mi 2. Apr 2014, 12:29

2Lena hat geschrieben:Ich meine hiermit nicht eine Zeitungsente wie viele meinen mögen. :yawn:
Und auch keine Quietschente für die Badewanne..? ;)

Es sieht wirklich anders aus und meine Ente ist wirklich nützlich.
Wieviele hast dun denn? Und sind es Lauf- oder Flugenten? Hast du vielleicht ein Foto?

Am Zürichsee wo ich bis vor Kurzem lebte, gibt es am Ufer massenweise Flugenten. Sie nisten gerne im Schilf, und scheinen einen unstillbaren Hunger nach altem Brot zu haben.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

2Lena
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#3 Re: Meine Ente ist so nützlich

Beitrag von 2Lena » Do 3. Apr 2014, 10:04

Pluto hat geschrieben:Flugenten? Hast du vielleicht ein Foto?
Lieber Pluto, das mache ich etwas später. Denn im Moment bin ich im "Vaterstreß". Als Frau habe ich mich fast totgelacht bei dem Getue der Männer bei einer Geburt. Sie führen sich auf, als würden sie sterben von Stress, dabei hat die Frau die Wehen - und bleibt ruhig.

Ein Mini-Seidenhuhn hat wochenlang gebrütet. Da war ich noch halbruhig. Ich dachte, das geht nicht, so etwas auszuhalten - einen Monat lang auf Eiern rumzuhocken, ohne Essen und Trinken. Dann beobachtete ich, mit welch rasender Geschwindigkeit sie aus der Ecke fetzte, in Sekundenschnelle die Tagesration verschlang. Gestern nun hatte ich den Eindruck: Es ist zu Ende. Irgendwie müssten da Küken kommen - vielleicht eins? Das Eine fand der Nachbar - tot. Ob es verhungert oder verdurstet ist, weil die Glucke nicht vom Nest geht oder ob es der Hahn getreten oder attakiert hat? Tot war traurig tot. Ich packte die Kiste - unter zahlreichen Protesten. Gemeinsam mit den anderen brachten wir das Gelege ins Freie - mit Futter und Wasser zum Drüberstolpern. Der Hahn kam schon angreiferisch, wollte an die Gattin. Ich dachte, es sei alles verloren, denn die Glucke geht bei Störung nicht mehr zu den Eiern. Wir fanden den alten Maschendrahtkäfig, dass sie im Freien sicher war. Mit Mühen schafften wir es, die zwei geschlüpften zu sehen - und weil die Glucke bei den Eiern blieb, flößten wir ihnen Wasser und Futter ein, denn die rennen wie blind stolpernd durch die Gegend. Über Nacht konnte ich vor Aufregung kaum schlafen. Am liebsten wäre ich auf die Glucke gehockt. "Die erfrieren draußen ...", zitterte ich. Hühner sind immer draußen, sagte die Gegenstimme. Die waren in Kiste mit Decken - und leben - noch. Vielleicht ist das so aufregend, weil die Küken soooooo klein sind. Das Ei hat nur die Größe von ein Drittel Hühnerei.

Als die "Mama" die zwei Küken sah, schmiss sie die Eier weg. Ich nahm die fünf schon fast kalten Kleinen, trug sie am Bauch - obwohl sie nicht ganz sauber waren, bis sich ein Platz in einem Brutapparat fand. Nun ist hier das Zittern.

Als die Henne die Flügel hob, merkte ich, dass sie doch etliche fast schlupfreife unter sich hat.

Wie gesagt - ich bin halbtot vor Aufregung und rein gar nicht in Stimmung für ein künstlerisches Enten Foto, obwohl die einen wirklich schönen Schopf hat, wie Irokesenschnitt.

Sorry - ich musste die Aufregung teilen.

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#4 Re: Meine Ente ist so nützlich

Beitrag von Pflanzenfreak » Do 3. Apr 2014, 19:36

Wow und wievielen hast Du heute noch zum Leben verholfen?
Ist Hebamme sein nicht auch´n cooler Job?

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Magdalena61
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#5 Re: Meine Ente ist so nützlich

Beitrag von Magdalena61 » Do 3. Apr 2014, 23:08

Hi 2Lena, du hast auch noch Hühner?
Und eine Glucke brütet? --

Hältst du uns auf dem Laufenden? :)
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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Vitella
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#6 Re: Meine Ente ist so nützlich

Beitrag von Vitella » Fr 4. Apr 2014, 23:38

2Lena hat geschrieben:Wie gesagt - ich bin halbtot vor Aufregung

ich frage mich gerade wie das ist wenn Du Kinder bekommst, wenn Du bei Hühnern schon so emotional mitgerissen wirst.
  Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus,
der wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, aufrichten, stärken, kräftigen, gründen.
1 Petrus 5:10

 

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#7 Re: Meine Ente ist so nützlich

Beitrag von 2Lena » Sa 5. Apr 2014, 12:32

Magdalena61 hat geschrieben:Hi 2Lena, du hast auch noch Hühner?
Und eine Glucke brütet? --
Es sind nicht meine, sondern die von Nachbarn, denen ich helfe, weil sie zur Zeit krank sind.
Vitella hat geschrieben:ich frage mich gerade wie das ist wenn Du Kinder bekommst, wenn Du bei Hühnern schon so emotional mitgerissen wirst.
Bei den eigenen ist "frau" etwas robuster ... mehr als bei Enkeln oder bei den mini mini - Federwischen, die kaum in der Hand zu halten sind. :oops: Und das im Frühling, mit den ersten Eieren, die ich "live" bebrütet sehe. :roll: Das ist nicht wie ein Film im Fernsehen :oops: oder gar wie bei "fertig gekauften" Hühnern :oops:

Drei im Brutkasten haben es nicht geschafft :thumbdown: Ein Ei hatte die "Mama" angehackt, als ich ihr die von ihr aussortierten Eier wieder unterschieben wollte. Das ist später gebrochen. Zwei der Eier waren vermutlich schon schlecht, wie ich ahnte - aber man weiß ja nie. "Spüren" ob Leben drin sei, wurde mir vehement abgestritten und ich habe nun einen Kampf um den Brutkasten bei unsicherer Lage. Wegen zwei Winzlingen besteht nun das Hoffen und Zittern. Die zwei gefütterten Kleinen, die wieder zur Henne kamen, scheinen es irgendwie geschafft zu haben. Unter ihrem Federkleid spitzen sie frech hervor.

Ich weiß immer noch nicht - wieviel Kinder sie bringt. Es gibt noch Eier. Bei den unruhigen Kindern sind die schwer zu bebrüten. Das verstehe ich sie jetzt auch. Heute morgen war ein Riesengegacker. Ich dachte, es ist wegen der Störung, weil ich die Tür öffnete. Man darf ja nicht das Nest berühren. Zahlreiche Schnabelhiebe sind die Strafe dafür. Wer will sich das schon antun? Ich musste aber hin, weil das Wasser verschüttet und das Futter eingeweicht war. Bald danach hörte ich ein elendes Gepiepse. Vermutlich war das Gegacker das Erfolgmelden eines Schlüpfens gewesen. Das war mit Endlosgegacker von anderen Hühnern begrüßt worden. Zum Glück war ich noch im Garten. Ein brauner Winzling, grad so groß wie ein Daumennagel, hatte bei seinen ersten tapsigen Schritten das Weite gesucht und war in den kleinen Spalt neben die Kiste gefallen. Das 20 cm breite flache Treppchen hatte er nicht benutzt, sondern war über die Wasserschüssel getorkelt und auf dem falschen Weg in die Scheune. Er war ganz fertig, als ich ihn herauszog. Kaum war er in der Hand, schlief er ein und war still. Er kam gleich wieder unter die Henne. Nun steht das Futter und Wasser so, dass die Henne (und die Kleinen) es erreichen - und hoffentlich dabei nicht wieder das Nest durchnässen. :roll:

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#8 Re: Das Leben ist so schwer

Beitrag von 2Lena » Mo 7. Apr 2014, 11:30

Unter den meisten Hühnern gibt es kaum mehr welche, die selbst brüten. Seit Generationen haben sie es verlernt. Endlich habe ich mal erlebt, wie sie das machen. Aber das Leben ist hart. Unter so vielen Eiern haben es nur wenige geschafft :cry: :cry: :cry:
Noch dazu musste die Glucke erst lernen mit Babys umzugehen.
Die werden im Kalten gelassen, frieren, fallen, werden zertreten, beschissen, mit Falschem gefüttert, wie Styropor :cry: :cry:

Pluto: Hast du vielleicht ein Foto?
Hier ist die Ente in Meditationsstellung ...
Dateianhänge
Ente meditierend.jpg
Ente meditierend.jpg (31.66 KiB) 3164 mal betrachtet

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#9 Re: Das Leben ist so schwer

Beitrag von Pluto » Mo 7. Apr 2014, 21:47

2Lena hat geschrieben:Hier ist die Ente in Meditationsstellung ...
Hübscher Vogel!
Meditiert sie, oder ist es nur der Ausdruck einer stolzen Mama?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#10 Re: Meine Ente ist so nützlich

Beitrag von Magdalena61 » Di 8. Apr 2014, 01:49

Schau mal bitte, 2Lena...
2004.jpg
Da ist jetzt bald 10 Jahre her, das ist ein Teil meines Geheges, mit glücklichen Hühnern. Sie waren das ganze Jahr über draußen und gingen nur zum Schlafen in den Stall. Sie konnten das selbst bestimmen, ob sie in den Stall wollten oder nicht.

Einen Hahn hatten wir auch, einen prächtigen Italiener mit dem schönen Namen "Superman", weil ich gerne Küken wollte. Und tatsächlich, eines Tages setzte sich eine der Damen auf das Gelege und fing an zu brüten. Drei Wochen Hoffnung... ich trug die Henne zum Wasser und zum Fressen, weil sie das Nest nicht freiwillig verließ und dann...
nix.

Der Hahn konnte wohl nichts oder es ist sonst etwas schief gelaufen. Ein Problem war, dass die Hennen, obwohl sie drei komfortable Legenester hatten, ausgerechnet alle in dasselbe Nest legen wollten. Die standen sozusagen Schlange und verrenkten sich lieber, als dass sie die anderen Nester frequentiert hätten. Sie hockten zu zweit und zu dritt da drin ( die Buchten waren groß genug), und notfalls auch übereinander.

Es waren zwischen 10 und 15 Hühnerfrauen... wie in aller Welt sollte man da die bebrüteten Eier von den frischen Eiern unterscheiden? Ich habe sie dann heimlich angemalt (markiert) und die neuen Eier täglich rausgenommen, nachdem ich die Bruthenne an den Futternapf gesetzt hatte.

Aber obwohl in den Eiern, die wir dann, nachdem sie erfolglos bebrütet worden waren, aufschlugen, keine Spur von Küken zu sehen war, gab die Henne nicht auf. Sie setzte sich immer wieder auf das Nest, sie wollte brüten.
Da habe ich ihr dann Eintagsküken gekauft und ihr diese am späten Abend untergeschoben.

Sie hat sie alle angenommen und vorbildlich aufgezogen.

Das waren aber ganz "normale" Hühner, robuste, legefreudige Alltagshennen, keine Zuchttiere, mit denen man hätte Preise gewinnen können... nix Besonderes sozusagen.

Damit die anderen Hennen sie in Ruhe ließen, kam sie für einige Zeit in ein extra Abteil im Gehege, das ansonsten als "Scharr- Raum" vorgesehen war:
Pieps mit ihren Kindern.jpg
... da konnten die anderen Damen zugucken und sich an den Nachwuchs gewöhnen. Als die Küken mit Mami rauskamen, spielten sie dann die Tanten und passten alle zusammen auf die Kleinen auf.

:D Welch einen Löwenmut eine Hühnermutter entwickelt, wenn sie Küken hat... das ist schon phänomenal. Die kann ganz schön giftig werden. In der ersten Zeit ließ sie niemanden heran, nur mich. Es sieht ja gar zu lustig aus, wenn man die Flügel der Henne ein wenig anhebt, und darunter hocken die Kücken in Reih und Glied, wie angeklebt. :mrgreen:
Es sieht aus, als würde die Henne stillen.

Leider habe ich kein besseres Foto- zum Fotographieren war nicht gerade so viel Zeit. Das sind alte Bilder, mit einer Analogkamera gemacht. Im Original sehen sie um einiges besser aus- das Scannen habe ich nicht so übermäßig toll drauf :oops: .

Schrebergarten.jpg
Ich glaube.... das war, trotz "ungeordneter Familienverhältnisse (Ex- Ehemann auf Abwegen) die glücklichste Zeit meines Lebens.
Sommer.jpg
Eines haben wir vermutlich gemeinsam, du und ich: Kaum jemand versteht, wie viel uns so ein Garten und die Tiere bedeuten. Kaum jemand kann nachvollziehen, dass das Leben mit und in der Natur und mit Tieren für Menschen wie dich und mich etwas Existenzielles ist.

Ist es so?
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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