Pluto hat geschrieben:R.F. hat geschrieben:Ich habe vor, morgen etwas aus Dawkins Buch “Die Schöpfungslüge†vorzulesen. Wir können natürlich auch über Texte aus jedem anderen seiner Bücher diskutieren, liebpluto...
Schade, denn auch diese Buch ist gefüllt mit Spitzen gegen den Kreationismus.
Diese sind zwar richtig, aber das Buch kommt sehr polemisch rüber.
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Du solltest dir mal
Geschichten vom Ursprung des Lebens. Eine Zeitreise auf Darwins Spuren vornehmen.
Darin erlebst du Dawkins wie ich ihn gerne lese. Da zeigt er sein biologisches Wissen und sein literarisches Können.
Das genannte Buch habe ich wohl erst ab Montag. Übrigens sagen die polemisch gefassten Bücher einiges über die Motive Dawkins aus. Gleichzeitig verrät er damit auch einiges über die Evolutionisten im Allgemeinen...
Doch zunächst Zitate aus Dawkins Werk “Die Schöpfungslügeâ€:
Es ist fast zu lächerlich, um es zu erwähnen, aber ich fürchte, ich muss es tun, denn wie ich im Kapitel 1 beklagt habe, nehmen mehr als 40 Prozent der US-Bevölkerung die Bibel wörtlich: Man stelle sich nur vor, wie die geographische Verteilung der Tiere aussehen müsste, wenn sich alle von der Arche Noah aus verteilt hätten. Sollte die Vielfalt der Arten, wenn wir uns von einem bestimmten Zentrum - vielleicht dem Berg Ararat - immer weiter entfernen, nicht mit einer gewissen Gesetzmäßigkeit abnehmen? Ich brauche hoffentlich nicht ausdrücklich zu sagen, dass wir so etwas nicht beobachten. *)
Für die Verbreitung von Nutztieren sorgten die Menschen selbst, die wohl kaum aus Gründen der Notwendigkeit in unwirtliche Gebiete wie in die Polarregionen wanderten. Und jetzt kommt erwartungsgemäß der mit Sicherheit falsche Einwand, dass gewisse Tierarten und der Mensch zu völlig unterschiedlichen Zeiten gelebt haben...
Ein wenig Nachdenken über die wahrscheinlichen Verhältnisse auf der Erde nach der großen Flut trägt wesentlich zur Beantwortung der von Dawkins angerissenen Fragen bei.
Warum sollten alle diese Beuteltiere - von winzigen Beutelmäusen über Koalas und Ohrenbeuteldachse bis zu Riesenkängurus und Diprodonten - in großer Zahl vom Berg Ararat nach Australien gewandert sein, während keine Eutheria das Gleiche taten? Welchen Weg nahmen sie? Und warum machte kein einziges Mitglied ihrer langen Karawane unterwegs Station, um sich an Ort und Stelle niederzulassen, beispielsweise in Indien, in China oder an irgendeinen Zufluchtsort entlang der Seidenstraße? Warum marschierte die gesamte Ordnung der Edentata (sämtliche 20 Arten von Gürteltieren, darunter das ausgestorbene Riesengürteltier, alle sechs Faultierarten einschließlich der ausgestorbenen Riesenfaultiere und alle vier Arten von Ameisenfressern) geradewegs nach Südamerika, ohne unterwegs auch nur eine einzige Spur zu hinterlassen - nicht Haut, noch Haar, noch eine Platte der Körperpanzerung? *)
*) Richard Dawkins: Die Schöpfungslüge. Berlin 2013, S. 303.
Dass es gewisse Tierarten derweil nur in Australien gibt - vor der Flut gab es sie auch in anderen Erdteilen -, liegt wohl an den besonderen Über-Lebens-Umständen. Wie viele auf dem Weg nach Australien ums Leben kamen, lässt sich mangels Fossilien aus der nachflutlichen Zeit nicht sagen. Fossilien von Beuteltieren hat man in Amerika, in Europa (Spanien) und Asien gefunden. Ein möglicher Grund für das Überleben der Tiere: Die wenigen, die den Weg nach Australien schafften, waren auf den australischen Kontinent weit weniger durch Raubkatzen bedroht als etwa in Asien oder in Afrika.
Ähnliches ist bei Ameisenbären, Faultieren und Gürteltieren anzunehmen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Nebengelenktiere
Zitat aus obigem Link:
Verbreitung
Die Nebengelenktiere kommen heute, von dem auch im Süden Nordamerikas zu findenden Neunbinden-Gürteltier (Dasypus novemcinctus) abgesehen, ausschließlich in den Tropen Mittel- und Südamerikas vor, obwohl sie in vorgeschichtlicher Zeit möglicherweise auch in Afrika, Nordamerika und Europa zu finden waren. Im erdgeschichtlichen Zeitalter des Eozän waren sie auch auf Antarktika verbreitet.
Pluto hat geschrieben:
Dabei ist Dawkins ein brillianter Geschichten-Erzähler.
Oh ja...
Pluto hat geschrieben:
Er zeichnet Tiere so als hätte man sie vor sich.
Ich sehe mir die Tiere lieber selbst an - ohne Interpretationshilfe...