Woher kommt unsere Moral?

Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
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Catholic
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#21 Re: Woher kommt unsere Moral?

Beitrag von Catholic » Mi 8. Okt 2014, 18:46

Pluto hat geschrieben:
Catholic hat geschrieben:Ich versuche es zu erklären.
Findest Du es in Ordnung,wenn jemand Dir ein Messer in den Bauchraum sticht?
Nein, ich nicht.
...

Schade,ich habe nichts dagegen,wenn mir ein Chirurg den stark entzündeten Blinddarm entfernt. ;)
Gut,es war eine Fangfrage,aber nur teilweise,denn wenn mir jemand,der es in Ordnung findet,ein Messer in den Leib rammt,nur,weil ihm meine Nase nicht gefällt,finde ich es nicht in Ordnung.
Aber das empfinde ich grundsätzlich so.
Was ich sagen möchte ist,dass es meiner Überzeugung nach Handlungen gibt,die grundsätzlich nicht in Ordnung sind,egal,wie ich sie begründe.

2Lena
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#22 Re: Woher kommt unsere Moral?

Beitrag von 2Lena » Mi 8. Okt 2014, 18:48

@Vitella: 1. Mose 19 geht nicht über "Affären", sondern ist ein Lehrstoff über das Thema "Zurückhaltung" üben. Der Link "Bibelkritik.ch" bringt zwar Kritik über die Bibel, die vollständigen Inhalte der Bibel zeigt er jedoch nicht.

2Lena
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#23 Re: Woher kommt unsere Moral?

Beitrag von 2Lena » Mi 8. Okt 2014, 18:54

Zum ersten Beitrag Plutos:
Ein evolutionäres Schulsystem kannst vergessen und die evolutionäre Bedienungsanleitung auch.

Der Erfinder gibt die Gebrauchsregeln vor.
Batterien eignen sich nicht zum Nüsseknacken.
Machst einer das, folgt Bruch und weitere Schäden.

Dass es oft Generationen braucht um einfache Regeln zu begreifen, das mag man "Evolution" nennen.

Die meisten Konflikte entstehen, weil Situationen nicht passen. Da gibt es Streit in der Familie, weil die Partner erschöpft von der Arbeit kommen. Gründe für Konfliktaufwärmung gibt es stets. Dann meint man, mit einem "Liebesgebot" wäre einzuschreiten. Mit solchen "Du sollst", sei alles bestens, und weil es Gesetze gegen die Gewalt gibt. Doch wie soll einer mit einem Gerichtsverfahren urteilen, wo es doch um Ursache und Wirkung geht. Da brüllen die Kinder im Chor drehen etliche von den unmelodischen Songs auf volle Lautstärke., Zusammen mit einem dutzend Nachbarskinder hören sie partout nicht. Dann passiert plötzlich ein "Fehler", patsch, ein Nerv ging kaputt.

Im Prinzip will jeder seine Belastung weg haben, Frieden genießen. Doch jeder steckt in so vielen Zwängen, und alle untereinander dazu. Die "göttlichen Gesetze" wurden überhaupt nie bedacht, geschweige eingerichtet. Man weiß nicht einmal die Regeln mehr dazu.

Ein Freund erzählte mal die Geschichte "vom Pferd", um den Mechanismus darzulegen.
Nacherzählung:
Ein Junge wünschte sich ein Pferd. Er träumte, wie er damit reitet und seine Oma mit dem Wagen in die Stadt fährt. Lass das Junge, sagte der Großvater, du wirst uns gewaltig viel Arbeit und Schwierigkeiten bringen. Nein, entgegnete der Sprößling, "Pferde machen nur Freude!". Nach etlichen Jahren lernte er dann die Mehrarbeit kennen. Eine zusätzliche Wiese musste gemietet werden. Sie brauchten einen Wagen, der das Ersparte aufbrauchte. Sattelzeug war auch noch anzuschaffen. Selbstverständlich musste auch eine Straße angelegt werden. Wochen Arbeit gingen mit den Zäunen drauf. Dann wurde das Land gepfügt, eine Schwerarbeit für Mensch und Tier. Zuvor hatte es gereicht, die Kastanien auf dem Boden aufzuheben und die vielen Sorten von Früchten, die es sonst noch gab. Doch mit der Zeit gab es keine Kastanienbäume mehr und auch immer weniger Tiere und weit weniger Pflanzensorten. Nur Pferde und Weide und Acker gab es - ... und jede Menge Arbeit, mit der sich die Spirale höher und höher drehte.

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#24 Re: Woher kommt unsere Moral?

Beitrag von Pluto » Mi 8. Okt 2014, 20:11

2Lena hat geschrieben:Ein evolutionäres Schulsystem kannst vergessen und die evolutionäre Bedienungsanleitung auch.
Wie kommst du darauf? :shock:

Batterien eignen sich nicht zum Nüsseknacken.
Machst einer das, folgt Bruch und weitere Schäden.
Wie wahr, liebe 2Lena.
Aber was hat diese Festellung mit der Frage nach der Herkunft der Moral zu tun?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

JackSparrow
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#25 Re: Woher kommt unsere Moral?

Beitrag von JackSparrow » Mi 8. Okt 2014, 22:13

Vitella hat geschrieben:Die Moral der Bibel also: Um deine Haut zu retten, opfere ruhig deine unschuldige Tochter. Es sind ja nur Frauen.
Pädophilie bezieht sich auf Kinder vor dem Eintritt der Pubertät. Nach Eintritt der Pubertät galten die Töchter als heiratsfähig. Ob die unschuldige Tocher die Pubertät bereits erreicht hatte oder nicht, wird in der Bibel bedauerlicherweise nicht erwähnt.


closs hat geschrieben:Aber gibt es auch Handlungen- um jetzt nur in dem Bereich zu bleiben- die kulturunabhängig grundsätzlich moralisch gut oder schlecht sind?
Wenn Moral kulturabhängig ist, kann es per Definition kein von der Kultur unabhängiges moralisches gut und schlecht geben.

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#26 Re: Woher kommt unsere Moral?

Beitrag von closs » Mi 8. Okt 2014, 22:24

JackSparrow hat geschrieben:Wenn Moral kulturabhängig ist, kann es per Definition kein von der Kultur unabhängiges moralisches gut und schlecht geben.
Auf derselben Ebene ist das richtig - göttliche "Moral" steht jedoch auf einer Meta-Ebene. - Eigentlich ist das Wort "Moral" nicht ganz richtig - es müsste heißen "gut" und "böse" - "Moral", "Ethik", etc sind Folgen davon.

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#27 Re: Woher kommt unsere Moral?

Beitrag von Catholic » Mi 8. Okt 2014, 22:27

Nach katholischer Überzeugung geht es um die Schöpfungsordnung und darum,ob etwas dieser Ordnung entgegensteht und damit - bezogen auf den Menschen - ob etwas seinem eigentlichen Wesen entspricht oder nicht.
(Ich mach mich noch schlau,nicht,dass ich es falsch formuliere und hier Falschinfos weitergebe.)

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#28 Re: Woher kommt unsere Moral?

Beitrag von Pluto » Mi 8. Okt 2014, 22:29

closs hat geschrieben:Eigentlich ist das Wort "Moral" nicht ganz richtig - es müsste heißen "gut" und "böse" - "Moral", "Ethik", etc sind Folgen davon.
Das Problem ist offensichtlich.
Gut und Böse sind keine Standards, wie Meter oder Kilogramm. — Gut und Böse sind subjektive, wahrnehmungsbdingte Begriffe: Beschreibungen menschlicher Empfindungen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#29 Re: Woher kommt unsere Moral?

Beitrag von 2Lena » Mi 8. Okt 2014, 22:48

Aber was hat diese Festellung (was haben kaputte Batterien) mit der Frage nach der Herkunft der Moral zu tun?
Das war nur ein Zufall. Oft wird der Primitivfall angenommen, "Moral" ergäbe sich durch bestimmte Erfahrungen im Verhalten. Den Fall macht die Tierwelt und merkt sich jeden Mensch, von dem sie einen Fußtritt bekam für Diebstahl von Futter am Tisch, z.B. Völlig ungebremst ist jedoch das Verlangen in jeder anderen Situation.

Danke, dass hier das Thema Metaethik bereits aufkam.
Ein Mensch ist befähigt, größere Zusammenhänge zu überschauen. Er denkt als guter Mensch nicht nur an seine Ego, seine Familie, seine Rasse - sondern er übernimmt "Hüterrollen". Er kann Geschehnisse über lange Zeiten beobachten und entsprechend mit zahlreichen Einsichten reagieren.
Zuletzt geändert von 2Lena am Mi 8. Okt 2014, 22:50, insgesamt 1-mal geändert.

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#30 Re: Woher kommt unsere Moral?

Beitrag von Catholic » Mi 8. Okt 2014, 22:50

Pluto hat geschrieben:Gut und Böse sind subjektive, wahrnehmungsbdingte Begriffe: Beschreibungen menschlicher Empfindungen.

Dann gibt es nichts,was insich der natürlichen Ordnung widerspricht und insich schlecht ist,z.B. keine insich schlechte Handlung,weil es nur eine subjektive Einschätzung ist,ob die Handlung schlecht im Sinne von "der natürlichen Ordnung/dem Naturrecht widersprechend" ist?

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