Junkers Missbrauch biologischer Begriffe

Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
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closs
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#81 Re: Junkers Missbrauch biologischer Begriffe

Beitrag von closs » Fr 29. Jul 2016, 00:55

Pluto hat geschrieben:Aber Warum verfälschst du meine Aussage, in dem du im Zitat das Wesentliche weglässt?
WAS Wesenliches weggelassen - ich versuche immer, aus speziellen Aussagen den allgemeinen Plot zu isolieren. - Ist der Plot Deiner Aussage ein anderer?

Pluto
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#82 Re: Junkers Missbrauch biologischer Begriffe

Beitrag von Pluto » Fr 29. Jul 2016, 10:14

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Aber Warum verfälschst du meine Aussage, in dem du im Zitat das Wesentliche weglässt?
WAS Wesenliches weggelassen - ich versuche immer, aus speziellen Aussagen den allgemeinen Plot zu isolieren. - Ist der Plot Deiner Aussage ein anderer?
Kein "Plot", also keine versteckten Motive.
Das vollständige Zitat ergibt einfach eine andere Aussage:
Pluto hat geschrieben:Es gibt keine anderen Kategorien, außer in deinen Gedanken. Du wünscht dir, dass es mehr gibt, also glaubst du auch daran. Doch das sind nur Vorstellungen und keine Erkenntnisse.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#83 Re: Junkers Missbrauch biologischer Begriffe

Beitrag von closs » Fr 29. Jul 2016, 11:13

Pluto hat geschrieben:Das vollständige Zitat ergibt einfach eine andere Aussage
Deinen roten Text habe ich als Erläuerung Deiner schwarzen Kernaussage verstanden.

Pluto hat geschrieben:Kein "Plot", also keine versteckten Motive.
Unter "Plot" versteht man in der Literaturwissenschaft einen zusammengefassten Inhalt.

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#84 Re: Junkers Missbrauch biologischer Begriffe

Beitrag von Pluto » Fr 29. Jul 2016, 13:53

closs hat geschrieben:Deinen roten Text habe ich als Erläuterung Deiner schwarzen Kernaussage verstanden.
Es war jedenfalls kein Dogma, sondern eine Feststellung.
Da man die Vielfalt der Kategorien nicht erkennen kann, bleiben sie ein Glaubenskonstrukt.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#85 Re: Junkers Missbrauch biologischer Begriffe

Beitrag von closs » Fr 29. Jul 2016, 14:48

Pluto hat geschrieben:Da man die Vielfalt der Kategorien nicht erkennen kann, bleiben sie ein Glaubenskonstrukt.
ALLEM liegt ein Glaubenskonstrukt zugrunde - egal wie intersubjektiv oder nicht-intersubjektiv auf diesem Konstrukt gearbeitet wird.

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#86 Re: Junkers Missbrauch biologischer Begriffe

Beitrag von Pluto » Fr 29. Jul 2016, 17:59

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Da man die Vielfalt der Kategorien nicht erkennen kann, bleiben sie ein Glaubenskonstrukt.
ALLEM liegt ein Glaubenskonstrukt zugrunde - egal wie intersubjektiv oder nicht-intersubjektiv auf diesem Konstrukt gearbeitet wird.
Hierin liegt der ganz große Irrtum. Glaube ist nicht dasselbe wie Empirie. Was nicht empirisch bestätigt werden kann, wird zu Glaubensbekenntnis.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#87 Re: Junkers Missbrauch biologischer Begriffe

Beitrag von closs » Fr 29. Jul 2016, 18:01

Pluto hat geschrieben:Ich glaube hierin liegt der ganz große Irrtum. Glaube ist nicht dasselbe wie Empirie.
Aber auch Empirie basiert auf Glaube - siehe unsere Descartes-Diskussion.

Ich habe nicht umsonst versucht, in anderen Threads Grundlagen zu klären - wie Du siehst: Sie melden sich immer wieder von alleine.

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#88 Re: Junkers Missbrauch biologischer Begriffe

Beitrag von Pluto » Fr 29. Jul 2016, 18:05

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Ich glaube hierin liegt der ganz große Irrtum. Glaube ist nicht dasselbe wie Empirie.
Aber auch Empirie basiert auf Glaube - siehe unsere Descartes-Diskussion.
Nein. Du irrst. Empirie ist die Bestätigung des Glaubens.

Wenn man etwas empirisch bestätigen kann, wird es zur Erkenntnis. Spiritualität hingegen arbeit allein mit undefinierbaren Mitteln des persönlichen Glaubens und konstruiert sich daraus ein... ???
ja was genau konstruiert sich der Glaube genau?

Jedenfalls wird aus dem Glauben bestenfalls Vermutung, aber niemals Erkenntnis. Wer das Genteil behauptet, belügt sich selbst.
Genau das meinte Kant als er sagte, Aufklärung sei der Ausgang aus der vom Menschen selbstverschuldeten Unmündigkeit.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#89 Re: Junkers Missbrauch biologischer Begriffe

Beitrag von closs » Fr 29. Jul 2016, 19:23

Pluto hat geschrieben:Du irrst. Empirie ist die Bestätigung des Glaubens.
Nun gibt es aber intersubjektiv nachweisbare Empirie und subjektive Empirie (von griechisch εμπειρία empeiría ‚Erfahrung, Erfahrungswissen‘). - Die Naturwissenschaft hat die Möglichkeit, Erfahrung intersubjektiv zu bestätigen.

Dies ist deshalb möglich, weil dort Subjekt (Mensch) und Objekt (Natur) auf derselben Ebene sind. - Bei geistigen Dingen geht es nicht, weil es da anders ist. - Trotzdem gibt es dort Erfahrungen.

Pluto hat geschrieben:Wenn man etwas empirisch bestätigen kann, wird es zur Erkenntnis.
Das gilt persönlich aber auch. - Wenn Du ganz sicher bist "Ich liebe diesen Menschen", ist dies nie empirisch bestätigbar (es sei denn, man definiert "Liebe" so, dass es geht) - und trotzdem ist es Erkenntnis.

Pluto hat geschrieben:Jedenfalls wird aus dem Glauben bestenfalls Vermutung, aber niemals Erkenntnis.
Das wiederum ist eine Frage der Definition von "Erkenntnis". - Wenn man "Erkenntnis" so definiert, dass es nur intersubjektiv nachweisbar funktioniert, hast Du recht. - Aber selbst dann bekommt man das Descart'sche Problem nicht aus der Welt, wonach man glauben muss, dass menschliche Wahrnehmung (incl. naturwissenschaftlicher Messung) authentisch ist zum Objekt. - Mit anderen Worten: So einfach kann man es sich nicht machen.

Pluto hat geschrieben:Genau das meinte Kant als er sagte, Aufklärung sei der Ausgang aus der vom Menschen selbstverschuldeten Unmündigkeit.
Man kann ihn als Vorreiter des Physikalismus hinbiegen - aber nach meiner Überzeugung würde er sich im Grabe umdrehen, wenn er sich so interpretiert sähe.

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#90 Re: Junkers Missbrauch biologischer Begriffe

Beitrag von Pluto » Fr 29. Jul 2016, 20:04

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Du irrst. Empirie ist die Bestätigung des Glaubens.
Nun gibt es aber intersubjektiv nachweisbare Empirie und subjektive Empirie (von griechisch εμπειρία empeiría ‚Erfahrung, Erfahrungswissen‘).
Das der Wortstamm grichischen Ursprungs ist, ist bekannt. aber die Bedeutung ist in unserer Sprache längst eine ganz andere.

closs hat geschrieben:Die Naturwissenschaft hat die Möglichkeit, Erfahrung intersubjektiv zu bestätigen.
Du machst immer wieder denselben Fehler. Die Naturwissenschaft ist deswegen so erfolgreich, weil sie empirisch bestätigt wird. Die String-Theoretiker können dir ein Lied davon singen. Sie meinten sie kämen ohne Empirie aus und erlitten "Schiffbruch".
Dasselbe Schicksal erwartet auch die kanonische Exegese — es ist nur eine Frage der Zeit.

closs hat geschrieben:Wenn Du ganz sicher bist "Ich liebe diesen Menschen", ist dies nie empirisch bestätigbar (es sei denn, man definiert "Liebe" so, dass es geht) - und trotzdem ist es Erkenntnis.
Leider ist Liebe nicht empirisch nachweisbar.
Das mit der Erkenntnis ist Sprachverwirrung. Liebe ist ein Gefühl, und eine Vermutung, aber niemals eine Erkenntnis.

closs hat geschrieben:Wenn man "Erkenntnis" so definiert, dass es nur intersubjektiv nachweisbar funktioniert, hast Du recht. Aber selbst dann bekommt man das Descart'sche Problem nicht aus der Welt, wonach man glauben muss, dass menschliche Wahrnehmung (incl. naturwissenschaftlicher Messung) authentisch ist zum Objekt. - Mit anderen Worten: So einfach kann man es sich nicht machen.
Das Descarte'sche Problem (cogito ergo sum) hat sich längst in Luft aufgelöst, den es ist nichts Besonderes.
  • - Ich fühle, also bin ich,
    oder
    - Ich esse, also bin ich,
    oder sogar,
    - Ich bin, also denke ich.

Alle diese Varianten sind ebenfalls gültig.

Pluto hat geschrieben:Genau das meinte Kant als er sagte, Aufklärung sei der Ausgang aus der vom Menschen selbstverschuldeten Unmündigkeit.
Man kann ihn als Vorreiter des Physikalismus hinbiegen - aber nach meiner Überzeugung würde er sich im Grabe umdrehen, wenn er sich so interpretiert sähe.[/quote]Dann irrt deine Überzeugung, denn ich glaube ehe den Vielen Kant-Biografen, die es so sehen wie ich.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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