Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
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Roland
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#41 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Roland » Sa 11. Feb 2017, 21:53

Pluto hat geschrieben:
Roland hat geschrieben:Du darfst aber natürlich gern weiter glauben, dass du ein Affe bist...
Nicht nur ich, lieber Roland, …
Du musst mir nicht beweisen, dass da auch noch andere dran glauben, das ist mir wohl bewusst. Es ändert nur nichts daran, dass es ein Glaube ist.

Pluto hat geschrieben:
Roland hat geschrieben:Dafür gibt’s aber genau Null Beweise.
Beweise gibt es nicht auf der Welt, aber die Evidenzen die für Evolution sprechen sind erdrückend.
Man weiß auch nach 150 Jahren nicht, wie überhaupt neue Konstruktionen entstehen können und hat experimentell nichts in der Hand, was dafür spricht, dass Evolution konstruieren kann. Sie kann einzig Vorhandenes variieren. Also was erdrückend ist, ist einzig die Ahnungslosigkeit darüber, wie die Vielfalt des Lebens entstanden ist.

Pluto hat geschrieben:
Roland hat geschrieben:Und es ist mE unglaublich unwahrscheinlich.
Was du glaubst ist irrelevant. Auf das was ist, kommt es an!
Was ist, das hab ich gerade oben beschrieben.
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closs
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#42 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von closs » Sa 11. Feb 2017, 23:05

Pluto hat geschrieben:Was genau hat Gott mit der Entstehung der Vielfalt der Arten zu tun?
Im Sinne der Naturwissenschaft NICHTS. - Ob es übergeordnet so ist, ist keine naturwissenschaftliche Frage.

Pluto hat geschrieben:Du wolltest Nachweise bringen, dass Wissenschaft setzt.
Wissenschaft im Sinne des kritischen Rationalismus setzt, dass ihre Ergebnisse kritisch-rational nachweisbar sind. - Das heißt: Sie beachtet NICHT "das, was der Fall sein kann", was nicht kritisch rational nachweisbar ist.

Das ist kein Vorwurf - es beschreibt lediglich, wie sich die kritisch-rational orientierte Wissenschaft selbst positioniert.

Pluto
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#43 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Pluto » So 12. Feb 2017, 00:10

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Was genau hat Gott mit der Entstehung der Vielfalt der Arten zu tun?
Im Sinne der Naturwissenschaft NICHTS. - Ob es übergeordnet so ist, ist keine naturwissenschaftliche Frage.
das ist kein Argument sondern eine ausweichende Antwort.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Du wolltest Nachweise bringen, dass Wissenschaft setzt.
Wissenschaft im Sinne des kritischen Rationalismus setzt, dass ihre Ergebnisse kritisch-rational nachweisbar sind.
Es gibt auf der Welt keine Beweise. Aber das war nicht die Frage.

Was setzt Naturwissenschaft?

closs hat geschrieben:Das heißt: Sie beachtet NICHT "das, was der Fall sein kann", was nicht kritisch rational nachweisbar ist.
Die Behauptung "Das was der Fall sein kann" ist lediglich eine Erfindung.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#44 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von closs » So 12. Feb 2017, 00:53

Pluto hat geschrieben:das ist kein Argument sondern eine ausweichende Antwort.
Meine Antwort hat sich an Dich als Naturwissenschaftler gerichtet. - Was könntest Du sonst noch hören wollen? - Vielleicht, dass "Gott" der Ursprung dessen ist, aus dem die Vielfalt der Arten entsteht. - Führt Dich das weiter?

Pluto hat geschrieben:Was setzt Naturwissenschaft?
Das war schon eine Antwort. - Vielleicht kommt Dir folgendes gelegener: Naturwissenschaft setzt, dass ihre Antworten auf Fragen experimentéll überprüfbar und diese Experimente wiederholbar sein müssen.

Das ist methodisch super, beschränkt sich aber auf das von dem, was der Fall sein kann, was experimentéll überprüfbar wiederholbar ist. - Für die Sicherheit der eigenen Erkenntnisse ist das gut - aber es schließt das aus, dass damit nicht gefasst werden kann. - Achso: Und Naturwissenschaft setzt ohnehin, dass unsere (wissenschaftliche) Wahrnehmung das authentisch abbildet, was man untersucht.

Nochmal: "Setzung" ist, wenn es gut gemacht ist, eine positive Sache. - Kritisch wird es erst, wenn man daraus eine Philosophie/Weltanschauung macht - wie etwa den Naturalismus oder gar Physikalismus, der aus der METHODISCHEN Grundlage der Wissenschaft (= gut) schließt, es könne auch eine PHILOSOPHISCHE Grundlage sein (= schlecht), die für das, was der Fall ist, verbindlich sei.

Für Geisteswissenschaften gilt dies noch vielmehr. - Was da an "Fakten" postuliert wird, nur weil etwas methodisch konform ermittelt wird, ist geradezu tragisch. - Konkret zum Thread-Titel:

Biologisch/naturwissenschaftlich ist unser gemeinsamer Urururur ... meinetwegen irgendein erstes Molekül, das meinetwegen abiogenetisch entstanden ist. - Und biologisch/naturwissenschaftlich sind wir Trockennasenaffen. - Das sind wissenschaftliche Sachaussagen im Sinne einer wissenschaftlichen Disziplin.

Aber dies sagt überhaupt nichts über den existentiellen Ursprung des Menschen aus. - Es wäre überhaupt kein Widerspruch, wenn Gott der exsitentielle Ursprung des Menschen und dessen Bewusstsein wäre - auch dann wäre die Aussage "Wir sind Trockennasenaffen" naturwissenschaftlich richtig.

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#45 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von sven23 » So 12. Feb 2017, 07:43

closs hat geschrieben: Aber dies sagt überhaupt nichts über den existentiellen Ursprung des Menschen aus. - Es wäre überhaupt kein Widerspruch, wenn Gott der exsitentielle Ursprung des Menschen und dessen Bewusstsein wäre - auch dann wäre die Aussage "Wir sind Trockennasenaffen" naturwissenschaftlich richtig.
Ähm, eigentlich schon. Wenn Leben quasi von selbst aus unbelebter Materie entstehen kann, überall im Universum, wo die Bedingungen dafür günstig sind, dann bedarf es keines imaginären Schöpfers. Dieser wäre hier ein überflüssiges Gadget.

closs hat geschrieben: - Es wäre überhaupt kein Widerspruch, wenn Gott der exsitentielle Ursprung des Menschen und dessen Bewusstsein wäre - auch dann wäre die Aussage "Wir sind Trockennasenaffen" naturwissenschaftlich richtig.
Die Aussage ist unabhängig von einem Schöpfer immer richtig. Man könnte noch hinzufügen: Trockennasenaffen mit einer lebhaften Phantasie, die sich virtuelle Götter erschaffen können.
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#46 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von closs » So 12. Feb 2017, 09:42

sven23 hat geschrieben:Wenn Leben quasi von selbst aus unbelebter Materie entstehen kann, überall im Universum, wo die Bedingungen dafür günstig sind, dann bedarf es keines imaginären Schöpfers.
Eines imaginären Schöpfers bedarf es ohnehin nicht - wenn, dann ist es ein wirklicher Schöpfer.

Aber auch ansonsten ist Dein Denkansatz falsch. - Denn wenn Materie "von selbst" entsteht, bedarf es eines Grundes, dass es "von selbst" entstehen kann.

sven23 hat geschrieben:Die Aussage ist unabhängig von einem Schöpfer immer richtig.
Biologisch stimmt das - aber gelegentlich wird der Eindruck erweckt, dies gälte auch existentiell.

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#47 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Pluto » So 12. Feb 2017, 09:59

closs hat geschrieben:Aber auch ansonsten ist Dein Denkansatz falsch. - Denn wenn Materie "von selbst" entsteht, bedarf es eines Grundes, dass es "von selbst" entstehen kann.
Warum? Schließlich ist Leben durch kein Naturgesetz verboten. Also entsteht es von selbst, wenn die Bedingungen richtig sind.
Aristoteles hat schon richtig vermutet: Zur Wahrscheinlichkeit gehört auch, dass das Unwahrscheinliche eintritt.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Die Aussage ist unabhängig von einem Schöpfer immer richtig.
Biologisch stimmt das - aber gelegentlich wird der Eindruck erweckt, dies gälte auch existentiell.
Dem ist aber auch so. Dafür gibt es millionenfache Belege.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#48 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Roland » So 12. Feb 2017, 10:38

sven23 hat geschrieben:Wenn Leben quasi von selbst aus unbelebter Materie entstehen kann, überall im Universum, wo die Bedingungen dafür günstig sind, dann bedarf es keines imaginären Schöpfers.

Erstens gibt es nichts, was dafür spricht, dass nur bestimmte Bedíngungen günstig sein müssen, und dann entsteht Leben aus unbelebter Materie von selbst. In der Wissenschaft herrscht nach wie vor Ratlosigkeit, was die Entstehung des Lebens angeht.

Und zweitens: selbst wenn es so wäre, dann wäre das ja kein "von selbst" sondern es würde schon vorher eine Ordnung existieren, die dazu führt, dass hochkomplexe Maschinen, dass Hitec-Fabriken wie lebende Zellen, entstehen können. Wo diese "feinabgestimmte" Ordnung herkommt, die dies ermöglicht, bleibt dann immernoch eine ungelöste Frage.
Es bedarf immernoch einer Ursache, für ein Universum, das so konstruiert ist, dass es Leben hervorbringen kann.

Bald gibt es selbstfahrende Autos, die in menschenleeren Fabrikhallen von Robotern hergestellt worden sind. Sagst du dann auch: "das geht ja alles von selbst und es bedarf keines Konstrukteurs"?
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#49 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von closs » So 12. Feb 2017, 10:40

Pluto hat geschrieben:Schließlich ist Leben durch kein Naturgesetz verboten. Also entsteht es von selbst, wenn die Bedingungen richtig sind.
Ja - aber DASS etwas "von selbst" entstehen kann, hat doch einen Urgrund. - Genauso wie es einen Urgrung des Urknalls gibt.

Pluto hat geschrieben:Dem ist aber auch so. Dafür gibt es millionenfache Belege.
Im Sinne meiner Fragestellung gibt es keine naturwissenschaftlichen Belege.

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#50 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von sven23 » So 12. Feb 2017, 11:19

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Wenn Leben quasi von selbst aus unbelebter Materie entstehen kann, überall im Universum, wo die Bedingungen dafür günstig sind, dann bedarf es keines imaginären Schöpfers.
Eines imaginären Schöpfers bedarf es ohnehin nicht - wenn, dann ist es ein wirklicher Schöpfer.
Bis zum Beweis des Gegenteils bleibt er bis auf weiteres imaginär.

closs hat geschrieben: Aber auch ansonsten ist Dein Denkansatz falsch. - Denn wenn Materie "von selbst" entsteht, bedarf es eines Grundes, dass es "von selbst" entstehen kann.
.
Warum? Das ist die teleologische Falle, in die immer wieder gerne getappt wird.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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