Versagt die Evolutionstheorie?

[sven23]

closs hat geschrieben:
"Kreuz" hat nichts mit "Schuld" in heute gängiger Bedeutung zu tun. - Wenn die Bibel sagt "Der Mensch ist schuldig" hat das nichts mit "Er kann was dafür" zu tun.

Sondern?

Das hatten wir aber auch schon mehrmals. - "Schuld" im biblischen Sinne ist, dass der Mensch, sobald er sich bewusst als Ich erkennt und reflektiert, nicht mehr uneingeschränkt zu Gott hin orientiert sein kann. - Es geht also gar nicht anders, als dass der Mensch "schuldig" ist.

Dieser Ansatz hat doch einen ganz entscheidenden Denkfehler.
Wenn der Mensch ohne Ich-Bewußtsein sich uneingeschränkt Gott zuwenden kann, würde das auch für die Tiere gelten. Trotzdem gibt es das Leid in der Tierwelt.
Gläubige wollen das Problem dadurch lösen, indem sie den "Sündenfall" des Menschen dafür verantwortlich machen. Auch das greift zu kurz, denn die Tierwelt gabe es schon hunderte Millionen von Jahren, bevor der Mensch auf der Bildfläche erschien. Und einen "Tierfrieden" hat es in der Evolution nie gegeben.

[Janina]

1) Janina ist unendlich groß.
2) Ergo: Ihre Milz ist genauso groß wie ihr Kopf.

Korrektur: 2) Meine Milz ist genauso groß wie meine ganze Wenigkeit.

Verstehe ich irgendwo - trotzdem: Macht es eigentlich Sinn, beim Wert "unendlich" ein "="-Zeichen zu machen?

Klar, wenn es um Grenzwerte divergierender Funktionen geht.
Lim f(x)=1/x = ∞ für x->0, (Grenzwert von rechts)
Lim f(x)=1/x = - ∞ für -x->0, (Grenzwert von links)


https://de.wikipedia.org/wiki/Hyperbel_(Mathematik)

Vor Cantor war das Gerede von Unendlichkeit nur hilfloses Gestammel.

MATHEMATISCH gesehen. - Auch Mathematik ist nur EIN System. - Wenn es heißt "Gott ist unendlich", dann muss er nicht mathematisch unendlich sein. Es kann etwas ganz anderes damit gemeint sein.

Das meine ich mit hilflosem Gestammel.

Die (hegelsche) Dialektik, mit der man das Verhältnis von Gott und Mensch oder Geist und Materie beschreiben kann, ist strukturell über die Ableitung der Differential-Rechnung abbildbar: "Mensch" und "Materie" sind dementsprechend "Ableitungen". - Ist das wirklich nicht verständig für Dich formuliert?

Wenn es verständlich wäre, wäre es falsch. Eine Ableitung ist die Änderungsfunktion einer anderen Funktion. Der Wert der Ableitung gibt die Änderungsrate einer Funktion an.

[closs]

Wenn der Mensch ohne Ich-Bewußtsein sich uneingeschränkt Gott zuwenden kann, würde das auch für die Tiere gelten. Trotzdem gibt es das Leid in der Tierwelt.

Es gibt das Leid in der "gefallenen" Welt - es bezieht sich also auf alles. - Außerdem habe ich mich unsauber ausgedrückt: Der Mensch ohne aktiviertes Ich-Bewusstsein "wendet" sich ja nicht Gott zu, sondern "ist zugewendet" (also passiv) - so wie ein Embryo der Mutter zugewendet ist.

Auch das greift zu kurz, denn die Tierwelt gabe es schon hunderte Millionen von Jahren, bevor der Mensch auf der Bildfläche erschien.

Deshalb ist es doch so wichtig, das "Paradies" als geistiges Gleichnis zu verstehen - im Sinne von "Bewusstloses Gegenstück dessen, was danach Himmel genannt wird". - Es ist grundlegend falsch, geistige Kontexte naturalistisch zu verstehen.

[closs]

Das meine ich mit hilflosem Gestammel.

Trotzdem ist es substantiell sinnvoll. - Du nennst es Gestammel, weil es nicht so klar darstellbar ist wie Mathematik. - Aber was sagt das aus? Es sagt lediglich aus, dass es Bereiche des Seins gibt, die klar formulierbar sind.

Meine Milz ist genauso groß wie meine ganze Wenigkeit.

Das mag mathematisch stimmen, wenn sowohl Milz als auch "Du" jeweils als unendlich definiert werden. - Trotzdem bedarf es eines kritischen Blicks auf die Mathematik, wenn sie damit aussagt, dass eine Teilmenge von x genauso groß ist wie x.

Eine Ableitung ist die Änderungsfunktion einer anderen Funktion. Der Wert der Ableitung gibt die Änderungsrate einer Funktion an.

Mir geht es darum, dass die Ableitung einer Funktion das authentische Abbild dieser Funktion in niederer Dimension ist. - Oder würdest Du das bestreiten?

[sven23]

Wenn der Mensch ohne Ich-Bewußtsein sich uneingeschränkt Gott zuwenden kann, würde das auch für die Tiere gelten. Trotzdem gibt es das Leid in der Tierwelt.

Es gibt das Leid in der "gefallenen" Welt -

Wer behauptet denn, dass sie gefallen ist, bzw. wer hat sie fallen lassen?

Auch das greift zu kurz, denn die Tierwelt gabe es schon hunderte Millionen von Jahren, bevor der Mensch auf der Bildfläche erschien.

Deshalb ist es doch so wichtig, das "Paradies" als geistiges Gleichnis zu verstehen - im Sinne von "Bewusstloses Gegenstück dessen, was danach Himmel genannt wird". - Es ist grundlegend falsch, geistige Kontexte naturalistisch zu verstehen.

Genau so hat sie die Kirche aber fast 2000 Jahre lang vermittelt.
Manche glauben es noch heute, wie man auch hier im Forum sehen kann.

[closs]

Wer behauptet denn, dass sie gefallen ist, bzw. wer hat sie fallen lassen?

Das Ding heißt nun mal "(Sünden-) Fall". - Natürlich gibt es sowas unter naturalistischen Gesichtspunkten NICHT.

Genau so hat sie die Kirche aber fast 2000 Jahre lang vermittelt.

Auch das hatten wir schon mehrfach: Lehre/GLeichnisse orientieren sich am Horizont des "Publikums". - Damals, als man keine Unterschied zwischen "Wirklichkeit" und "Geschichte" machte, hat man geistige Wirklichkeit als - nach heutigem Slang "historisch Stattgefunden-Habendes" vermittelt. - Heute macht man das nicht mehr, weil man sich den naturwissenschaftlichen und historischen Erkenntnissen anpasst und vermittelt dasselbe geistig. - Das ändert aber nichts an der Substanz dessen, was es zu vermitteln gilt.

[JackSparrow]

"Schuld" im biblischen Sinne ist, dass der Mensch, sobald er sich bewusst als Ich erkennt und reflektiert, nicht mehr uneingeschränkt zu Gott hin orientiert sein kann

In welcher Bibel steht das denn?

Es geht also gar nicht anders, als dass der Mensch "schuldig" ist.

Also ich kenn niemanden, der sich mal bewusst als Ich erkannt und dann reflektiert hätte, dass er nicht mehr uneingeschränkt zu Gott hin orientiert sein kann.

Das Ding heißt nun mal "(Sünden-) Fall".

Kann ich irgendwo in der Bibel nachlesen, wie das Ding heißt?

Damals, als man keine Unterschied zwischen "Wirklichkeit" und "Geschichte" machte, hat man geistige Wirklichkeit als - nach heutigem Slang "historisch Stattgefunden-Habendes" vermittelt.

Damals, als die Bevölkerung zu 97 Prozent aus nomadischen Analphabeten bestand und niemand den Quatsch nachprüfen konnte, hat man erfundene Feldzüge, importierte Plagiate und reines Wunschdenken als - nach heutigem Slang "historisch Stattgefunden-Habendes" vermittelt.

[closs]

In welcher Bibel steht das denn?

In DEN Bibeln, in denen die Genesis steht - allerdings steht es nicht wörtlich so drin. - Guckst Du "Baum der Erkenntnis".

Also ich kenn niemanden, der sich mal bewusst als Ich erkannt und dann reflektiert hätte, dass er nicht mehr uneingeschränkt zu Gott hin orientiert sein kann.

Die meisten denken darüber ja auch nicht nach - vergiss nicht: Wir diskutieren hier auf einer Meta-Ebene, die nicht Alltags-Ebene ist.

Kann ich irgendwo in der Bibel nachlesen, wie das Ding heißt?

In DEN Bibeln, in denen die Genesis steht - allerdings steht es nicht wörtlich so drin. - Guckst Du "Baum der Erkenntnis".

[JackSparrow]

Wir diskutieren hier auf einer Meta-Ebene, die nicht Alltags-Ebene ist.

Woher kommen dann die Wörter auf meinem Tablet?

[closs]

Woher kommen dann die Wörter auf meinem Tablet?

Da fragst Du mal einen ganz normalen Schulungsleiter in der Industrie - von daher kommt nämlich das Wort "Metaebene".