Grausamkeit in der Natur.

Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
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Pluto
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#11 Re: Grausamkeit in der Natur.

Beitrag von Pluto » Sa 6. Jul 2013, 09:03

Hemul hat geschrieben:Nicht die Schlupfwesten, sondern weit vor diesem Zeitpunkt, nämlich der Tod seiner heißgeliebten Tochter Anni hat den Theologiestudenten Darwin in Glaubenszweifel gestürzt. ;)
Lieber Hemul, Darwin war als junger Mann ein sehr gläubiger Mensch. So ist es nicht ungewöhnlich, wenn es mehr als ein Ereignis bedurfte, um sich zu überwinden. und den Glauben abzutun.

Darwins eigenen Worte zu den Schlupfwespen waren:
I cannot persuade myself that a beneficient and omnipotent God would have designedly created parasitic wasps with the express intention of their feeding within the living bodies of Caterpillars.
Er könne sich nicht vorstellen, dass ein gütiger und allmächtiger Gott absichtlich Parasiten schuf, die sich von den lebendigen Körpern von den Larven (anderer Arten) ernährten.

In der Tat.. solche Fakten widersprechen dem Schöpfungsgedanken, oder aber sie strafen die Güte und Liebe Gottes, Lüge.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Hemul
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#12 Re: Grausamkeit in der Natur.

Beitrag von Hemul » Sa 6. Jul 2013, 20:57

Pluto hat geschrieben: Lieber Hemul, Darwin war als junger Mann ein sehr gläubiger Mensch. So ist es nicht ungewöhnlich, wenn es mehr als ein Ereignis bedurfte, um sich zu überwinden. und den Glauben abzutun.

lieber Pluto!
Mir brauchste keinen vom Pferd zu erzählen. Ich weiß sehr genau zu welchem Zeitpunkt der Theologiestudent Darwin angefangen hat an Gott zu zweifeln. ;)
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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sven23
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#13 Re: Grausamkeit in der Natur.

Beitrag von sven23 » Sa 6. Jul 2013, 21:26

Hemul hat geschrieben:
lieber Pluto!
Mir brauchste keinen vom Pferd zu erzählen. Ich weiß sehr genau zu welchem Zeitpunkt der Theologiestudent Darwin angefangen hat an Gott zu zweifeln. ;)

Es waren sicher mehrer Ereignisse, darunter auch der Tod seiner Tochter, die ihn zweifeln ließen.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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Tara
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#14 Re: Grausamkeit in der Natur.

Beitrag von Tara » So 7. Jul 2013, 22:28

mit grossem Interesse gerade geschaut :thumbup:
[youtube]xR-yMiyquG4#at=394[/youtube]
Der 8te Himmel gehört den Atheisten die der Überzeugung sind, dass die Realität zwar hart sein kann, aber umso wertvoller ist als alle schöne und sanfte Märchen zusammen.

Pluto
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#15 Re: Grausamkeit in der Natur.

Beitrag von Pluto » Mo 8. Jul 2013, 00:32

Hemul hat geschrieben:Mir brauchste keinen vom Pferd zu erzählen. Ich weiß sehr genau zu welchem Zeitpunkt der Theologiestudent Darwin angefangen hat an Gott zu zweifeln. ;)
Wie schön für Dich. Ich weiss es nämlich nicht.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

ThomasM
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#16 Re: Grausamkeit in der Natur.

Beitrag von ThomasM » Do 18. Jul 2013, 14:11

Ich will mal auf den Titel zurückkommen

Pluto hat geschrieben: Frage:
Wenn das alles von Gott geschaffen wurde, warum schuf er eine so gnadenlos grausame Natur?
Gegenfrage: Was ist grausam und warum?

Ist es grausam, wenn ein Atomkern zerfällt?
Ist es grausam, wenn eine chemische Reaktion stattfindet?
Ist es grausam, wenn ein geologischer Prozess abläuft (z.B. Erosion)?
Ist es grausam, wenn ein Einzeller einen anderen umschließt und in seine Einzelteile zerlegt?

Ohne zu wissen, was wir mit "grausam" meinen, ist es selbstverständlich unmöglich, die Frage von Pluto zu beantworten.

Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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Lamarck
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#17 Re: Grausamkeit in der Natur.

Beitrag von Lamarck » Do 18. Jul 2013, 15:12

Hi ThomasM!

ThomasM hat geschrieben: Ich will mal auf den Titel zurückkommen
Pluto hat geschrieben: Frage:
Wenn das alles von Gott geschaffen wurde, warum schuf er eine so gnadenlos grausame Natur?
Gegenfrage: Was ist grausam und warum?

Ist es grausam, wenn ein Atomkern zerfällt?
Ist es grausam, wenn eine chemische Reaktion stattfindet?
Ist es grausam, wenn ein geologischer Prozess abläuft (z.B. Erosion)?
Ist es grausam, wenn ein Einzeller einen anderen umschließt und in seine Einzelteile zerlegt?

Ohne zu wissen, was wir mit "grausam" meinen, ist es selbstverständlich unmöglich, die Frage von Pluto zu beantworten.


http://de.wikipedia.org/wiki/Leid




Cheers,

Lamarck
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„Computers are to biology what mathematics is to physics.” (Harold Morowitz)

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#18 Re: Grausamkeit in der Natur.

Beitrag von ThomasM » Do 18. Jul 2013, 16:01

Lamarck hat geschrieben: http://de.wikipedia.org/wiki/Leid
Danke, ein Ansatzpunkt.

Ich zitiere mal aus dem Artikel:
Leid ist immer subjektiv. Was tatsächlich als Leid empfunden wird, hängt vom Individuum ab, also von eigenen Erfahrungen und Einstellungen.
Die Frage von Pluto ist also falsch gestellt. Eigentlich muss es heissen:

Wenn das alles von Gott geschaffen wurde, warum empfinde ich das, was er schuf, als so gnadenlos grausam?

Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

Sola
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#19 Re: Grausamkeit in der Natur.

Beitrag von Sola » Do 18. Jul 2013, 16:58

ThomasM hat geschrieben: Die Frage von Pluto ist also falsch gestellt. Eigentlich muss es heissen:

Wenn das alles von Gott geschaffen wurde, warum empfinde ich das, was er schuf, als so gnadenlos grausam?


Es wird aus der Perspektive desjenigen unweigerlich als grausam empfunden, für den das vergängliche Leben den höchsten Wert an sich darstellt.
Wenn man akzeptiert, dass alles vergänglich Geschaffene nun mal seinen ihm gesetzten Anfang, Ende und seine Zeit hat, dann ist es nicht grausam, sondern liegt "in der Natur" der Sache. Es ist sogar eine Gnade, dass dem Leid eine Grenze gesetzt ist durch den Tod ;) .
Liebe Grüsse
Sola

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#20 Re: Grausamkeit in der Natur.

Beitrag von Pluto » Do 18. Jul 2013, 19:24

Sola hat geschrieben:Es wird aus der Perspektive desjenigen unweigerlich als grausam empfunden, für den das vergängliche Leben den höchsten Wert an sich darstellt.
Hi Sola,
Welche handfesten Anhaltspunkte haben wir denn, dass es wirklich mehr gibt in als dieses eine vergängliche Leben?

Es ist sogar eine Gnade, dass dem Leid eine Grenze gesetzt ist durch den Tod ;) .
Dieser Gedanke führt unweigerlich zum Motiv der Hlg. Inquisition und der Hexenverbrennungen i Spätmittelalter: Der vergängliche Körper ist entbehrlich, wenn dabei eine Seele gerettet werden kann.
Heute sieht unsere Gesellschaft das (IMO) etwas anders. Darum wird das Recht auf körperliche Unversehrtheit wird ja auch in der Verfassung festgeschrieben.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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