Versagt die Evolutionstheorie? II

Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
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sven23
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#691 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von sven23 » Fr 2. Nov 2018, 10:09

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Da du dich jeglicher Fachliteratur verweigerst, kannst du das gar nicht beurteilen.
Komplett falsche Ausweich-Spur. - Du suchst ständig Argumente innerhalb Deines Denk-Kreisleins und verkennst deshalb, dass es darum nicht geht.
Doch, genau darum geht es.
Du behauptest ständig Dinge, für die du keine Belege beibringen kannst. Im Gegenteil: wer Fachliteratur liest, der weiß, dass das Gegenteil richtig ist.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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Janina
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#692 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von Janina » Fr 2. Nov 2018, 15:49

Claymore hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Das heißt nur, dass die Kirche die Biologie nicht verstanden hat. :lol:
Was meinst du damit genau? Dass es einen metaphysischen “Telos” nicht gibt (wg. Darwin)
Natürlich. Und dass die Natur verschwenderisch ist.
So verschwenderisch wie die Natur mit männlichen Keimzellen umgeht, so verschwenderisch ist sie auch mit den Möglichkeiten, sich gegenseitig zu erfreuen, auch wenn nur eine davon fruchtet.

closs
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#693 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von closs » Fr 2. Nov 2018, 17:56

sven23 hat geschrieben: Im Gegenteil: wer Fachliteratur liest, der weiß, dass das Gegenteil richtig ist.
Nein - wer Fachliteratur liest, bekommt Argumente für Vorannahmen, auf der die Fachliteratur beruht.

Wir sprechen hier NICHT davon, dass man Fachliteratur meiden sollte, sondern dass man wissen muss, wofür sie gut ist und wofür NICHT.

Claymore
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#694 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von Claymore » Fr 2. Nov 2018, 19:43

Janina hat geschrieben:
Claymore hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Das heißt nur, dass die Kirche die Biologie nicht verstanden hat. :lol:
Was meinst du damit genau? Dass es einen metaphysischen “Telos” nicht gibt (wg. Darwin)
Natürlich. Und dass die Natur verschwenderisch ist.
So verschwenderisch wie die Natur mit männlichen Keimzellen umgeht, so verschwenderisch ist sie auch mit den Möglichkeiten, sich gegenseitig zu erfreuen, auch wenn nur eine davon fruchtet.
“verschwenderisch” hört sich reichlich anthropomorph an und ergibt nur bei der Annahme eines Telos einen Sinn.

Claymore
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#695 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von Claymore » Fr 2. Nov 2018, 21:34

closs hat geschrieben:
Claymore hat geschrieben:Nein, denn du musstest ein Beispiel bringen, wo keine Gefahr besteht, dass ich die Vergleichs-These anzweifle.
Aha - wieder "Kontrolle" als Kriterium. - Sehe ich anders, wenn es um generelle Aussagen geht.

Angenommen ich wüsste, dass radioaktive Strahlung in hoher Konzentration schädlich ist, und Du wüsstest es NICHT: Selbst dann würdest verstrahlt werden - das entspricht MEINER (ontischen) Argumentationsführung.

Claymore hat geschrieben:Jaja. David Icke meint auch: “Die Queen ist ein Reptil. Und da rede ich von etwas, was zuschlägt, UNABHÄNGIG davon, ob man es checkt.”
Das ist etwas hilflos. - Denn wenn sind Icke täuscht, schlägt sie NICHT zu. - Man kann mit ontisch falschen Behauptungen nicht das ändern, was der Fall ist.

Claymore hat geschrieben:Bleibt nur noch die klitzekleine Frage: Warum sollten wir Icke äh… Ratzinger glauben?
Darum geht es gar nicht: Du sollst prüfen, ob Du erkennst resp. erkennen WILLST, ob er recht hat/recht haben könnte. - Von "Glaube" halte ich (im allgemeinen Wortsinn) wenig - es geht um "Erkennen".
…
Claymore hat geschrieben: closs hat geschrieben:
Und erneut: Auch wenn er sie als Mensch NICHT rechtfertigen könnte: Entweder es "IST" relevant, dann schlägt's zu, oder es ist NICHT relevant, dann schlägt es NICHT zu - völlig unabhängig davon, ob man rechtfertigt oder nicht.

Ja, korrekt. Das ist aber ein armseliges Argument.
Nein - das ist auf ontischer Ebene ein entscheidendes Argument. - Dir geht es wieder um die anthropozentrische Kontrolle, nicht wahr?
Bevor es weitergeht…

Was ist der Unterschied zwischen:
  1. Versuchen, eine Aussage zu “kontrollieren”
  2. “prüfen, ob Du erkennst […], ob er recht hat”
:?:

oder:

Was ist der Unterschied zwischen:
  1. anthropozentrischer Kontrolle
  2. Erkenntnis
:?:

Und was ist der Unterschied zwischen:
  1. falsche Aussage
  2. ontisch falsche Aussage
:?:

closs
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#696 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von closs » Fr 2. Nov 2018, 21:59

Claymore hat geschrieben:Was ist der Unterschied zwischen:

Versuchen, eine Aussage zu “kontrollieren”
“prüfen, ob Du erkennst […], ob er recht hat”
Meine Aussage war anders gemeint, als es hier klingt (ich musste extra nachgucken). - Meine Aussage war (in anderen Worten): "Du sollst DICH prüfen, ob Du in seinen Aussagen in Dir etwas erkennst, also folgen kannst - bzw. ob Du überhaupt etwas erkennen willst". - Wir sprechen also nicht von einem Anspruch ("Ich will kontrollieren, sonst ist es nichts wert"), sondern von einer Suche ("Finde ich etwas in mir, das als Resonanzboden schwingt, wenn ich solche Worte höre").

Claymore hat geschrieben:Was ist der Unterschied zwischen:

anthropozentrischer Kontrolle
Erkenntnis
"Erkenntnis" ist eben dieses SChwingen eines vorhandenen Resonanzbodens. - Vielleicht kennst Du das von Müttern, die über ihren 1Jährigen sagen: "Ich weiß ganz genau, was er mit seinem Brabbeln meint" - ich "erkenne" es. - "Anthropozentrische Kontrolle" dagegen klingt nach intersubjektiv nachvollziehbarer Festlegung - was aber bei spirituellen Dingen nicht geht. - Es können sich zwar unterschiedliche Leute treffen, die vergleichbare "Resonanzböden" haben, aber das ist etwas anderes als das, was man intersubjektiv nachvollziehbare ERgebnisse nennt.

Claymore hat geschrieben:Und was ist der Unterschied zwischen:

falsche Aussage
ontisch falsche Aussage
"Falsche Aussage" ist in der Regel eine logisch fehlerhafte Aussage auf Basis einer hermeneutischen Vorannahme. - "Wenn man davon ausgeht, dass alle Menschen 3 Ohren haben, ist Claymore mit seinen 2 Ohren der Normalfall" - nein, ist er ontisch nicht.

Das wäre jetzt ein Beispiel, bei dem "ontisch wahr" erkennbar ist - oft ist dies NICHT der Fall. - "Hatte Jesus eine Naherwartung?"
1) Hermeneutische Vorannahme A: Ja
2) dito b: Nein
Sowohl aus Sicht von A als auch von B würde der jeweils andere damit eine "falsche Aussage" treffen. - ONTISCH hätte einer recht - aber wer? - Mit anderen Worten: Eine Aussage, die man macht, kann methodisch richtig, aber ontisch falsch sein - letzteres kann man in vielen Fällen nicht überprüfen.

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sven23
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#697 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von sven23 » Sa 3. Nov 2018, 07:01

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Im Gegenteil: wer Fachliteratur liest, der weiß, dass das Gegenteil richtig ist.
Nein - wer Fachliteratur liest, bekommt Argumente für Vorannahmen, auf der die Fachliteratur beruht.
Du verwechselst das mit kanonischen Glaubensbekenntnissen. :lol:


closs hat geschrieben: Wir sprechen hier NICHT davon, dass man Fachliteratur meiden sollte, sondern dass man wissen muss, wofür sie gut ist und wofür NICHT.
Du bist das beste Beispiel dafür, dass sie gemieden wird bei gleichzeitiger Überzeugung, es noch bisser wissen zu wollen als die Autoren selbst. :roll:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#698 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von closs » Sa 3. Nov 2018, 08:06

sven23 hat geschrieben: closs hat geschrieben:
Wir sprechen hier NICHT davon, dass man Fachliteratur meiden sollte, sondern dass man wissen muss, wofür sie gut ist und wofür NICHT.


Du bist das beste Beispiel dafür, dass sie gemieden wird bei gleichzeitiger Überzeugung, es noch bisser wissen zu wollen als die Autoren selbst.
Non sequitur. - Ein Autor kann sehr gut und genau wissen, was er in seinem Wissenschaftszweig zu sagen hat - das sagt aber nichts darüber aus, inwieweit er seinen Wissenschaftszweig selber überprüft (das ist auch nicht seine Aufgabe).

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#699 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von sven23 » Sa 3. Nov 2018, 08:14

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: closs hat geschrieben:
Wir sprechen hier NICHT davon, dass man Fachliteratur meiden sollte, sondern dass man wissen muss, wofür sie gut ist und wofür NICHT.

Du bist das beste Beispiel dafür, dass sie gemieden wird bei gleichzeitiger Überzeugung, es noch bisser wissen zu wollen als die Autoren selbst.
Non sequitur. - Ein Autor kann sehr gut und genau wissen, was er in seinem Wissenschaftszweig zu sagen hat -
Blablabla. Der closs will es aber noch besser wissen, ohne die Ergebnisse überhaupt zu kennen.
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#700 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von closs » Sa 3. Nov 2018, 09:17

sven23 hat geschrieben: Der closs will es aber noch besser wissen, ohne die Ergebnisse überhaupt zu kennen.
Nein - ich maße mir nach wie vor nicht an, inner-disziplinäre Ergebnisse anzuzweifeln.

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