Das besondere am Menschen ist...

Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
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Lamarck
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#41 Re: Das besondere am Menschen ist...

Beitrag von Lamarck » Mo 7. Okt 2013, 13:06

Hi Demian!

Demian hat geschrieben: Jeder ist aufgefordert selbst nicht nur intellektuell an die Wirklichkeit heran zu gehen ( also über die Begrenzungen und Konditionierungen des denkenden Geistes ), sondern auch über die Innen- und Tiefenerfahrung. Das wir diese Frage nicht rational beantworten können, zeigt einfach, dass sie nur innerhalb eines spirituellen Weges Sinn ergibt.

Was genau ergibt nicht-intellektuell über die Innen- und Tiefenerfahrung innerhalb eines spirituellen Weges bezüglich des begrenzten, denkenden Geistes einen Sinn? Benötigst Du vielleicht Hilfe? ;)




Cheers,

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Demian
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#42 Re: Das besondere am Menschen ist...

Beitrag von Demian » Mo 7. Okt 2013, 13:15

Lamarck hat geschrieben: Was genau ergibt nicht-intellektuell über die Innen- und Tiefenerfahrung innerhalb eines spirituellen Weges bezüglich des begrenzten, denkenden Geistes einen Sinn? Benötigst Du vielleicht Hilfe? ;)

Die Sinnwirklichkeit erschöpft sich nicht im Verstand. Es gibt einen mentalen und es gibt einen mystischen Zugang zum Sein. Die Frage „woher kommen wir?“ und „wohin gehen wir?“ gehört für mich zum mystischen Erfahrungsraum. Auf die Religion bezogen würde das einen Paradigmenwechsel bedeuten, weg von theologischen Lehr- und Leerformeln, hin zur existenziellen Glaubenserfahrung.

Goethe fasste diese „Seelenbewegung“ so in Worte:

Des Menschen Seele
Gleicht dem Wasser:
Vom Himmel kommt es,
Zum Himmel steigt es,
Und wieder nieder
Zur Erde muss es,
Ewig wechselnd.



[...]

Seele des Menschen,
Wie gleichst du dem Wasser!
Schicksal des Menschen,
Wie gleichst du dem Wind!

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Lamarck
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#43 Re: Das besondere am Menschen ist...

Beitrag von Lamarck » Mo 7. Okt 2013, 13:41

Hi Demian!

Demian hat geschrieben: Es gibt einen [..] mystischen Zugang zum Sein.

Und was soll das sein, der mystischen Zugang zum Sein? Gibt es da auch einen Ausgang oder ist das die geschlossene Abteilung? ;)




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Janina
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#44 Re: Das besondere am Menschen ist...

Beitrag von Janina » Mo 7. Okt 2013, 14:08

Demian hat geschrieben:Das wir diese Frage nicht rational beantworten können...
Wer sagt denn das überhaupt? Die Frage nach meiner Vergangenheit und Zukunft lässt sich zumindest für die Vergangenheit durch Erinnerung, Erzählungen und Fotos von früher nachvollziehen. Dass die Zukunft offen bleibt bis sie geschieht, sehe ich wenigstens als Übung in Geduld an.

closs
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#45 Re: Das besondere am Menschen ist...

Beitrag von closs » Mo 7. Okt 2013, 15:54

Lamarck hat geschrieben:Und was soll das sein, der mystischen Zugang zum Sein?
Auf diese Frage würde Goethe antworten: "Wenn Ihr's nicht fühlt/Ihr werdet's nicht erjagen." ;)

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Demian
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#46 Re: Das besondere am Menschen ist...

Beitrag von Demian » Mo 7. Okt 2013, 16:56

Lamarck hat geschrieben: Und was soll das sein, der mystischen Zugang zum Sein?

Karlfried Graf Dürckheim sagte es wunderbar in seiner Schrift „Zen und wir“: «Gleicht nicht», so fragte ich einstmals Daisetzu Suzuki, «die Lage des Menschen, der sucht, der des Fisches, der das Wasser sucht?» «So ist es», antwortete der greise Lehrer des Zen. «Doch eigentlich ist es noch anders. Es ist das Wasser, das das Wasser sucht!» In diesem Satz ist alles enthalten, das Problem des Menschen und die Antwort des Zen, die auch für uns Abendländer Gültigkeit hat! Und ein anderes östliches Wort lautet: «Der Tropfen mag schon wissen, daß er im Ozean ist, aber weiß er auch, daß der Ozean in ihm ist?»

:clap:

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Lamarck
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#47 Re: Das besondere am Menschen ist...

Beitrag von Lamarck » Mo 7. Okt 2013, 17:34

Hi Demian!

Demian hat geschrieben:
Lamarck hat geschrieben: Und was soll das sein, der mystischen Zugang zum Sein?
Karlfried Graf Dürckheim sagte es wunderbar in seiner Schrift „Zen und wir“: «Gleicht nicht», so fragte ich einstmals Daisetzu Suzuki, «die Lage des Menschen, der sucht, der des Fisches, der das Wasser sucht?» «So ist es», antwortete der greise Lehrer des Zen. «Doch eigentlich ist es noch anders. Es ist das Wasser, das das Wasser sucht!» In diesem Satz ist alles enthalten, das Problem des Menschen und die Antwort des Zen, die auch für uns Abendländer Gültigkeit hat! Und ein anderes östliches Wort lautet: «Der Tropfen mag schon wissen, daß er im Ozean ist, aber weiß er auch, daß der Ozean in ihm ist?»
Ja, der weglose Weg durch das torlose Tor. Aber wenn das Wasser das Wasser sucht, dann bedeutet dies nur, es befindet sich in einer Identitätskrise ... .




Demian hat geschrieben: :clap:

Einarmiges Händeklatschen, bitte ... .

Übrigens ist meine Frage noch nicht beantwortet. Wenn Du den "mystischen Zugang zum Sein" nicht findest, könnte es nicht sein, es gibt gar keinen? Und wenn Du in der Phase der Selbstfindung steckst, kann ich Dir freudig Mitteilung machen: Du brauchst nicht mehr suchen - Du bist schon hier und die Autoschlüssel stecken in Deiner Jackentasche ... .




Cheers,

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Lena
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#48 Re: Das besondere am Menschen ist...

Beitrag von Lena » Mo 7. Okt 2013, 18:07

Das besonderste am Menschen ist, dass er frei, jeden Augenblick, wählen kann...
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

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Demian
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#49 Re: Das besondere am Menschen ist...

Beitrag von Demian » Mo 7. Okt 2013, 18:36

Lamarck hat geschrieben: Ja, der weglose Weg durch das torlose Tor. Aber wenn das Wasser das Wasser sucht, dann bedeutet dies nur, es befindet sich in einer Identitätskrise ...

In diesem Gleichnis wird einfach das Erlebnis der Alleinheit ausgedrückt ( Tat Tvam Asi*). Die verkörpert sich Schritt für Schritt durch die Selbstwerdung des Einzelnen. Solange diese noch nicht realisiert ist, befindet sich der Mensch tatsächlich in soetwas wie einer Identitäskrise. Eine solche Krise erwächst aus der Anhaftung des Menschen an seine eigene Egostruktur, bzw. aus der einseitigen Identifikation mit dieser.

Übrigens ist meine Frage noch nicht beantwortet. Wenn Du den "mystischen Zugang zum Sein" nicht findest, könnte es nicht sein, es gibt gar keinen?

Ich habe ihn gefunden - und finde ihn immer wieder neu. So wie es viele Menschen vor mir getan haben und so wie es viele Menschen nach mir tun werden. Da gibt es keinen Endpunkt, denn diese Entwicklung verweist Richtung Unendlichkeit. ;)

*Die Bedeutung des Spruches ist, dass das eigene Selbst – in seinem reinen und ursprünglichen Zustand – gänzlich oder teilweise identisch ist mit der „Ultimativen Realität“, die Boden und Verursacher aller Phänomene ist. Das Wissen (Jnana), dass dies so ist, bestimmt die Erfahrung von Moksha (Befreiung) oder Heil, das die Mystische Vereinigung begleitet.

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Zeus
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#50 Re: Das besondere am Menschen ist...

Beitrag von Zeus » Mo 7. Okt 2013, 20:14

Lamarck hat geschrieben: Ja, der weglose Weg durch das torlose Tor. Aber wenn das Wasser das Wasser sucht, dann bedeutet dies nur, es befindet sich in einer Identitätskrise ...
Sogar einer schweren! :lol:
Könnte es sein, dass der Alkohol im Glas des Demian kein Wasser gefunden hat?
Demian hat geschrieben:In diesem Gleichnis wird einfach das Erlebnis der Alleinheit ausgedrückt ( Tat Tvam Asi*). Die verkörpert sich Schritt für Schritt durch die Selbstwerdung des Einzelnen...
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*Die Bedeutung des Spruches ist, dass das eigene Selbst – in seinem reinen und ursprünglichen Zustand – gänzlich oder teilweise identisch ist mit der „Ultimativen Realität“, die Boden und Verursacher aller Phänomene ist. Das Wissen (Jnana), dass dies so ist, bestimmt die Erfahrung von Moksha (Befreiung) oder Heil, das die Mystische Vereinigung begleitet.

Lieber Demian, sei mir bitte nicht böse, aber ich glaube, du spinnst. :shock:
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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