Pluto hat geschrieben: Warum bringst es denn immer wieder als Argument auf, wo es Keines ist?
Weil dieses Argument keines ist - denn: Bei Deinen Urknall-Beobachtungen ist doch genauso wenig sicher wie bei allen anderen, ob der Urknall in Deiner Vorstellung oder "real" stattgefunden hat. - Also auch hier muss man setzen, dass es die Welt wirklich gibt, und dass sie vom menschlichen Erkenntnisvermögen unabhängig ist. - Nochmals:Tun wir alle, aber es ist nicht falsifizierbar.
Wie wir überhaupt diese Debatte nicht deshalb führen, weil es darum ginge, ob das Dasein "real" oder eine Matrix ist. - Wir führen sie ausschließlich deshalb, um Wahrnehmung mit Wahrgenommenen in ein theoretische Verhältnis zu setzen - und da ist aus meiner Sicht bewiesen, dass dieses Verhältnis NICHT per Wahrnehmung definiert ist, sondern durch eine Setzung - nämlich (wie ich meine) im Sinne Poppers: "
closs hat geschrieben: "Der Kritische Rationalismus übernimmt die im Alltagsverstand selbstverständliche Überzeugung, dass es die Welt wirklich gibt, und dass sie vom menschlichen Erkenntnisvermögen unabhängig ist" (wiki).
Wir WISSEN nicht, ob das, was wir "real" nennen, vom menschlichen Erkenntnisvermögen unabhängig ist, sondern wir übernehmen die Überzeugung (Setzung/Prämisse), dass es so ist - sinnvollerweise, wie ich denke - aber eben gesetzt. - Und damit wären wir genauso weit, wie es Augustinus schon vor 1500 Jahren war - und da sollten wir ihn gefälligst einholen - DAS wäre Fortschritt.
Pluto hat geschrieben: Man braucht keine Gründe für Dinge die empirisch erkennbar sind.
Doch - Du sagst es doch selber: Logik und Verstand. - Ohne diese beiden geistigen Eigenschaften könnte man nicht bewusst (!) sagen: "Lieber Augustinus, Deine Zweifel sind zwar methodisch richtig - aber unser Verstand und unsere Logik sagen uns, dass Du Deine (ontologischen) Zweifel begraben darfst". - Dito Descartes. - Im übrigen: Das wussten die beiden auch - sie haben nur ontologisch resp. erkenntnis-theoretisch weitergedacht. - Persönlich waren sie - über Logik und Verstand - sicher, dass das empirisch Erkannte "real" (in Deinem Sinne) ist.
Pluto hat geschrieben: Diese sind immer auf ein Dogma zurückzuführen, WEIL sie nicht intersubjektiv erkennbar und nicht falsifizierbar sind.
Ob der Urknall in Deiner Vorstellung oder "real" stattgefunden hat, ist ebenfalls nicht falsifizierbar und somit ein Dogma.
Pluto hat geschrieben: In diesem Zusammenhang mit Begriffen wie "Anthropozentrismus" zu jonglieren hat mit dem Thema nichts weiter zu tun
Doch - sehr viel sogar. Und zwar deshalb, weil der Mensch SEINE Wahrnehmung zum Maßstab dafür macht, was der Fall ist und was nicht. - Als könne etwas nur dann Fall sein, wenn es vom Menschen intersubjektiv erkennbar und falsifizierbar sei - was ist das anderes als anthropologisch pur?
Pluto hat geschrieben:Es ist nun mal nicht dasselbe, ob man von der Existenz von Dinosauriern redet, oder von rosaroten Einhörnern, Osterhasen und Feenstaub herum schwadroniert. Warum willst du diesen Unterschied nicht wahrhaben?
Warum sollte ich diesen Unterschied nicht wahrhaben wollen?
Du wirst keinen geistigen Menschen finden, der NICHT zwischen Dinosauriern und rosaroten Einhörnern unterscheidet - dank der Naturwissenschaft, die doch von geistigen Menschen voll und ganz anerkannt ist. - Hätte die Naturwissenschaft nicht Skelette von Dinosauriern ausgegraben (oder Fossilien davon gefunden?), würde man beide NICHT unterscheiden können. - Insofern hat Naturwissenschaft doch einen wichtigen Platz.
Weiterhin ist es verräterisch, wenn man rosarote Einhörnern, Osterhasen und Feenstaub kategorial mit Gott gleichsetzt (sagst Du nicht, tust Du aber) - deshalb verräterisch, weil damit einmal mehr eine Wahrnehmungs-Methode ("intersubjektiv erkennbar und falsifizierbar") zum Maßstab gemacht wird, nach der man im Umkehrschluss fordert, dass alles andere "irrelevant" sei. - Man steckt also alles nicht intersubjektiv Erkennbare und Nicht-Falsifizierbare in EINEN Sack und postuliert, es sei kategorial dasselbe. - Methodisch gilt das, ontologisch nicht - "methodisch" steht für "anthropozentrisch" - "ontologisch" steht für "theozentrisch" (würde ein Christ sagen).
Wie erklärst Du Dir, dass es Milliarden Menschen gab und gibt, die einen persönlichen Zugang zu Gott haben/hatten und so gut wie keiner zu rosaroten Einhörnern? - Hat das nur PR-Gründe?